#76 Als Christ die AfD unterstützen?

Andreas‘ Buch, über das wir in diesem Talk sprechen, findet ihr hier.

Und Gofis kostenloses Hörbuch für lange Sommerabende und verregnete Tage im Wohnmobil findet ihr hier.

140 Kommentare zu „#76 Als Christ die AfD unterstützen?“

  1. „Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
    Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
    Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter.
    Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“
    Martin Niemöller, Widerstandskämpfer

    *Schluck, schwitz*

    Aber ob Idea übertreibt und alles gar nicht so ist bei den Evangelikalen? Also damit kann ich mich nicht so anfreunden, nach dem was ich kenne. Was passiert mit einem homosexuellen Gemeindechristen, wenn er sich outet? Da wäre doch mal Wolf Bruske ein guter Gesprächspartner. Baptistenpastor, schwul, keine Gemeinde mehr.

    1. Soweit ich es verstanden habe ging es dabei eher um die Islamophobie. Die Schwulenfrage ist nochmal was anderes. Aber ich habe auch schon einige Evangelikale gehört, die ich sag mal, skeptisch gegenüber Flüchtlingen sind. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es viele oder wenige sind, weil da ja auch noch meine selektive Wahrnehmung reinspielt.

      BTW: Liebe Grüße aus dem Siegerland! 😛 😀 Und habt nen schönen Sommer!

  2. Gut das es jetzt auch hossatalk.de gibt mit direkter Weiterleitung zu hossa-talk.de Jemand aus Österreich hat das eingerichtet. Bestimmt ein Hörer der nicht will, dass da Schindluder getrieben wird mit der freien Domain.

  3. Ein wahres Vergnügen, Malessa zuzuhören. Schon die Stimme, die so warm umschmeichelnd ist, dass ich am liebsten ein Bad darin nehmen möchte. Vor allem aber seine ruhige, sachliche und ungemein gut informierte Art. Ein ganz tolle und lohnenswerter Hossa-Talk!

  4. Das war ja eine schöne Promotion Sendung. Fehlte nur noch der 20 % Rabatt im Hossa Shop 😉
    The lefovers klingt interessant, hab mal die 1. Staffel bestellt. Ne Kultur Sendung fände ich auch cool, gab ja bisher Musik und Buch, da passt eine Serie doch gut dazu.

  5. Kathi Schoneveld

    Superinteressanter Talk! Vor einigen Monaten war ich sehr betrübt und hatte Angst, dass sich Deutschland jetzt auch immer mehr zum Rechtspopulismus hin entwickelt. Dann bin ich nach einigem Überlegen Mitglied bei den Sozialdemokraten geworden, weil ich nicht nur zuschauen wollte und ich da am meisten politisch übereinstimme.

    Ich kenn jetzt niemanden, der die AfD unterstützt, zumindest ist es mir nicht bewusst. Ich hab allerdings ja einen Halbamerikaner geheiratet und somit zumindest eine Schwiegermutter, die Trump gewählt hat und nun befürchtet, ihr Sohn sei vom Glauben abgefallen, weil er Trump nicht unterstützt und jetzt vom sozialistischen Europa total verdorben wird. Zudem waren wir für einige Monate in einer sehr amerikanisch geprägten, evangelikalen Gemeinde, und beim Vorehegespräch wollte auch der amerikanische Pastor bei meinem damals noch Verlobten Wahlkampf für Trump machen. Jetzt sind wir raus aus der Gemeinde – mir ging das alles zu sehr auf die Nerven, die Artikel, die der Pastor täglich auf Facebook teilte, der Umstand, dass Frauen nix machen durften in der Gemeinde, etc.

    Da geht mir in letzter Zeit jedenfalls viel durch den Kopf. Nun wohnt meine Schwiegermutter in Pennsylvania und ich muss sie nicht täglich zum Kaffee einladen, dennoch würde ich gerne mit ihr auskommen, aber habe so starke Aversionen gegen sie entwickelt durch das alles. Zu wissen, dass wir zwar beide Christen sind, aber unsere Grundeinstellungen so verschieden. Es fällt mir da richtig schwer gnädig zu sein. Sie bedient jetzt wirklich jedes Klischee: Junge Erde-Kreationist, hat ihre Kinder zu Hause unterrichtet, wählt immer Republikaner, wenn man ihr mit Homo-Ehe kommt dann macht sie so Würggeräusche… und ich denk immer „Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!“. Allerdings muss man sagen, es geht ihr nicht gut – finanziell und psychisch – und sie hat sich wohl in etwas hineingesteigert, um von sich selbst abzulenken.

    Jedenfalls bin ich oft sehr verstimmt wegen dem allem – allerdings weiß ich, dass es hier in Deutschland bestimmt nie mehr so schlimm wird wie in den USA. Die Amerikaner spinnen ein bisschen – jüngst am 4. Juli sang der Kirchenchor einer Baptistengemeinde in Texas vor einer gigantischen amerikanischen Flagge eine Hymne namens „Make America Great Again“. Ich glaub, sowas wird in einer deutschen Kirche nicht mehr passieren. Sowas gab’s mal in den 40ern, aber ich glaube, das ist wirklich vorbei. In Amerika gibt es halt den Dominionismus, aber ich glaube hier nicht so in der Form.

    Wir müssen halt zusehen, dass das prekäre Milieu wieder Fuß fasst und wieder sozial aufsteigt. Denn ich glaube viele wählen AfD, weil sie unzufrieden sind, weil’s nicht so klappt und sie nen Schuldigen suchen. Und auf Politiker schimpfen ist immer leicht und für mich ist die AfD primär eine Schimpf-Partei. Die machen nix, die meckern nur. Meckern ist einfach.

      1. Das war von Theoleaks, das ist Satire. Ich hab es trotzdem geteilt, vielleicht checken die AfD-Wähler es ja nicht. Genauso wie: AfD-Wähler, steht dazu und unterschreibt euren Wahlzettel 😀 Gemein, ich weiß.

  6. Und die AfD zerlegt sich munter weiter. Aus einigen Landesverbänden sind Leute zurückgetreten, mit Hinweis auf den „Rechtsruck“. Fällt ihnen ja früh ein.

    Es ist halt relativ einfach, wenn man behauptet, man steht für das traditionelle Familienmodell ein und gleichzeitig hat man eine lesbische Vorsitzende. Das lässt IDEA schön unter den Tisch fallen.
    Da fand ich aber die Zahlen von Malessa auch interessant, dass es eben nur „500-900t Evangelikale“ sind. Die aber auch nicht mal zu 50 % AfD wählen.

    Ich denke, sie müssen mal in den Bundestag und dann dort nur durch Dummheit auffallen, um einigen die Augen zu öffnen.
    Dann sehen auch die Protest Wähler, dass es nur um Mandate und damit verbundene Einnahmen geht.

  7. Hallo,

    danke für einen richtig guten Talk – es hat mir gestern Spaß gemacht, euch zu hören und es hat vor allem auch gut getan, gerade wenn man in den letzten Monaten auf facebook mal die Diskussion auf der dortigen Idea-Seite verfolgt hat. Da wurde mir oft ganz anders.

    Für mich ist das Problem weniger die AfD als solche (sie zerlegt sich ja eh gerade selbst), sondern – ich glaube, ihr habt es im Talk auch so ähnlich gesagt – die Bereitschaft von so vielen Menschen in Deutschland und eben vor allem auch von überzeugten Christen, überhaupt eine Partei zu wählen, die so offensichtlich Demokratie-feindlich ist und Werte unterstützt, die maximal beim ersten Hinsehen wirklich „christlich“ sind.

    Aber ich habe mehrere Menschen aus evangelikalem Umfeld kennengelernt, für die ganz primär wichtig ist, dass nur Mann und Frau heiraten dürfen und dass Abtreibung verboten werden sollte, dass man all das andere, was die AfD noch so unterstützt, dann halt nebenbei mit hinnimmt. Und das finde ich persönlich so massiv verstörend, dass da Feindbilder und konservative moralische, vermeintlich biblisch legitimierte Lebensregeln wichtiger zu sein scheinen als die von Jesus propagierte und eingeforderte gelebte Nächstenliebe, Feindesliebe, Barmherzigkeit etc.

    Viele Grüße
    Provinzdoc

  8. noch etwas tiefere Kompetenz bitte

    Was darf man streichen aus der Bibel,..
    und was nicht!

    Da hätte ich mir noch etwas tiefere Kompetenz gewünscht, Herr Malessa

    1. Haha, du bist ein Vogel. Mal wieder Trollwasser getrunken, Dagobert?
      Das war doch gar nicht das Thema sondern nur ein Nebengleis. Ein kurzer Exkurs, der deutlich machen könnte, dass in der ganzen Diskussion über die EfA auch eine große Chance für die Christenheit stecken könnte, sich selber über ihr Bibelverständnis klarer zu werden. Mehr ging an der Stelle gar nicht.

      LG,
      der Jay

  9. Zur Ehe für alle: Man kann die Ehe für alle feiern, aber man würde dann nicht DIE Ehe feiern, die man meint. Denn das Bild DER Ehe ist: Mann und Frau. Es ist zuerst nicht die lebenslange, treue Beziehung zweier Menschen. Deshalb kann man DIE Ehe für alle auch nicht feiern, weil Ehe nun auch „eine durch Naturrecht, Gesellschaftsrecht und Religionslehren begründete und anerkannte, zumeist gesetzlich oder rituell geregelte, gefestigte Form einer Verbindung zweier“ (Wikipedia „Ehe“) Männer oder Frauen sein kann.

    1. Sagst Du. Und das ist ja auch Dein gutes Recht.

      Die Gesellschaft in der wir leben sieht das anders. So geht es mir auch.

      Die irgendwie religiöse oder naturrechtliche Aufladung der Rechtsform Ehe lehne ich persönlich ab. Je weniger Gott da von Staatsseite reingemengt wird, um so besser (immer im Blick habend, dass es in der Bundesrepublik eben zum Glück nicht nur Christen sondern auch Atheisten, Moslems, Agnostiker, Hindus, Heteros, Homos, linksliberale, rechtskonservative uswusf gibt, die sich alle hier zuhause fühlen wollen und sollen). Und die bisherigen Ehereformen wurden ja schon immer hauptsächlich mit theologisch-ethischen oder naturrecht-ethischen Begründungen bekämpft (und herausgezögert). Wenn es danach gegangen wäre, gäbe es immer noch das Schuldprinzip in Scheidungsfragen, Frauen wären gesetzlich zum Beischlaf verpflichtet, wären in der Ehe untergeordnet und nicht gleichberechtigt usw. Die Geschichte spricht mE nicht gerade für diese Art der Argumentation! Wenn Glaubensgemeinschaften was auch immer Ehe nennen wollen oder eben auch nicht, sollen sie das tun und entsprechend ihre Rituale ausrichten. In der Staatspolitik hat (hoffentlich!) jedweder Supranaturalismus keinen Platz.

      LG,
      der Jay

      1. Zustimmung, Jay, zum grundsätzlichen Verständnis, dass es sich bei der heutigen Ehe um einen Zivil-Vertrag handelt, der in ähnlicher Form auch von anderen Personen als Männlein-Weiblein geschlossen werde könnte, die sich aneinander binden wollen. Und nebenbei ist eine GbR im Geschäftleben ja auch nicht gerade selten … So gesehen sind manche Menschen fast mehrfach „verheiratet“.

        Nun mein Einwand:
        Wir argumentieren häufig, man müsse die biblischen Texte aus ihrem kulturellen Kontext heraus verstehen, sonst lege man alles mögliche aus heutiger Sicht hinein, erfasse den ursprünglichen Sinn nicht mehr und missbrauche so den Text. – Das sehe ich auch so.

        Eine ähnliche Argumentation vertreten manche Kritiker der Öffnung der Ehe im Hinblick auf das Grundgesetz. Sie sagen, dass aus dem kulturellen Kontext direkt nach dem 2. Weltkrieg heraus betrachtet, die Ehe damals immer und ausschließlich als Vertrag mit geplanter lebenslager Bindung zwischen einer Frau und einem Mann verstanden wurde. Diese Verbindung sahen sie als Keimzelle der Gesellschaft an, oder kurz: ohne Ehen kaum Nachkommen und keine stabile Gesellschaft. Deshalb bekam diese exklusive Verbindung im Grundgesetz einen besonderen Schutz und Privilegien.

        Wir haben den Meinungswandel in der Gesellschaft erlebt und eine Mehrheit der Abgeordneten (und möglicherweise auch der Bevölkerung) ist der Überzeugung, der damals 1947 niedergeschriebe Begriff „Ehe“ im Grundgesetz, sei als „Label“ auch für andere Lebensgemeinschaften als ausschließlich die einer Frau und eines Mannes anwendbar. Man benötige also nur eine absolute Mehrheit im im Parlament beider Häuser, verfasse ein neues Gesetz und wir sagen ab jetzt: die Väter (und die eine Mutter) des Grundgesetzes hätten mit dem Begriff „Ehe“ eigentlich jede verbindliche Paarbeziehung gemeint. Haben sie nicht – wissen wir. Aber sagen wir jetzt einfach so, damit das Grundgesetz nicht auch noch geändert werden muss. Die Zeit, viel Arbeit, jetzt ist bald Urlaub – ihr versteht.

        Nun die Analogie zum Verständnis der Bibeltexte:
        Wenn wir unser Grundgesetz als die Basis aller anderen Gesetze ernst nehmen wollen, dann können wir nicht sagen: im Grundgesetz steht „Ehe“ und die eingetragenen Partnerschaften nennen wir in einem anderen Gesetz jetzt auch so. Denn alle wissen, es war in den Nachkriegsjahren sowas von selbstverständlich, was mit Ehe gemeint war, und das war nicht das, was nun darunter verstanden werden soll.

        Wenn ich die Staatsrechtler nicht vollkommen falsch verstanden habe, dann darf der ursprüngliche Sinn im Grundgesetz nicht auf solche Art umgedeutet werden. Der neue Sinn des Begriffs Ehe muss ins Grundgesetz hineingeschrieben werden. Der Sinn soll sich ändern, also muss zunächst im Grundgesetz beschrieben werden, was nun im Gegensatz zu früher mit Ehe gemeint sein soll. Es wäre also eine Grundgesetzänderung mit 2/3 Mehrheit notwendig, wenn der Ehebegriff erweitert werden soll.

        Wie weiter unten von mir in einem anderen Zusammenhang beschrieben: die Basis unserer Gesellschaftsordnung – das rechtsstaatliche Prinzip – erodiert ein weiteres Mal und das Empfinden in der Politik und in der Bevölkerung für diese Entwicklung ist offenbar weitgehend nicht vorhanden. Das ist Anlass zur Sorge.

        P.S. Bin gespannt, wann die erste Aufforderung zur Löschung irgend eines Inhalts auf hossa-talk.de mit Berufung auf das nagelneue Netzwerkdurchsetzungsgesetz verschickt wird.
        https://de.wikipedia.org/wiki/Netzwerkdurchsetzungsgesetz
        Auch so ein Ding, das „nur mit besten Absichten“ am Grundgesetz vorbei zusammengezimmert wurde, obwohl es unsere Grundrechte direkt berührt.

    2. Kathi Schoneveld

      Lieber Heiko,

      Ich wollte nur mal darauf hinweisen, dass es selbst in der Bibel diese ideale Ehe zwischen einem Mann und einer Frau nicht wirklich gibt oder sie eine Ausnahmeerscheinung darstellt. Im Alten Testament herrscht die Polygamie vor, die auch indirekt negativ porträtiert wird, zumindest spielt Eifersucht immer eine große Rolle oder die Angst, vom Partner nicht geliebt zu werden, weil man nicht gut genug ist im Vergleich zu anderen.

      Und dann gibt es Zwangsehen bzw. arrangierte Ehen. Das ist der Normalzustand im Neuen Testament, wo Paulus die Männer ermahnen muss, ihre Frauen zu lieben. Warum das? Weil die Männer zu der Zeit lieber ins Bordell gingen als mit ihrer wesentlich jüngeren Frau zu schlafen. Mädchen mussten ja damals schon mit 13 heiraten. Nicht jeder Mann hat jetzt unbedingt solch pädophile Neigungen, dass ihm das Spaß machen würde. Es musste in Athen damals sogar ein Gesetz erlassen werden, was Männer zwang min. 3x im Monat mit ihrer Frau zu schlafen, weil keine Kinder mehr geboren wurden.

      Wir leben jetzt erst seit kurzem in einer Zeit, in der man meistens aus Liebe allein heiratet und in der eine große Entscheidungsfreiheit in der Partnerwahl herrscht. Das bringt auch vermehrt Scheidungen mit sich, aber mit mehr Entscheidungsfreiheit hat man auch mehr Verantwortung. Wir haben das dem Zeitgeist zu verdanken, denke ich, und der Abschaffung des Klassendenkens. Und dies bringt eben auch Entwicklungen wie Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Personen mit sich, die sich lieben. Das ist halt so.

      Ich lebe aber lieber heute als zu Zeiten des Apostels Paulus wo ich mit 13 hätte heiraten müssen.

      1. Ihr Lieben,

        ich habe leider etwas in meiner Aussage vergessen zu erwähnen. DIE Ehe, die zwischen Mann und Frau, ist natürlich eine Vorstellung einer Gruppe von Menschen und für mich das Idealbild. Dennoch kann es sein, dass ich mich irre.
        Mir ging es aber hauptsächlich darum zu sagen, dass deshalb eine generelle Feier der Ehe für alle nicht angemessen ist, da es doch eine große Menge Menschen gibt, die die Öffnung der Ehe für alle nicht sehen. Auch ich gehöre dazu. Dennoch kann ich diese Entscheidung unter der Prämisse „Trennung von Staat und Kirche“ sehen und wünsche mir, dass wir als Christen gnädig mit allen Menschen umgehen. Mit denjenigen, die für die Ehe für alle sind und mit denen, die damit Schwierigkeiten haben. Ehrliches Danke! dafür, dass ihr das hier in der Kommentierung tut.

  10. Troll? Schwach ! Also bitte !

    noch etwas tiefere Kompetenz bitte 10. Juli 2017

    Was darf man streichen aus der Bibel,..
    und was nicht!

    Da hätte ich mir noch etwas tiefere Kompetenz gewünscht, Herr Malessa

  11. Habe mir die Sendung mit Interesse angehört. Was zur AfD gesagt wurde, kann ich so prinzipiell mittragen. Es wurde auch erwähnt, dass sich die AfD negativ entwickelt hat und nicht ursprünglich im rechtsextremen Millieu verortet war. Ich persönlich habe zwar den Eindruck, dass dort noch verschiedene Kräfte am wirken sind, aber der rechtsextreme Einfluss ist leider ziemlich groß geworden.

    Ich hätte die Sendung sogar ohne Einschränkung weiter empfehlen können, gäbe es da nicht ein paar unnötige Werbeblocks für die EfA und für ein etwas fragliches Bibelverständnis! Ebenso kam es mir vor, als seien die Gesprächspartner auf dem linken Auge blind und realisieren nicht, dass eben auch durch die Einwanderung aus beispielsweise Nordafrika ernste Probleme entstanden sind (siehe „Köln“). Gerade das „unter dem Teppich kehren“ der Probleme durch Teile der Einwanderer bringt der AfD ja stimmen. So schön und reibungslos wie Herr Malessa die zukünftige Integration der Flüchtlinge beschreibt, wird es ganz bestimmt nicht werden. Wer z. B. Flüchtlingskinder Schulunterricht erteilt, kann dies bestätigen. Motzen und AfD wählen ist nicht die Lösung, aber Probleme müssen benannt werden, damit man sie angehen kann. Und die Mitte der Gesellschaft sollte die Problemen benennen und sich diesen stellen. Das nimmt der AfD zumindest etwas Boden unter den Füßen.

  12. Andreas‘ Buch habe ich vor ein paar Wochen gelesen und teile sein Fazit was die heutige AfD betrifft.
    Wenn man die Ausstrittserklärungen der einstigen Parteigründer Bernd Lucke (Mitglied der reformierter Kirche und Ökonom) und Olaf Henkel (Humanist, Mitglied bei AI und Manager) von vor 2 Jahren nochmal aus dem Internet hervorkramt, dann findet man dort viele der von Andreas genannten Beschreibungen schon damals.

    Eine große Koalition im Bundestag ohne nennenswerte Opposition im Parlament – das Ergebnis kennen wir aus den 1968ern. Damals APO – heute Pegida und AfD. Die AfD war anfangs – im Wesentlichen – Stein des Anstoßes für die etablierten Parteien. Es ging um unterschiedliche Vorstellungen zur Makroökonomie. Die Argumente des Professors waren fachlich fundiert und die Parteien (vom Stoff meist vollkommen überfordert) haben erst nichts entgegenzusetzen gehabt und dann einen Kampf gegen Rechtsextremismus inszeniert. Die ursprünglich liberal-konservative AfD wurde in der Folge Sammelbecken all derer, die sich nicht mehr parlamentarisch vertreten fühlten. So mancher SPD-Stammwähler (Arbeiter) findet sich jetzt plötzlich mit einem Ex-NPDler im selben Raum. Und der Kirchgänger (einst CDU-Wähler) neben ihm freut sich, dass wenigstens eine Partei außerhalb Bayerns altbekannte CSU-Positionen im Programm hat. Wundert sich jemand wirklich, dass auch christlich-traditionell verortete Menschen in dieser Partei zu finden sind? Es gibt ja auch West-Linke aus der ehemaligen WASG, die beim Parteitag der Linken neben ehemaligen Stasi-Mitarbeitern sitzen und dem Sozialpfarrer aus dem Brennpunkt zuwinken. Minimlakonsenz sind Theorien im Parteiprogramm für eine bessere Weltordnung.

    Zu Weihnachten schenkte mir jemand ein Heft mit jener „berühmten“ Predigt von Jakob Tscharntke. Er meinte, ich solle mir die Argumente doch mal zu Gemüte führen und beurteilen, ob der Mann nicht umfänglich Recht hätte. Ich war fassungslos, wie polemisch und gleichzeitig vergeistlicht die Sprache, wie unlogisch die Argumentationsführung und wie angstgetrieben die Inhalte waren. – Nach 20 Seiten mochte ich mir den Rest nicht mehr antun, gab das Heft (von mir mit vielen Textmarkierungen versehen) dem Schenker zurück und las ihm ein paar Passagen laut vor. Bei einigen Stellen fiel ihm dann auf, dass manche Argumente unsinnig, unwahr oder blose Behauptungen waren. Ein höchst manipulativer Text. Andere Dinge – dort ging es vor allem um das wörtliche Schriftverständnis und das Gottesbild – waren dann jedoch mit dem Schenker nicht mehr zu diskutieren. Für Argumente nicht zu erreichen. Ende der Diskussion.

    Von daher hoffe ich, dass das Buch von Andreas Malessa bei vielen ängstlichen AfD-Christen seine klärende Wirkung entfalten kann.

    Die AfD halte ich für ein hausgemachtes Problem, entstanden durch das kollektive Versagen aller demokratischen Parteien, die jahrelang viele Probleme, die die EU-Osterweiterung und die Globalisierung mit sich bringen mussten, als nicht existent bezeichneten. Es ist das selbe Verhalten, was bei Hossa-Talk üblicherweise an manchen unserer Gemeinden vollkommen zurecht kritisiert wird. Überspitzt dargestellt: „Es ist alles in Ordnung, es gibt keine Probleme. Wer unbequeme Fragen stellt, der hat alles noch nicht richtig verstanden und muss belehrt (nicht überzeugt) werden, denn er will ja nur die Gemeinschaft zerstören. Vertraut uns einfach, denn wir wissen es besser als ihr.“

    In zwei Dingen möchte ich Andreas‘ Ausführungen im Talk konstruktiv wiedersprechen.

    1. Einspruch:
    Die Sache mit den vorhandenen Arbeitsplätzen für Flüchtlinge und die viel geäußerte Meinung, auch im Niedriglohnsektor Beschäftigte stabilisierten das Rentensystem.
    Um es Hossa-Talk-like zu sagen: Das ist totaler Quatsch. Wer sowas behauptet, der übersieht, dass es möglicherweise im Speckgürtel Stuttgarts derzeit kaum Arbeitslose gibt, was mich freut. In Bremen oder dem Ruhrgebiet z.B. hat sich aber struktuerelle Arbeitslosigkeit seit Jahren festgesetzt. In manchen Großstädten beziehen bis zu 1/3 der Bevölkerung Grundsicherung.
    Gestern eine Meldung im Radio: Hartz-IV-Bezieher bleiben länger arbeitslos. Im Durchschnitt 744 Tage.
    http://www1.wdr.de/nachrichten/hartz-iv-bezugsdauer-100.html

    Die Zeit meldete vor einem halben Jahr: Anteil der Niedriglohnempfänger wächst rasant. Jeder 5. arbeite am Rande des Existenzminimums.
    http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-12/arbeitsmarkt-niedriglohn-anteil-beschaeftigte

    Die Hans Böckler Stiftung stellte bereits vor Jahren fast, wenn jemand im Niedriglohnsektor beschäftigt ist, dann reichen selbst 45 Jahre Rentenbeiträge nicht zu einer Rente ohne Grundsicherung.

    Es läuft bedrohlich auf Verteilungskämpfe in den Großstädten hinaus unter denen, die in der Gesellschaft sowieso schon am (unteren) Rand stehen. – Langzeitarbeitslose, Migranten aus Bulgarien und Rumänien, Flüchtlinge ohne ausreichende Qualifikation. Das ist das nächste Problem, von dem man seit Jahren in den betroffenen Kommunen spricht, ohne bislang eine Antwort von der Bundesregierung erhalten zu haben. (https://www.waz.de/region/rhein-und-ruhr/kampf-gegen-abzocker-banden-baranowski-kritisiert-bka-id211144095.html)

    Bei dem Talk #56 mit Eckard Krause wurde dieser Renten-Unfug (also: „Wir brauchen die Flüchtlinge, sie bezahlen unsere Renten“) bereits schon einmal so „daher geredet“. Ein fehlkonstruiertes Rentensystem repariert man nicht dadurch, dass man Kriegsflüchtlinge als „Geschenke an die Gesellschaft“ darstellt und zu Rentenbeitragszahlern erklärt, noch bevor sie überhaupt einen Euro selbst verdienen konnten. Da werden Wunsch und Wirklichkeit miteinander vermischt und das Problem als ein ganz einfach zu lösendes dargestellt. Solche Aussagen werden üblicherweise als Populismus bezeichnet.
    Also nee, Leute, bitte nicht den selben Fehler machen und den Stil der AfD kopieren und Argumente konstruieren, die das eiegntliche nicht stützen.
    Denn es gibt nur ein Argument für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen in unserem Land, unserer Gemeinde unserem Haus: Jesus hat uns das so vorgelebt! Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass Makroökonomie oder Volkswirtschaft eines seiner Themen gewesen wäre. Unser einziges Argument heißt darum: Barmherzigkeit aus Liebe zu den Menschen, die in große Not geraten sind. Es gibt keine Sachargumente, keine nüchternen Tatsachen, die unser Handeln in dieser Frage bestimmen könnten. Entweder Gott packt uns, dass wir nicht anders können und wollen, oder eben nicht. Es wird uns darum auch keine statistische Prognose für das Jahr 2030 oder später dazu bewegen, Jesus in diesem Punkt nachzufolgen. Das ist völlig irrelevant für die Fragestellung. Also bitte, bitte lasst uns ehrlich bleiben und nicht behaupten, es koste uns nichts. Es kostet jede Menge und es wird jahrelang Finanzmittel binden. Es gibt viele neue Probleme. Und es wird sich jeder mit dem Islam inhaltlich beschäftigen müssen. – Das machen derzeit viel zu wenige Menschen. Leute wie Hamed Abdel-Samad oder Yassir Eric können uns Orientierung dabei geben, wie man den Menschen aus den islamisch geprägten Kulturen begegnen kann.

    2. Einspruch:
    Die Beurteilung von Frau Merkels Handeln bei der Grenzöffnung.
    Die Sache mit dem Kontrollverlust beim Öffnen der Außengrenzen und der Vergleich mit der Maueröffnung. Ja, beide Situationen waren nicht durch geltendes Recht gedeckt. Und mehr Gemeinsamkeiten ergeben sich nicht. – Tschuldigung, ein ganz schlechtes Beispiel und als Gleichnis vollkommen untauglich. Denn während die Maueröffnung von den Bürgern der DDR und ihrem später gewählten Parlament selbst bestätigt wurde (und sogar zur Abschaffung des willkürlichen Rechts der SED-Diktatur führte), gibt es bis heute keine nachträgliche Legitimation der Aussetzung von Grenzkontrollen durch den Bundestag. Der Bundestag ist in unserem Rechtsstaat aber die Institution, die das Handeln der Regierung legitimieren muss! Das Parlament wurde dazu nie befragt. Das nennen einige die „Arroganz der Macht“ und „Weltfremdheit“, die nach jahrelanger Abschirmung vom profanen Alltag der Durchschnittbürger bei Politikern eintritt. – Mir unvergessen bleibt die Aussage des ehemligen Außenministers Kinkel, der nach Jahren der Dauerbegleitung durch Personenschützer und Mitarbeiter plötzlich alleine am Bahnsteig stand und weder wusste, wie er nun an eine Fahrkarte heran käme noch, wie die ICE-Türen zu öffnen seien. Sein Weg zurück ins „normale“ Leben sei wie der Weg zurück in eine andere Welt gewesen.

    Es ist also nicht die Demokratie allein, die unser Staatswesen ausmacht. Es ist vor allem der Rechtsstaat – also die Tatsache, dass jeder Bürger sich darauf verlassen kann, dass die mehrheitlich beschlossenen Regeln von allen eingehalten werden und der Staat darüber wacht. Damit ist nicht gesagt, dass es überall „gerecht“ zugeht. Das Recht ist häufig ungerecht. Recht und Gerechtigkeit sind nicht dasselbe. Rechtssicherheit ist aber trotzdem grundlegend für unsere Gesellschaftsordnung. Deshalb kann das Recht in unserer parlamentarischen Demokratie nur von einer parlamentarischen Mehrheit verändert werden. – Diese Grundregel unseres Staatswesens hat Frau Merkel im Stil einer eher unbegabten Motivationstrainerin missachtet: „Wir haben schon so viel geschafft, dann schaffen wir das auch.“ – Ja, kann sein, kann aber auch nicht sein. Darüber kann man nur im Rückblick urteilen. Was aber sagt das Parlament als Vertreter der Bürger im Vorfeld dazu, wie es die Verfasser des Grundgesetzes – aus bitterer Erfahrung heraus – vorgesehen haben? Wir haben – Gott sei Dank! – keine Monarchie und auch kein Präsidialsystem. Also lasst es uns das Ernst nehmen und nicht meinen, dass einem ersten „formalen“ Rechtsbruch aus lauteren Motiven kein zweiter aus unlauteren folgen könnte.

    Die wie selbstverständliche Annahme von vielen Christen, mit denen ich geredet habe, Frau Merkel habe aus Barmherzigkeit gehandelt, halte ich für eine vorschnelle Vermutung. Meiner Meinung sagt das mehr aus über Diejenigen, die so etwas behaupten als über Diejenige, über die das behauptet wird. (Buchtip dazu: Robin Alexander: Die Getriebenen – lavieren, jonglieren, taktieren – wie heute regiert wird)
    Es war nämlich jahrelang Zeit für sichtbare Barmherzigkeit und Erbamen auf den obersten Machtebenen: in der EU, in der Bundesregierung, im Bundestag. Flüchtlinge hätten viel früher per Flugzeug aus dem Elend Syriens geholt werden können, so wie es teilweise während des Balkankriegs in den 1990ern geschah. Ich bin mir sicher, dass so eine Aktion auf große Zustimmung in der Bevölkerung gestoßen wäre. So wären auch viele kriminelle Strukturen, die sich entlang der Fluchtrouten entwickelt haben und riesen Probleme machen, gar nicht erst entstanden. Wären damit alle Probleme gelöst gewesen? Nein, aber es wären eine bessere Alternative gewesen. Denn als das Elend vor der Haustür stand und kein Agieren sondern nur noch Reagieren in Form von Anweisungen (an allen bisherigen Regeln vorbei von oben herab) möglich war, da soll also vor allem Barmherzigkeit die Motivation der Mächtigen gewesen sein?

    Die schwächsten in der Kette der staatlichen Strukturen – die Kommunen – durften die Lasten tragen. Es gab also keine Verwaltungskrise (hier widerspreche ich Andreas noch einmal deutlich), sondern es gab eine Regierungskrise. Alle Verantwortung für eigene Versäumnisse wurde auf die Verwaltung abgewälzt. – Das kritisieren viele zurecht, wie ich finde. Frau Merkel ist nicht die Motivatorin einer örtlichen Bastelgruppe sondern füllt das Amt des Bundeskanzlers aus. Für mich ist das ein deutlicher qualitativer Unterschied für den Beurteilungsmaßstab an einer öffentlichen Rede.

    Ansonsten: Mehr von solchen Themen! Und sehr schön, die Stimme von Andreas Malessa mal wieder so lange am Stück zu hören.

    1. ein super Beitrag! Daumen hoch! Zu Anfangszeiten habe ich die Afd unterstützt. Spätestens nach der Spaltung war die Partei aber verloren.

  13. Kathi Schoneveld

    Was mir noch eingefallen ist: Zwar kenne ich keinen AfD-Wähler persönlich unter Christen, was mir allerdings durchaus auffällt in christlichen Kreisen ist eine Tendenz zur Islamophobie.

    Vor einigen Jahren habe ich an einer Veranstaltung von Open Doors auf der Zeil in Frankfurt teilgenommen, um auf das Thema Christenverfolgung aufmerksam zu machen und habe es bitter bereut. Ich hab mich vorher noch nie so fremdgeschämt. Am selben Tag war auch eine Demonstration der Pegida und einige Leute davon haben sich dann einfach bei uns mit reingemischt. Nun bezweifle ich aber, dass allein dadurch das schlechte Benehmen zu erklären war. An einer Stelle nämlich fing ein junger muslimischer Mann uns anzuschreien: „Muslime werden auch verfolgt!“ Er schrie immer lauter und stellte sich zuletzt neben die Sprecherin von Open Doors und bedrohte sie. Sie blieb relativ ruhig, aber ein Mädchen aus der Gruppe, die beim Flashmob mitmachte fing an den Mann anzuschreien: „Halt’s Maul, du Arschloch!“ Ihr Ton war wirklich alles andere als von Feindesliebe geprägt und ihr folgten weitere, die dann den muslimischen Mann wüst beschimpften.

    Wenn man dan so manche Kommentare auf der Facebookseite von Open Doors liest, kommt ein ähnlicher Hass durch. Neulich schrieb ich unter den Aufruf für die verfolgten Christen in Indien zu beten, dass man für Indien allgemein beten sollte, da es dort regelmäßig Straßenkämpfe zwischen Hindus und Muslimen gibt und die Hindus vor allem aggressiv gegen alle Andersgläubigen vorgehen würden, was mal in einem Vortrag an der Uni erwähnt wurde. Mir antwortete jemand mit den Worten „Für Muslime bete ich nicht. Die Hindus machen das schon richtig so.“

    Und das nennt sich dann Christ. So einer wählt dann wahrscheinlich aich AfD.

    1. Ach du scheiße, was für Assis. Ich kenne schon mindestens einen Christ, der die AfD unterstützt und bei einigen nehme ich es an. Was da auch auf Facebook geschrieben und geteilt wird, teilweise bin ich nah dran, die Leute aus meiner Liste zu löschen, weil es einfach nur noch menschenverachtend ist und ein Meckern auf verdammt hohem Niveau. Die Flüchtlinge würden uns alles wegnehmen, vor Allem unsere Smartphones, die Moslems wollten die Macht hier in Deutschland ergreifen, weil sich einige von ihnen aktiv in die Gesellschaft einbringen (integrieren!) und die Homoehe zerstört das Familienbild. Ich gehe morgen auf einen Workshop, wo geübt wird, mit so Sprüchen umzugehen, denn im Nachhinein bin ich oft schlagfertig, aber in der Situation macht es mich leider oft sprachlos. Ich bin mal gespannt und hoffe, es hilft.
      Übrigens habe ich vor Kurzem noch ein paar ähnliche Podcasts gehört zu dem Thema: http://iyf.ruach.jetzt/folge-5-wie-politisch-ist-das-christentum/ und http://wirsindmosaik.de/podcast/episode-43-ist-das-alles-religion-interview-mit-martin-und-esther-kurani-spiegleinspieglein/
      Liebe Grüße

      1. Kathi Schoneveld

        Wenn ich nicht wirklich viel mit denen zu tun hab, lösch ich sie auch aus Facebook. Ich hab unglaublich viele christliche Facebookfreunde, die mich sofort adden mussten nach einem 5minütigen Gespräch bei irgendeinem Event. Teilweise krieg ich ja auch Anfragen von Leuten aus der Gemeinde, mit denen ich noch nie gesprochen gab. Da stört es mich nicht, die zu löschen.

        Bei manchem hasserfüllten Kommentar auf Facebook weiß ich auch nicht, ob ein echter Mensch dahintersteckt. Manchmal sind es offenbar doch Bots, aber die sind mehr auf den Seiten der Politiker unterwegs, nicht gerade bei Open Doors. Mir fiel da als Reaktion tatsächlich nichts besseres ein als „So eine Einstellung lässt sich mit dem Glauben an Jesus nicht vereinbaren.“, hab nie mehr eine Antwort bekommen.

        Manchmal wüsste ich gerne wie man besser umgeht mit so Sprüchen, gerade wenn meine amerikanische Schwiegermutter mal wieder was Dummes sagt. Sie fängt leider immer gleich an zu weinen, wenn man Gegenargumente bringt. Sie ist depressiv und verhält sich manchmal höchst manipulativ…

  14. Hallo liebe Hossas,
    sehr geiler Talk. Richtig gut. Malessa wie gewohnt brilliant, sehr gute Argumentation.

    Es gab zwei Dinge, die nicht ganz richtig waren, die will ich ganz klugscheißerisch richtig stellen:
    Alice Weidel (nicht Weber) ist nicht Parteivorsitzende der AfD, sondern „lediglich“ Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl (zusammen mit Gauland). Heißt: Frauke Petry ist auch nach wie vor Vorsitzende (zusammen mit Meuthen).
    https://de.wikipedia.org/wiki/Alice_Weidel
    https://de.wikipedia.org/wiki/Alternative_f%C3%BCr_Deutschland

    Und die Frau mit dem Nippelgate heißt Janet Jackson (nicht Jermaine). Wobei man ihre Nippel meines Wissens gar nicht sehen konnte, war da nicht ein Stern draufgeklebt oder gepierct…? 😉
    https://de.wikipedia.org/wiki/Nipplegate

    Sind aber nur Kleinigkeiten.
    Viele Grüße,
    schöne Sommerpause!

    Peter

    1. Bei Jermaine habe ich schon während des Talks gezuckt, Alice Weber hatte ich aber tatsächlich gekauft… 😉
      Nun denn, Danke fürs Klugscheissen, Peter Neubacher;-)
      LG,
      Der Jay

      1. Übrigens: es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass E-Bass-Spiel zu Hormonausschüttungen bei Frauen führt? Irgendwas mach ich falsch…allerdings verstehe ich jetzt auch, warum der Jay bei Superzwei gelegentlich zum Bass greift… :-)))))

  15. Jetzt weiss ich, warum Der Spiegel neuerdings am Samstag erscheint 😉

    Im Ernst, kann ein*e Christ*in überhaupt idea lesen und finanzieren? Wie lange kann sich die Allianz ein solches Aushängeschild noch leisten?

    Für wie viele Menschen „draussen“ ist „evangelikal“ heute ein ganz übles Schimpfwort?

    Was ich traurig finde, ist der Umstand, dass die „vernünftigen“ Kirchen sich nicht von Hahne und Parzani distanzieren wollen/können.

    1. Ich bin selber Idea-Leser und habe mich schon manchmal etwas darüber gewundert, welche Plattform die Afd dort erhält. Habe die Artikel meist nicht gelesen, da sie mich nicht wirklich interessieren. Da müsste einiges passieren, dass sich diese Partei wieder in eine bürgerliche Richtung entwickelt. Da müsste man aber bei Idea direkt anfragen, warum sie der Afd manchmal diese Plattform gibt. Ich habe nicht den Eindruck, dass jemand von denen rechtsradikal ist. Zeitungen, welche der Linkspartei eine Plattform geben, sind auch nicht allein deshalb Kommunisten.

      Von Parzany kann ich sicher sagen, dass er nicht mit den „Flüchtlingskritikern“ zu tun hat! Hierzu habe ich ein Interview von ihm gelesen und da würde so manch Konservativer ihn wohl als Gutmensch beschimpfen. Man mag ihn beim ethischen Fragen als zu konservativ bezeichnen (oder auch nicht), aber bei der „Flüchtlingsfrage“ ist er sehr pro einer Willkommenskultur. Bei Hahne bin ich mir da zwar nicht sicher, aber ich wüsste nicht, dass er die heutige Afd in irgendeiner Form verteidigt. Die Flüchtlingspolitik von Merkel wird sowohl von Wagenknecht als auch von Lindner kritisiert und diese Kritik als rassistisch zu deuten wäre ja wirklich ein persönliches Armutszeugnis.

      Ich vermisse eine ehrliche Debatte bei der Thematik, bei der man zwar über Probleme und Lösungsvorschläge diskutiert aber sich darin einige ist, dass Rassismus immer (!) zu verurteilen ist.

  16. aaaaachtung:Ich fasse mich kurz. (Jay, gib mir einen Orden!)

    Als Kronzeugen gegen die Homoehe zog die Idea wen wohl aus dem Hut? Herrn Gauland, einen guten Lutheraner. Ich habe bereits auf facebook geschrieben, dass mich das an die Entgleisungen amerikanisch-evangelikaler Blätter erinnert, die sich an Trump ranschmeißen. Gofi hat’s gesagt: Die Idea hat was hässliches. Ist so. mein Sprachrohr war sie noch nie.

    Gruß, Patrick

  17. Liebe Freunde,

    was ist das eigentlich für eine Szene, die ein Buch totschweigt, das sich kritisch zur AfD äußert? Man schämt sich offenbar tendenziell für dieses Buch. Man traut sich aber auch nicht, Andreas Malessa einen Nestbeschmutzer zu nennen, denn dazu ist er zu honorig und in der Szene zu angesehen. Wacht auf, Leute! Die Christen, bzw. ihr „Zentralorgan“, solidarisieren sich mit den Menschenfeinden, wie es Christen zu allen Zeiten immer gemacht haben! Aber sie gießen empfindliche Shitstorms über Leute aus, die für die Ehe für alle eintreten, also Menschenfreunde sind. Leute, ich habe die Kommis auf der Idea-Seite verfolgt. Was ich da lesen musste, dafür muss das Wort Schamesröte neu definiert werden. Ich habe mir auch die Mühe gemacht, mir einige Idea-Spektrums-Ausgaben der letzten Zeit GANZ durchzulesen. Leute: Das ist ein deratig mieses, schmieriges Hetzblatt, das sich noch für die unterirdischste Hässlichkeit nicht zu schade ist. Die Sachen, die da zum Teil drin stehen, sowas traut sich nicht mal die „Bild“! Ich sage es deutlich: Ihr seid mir hier alle ultra-sympathisch, aber ihr identifiziert euch mit der falschen Szene. Eine Szene wie der konservative Evangelikalismus, die gehört von aufrechten Menschen nicht mal mit der Pinzette angefasst. Und leider muss ich noch weiter gehen und meinen Vorwurf auf die gesamte Christenheit und ihre Historie ausdehnen. Die paar guten, karitativen, Halt gebenden Dinge, die das Christentum gebracht hat, stehen in einem masiven Ungleichgewicht zu all der Intoleranz, Menschenverachtung, Menschenvernichtung etc. die das Christentum als organisierte Religion leider vor allen anderen Dingen auszeichnen und charakterisieren. Wer das leugnet, ist blind. Die einzige Kirche, die sich davon abhebt, ist die Evangelische. Und auch nicht, weil sie so christlich ist. Sondern, weil sie sich mittlerweile zu humanistischen Werten bekennt. Die EKD geht durch, aber nicht, WEIL sie so christlich ist, sondern weil sie eigentlich nur noch ein Humanistenverein mit christlichem Anstrich ist, der mittlerweile so dünn geworden ist, dass man ihn auch gleich ganz sein lassen könnte. Den Zustand der EKD nehmen Leute wie Parzany als Kritikpunkt. Ich bejubel ihn. Bald wird die EKD erkennen, dass sie überflüssig ist, weil sie alle christlichen Alleinstellungsmerkmale über Bord geworfen hat und einräumen muss, dass Humanismus und Menschenrechte keine christlichen Werte sind. Originär christliche Kirchen hingegen treiben immer noch das Spielchen von Menschendemontage-und Verachtung. Beispiele? Umerziehungstherapie für Homosexuelle. Herabsetzung der Frau. Diskreditierung von Andersglaubenden, anders denkenden, anders Lebenden. Solidarität mit dem rechten politischen Rand. Geistlicher Missbrauch, Manipulation und Indoktrination. Finanzielles Ausquetschen der Schäflein. Einspannung von Gemeindemitgliedern zur Sanierung des Kirchraums, in der Regel für lau. Aber man hat dann ja was für Gott getan. Es gibt keine Inqusition mehr? Ach was, sie hat nur die Methoden subtiler gemacht. Wenn man denn Leserbriefe wie „Ich wünsche Richard Dawkins Arschkrebs“ als subtil bezeichnen will. Und ich denke, ihr wisst, dass das keine Entgleisungen Einzelner sind. Sondern das ist der normale evangelikale Leserbrief-und Kommentarstil. Überprüft es nur alleine auf facebook. Und es ist gesichertes Wissen, dass es in manchen Gemeinden extra Trainings zum Schreiben solcher Leserbriefe gibt. Face it: Die guten Sachen im Christentum, DAS sind „Entgleisungen Einzelner“.

    Warum ich so böse bin? Da sitze ich mit euch in einem Boot. Weil ich mich so tief mit der Sache identifiziere/identifiziert habe. Weil es mich betrifft und betroffen macht. Weil ich fassungslos vor der abgrundtief hässlichen Fratze des Christentums stehe, die sich mit dem erlösten Grinsen des Heilands tarnt und alles verdreht. Sich selber gut nennt, und das was gut und Menschenfreundlich ist, Sünde. Traurig, einfach nur traurig. Und keiner von uns kriegt es wirklich hin, die Sache als die zu entlarven, die sie in Wahrheit ist und sie auf den Müllhaufen der Geschichte zu schmeißen. Der Kommunismus hatte eine Chance von 70 Jahren. dann wurde er dankenswerter Weise als untauglich erkannt und abgeschafft. Dadurch wurde viel Schaden eingedämmt. Das Christentum hatte eine Chance von 2000 Jahren. Und immer noch hat die Mehrheit nicht kapiert, was es in Wahrheit ist. Also muss es ja Dinge geben, die das Christentum so restlos attraktiv machen, dass man dafür bereit ist, all die benannten Kröten zu schlucken oder auszublenden. Ist es die Vorstellung, dass ein Gott „Ja“ zu mir sagt? Weil es allen von uns so schwer fällt, „Ja“ zu sich selber zu sagen? Weil wir uns alle so danach sehnen, dass einer mal bedingungslos „Ja“ zu uns sagt und uns ganz fest und lieb in seine schützenden Arme nimmt? Ja, ich denke, das ist es. Get the people at their weakest point. Das ist das Prinzip. Und das ist obermies.

    Mit wertschätzenden grüßen, Patrick Rabe

    1. Lieber Patrick,
      herzlichen Dank für Deinen wirklich zutreffenden Beitrag. Du hast mir zutiefst aus der Seele gesprochen. Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass sich leider auch die EKD derzeit nicht mit Ruhm bekleckert, indem sie einen der unsäglichesten Antisemiten verharmlost und im Rahmen des „Jubiläums“ regelrecht huldigt. Im Sinne Heiner Geißlers letzten Buchs sehe ich mich dennoch als Christ, da mich die Botschaft Jesu von der Nächstenliebe und dem Reich Gottes im Hier und Jetzt nach wie vor begeistert. Das Problem ist aber, dass die Theologie von Paulus, Augustinus und Luther damit nicht viel zu tun hat. Liebe Hossa-Gemeinde, ich wage den Appell und zitiere Ajahn Chah: „Wenn du ein bisschen loslässt, wirst du etwas Glück erfahren, wenn du viel loslässt, wirst du viel Glück erfahren, wenn du vollkommen loslässt, wirst du vollkommen glücklich sein. “ Bitte versteht dies nicht als Aufruf, zum Buddhismus zu konvertieren, falsch. Das Gegenteil ist richtig, da das Problem in den Religionen und dem Fundamentalismus als solchen liegt. Dennoch sind auch in diesen Lehren viele Weisheiten zu finden. Ich möchte euch Eckart Tolle (Jetzt!) ans Herz legen. Gott lässt sich wirklich in der Stille ( z.B. durch Meditation) finden! Love and Peace, Daniel

  18. Denke für den Hossa Talk. Habe ihn gleich zweimal gehört. Könntet ihr nicht mal eine Folge machen zum Bibelverständnis? Als Herr Malessa sagte, dass Christen sich über ihr Bibelverständis bewusst werden müssten, habt ihr beide im Hintergrund stark zugestimmt und auch ich fände eine Sendung zum Thema: „Wie unterscheide ich zwischen zeitbedingten und zeitlos gültigen Aussagen in der Bibel.“ Vielleicht könnte man ja zwei Gäste einladen, die unterschiedliche Positionen vertreten, um ein breiteres Bild zu bekommen. Jetzt aber erstmal eine gute Sommerpause.
    Viele Grüße
    Sebastian

    1. Aber darüber haben wir doch schon ganz oft gesprochen. Talks die mir beim durchschauen der Liste einfallen, die sich (auch) mit dem Thema beschäftigen: #73, #55, #48, #38, #29, #26 und vor allem natürlich #6.
      Da ging es immer wieder um die Frage nach dem Bibelverständnis.
      LG,
      Der Jay

  19. Hey ihr beiden,
    erst mal danke für die tiefen und ehrlichen Kommentare.
    Aber ich glaube, warum wir alle hier sind ist nicht die äussere Ausdrucksform, sei es Kirche, Gemeinde, andere Christen, Idea oder Facebook Kommentare. Da ist alles nebensächlich. Es geht um den Kern, um die Zusage, um die wir ringen.
    Ich würde mich liebend gern von dem ganzen moralischen Bullshit trennen, den das Christentum über die Jahrtausende so verzapft hat. Ich versuche stattdessen mich in Liebe meinen Mitmenschen zuzuwenden und gegenseitig voneinander zu lernen.
    Dann muss ich allerdings auch die AfD Wähler und Idea Leser und ihre teilweise menschenverachtende Ideologie miteinschließen.
    Das ist wirklich schwer, weil man manchmal nur noch den Flammenwerfer anschmeißen will. Ich glaube vielleicht ist Jesus auch deswegen gekommen. Uns in Liebe auszuhalten und uns verändern zu lassen.
    Kann euch da wirklich verstehen,will aber auch den anderen die Hand reichen.

  20. Und weil ich es grade gestern unf heute gehört habe: von 2 Dingen will ich mich einfach trennen (ist im Prozess)
    Die Angst, ist einfach nicht gesund. Ich will weiter lernen, im Glauben, mit meinen Mitmenschen und mich einfach geborgen gefühlen.
    Das schließt auch enge und angstmachende Theologie ein. Glauben ist ein Abenteuer und nicht so eine Checkliste wie am Flughafen.
    Dieser komische Stolz, den viele Christen haben, die meinen sie wären moralisch die besten und einzigen.
    Wir sind alles gefallene, Sünder und nicht besser als die Heiden. Oft begegnet uns Jesus auch durch andere Menschen, aber wir sind zu verblendet von unserem religiösen Nebel, dass wir uns einbilden etwas besseres zu sein. Ich glaube, dass sich einige Christen in der Ewigkeit umgucken werden. „Igitt Moslems, Huren, LGBT, Plyamorphe, Sklavenhalter, Atheisten.. usw. Was wissen wir denn schon, das liegt doch allein in seiner Hand.
    puh, das musste mal raus. Mach mir da schon länger Gedanken zu.

    1. Was sind denn Plyamorphe? man lernt ja nie aus. Aber auf jeden fall: versöhnung auch für die. Da bin ich voll für. Auch ansonsten kommentiere ich deinen Kommentar mit einem dicken „Yesssss“!

      LG Patrick

  21. Polyamorphe. Vielleicht sind da auch Banker und Hedgefonds Spekulanten und Waffenhändler. Man weiß ja nie. Zu Handreichungen: ich denke, wir müssen uns Zeit für die Geschichten der einzelnen nehmen. Auch Sachen stehen lassen können. So regt man sich nur über einen Facebook Kommentar auf, ohne den Menschen dahinter zu sehen. Ist glaube ich, eher eine Haltung als eine konkrete Handlung .

  22. “Wie unterscheide ich zwischen zeitbedingten und zeitlos gültigen Aussagen in der Bibel.”

    Mallessa hat sich sehr bemüht, seine Stimme ist angenehm.
    Aber deshalb ist nicht alles schon ausgegoren was er gesagt!
    Politisch interessant!

    Die Argumentation man müsse die bibl. Texte aus ihrem kulturellen Kontext heraus lesen,ist ja konsens mittlerweile. Jedoch hier liegt ein Fehler, wenn man den GeistGottesgehalt daraus streicht!
    Nicht alles ist gleich Kulturell, nur weil man es nicht mehr im Kontext unserer westl. Kultur anlegen mag!

    Da ist wohl mehr die Unterscheidung der Geister gefragt und weniger das persönliche gefühl!

    Mena

  23. Paar Gedanken von mir:

    Der Punkt, dass die Flüchtlinge alle Arbeit finden werden usw. ist totaler Quatsch.
    Ralf hat es weiter oben schon ausführlich geschrieben.
    Ich weiß nicht, wie Andreas Malessa auf sowas kommt.
    Es gibt halt leider genug Flüchtlinge, die halt einfach faul sind. Ich kann’s nicht anders sagen.
    Und so jemand wird uns nicht die Rente retten.
    Wenn man die Situation so offensichtlich überpositiv darstellt, fällt das den Leuten auf.
    Damit spielt man der AfD in die Hände, denn das sind die (fast) einzigen, die diese Punkte ansprechen (natürlich fallen die auf der anderen Seite vom Pferd und sagen, ALLE Flüchtlinge wären so).

    Kurz vor Schluss sagte Andreas, er wünsche sich, dass alle möglichen Leute nachts friedlich an der S-Bahn warten dürfen.
    Viele Leute sehen diese Situation aber nicht durch die AfD gefährdet, sondern durch die Flüchtlinge.
    Auf die ganze Thematik, mit der die AfD punktet, „Flüchtlinge und Gewalt / Terror“ hat Andreas hier leider nichts gesagt (weiß nicht ob das in dem Buch anders ist)

    Mit eurer Kritik an idea habt ihr sowas von Recht!
    Noch ein Beispiel:
    In der letzten Ausgabe (30/2017) war tatsächlich die Headline „Bio-Deutsche sind jetzt in der Minderheit“ zu finden!
    Sonst findet man den Begriff „biodeutsch“ eher auf AfD-ähnlichen Seiten.

  24. Er nennt die AfD antidemokratisch. Die AfD steh für die direkte Demokratie ein. Das ist quatsch
    Der Kontrollverlust dauert an. Es war nicht eine kurzzeitige Aktion die Aktion dauert jetzt schon 2 Jahre wieder falsch
    Das die Muslime uns auf der Tasche liegen dürfte seit dem Buch von Sarrazin bekannt sein. Wieder falsch.
    Das System das den Kontrollverlust hatte ging dann auch zugrunde. Das heißt übersetzt wenn er es als Vergleich ran zieht. Deutschland wird an diesem Kontrollverlust auch zugrunde gehen. Das sehe ich auch so kommen im Moment, wenn Gott uns nicht hilft.
    Die AfD ist keine christliche Partei warum sie dann an christliche Werten messen? Klar wird sie den Test nicht bestehen. Aber es geht gar nicht darum ob die AfD christlich ist oder nicht. Es geht darum ob wir islamisch werden wollen. Wir leben nun mal in einer Demokratie und da entscheidet die Mehrheit wenn in den Volksschulklassen 50% Muslime lernen dann müssen wir mal über die Zukunft reden. Und ob wir diese Entwicklung mit noch mals 10 Millionen neuen Moslems die nächsten vier Jahre so beschleunigen wollen. Und ob wir als Christen in einem muslimischen Land leben wollen darum geht es.
    AfD will keine Autokratie nur weil sie erkennt das eine unkontrollierte Einwanderung durch Asylanten unsere Gesellschaft zerstört. Totaler Schwachsinn kann ich da nur sagen. Sehr schlecht recherchiert Herr Malessa.
    Der Neuköllner Bürgermeister hat sich sehr kritisch gegen Islamschulen geäußert weil die nicht wissen was sie da machen und die Kinder nicht darüber sprechen wollen, oder vielleicht auch nicht dürfen. Herr Malessa hat anscheinend auch da keine Ahnung. Es gibt eine Radikalisierung in Islamschulen.
    Umerziehung ist glaube ich schon das richtig Wort wenn es um die Bildungpläne geht. Es kommt mir so vor das Herr Malessa einfach die Eigenschaft von feige hat und eins ihm überhaupt nicht liegt nämlich Farbe zu bekennen und gegen den Strom zu schwimmen. Was bei den einleitenden Worten mit seiner Frau ja auch raus kommt.
    In dem Beitrag wird gesagt bei Min. 61 das Unzucht gang und gebe ist in den christliche Gemeinden. Da höre ich jetzt auf zu hören, weil der Unzüchtige nicht in den Himmel kommt. Und da wird Herr Malessa unglaubwürdig als Christ. Ich habe Hochachtung vor dem Lebenswerk dieses Mannes aber er ist ein Opportunist und da passt er zur Merkel. Aber diese Leute bringen ein Land nicht voran sondern letztendlich versumpft es. Sprüche 11,14a „Ohne weise Führung geht ein Volk zugrunde“ Ich denke die AfD ist kein christlicher Verein und man soll ihn daran auch nicht messen. Aber die AfD steht ein für direkte Demokratie und bildet zum ersten mal eine echte Opposition im Bundestag die konservative Werte vertritt. Und für so eine Partei wird es mal Zeit. Und diese Partei wähle ich.

    1. @Wolfram: wir werden nicht islamisch, weil die Muslime in der Minderheit sind. Wir reden über ca. 5 bis 6 % Muslime in Deutschland. Und auf absehbare Zeit gehen seriöse Forscher von etwa bis zu 10 % aus. Alles andere ist Quatsch von rechten Propagandaseiten, die haltlose Behauptungen aufstellen.

      Ja, die AfD vertritt ein paar konservative Werte. Gleichzeitig möchte sie am Grundgesetz schrauben. Einschränkung der Religionsfreiheit, gegenüber Muslimen vor allem, aber auch gegenüber Juden (ganz perfide über die Forderung eines radikalen Schächtverbots). Würde die AfD ihr Wahlprogramm umsetzen können, könnten weder Juden noch Muslime ihre Religion ausüben in Deutschland.
      Hinzu kommt eine Einschränkung der Pressefreiheit, Öffentlich-Rechtliche sollen abgeschafft und durch ein Pay-TV (nennen sie „Bürgerfunk“) ersetzt werden. Plus einen Eingriff in die Kunstfreiheit, denn Theater sollen „identitätsstiftende Stücke“ spielen.

      Hinzu kommen die ganzen Ausfälle von Höcke, Weidel, Meuthen, Gauland usw. Die eine erinnerungspolitische Wende fordern und bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Verbrechen der NS Zeit relativieren. Herr Gauland möchte stolz sein auf die Leistungen der Wehrmacht (80 Millionen Tote, unzählige Kriegsverbrechen beim Russlandfeldzug…), Herr Höcke möchte eine 1000jährige Zukunft, Frau Weidel denkt, dass die deutsche Regierung aus Marionetten besteht…und das ist nur ein kleiner Teil.

      Mit Verlaub: das geht gar nicht. Schon gar nicht aus christlichen Gesichtspunkten.

      1. Aber die Lüge der Frau Merkel unterstützen geht als Christ? Die Rechtsbrüche der Frau Merkel von Gesetz und Verfassung mit ihrer Wahl zu legitimieren geht als Christ. Die ausgeübte Diktatur einer Frau Merkel ohne Rückhalt von Fraktion, Kabinett, Parlament und Volk durch Wahl zu zementieren, das geht als Christ… Ihr habt die Nummer vom BIBABO (Bibelbastelbogen, die Bibelausgabe mit vorperforierten Seiten zum Heraustrennen aller kritischen Stellen) wohl Realität werden lassen?

        1. Mit Verlaub, das ist Quatsch – und Sie betreiben whataboutism. Es geht hier nämlich gerade um die Lügen der AfD. Um nicht’s anderes. Bleiben wir doch mal beim Thema. Wie finden Sie die Aussagen der Herren und Damen von der AfD?

          1. Die Lüge der Frau Merkel ist sehr wohl das Thema, weil sie Grundlage der Ansammlung von veröffentlichten „Ungenauigkeiten“ durch Malessa sind.
            Aber wer in Malessa den Godfather betrachtet und sich gebauchpinselt fühlt, dass das große Jugendidol nun bei einem sitzt ist zu kritischem Hinterfragen kaum in der Lage, wie auch.

      2. Es sind schon 10% Muslime in Deutschland und von der Politik wird schon jetzt gefordert das jeder der hier lebt ob der Deutscher ist oder nicht das Wahlrecht bekommt. Merkel sagt ja ständig mit ihr keine Obergrenze. Wer Politik versteht weiß das in den nächsten vier Jarhren noch mals 10-12 Millionen dazu kommen. Das sind dann schon 25% der Bevölkerung. Wer ein bißchen rehcnen kann, kann das nachrechnen. Außerdem wir das die BRD zahlungsunfähig machen. Vom Bürgerkrieg mal abgesehen. Die Religionsfreiheit sollte nur noch gelten für friedliche Religionen und für Religionen die auch in den Ländern wo sie die Mehrheit haben, das Recht den anderen Religionen geben. Das ist beim Islam nicht der Fall deshalb hat er auch kein Recht Religionsfeiehit zu genießen. In Deutschland ist das Schächten auch verboten. http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/schaechtverbot-wie-ist-die-situation-in-deutschland/8500630.html
        Das muss nicht die AfD erst verbieten.
        Falsch ist deine Aussage das die Pressefreiheit eingeschränkt werden soll. Im gegenteil die AfD kämpft für Pressefreiheit. Woher hast Du diese Falschaussage?
        Die AfD kämpft gegen die Zwangsabgabe GEZ. Und das ist auch meine Position. Ich habe keinen Fernsehen und muss es trotzdem bezahlen. Warum?
        Im Afd Programm zur Kunst steht:
        Die AfD erkennt uneingeschränkt die Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnis- freiheit an. Sie fordert jedoch, der Religionsausübung (gemäß Art. 140 GG i.V.m. Art. 136 Abs. 1
        Weimarer Reichsverfassung) Schranken zu setzen durch staatliche Gesetze, die Menschenrechte und unsere Werte. Staatliches Recht steht im säkularen Staat über religiösen Geboten und Traditionen. Islamkritik, auch religiöse Satire (und Karikaturen), sind im Rahmen der allgemeinen Gesetze rechtmäßig. Sie sind Aus- fluss des Grundrechts der freien Meinungsäußerung und der Kunstfreiheit.
        und
        9.1 Deutsche Leitkultur statt „Multikulturalismus“
        Die AfD bekennt sich zur deutschen Leitkultur. Diese fußt auf den Werten des Christentums, der Antike, des Humanismus und der Aufklärung. Sie umfasst neben der deutschen Sprache auch unsere Bräuche und Traditionen, Geistes- und Kulturgeschichte. Unser liberaler Rechtsstaat, unsere Wertschätzung von Bildung, Kunst und Wissenschaft und der sozialen Marktwirtschaft als Ausdruck menschli- cher Kreativität und Schaffenskraft sind damit engstens verbunden.
        Die Ideologie des „Multikulturalismus“ gefährdet alle diese kulturellen Errun- genschaften. Kultur ist nur als etwas wechselbezügliches Ganzes von Gesellschaf- ten zu verstehen. „Multi-Kultur“ ist Nicht-Kultur oder Parallelität von Kulturen und damit Ausdruck von Parallelgesellschaften, die stets zu innenpolitischen Konflikten und zur Funktionsunfähigkeit von Staaten führen.
        Die Zivilgesellschaften funktionierender Staaten sind daher aufgerufen, ihre Kulturen zu schützen und eigenständig weiterzuentwickeln. Dies gilt natürlich auch für die deutsche kulturelle Identität. Der in Europa bereits stattfindende Kul- turkampf zwischen Abendland und dem Islam als Heilslehre und Träger von nicht integrierbaren kulturellen Traditionen und Rechtsgeboten kann nur abgewendet werden durch ein Bündel von defensiven und restriktiven Maßnahmen, die eine weitere Zerstörung der europäischen Werte des Zusammenlebens aufgeklärter Bürger verhindern.
        Die AfD wird nicht zulassen, dass Deutschland aus falsch verstandener Toleranz sein kulturelles Gesicht verliert.

        Was ist daran falsch. Die eigene Kultur bewahren ist etwas wichtiges in meinen Augen.
        Ich hatte heute ein Gespräch mit jemand über den Faust von Goethe. Wir haben uns beide gefragt warum dieses Werk nicht mehr gelesen wird im Unterricht.
        Ich glaube auch das hinter der Regierung die wirklichen Mächtigen sind. Aber dazu muss man bereit sein sich auch ein wenig mit der Materie sich zu beschäftigen und bei youtube auch mal nach Bilderberger und Rothschilds sucht.
        Wenn man ein bißchen hinter dier Kulissen geschaut hat und sich nicht ständig durch die Mainstreampresse sich das Gehirn waschen läßt kann man die etablierten Parteien nicht wählen, das geht als Christ auch nicht. Wer bleibt denn dann noch übrig, wenn man eine Partei wählen möchte die nicht an der 5% Hürde scheitert?

        1. Bitte bei den Fakten bleiben. Es sind 5 % Muslime in Deutschland. Und dabei machen wir noch den Fehler, dass wir da alle dazurechnen, die muslimische Eltern haben – selbst wenn sie ihren Glauben gar nicht ausleben.
          https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76744/umfrage/anzahl-der-muslime-in-deutschland-nach-glaubensrichtung/

          Die Zahlen, die Sie nennen, entbehren jeder Grundlage, bitte machen Sie sich schlau und verbreiten Sie keinen Blödsinn.

          Auch die anderen Themen – interessante Verschwörungstheorien, aber da haben Sie sich offenbar aus ein paar falschen Quellen bedient.

          Übrigens: wir sind nicht „per du“.

          Zum Schächten: 1) gibt es Ausnahmeregelungen für religiöse Gruppen. 2) gibt es eine Erlaubnis für die Einfuhr von geschächtetem Fleisch. Die AfD möchte alles komplett verbieten. Kein koscheres Fleisch mehr in Deutschland – kein Judentum mehr in Deutschland. Antisemitisch. Die letzten, die Schächten komplett verboten haben, waren die Nazis.

          1. Woher wissen Sie das, dass es nur 5% gibt. Woher können sie das wissen wenn unkontrollierte Einreise erfolgt? Sind Sie sicher das die ganzen abgelehnen Moslems die kein bleiberecht hier haben aber trotzdem hier bleiben in der Statistik auftauchen? Wer in Chaos Deutschland nicht selber denkt und 1 und 1 zusammenzählt glaubt wahrscheinlich noch irgendwelchen Statistiken die gar nicht stimmen können bei unkontrollierten Grenzen.

          2. @Wolfram: woher ich weiß, dass nur 5 % Muslime in Deutschland leben? Ganz einfach: darüber gibt es Statistiken. Das sind schlicht Fakten. Und selbst wenn die Anzahl an Muslimen um 1 Mio. Menschen höher wäre durch die Geflüchteten – dann wären es eben 6 %.
            Alternativ, da Sie ja überhaupt keine Quelle für Ihre Behauptung genannt haben: wie kommen Sie auf die Idee, es seien mehr? Vielleicht sind es ja weniger, weil gar nicht so wenige der Geflüchteten Christen sind?
            Wie kommt man überhaupt auf die Idee, sämtliche belastbaren Quellen als „Lügenpresse“ abzutun, und gleichzeitig irgenwelchen völlig obskuren Behauptungen Glauben zu schenken, über die nur in fragwürdigen Medien berichtet wird?

        2. Noch ein Nachtrag zum Thema Rundfunk und Kultur, hier die Originalaussagen der AfD:

          „Die AfD will auf die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten einwirken und auch im Bildungsbereich Anstrengungen unternehmen, damit Ehe und Familie positiv dargestellt werden.“

          „Dem wollen wir mit einer Kulturpolitik gegensteuern, die in der Pflege einer deutschen Leitkultur eine sehr wichtige Aufgabe begreift und so dafür Sorge trägt, dass auch und gerade die integrationswilligen Einwanderer sich verstärkt mit unserem Land identifizieren. (…) Identitätsstiftende Kulturpflege statt nichtssagender Unterhaltung! Museen, Orchester und Theater sind in der Pflicht, einen positiven Bezug zur eigenen Heimat zu fördern. Die Bühnen des Landes Sachsen-Anhalt sollen neben den großen klassischen internationalen Werken stets auch klassische deutsche Stücke spielen und sie so inszenieren, dass sie zur Identifikation mit unserem Land anregen.“

          (Quelle mit weiterführenden Angaben: http://www.brigitte-zypries.de/dl/2016_02_16_zitatsammlung_afd.pdf)

          1. Leider kann man ihrer Quellenangabe keine Quelle entnehmen wo es tatsächlich herkommt. Schade das die SPD nichts von Quellenangaben hält. Aber mal abgesehen was ist daran falsch. Was ist daran falsch wenn ein Volk und ein Land seine Kurtur pflegt? Was ist gegen identitässtiftene Kultur einzuwenden. Das Gegenteil ist ja keine Identität zu haben Und ich glaube darunter leiden viele Deutsche.

        3. Wolfram, Du hast Recht. Sie kommen. Sie kommen Dich zu holen. Und sie weden Dich finden. Glaub bloß nicht, dass die nicht jetzt schon wissen, wo Du wohnst. Wenn Du noch keine Vorräte angelegt hast, fang schnel damit an. Oder besser noch: Tauch unter. Sag Deinem Sozialarbeiter nicht, wo Du bist. Kassier keine Stütze mehr. Leb im Untergrund. Gemeinsam sind wir stark. Venceremos!

          P.S.: Danke, Merkel.

        4. Lieber Wolfram,
          wir schätzen hier bei Hossa Talk die freie Rede und zensieren deshalb nur ganz selten etwas. Wir glauben an das Gespräch miteinander, gerade auch wenn man sich inhaltlich nicht besonders nahe steht. Wie Sie feststellen können, habe ich bisher jeden Ihrer Kommentare freigeschaltet. Bei diesem hier hätte ich es fast nicht getan. Nicht weil er AFD-freundlich ist, sondern weil Sie darin auf bekannte antisemitische Verschwörungsmythen der rechtsradikalen Szene rekurrieren („Aber dazu muss man bereit sein sich auch ein wenig mit der Materie sich zu beschäftigen und bei youtube auch mal nach Bilderberger und Rothschilds sucht.“). Ich habe ihn dann dennoch freigeschaltet (um guten Willen zu zeigen), möchte Sie aber dennoch bitte, keine weiteren antisemitischen Gedanken und Thesen auf dieser Webseite zu verbreiten. Das möchten wir hier nicht. Und einen Kommentar, der in eine solche Richtung zeigt, werde ich in Zukunft nicht mehr freischalten.
          mfG,
          Jakob Friedrichs

  25. Malessas gesamte Argumentation ist auf Lügen des Propagandaapperates Merkel aufgebaut, was bei einem Mitarbeiter der öffentlich-Rechtlichen-Staatsmedien ARD auch nicht wundert. Bestes Beispiel: „12% NPD-Wähler bei der letzten Bundestagswahl…“ Hätte der Moderator nicht nachgefragt wäre ihm auch diese Lüge durchgegangen.
    So kann man eine Aussage nach der anderen von Ihm wiederlegen aber das will ja wahrscheinlich niemand.

    1. @Hans: wenn man schon von einem „Propagandapperat Merkel“ spricht, disqualifiziert man sich eigentlich schon. Das ist hanebüchener Blödsinn. Genauso, wenn man Ungenauigkeiten als „Lügen“ bezeichnet. Ich habe das Buch gelesen, ich habe die Quellen abgeglichen, ich habe den Talk gehört – und die Aussagen von Malessa sind eben nicht wiederlegbar, weil sie (von den Ungenauigkeiten abgesehen) eben stimmen. Und die AfD als das entlarvt, was sie ist: eine autoritäre, rechte Partei, die Ängste schürt.

      1. Aha, Ungenauigkeiten sind also keine Lügen und 12% NPD bei der letzten Bundestagswahl sind eine Ungenauigkeit und keine Lüge., ok, das ist mir neu aber man lernt eben immer dazu, akzeptieren muss ich das trotzdem nicht. Was bitte stimmt im Übrigen denn an Malessa seinen Argumenten? Dass wir 1,5 Millionen Flüchtlinge haben von denen wir inzwischen wissen, dass nur die allerwenigsten wirklich Flüchtlinge sind? Dass es keine Alternativen zum illegalen Grenzübertritt von tausenden/millionen Migranten seit dem Spätsommer 2015 ohne jede Not gibt?
        Dass eine Bundeskanzlerin einfach mal so gesetzesbrüchig werden darf ohne die Fraktion, das Parlament oder das Volk vorher zu befragen, nur weil ihr die Kreativität zu politischen Alternativen fehlt?
        Malessa kritisiert Populismus und ist selbst einer der größten Populisten.
        Er kritisiert Diktatoren wie Erdogan, Trump und Kaczyński, findet im Gegenzug das diktatorische handeln der Kanzlerin ganz toll. Er kritisiert die Öbszönisierung und Boulevardeskisierung der Politik und redet im selben Atemzug von „vollgeschissenen Klos“ bei Starbucks. Er kritisiert die angebliche Menschenverachtung der AfD ohne auch nur ein einziges belastbares Beispiel dafür zu bringen und kassiert von naiv wirkenden Moderatoren Beifall in Form von Lachern wenn er soziale Randgruppen das versammelte Feuchtbiotop des Ortes nennt.
        Er hat Sorge um die dicke schwarze Frau die sich eventuell nicht mehr in die Öffentlichkeit traut wenn die AfD was zu sagen hätte macht sich aber keinerlei Gedanken um diejenigen, die in Köln Berlin und Münschen sich bereits heute nicht mehr in die U-Bahn trauen und jeglichen Weihnachtsmärkten und Silvesterpartys fern bleiben.
        Herr Malessa ist ein selbstverliebter Gockel, dem es nicht gut tut, dass er 150 mal im Jahr irgendwo als Zamperno auftaucht, sich feiern läßt und anschliessend wieder in der Unverbindlichkeit verschwindet ohne auch nur irgendjemandem Rechenschaft geben zu müssen. Christliche Psychologen haben für dieses Krankheitsbild inzwischen einen Fachbegriff, sie nennen es Evangelistenkrankheit.

        1. Natürlich ist es eine Ungenauigkeit, wenn Malessa von den 12 % NPD bundesweit spricht – weil er sich versprochen hat. Genau so, wie Sie von „Münschen“ schreiben, sich vermutlich aber nur vertippt haben und „München“ meinen. Alternativ nach Ihrer Logik könnte man jetzt natürlich auch von einer Lüge sprechen.

          Aber das war Ihnen sicherlich klar, denn Sie reden so dermaßen an den Fakten vorbei, dass es Ihnen offenbar nur ums Stänkern und Stimmung machen geht. So wie das die AfD andauernd in Talkshows und öffentlichen Statements tut. Stänkern und Stimmung machen. Provozieren. Dinge verdrehen.

          Wir können gerne mal über das wirkliche Problem reden: als Frau Merkel die Grenze öffnete – wohlgermerkt kurzzeitig und vorübergehend – brach sie natürlich geltendes Recht. So wie die Regierung im Jahr 1989. Die DDR-Bürger hätten damals schließlich auch nicht einfach rübergedurft. Aber damals wie heute war es absolut menschlich. Oder wäre es Ihnen lieber gewesen, die Menschen wären irgendwo an der Außengrenze elendiglich verreckt? Ist es das, was Sie wollen? Ist es Ihnen wichtiger, alle Regularien einzuhalten – auf Kosten von Menschenleben? Ich bin kein wirklicher Fan von Frau Merkel, aber in dem Moment hat sie stark gehandelt. Und viele in unserem Volk haben gut gehandelt, weil sie diese Menschen willkommen geheißen haben. Großartig! Damit haben wir dem IS den islamistischen Hasspredigern mehr Angst gemacht, als mit allem anderen – weil wir Menschen willkommen geheißen haben, obwohl sie immer behaupten, dass „die im Westen“ sie nicht wollten. DAS ist christlich.

          Was die AfD will ist nur lächerliche Abgrenzerei, unmenschlich, gnadenlos, unchristlich.

          1. Wann hat die Merkel die Grenze eigentlich wieder zu gemacht. Nie mehr. Was soll der Quatsch von einer Kurzzeitigen Grenzöffnung. Ungarn hat die Grneze dich gemacht. Merkel nie mehr. Bis heute ist des Gesetztenbruch Flüchtlinge aus sicheren drittstaaten aufzunehmen. Bis heute ist die Grenze offen und Merkel sagt ständig mir mir keine Obergrenze heißt die bleiben auch offen. Mal ein bischen informieren hilft.

          2. Mit dem Vergleich des verbrecherischen Übertritts 100tausender Migranten, welcher nicht vorübergehend geschah, sondern bis heute anhält und dem Öffnen der Grenzen ´89 disqualifizieren Sie sich samt Malessa für jede ernstzunehmende Diskussion weil sie nicht im Stande sind geschichtliche Fakten in Relation zueinander zu bringen. Deshalb als Letztes noch soviel zur Begründung.. Das pulverisieren jeglicher Grenzen ´89 war ein zutiefst demokratisches Unterfangen eines Volkes, welche die Diktatur abschüttelte und sich der Freiheit zuwendete. Merkel hingegegen schüttelte 2015 mal eben ganz locker die Demokratie ab, pulverisierte jegliche Rechtsnorm und wendete sich der Diktatur zu, indem Sie im Alleingang ohne Kabinett, Parlament und Volk Fakten schuf und es auf diese Weise in die Gefangenschaft linksgrüner Ideologen trieb.
            Viel Spaß noch in Ihrer Echoblase und, soviel Zeit muß sein, die AfD wird 2stellig, Gott sei Dank!

          3. @ Hans:
            Also, ganz offenbar sind Sie schlecht informiert oder verbreiten absichtlich Fake-News.
            1) Die Regierung hat das Asylrecht in den letzten beiden Jahren massiv verschärft. Es gibt kein „Anhalten“ – oder haben wir aktuell wieder Turnhallen, die in Zwischenunterkünfte umfunktioniert werden? Nein. Eben.
            2) Die Öffnung der Grenzen in besagtem Sommer geschah aus humanitären Gründen. Das war kein „verbrecherischer Übertritt“ – die Menschen wären ansonsten elendiglich verreckt. Wollen Sie das? Sind Sie so empathielos, dass Sie das gut gefunden hätten?

            Nicht jeder, der gegen Rechtsradikale ist, ist „linksgrün“ – im Gegenteil. Darunter sind auch Konservative und Liberale.

          4. Wieso wird die Rede von Merkels „Rechtsbruch“ eigentlich immer noch kolportiert? Der EuGH hat im Juli 2017 entschieden, dass die Dublin-Regeln zwar auch 2015 in Kraft waren, dass aber Länder, die nach Dublin III formal nicht zuständig sind, Flüchtlinge trotzdem aufnehmen DÜRFEN.

            https://www.sueddeutsche.de/politik/urteil-des-eugh-merkels-kuer-in-der-fluechtlingspolitik-1.3603873

            Wer immer noch vom „Rechtsbruch“ redet, möge das bitte mal berücksichtigen und dann erklären, was er meint.

        2. „…macht sich aber keinerlei Gedanken um diejenigen, die in Köln Berlin und Münschen sich bereits heute nicht mehr in die U-Bahn trauen und jeglichen Weihnachtsmärkten und Silvesterpartys fern bleiben.“

          Warum soll man auch Gedanken an Menschen mit Paranoia verschwenden? Ja, es gibt Terroranschläge, aber das ist doch meine Entscheidung, ob ich mir dadurch mein Leben diktieren lasse oder nicht.

          Man kann immer und überall plötzlich sterben, kann immer irgendwo was passieren. Das Risiko, Opfer eines Autounfalls zu werden, ist doch höher als das Risiko, Opfer eines Terroranschlags zu werden. Heißt das jetzt, dass ich nicht mehr in mein Auto steige und auf die Autobahn fahre?

          Der Tod ist uns in jedem Fall gewiss, dann sollte man sich das Leben nicht mit Meckern und Jammern und Sorgen machen verderben, sondern genießen. Die Verkäufer von Weihnachtsbaumschmuck, Schokofrüchten und Glühwein haben ihren Job noch nicht aufgegeben, nur weil evtl. einer einen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt verüben könnte, die machen sich immer noch die Mühe, Besuchern die Adventszeit zu verschönern.

          Wenn du deswegen nicht mehr zum Weihnachtsmarkt gehst, dann ist das dein Problem. Das ist genauso paranoid wie eine Freundin von mir, die als Kind nicht im Wald spazieren gehen wollte, weil sie gehört hat, das Zecken von Bäumen fallen können.

          Als Christ kann man auch schon so ein klein bisschen auf göttlichen Schutz vertrauen. Ich war jetzt auch letzte Woche in London und mir ist Gott sei Dank nichts passiert, obwohl der Anschlag auf die U-Bahn eine Haltestelle von unserer entfernt war und wir da jeden Tag mehrmals durchgefahren sind. Und wenn man sterben sollte – naja, dann ist man bei Gott. Auch nicht so schlimm. Muss man doch keine Angst vor haben.

          Als Christ darf man ganz beherzt sagen: Leben geht weiter. Da glauben wir doch dran, an das ewige Leben.

          1. Ja genau, weil es irgenwo ein Risiko gibt, nehme ich das als anlass noch mehr Risiko einzugehen und es auch noch zu rechtfertigen. Das wäre so als würde ich sagen. Mir kann immer was passieren, ob jetzt meine Bremsen tun beim Auto oder nicht. Waurm die Bremsen reparieren lassen. Wer so argumetiert hat wirklich sein Gehirn schon ausgeschlatet.

        3. Merkel, die Diktatorin. Soso.

          Ich finde es ziemlich traurig, wenn Deutsche nach so wenigen Jahrzehnten schon vergessen haben, wie eine echte Diktatur aussieht.

          Zur Menschenverachtung der AfD gerne ein paar Beispiele:
          – „Krebsgeschwüre am deutschen Volkskörper“ (Poggenburg)
          – „Kameltreiber“ (Poggenburg)
          – „Halbneger“ (Jens Maier)
          – „Kopftuchmädchen und andere Nichtsnutze“ (Alice Weidel)
          – „in Anatolien entsorgen“ (Gauland)
          – „Mahnmal der Schande“ (Höcke)

          Haben Sie ernsthaft Angst, in Züge und U-Bahnen zu steigen? Mir geht das gar nicht so.

          Hier mal ein paar Zahlen: Pro Jahr sterben
          – ca. 6.000 an Stickoxiden aus Dieselmotoren, gefördert vom Steuerzahler
          – über 15.000 an Krankenhauskeimen
          – 90.000 an Alkohol
          – über 100.000 an Diabetes

      2. So ein Quatsch. Hast Du das Programm der AFD gelesen? Wahrscheinlich hast Du es genausowenig wie Herr Malessa, aber das wäre das Medium über das man dann auf Faktenlage diskutieren könnte. Aber das wird hier bewußt oder unbewusst nicht getan. Deshalb ist für mich das Buch und auch der Talk einfach nur Mainstreamgelaber.

        1. Natürlich habe ich das Programm gelesen. Herr Malessa übrigens auch. Sparen Sie sich also Ihre blöden Unterstellungen.

          Andere Frage: haben Sie das Buch von Malessa denn gelesen?

          1. Und warum nimmt weder Sie noch Herr Malessa daruaf bezug? Das wäre die Grundlage auf der man diskutieren kann. Wahrscheinlich haben Sie und Herr Malessa nichts gefunden was man darin anprangern kann.

          2. Ich nehme andauernd darauf Bezug. Zum Beispiel, dass die AfD das Schächten inkl. Einfuhr verbieten möchte und somit jüdisches und muslimisches Leben in Deutschland unmöglich machen würde.
            Das Programm ist äußerst dünn. Da stehen viele hohle Phrasen drin. Und vor allem ne ganze Menge Hetze gegen Geflüchtete. Das zeigt, wie ausländerfeindlich diese Parteien ist.

        2. Ich nehme andauernd darauf Bezug. Zum Beispiel, dass die AfD das Schächten inkl. Einfuhr verbieten möchte und somit jüdisches und muslimisches Leben in Deutschland unmöglich machen würde.
          Das Programm ist äußerst dünn. Da stehen viele hohle Phrasen drin. Und vor allem ne ganze Menge Hetze gegen Geflüchtete. Das zeigt, wie ausländerfeindlich diese Parteien ist.

        3. Das Grundsatz der AfD hält Muslime, die in D leben, für eine „Bedrohung“. Wörtlich nachzulesen auf S. 49. Eine Million Deutsche, die die „falsche“ Religion haben, sollen „nicht zu Deutschland“ gehören. Ich finde, das geht gar nicht. Da war doch was mit Religionsfreiheit und Grundgesetz und so weiter. Ich möchte nicht in einem Staat leben, der vorschreibt, welche Religion erwünscht ist und welche nicht. Wer das möchte, kann das gerne z. B. im Iran ausleben.

          Außerdem ist die ganze Haltung einfach unverschämt. Muslimische Kollegen, Bekannte und Nachbarn sind auch keine Bedrohung. Sie sind keine „Kameltreiber“ (Poggenburg). Menschen mit anderen politischen Ansichten müssen weder „in Anatolien entsorgt“ werden (Gauland), noch sind sie „Geschwüre am deutschen Volkskörper“ (Poggenburg). Wir haben keinen Grund „stolz auf die Wehrmacht“ zu sein (Gauland), wir sollten Menschen nicht als „Halbneger“ beschimpfen (Jens Maier), wir sollten nicht von „Mischvölkern“ reden (derselbe) und wir sollten auch nicht zur Selbstjustiz aufrufen (Frohnmaier). Die Gesinnung, die solche Äußerungen ausstellen, ist eine Schande für dieses Land. Ich möchte nicht, dass Menschen mit so einer Gesinnung hier das Sagen haben.

  26. @ Jay und Gofi:

    Mann, habt ihr hier was losgetreten! Ich möcht’s nicht kommentieren. In der Bibel steht, wir sollen Fremdlinge willkommen heißen. Und dass das Problem nicht von außen, sondern von innen kommt. Mehr sag ich jetzt mal nicht. Ich brauch ‚ n Schweißtuch. Meinetwegen auch das Schweißtuch Christi!

    Grüßt mir den Andreas Malessa, wenn ihr ihn seht. Überall, wo ich ihn wahrnehme, macht er eine äußerst gute Figur.

    Euer Lügenpresse lesender Merkelglaubender dönerfressender Moscheenbauer

    Patrick Rabe

    1. Hab ich heut bei Herrn Rohr gelesen….
      „Most of our conflicts arise from a very fragile sense of the self. When we’re full of fear, the enemy is everywhere. We endlessly look for the problem outside of ourselves so we can expel or exterminate it. If a prophetic peacemaker attempts to take our chosen object of hatred away from us, we turn our hatred on them. Jesus, Gandhi, Martin Luther King, Jr., and many others were persecuted or killed because they challenged the myth of scapegoating. If we don’t own our own evil, we will always project it elsewhere and attack it there.“
      (Richard Rohr, Daily Meditations v. 21.9.2017)

      1. und es geht so weiter…
        „Only people who recognize their own evil, or at least their complicity in evil, stop this unconscious scapegoating pattern. Their experience of radical union with God makes it possible for them to own their own shadow, their own capacity for evil, and not need to hate it in other people. Fully conscious people do not scapegoat; unconscious people do almost nothing else.“

  27. Ist halt bequem, wenn man sich an vermeintlichen „Wahrheiten“ festhalten kann.
    Alle anderen sind halt zu blöd und zu naiv, um die Realität zu erkennen.
    Steht bei „PI News“ oder „Compact“ 😉

  28. Mensch bin ich froh, wenn dieser Wahlk(r)ampf endlich vorbei ist und DIE Deutschen sich wieder normal benehmen…

    ok, ok, ich weiss als ein im Ausland lebender Ausländer sollte man sich ja nicht einmischen…

  29. Mal ehrlich? Das war das erste Buch, das hier besprochen wurde (und ich habe bisher ALLE gelesen!), was ich nicht mag. Ja, an einigen Stellen ist es informativ und gut begründet. An anderen Stellen wirkt es jedoch sehr bissig und greift diejenigen an, die als Zielgruppe gedacht sind. Wenn ich auch nur einen My mit der AfD sympathisieren WÜRDE, hätte mich die Lektüre sehr wütend gemacht und nicht dazu gewonnen, meine Meinung zu ändern (Deshalb habe ich es auch nicht an Bekannte weitergegeben). Denn ein Buch, was sowieso schon überzeugte Gegner noch mehr überzeugt, ist ja nicht nötig…es sei denn, man verwendet das ein- oder andere Argument für fruchtbare, zugewandte Gespräche mit Anders-Denkenden…

  30. „Lebt und denkt ein Anderer nicht so wie wir dann zieh`n wir Mauern und Stacheldraht auf. Nicht nur materiell an vielen Plätzen dieser Welt, nein auch in Deinem Kopf fällt mir das auf. “

    Andreas Malessa 1978

  31. Danke sehr! Das war ein interessanter Talk für meine Sommerpause… Vor allem hinsichtlich der Pegida-LKA-Ereignisse in Sachsen und der Diskussion über die Pressefreiheit und der bevorstehenden Landtagswahl in Bayern, das ja irgendwie immernoch eine heimliche Monarchie ist und in dem ein nicht-gewählter Kronprinz auf unglücklichste Art und Weise AfD-Wähler abzufischen versucht, während sein Vorgänger in Berlin mit Masterplänen sein Unwesen treibt…
    Etwas irritiert haben mich manche Aussagen aber schon – z.B. der schlecht recherchierte Nachname von Frau Weidel oder der Vergleich mit dem Ende der DDR – da haben ja die Leute Gott deshalb gedankt, weil sie jahrzehntelang für eine Wiedervereinigung gebetet haben, sie waren überglücklich, weil endlich die innerdeutsche Trennung aufgehoben war, weil Familien wieder zusammen sein durften, weil sie von einem unterdrückenden Regime befreit wurden etc. Das ist doch etwas sehr Anderes, als wenn urplötzlich eine riesen Menge Menschen aus anderen Ländern, mit anderen Kulturen und Sprachen ins Land kommt, mit der niemand gerechnet hat (hätte aber müssen, langfristig war das ja sehr absehbar und Europa ist in hohem Maße mitverantwortlich, dass die Leute ohne Zukunftsperspektive ihre Heimat verlassen müssen oder dort Krieg herrscht…).
    Oder das mit der Ehe für Alle. Da geht es ja nicht nur darum, dass eingetragene Lebenspartnerschaften nun „Ehe“ heißen, sondern auch um rechtliche Änderungen, zB Steuerrecht und Adoptionsrecht. Ich fand das zu oberflächlich.
    Und dann frage ich mich, welche „Fakten“ im Talk noch schlecht recherchiert waren oder welche Aussagen so platt wie der Vergleich mit der Wiedervereinigung (und wenn ich manche „Gegen-Fakten“ in den Kommentaren hier lese, denke ich, die könnten durchaus auch stimmen). Kann mir da jemand weiterhelfen?

    Zum Thema Flüchtlingsarbeit bei Evangelikalen noch was: Ich habe (evangelikale) Freunde, die sich seit einigen Jahren ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit einsetzen. Mittlerweile sind sie aber immer öfter frustriert, und das nicht wegen der Behörden, sondern wegen der Flüchtlinge. Sie erleben gehäuft Respektlosigkeit, z.B. nicht eingehaltene Absprachen und Fristen, Beschädigung von einem geliehenen Auto, ohne dass sich die Verursacher entschuldigten, geschweige denn Reparaturkosten übernahmen. Neulich erzählte eine Bekannte, die in einer gehobenen, ruhigen, sauberen Wohngegend einer größeren Stadt ein Mehrfamilienhaus in Kooperation mit dem Sozialamt an Flüchtlinge vermietet (d.h. die Bewohner müssen die Miete nicht oder nur zu einem geringen Anteil selbst bezahlen), mit welchen Argumenten die Wohnungen abgelehnt werden: Die Möbel gefallen nicht, der Rasen sei nicht ordentlich genug gemäht, man wolle nicht „auf dem Land“ leben (NB: die Wohnung ist noch mitten im Stadtgebiet, ca 15 Min mit dem Rad ins Zentrum), die Schnitte der Wohnungen gefielen nicht… Sie sagt, sie war bei den Besichtigungen, ebenso wie der Kollege vom Sozialamt, wie vor den Kopf gestoßen über diese Dreistigkeit und sie überlegt nun, die Wohnungen an Studenten zu vermieten, weil sie keinen Bock mehr hat, sich da so rein zu investieren und nichts zurückzubekommen, nicht mal Höflichkeit.
    Wundert sich da noch jemand, wenn solche Leute dann in die OpenDoors-Falle tappen (Danke Kathi, ähnliche Beobachtungen habe ich auch gemacht – schon allein, wenn man mal recherchiert, wie sie die Daten sammeln, aus denen ihre Verfolgungs-Statistiken hervorgehen, oder dass die „Märtyrer“ fast schon glorifiziert werden) oder doch lieber AfD wählen, weil die zusätzlich auch noch die Werte Ehe und Familie hochhalten und gegen Abtreibung sind?

    Danke für erhellende und hilfreiche Antworten!
    Katja

    1. Hallo Katja,

      auch als wohlwollender Hossa-Talk-Hörer gebe ich insofern Recht, als Parteipolitik, sagen wir mal, nicht gerade den Kernbereich von Hossa Talk darstellt. Das finde ich aber nicht schlimm, zu diesem Thema gibt’s viele andere Podcasts, ich empfehle besonders „Lage der Nation“.

      Die Erzählungen über Leute, die dauernd Ansprüche stellen oder sich unmöglich aufführen, kenne ich auch. Mich wundert es allerdings nicht. Beobachte mal deutsche Touristen im Ausland, geh in den Kundendienst eines Unternehmens oder öffentlichen Amtes und Du wirst solche Geschichten jeden Tag erleben. Die anderen, „normalen“, „netten“ Fälle wird es auch geben, aber die ärgerlichen Geschichten werden sich immer länger im Gedächtnis einprägen. Das ist einfach so. Dass diese Erfahrungen für Leute in der Flüchtlingshilfe sehr demotivierend sind, kann ich gut nachvollziehen. Aber das hat für mich keine Konsequenzen für die Frage nach der richtigen Asylpolitik und um die geht es ja, wenn wir über politische Programme sprechen.

      Entweder jemand hat Anspruch auf Schutz, dann muss er versorgt werden (und muss halt mit dem leben, was er berechtigterweise kriegt, Gemaule hin oder her) oder er hat diesen Anspruch nicht. Da müssen Gefühle und Stimmungen – zum Glück – erst mal ganz draußen bleiben. Ob die AfD-Vorschläge da sinnvoller – oder auch nur realistischer – sind als das, was wir jetzt haben, ist nochmal eine andere Frage. Aber die muss man nüchtern nach politischen, rechtlichen und vor allem moralischen Maßstäben beurteilen; da ist eine rationale Diskussion am Platz und die Gefühle helfen erst mal nicht weiter. Richtig ist dann aber trotzdem, dass der Staat ein Problem hat, wenn er sich erst einen schlanken Fuß macht und die Arbeit den Ehrenamtlichen überlässt und die dann überfordert und frustriert werden.

      Die AfD ist derzeit die einzige Partei, die sich im Grundsatzprogramm deutlich gegen Abtreibungen ausspricht, das ist soweit richtig. Ist das wirklich ein Grund, den ganzen Rest, der da noch drin steht (ganz zu schweigen vom verbalen Auftreten ihrer Akteure) mit zu kaufen? Für mich persönlich geht diese Rechnung nicht auf.

      Im Übrigen ist selbst die AfD in diesem Punkt nicht so klar, wie manche Evangelikale es vielleicht gerne hätten. Auf S. 44 des Grundsatzprogramms heißt es zwar, man sei „im Einklang mit der deutschen Rechtsprechung der Meinung, dass der Lebensschutz bereits beim Embryo beginnt“ , aber die deutsche Rechtsprechung ist eben so, dass Frauen, die Schwangerschaften abbrechen, dafür nicht rechtlich belangt werden. Ist es also das, was die AfD beibehalten will? Dann will sie nichts ändern. Oder will sie Frauen, die ihre Schwangerschaft beenden wollen, grundsätzlich bestrafen? Dann soll sie es klar sagen.

  32. Befehlsempfänger Gottes – Ein Radiofeature über evangelikalen Einfluss in Kirche und Politik von Michael Weisfeld vom Dezember 2018.

    https://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/feature/swr2-feature-das-ard-radiofeature-befehlsempfaenger-gottes/-/id=659934/did=22987490/nid=659934/1vhpu65/

    Es kommen unter anderem Andreas Malesse und Jürgen Mette zu Wort.
    (Manuskript zum Download: https://www.swr.de/-/id=22987492/property=download/nid=659934/12vbwus/swr2-feature-20190123.pdf )

    Hörenswert!

  33. Hey Jay und Gofi, höre seit einigen Monaten euren talk, der mir sehr gefällt. Habe auch etwas gespendet für Hossa. Gleichzeitig bin ich auch überzeugter Afd-wähler, weil die Afd für mich noch am ehesten konservative Positionen vertritt. Klar ist bei der Afd nicht alles perfekt, aber wer ohne Fehler ist werfe den ersten stein. Meine Frage war eigentlich nur ob ihr etwas dagegen habt dass ein afd Wähler etwas für euch spendet? weil manche wollen das ja nicht (ist ernst gemeint die frage )) euch alles gute und fetter segen

    1. Hallo Rene,
      Erst mal, danke für deine Spende. Sie kam ja von dir und nicht von der AFD. Wenn ich erst alle Spender auf ihre politischen Überzeugungen abklopfe, bevor ich etwas annehme, gäbe es Hossa Talk wahrscheinlich nicht mehr. Und ich sag mal so – aus unserer Perspektive -, alles was du uns gibst, kannst du der AFD nicht mehr geben… 😉

      LG,
      Der Jay

    2. @Rene: „Klar ist bei der Afd nicht alles perfekt, aber wer ohne Fehler ist werfe den ersten stein.“
      Ist das dein Ernst??? Langsam verstehe ich immer besser, wie 1933 möglich wurde… Und Trump.
      Man kann auch andere konservative (=bewahrende) Parteien wählen, ohne wegen 2-3 konservativ anmutenden Versprechungen gleich so einen massiven braunen Kollateralschaden zu verursachen. Zum Beispiel Schöpfungs- und Menschlichkeitskonservative (https://www.oedp.de/index.php?id=1678)

      1. Wenn bei der AfD also alle braun sind, dann sind bei der SPD alle Kinderschänder und die Grünen sund eine Abtreibungpartei. Ihr seid mir schon eine lustige Truppe heute. Ihr schwimmt mit dem System mit und glaubt Wiederstandskämpfer zu sein. 1933 war möglich, weil alle mit dem System mitgesungen haben, weil alle „Heil“ gerufen haben und alle Gegenstimmen wurden zu Schädlingen erklärt. Juden hat man die Geschäfte und Synagogen abgefackelt und sie aus der Öffentlichkeit faktisch verbannt. So, und wenn Du Dir einen Rest von Beurteilungsvermögen bewahrt hast und nicht nur die Lügenpresse ließt oder die „Aktuelle Kamera“ (die wirst du leider nicht kennen, das war die Tagesschau in der DDR) schaust, dann schau mal bitte wer permanent auf Grund einer anderen Meinung in Deutschland stigmatisiert wird, wessen Wahlplakate und Wahlstände abgerissen und zerstört werden und welche Politiker welcher Partei regelmäßig krankenhausreif geschlagen werden und Veranstaltungen so massiv beeinträchtigt werden, dass z.T. keine Parteitage abgehalten werden können. Kleiner Tip: Die CDUSPDSEDLINKEGRÜNEFDP-Einheitspartei ist es nicht.

      2. @ Katja
        Warum so ein agressiver Ton? Rene hat doch überhaubt nix gerechtfertigt oder irgendjemanden angegriffen. Ist doch schön, wenn er Hossa Talk hört und vielleicht ins Nachdenken kommt..
        Diese Gesinnungskontrolle nervt mich manchmal an uns Progressiven.

  34. Wenn die AfD nur einigermassen so drauf ist, wie bei uns in Österreich die FPÖ (und ich denk mal, die kriegen das ganz gut hin) dann ist sie für einen Christen, denk ich, nur wählbar, wenn er/sie die Person Jesu, sein Leben, sein Reden, sein Handeln, seine Hingabe, sein Sterben aus dem Christentum restlos entfernt oder die Grundaussage der Bibel, alle Hinweise ignorierend, umdeutet.
    Oder wenn die inneren Spannungen, die die Versuche, dieserart Politik mit Jesus Sein in Einklang zu bringen, unweigerlich erzeugen werden, erfolgreich verdrängt werden. Ich denke, Christen, die die FPÖ oder die AfD wählen, könnten versuchen, ihrem Problem mit der Angst im ausführlichen Gespräch mit Gott (und einem guten Therapeuten) auf den Grund zu gehen. Es wäre allen geholfen. Am allermeisten ihnen selber.

    1. Hallo willi,
      Du versuchst geistliche Maßstäbe an irdische Regierungen zu knüpfen und das funktioniert njcht, das hat noch nie funktioniert. Dann kannst Du nämlich gar keine der Parteien wählen, ok, vielleicht die PBC, die Partei Bibelteuer Christen aber auch die halten sich nicht an die biblische Vorgabe:“Sitzet nicht im Rat der Gottlosen“. Mit Deinem unausgesprochenen Statement den Etablierten zu huldigen und die FPÖ/AfD der „Gottlosigkeit“ zu überführen stehst Du in guter Tradition mit den „Deutschen Christen“ und der Kirche im Sozialismus. Auch die Predigten allen Staatsgegnern Gottes Wort in Form von „Seid untertan der Obrigkeit“ und „…es ist keine Regierung die nicht von Gott eingesetzt ist“. Ich glaube fest daran, dass Gott uns viel Freiraum läßt zu wählen wen wir wollen, nur wird er uns früher oder später verantwortlich machen für das was wir gewählt haben oder besser gesagt: „Was der Mensch sät das wird er ernten. „

      1. Lieber Hans, ich glaube, du bist viel intelligenter als ich. Du kennst dich scheinbar wirklich aus und könntest mich in einem direkten Gespräch intellektuell vom Tisch blasen. Wenn ich dich richtig verstehe, hat Glauben, haben aus der Bibel, aus dem Leben Jesu abgeleitete Positionen in der Politik (im Wirklichen Leben) nichts zu suchen?! Da muss man am Teppich bleiben?! Kann sein.
        Meinst du, am Ende wird Gott das Urteil sprechen, ob unser Leben gut war oder daneben? Und solang dieses Urteil nicht gesprochen ist, haben wir Handlungsfreiheit? Bis zum Abitur ist noch ein bissl Zeit? Ja, so kann man es sehen.
        Aber was sagt das in der Sache aus?
        Ich sage ja nicht das Gott FPÖ/AfD Wähler nicht mag, oder verurteilen wird. Was ich sage, ist: es muss einen Grund geben, dass Menschen (Christen) Parteien wählen, die mit soviel Hass und Menschenverachtung agieren. Und dieser Grund (und da kenn ich mich jetzt ein bissl aus) ist meist Angst. Das Gefühl, Verlierer zu sein. Das Gefühl, nicht genug zu haben. Oder das Nicht-Wahrhaben-Wollen und Auslagern- Wollen der eigenen negativen Anteile.
        Ganz abgesehen von „Wie wähle ich richtig“ ( was explizit eh nicht vorkommt) bietet ein Leben mit Jesus neben gewissen Grundwerten, Lernmöglichkeiten, um mit der Angst umgehen zu lernen, Lernmöglichkeiten, mit dem eigenen Negativen (Wir sind allzumal Sünder) zu Rande zu kommen , Lernmöglichkeiten, mit den Ambivalenzen des Lebens umzugehen, bietet, wenn man so will, auch „Genüge“ (was immer das heißt, aber es wird jedenfalls prominent behauptet). Diese Ressourcen kann man annehmen oder nicht. Da wird Gott vielleicht mal was dazu sagen oder nicht. Aber wieso sollen wir uns der Möglichkeit, JETZT etwas neues zu lernen, verschließen. Diese Chance, über die gewohnten, naheliegenden Muster hinauszusehen und zu gehen, bietet für mich der Christliche Glaube (eigentlich der Glaube an Jesus, was ja nicht immer das selbe ist) gerade in unserer Nicht-Mehr-Schwarz-Weiss-Welt. Ich denke, gerade an den Punkten, wo es schwer wird, ist es mehr denn je wichtig, seine Worte, ernst zu nehmen, auch wenn sie noch so weh tun. Wer sie dann als nicht Politik-kompatibel oder Welt-kompatibel zur Seite legt, verfehlt mit größter Präzision den Punkt.
        Eine Frage hab ich noch: Welchem Etablierten hab ich unausgesprochen gehuldigt? Trump? Mick Jagger? Charlie Chaplin? Klär mich bitte auf.
        Liebe Grüße aus dem schon leicht orbanesken Österreich.

        1. @willi
          um Intelligenz geht es nicht, im Gegenteil, die Geschichte zeigt, dass auch helle Köpfe nie davor gefeit waren zu irren. Wenn ich etwas bin, dann vielleicht ein wenig älter als Du und das hilft manchmal, lange nicht immer, denn man kann auch sein Leben lang ein Tor sein.
          Die theologischen Affinitäten zur Politik werden wir hier nicht bis ins letzte erörtern, dazu bräuchten wir sicher mal 4h Zeit und ein paar gute Flaschen Rotwein. Denke aber mal an die Pharisäer, die Jesus einen Strick drehen wollten als sie auch den Kasisergehorsam mit der Gottesfurcht vermengen wollten und Jesus sich klar abgrenzt und sagt: Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps, bzw „…gebt dem Kaiser was des Kaisers ist und Gott was ihm gehört“. Genau das denke ich gilt, wenn ich wählen gehe. Es gibt keine fromme Partei oder ein religiös „richtiges“ Wählen. Aber ich kann beim Wählen meine Verantwortung wahrnehmen so wie ich es tue, wenn ich dem Kaiser seine Steuern zahle. Ich könnte ja auch sagen der Kaiser bekommt kein „frommes“ Geld von mir denn der kauft unfromme Bomben davon…..Das aber liegt nicht mehr in Deiner Verantwortung.
          Eins vielleicht noch zur aktuellen Lage. Was mich vor 4 Jahren stutzig gemacht hat war die Berichterstattung zu Pegida. Es haben ALLE Medien, ALLE Parteien, ALLE Kirchen davor gewarnt und das hat mich stutzig gemacht. Es wurde berichtet, dass dass alles Ausländerfeinde sind, abgehängte alte Männer, dass die Stimmung aggressiv wäre, Hass das Motiv, …..Die Tatsache, dass alle in ein Horn bließen machte mich stutzig, bis ich irgendwann meine Koffer packte und an 3 Montagen hintereinander nach Dresden fuhr und feststellen musste, das ALLES was berichtet wurde gelogen war. Mir begegneten überhaupt keine Ausländerfeinde, mag sein, dass es bei 20tausend auch irgendwo welche gab, es waren keine abgehängten alten Männer sondern selbständige Handwerker, Lehrer, Verwaltungsangestellte, Sozialfälle, Rentner, Jugendliche, Ingenieure, Bauarbeiter, und aggressiv wurde es immer erst, wenn das selbsternannte und staatlich zusammengekarrte breite Bündnis in den Seitenstraßen demonstrierte, dann setzten sich die Polizisten ihre Helme auf und zogen die Schlagstöcke heraus. Vorher liefen die friedlich an der Seite von Pegida. Auch wurde dort längst nicht nur gegen die Asylpolitik der Bundesregierung demonstriert, da ging es um die Außenpolitik, beispielsweise zu Russland, um Sozialpolitik (Rente, HarzIV) , da waren Israelfreunde und Abtreibunggegner, da demonstrierte man für ein anderes Bildungssystem….ich habe unzählige Fotos gemacht, die kann ich Dir gerne zusenden, kurzum #wirsindmehr war der letzte Schlachtruf der toten Fische und danach ging es Abwärts mit dem Strom. Denke dran!

          1. In einem Punkt sind wir uns einig. Nicht jeder, der sich für nicht „rechts“ (eigentlich gehen mir diese labels auf die Socken )hält, ist deswegen wunderbar und unantastbar und heilig. Genauso wie nicht jeder Pegida Marschierer ein Ausbund an Reflektiertheit und Menschenfreundlichkeit sein wird. Find ich toll, dass du versucht hast, dir ein eigenes Bild zu machen. Ich verstehe dich so, dass du dich gegen das (kollektive) „Wir gegen Sie“ wehrst, das halte ich auch für ganz entscheidend. Aber bei uns in Österreich ist das „Wir gegen Sie“ das Kernelement der FPÖ – und leider auch zunehmend der ÖVP Politik. (Die der andern in ihrer Hilflosigkeit ja eh auch.) Also vielleicht können die österreichischen Blauen in Sachen Reflektiertheit, Fairness und Achtung der Menschenwürde ja einiges von der AfD lernen. Das könne ja eventuell sein. Grundsätzlich diskutieren wir aber fröhlich aneinander vorbei, da wären mehrere Flaschen Rotwein und 4 Stunden plus tatsächlich hilfreich.
            Mein Gefühl/Versuch eines Lebensentwurfes oder wie du es nennen willst, ist, dieses „Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps“ aufzulösen, so gut es geht, aber vielleicht sind wir da ja auch irgendwie einer Meinung. Ist ja auch gar nicht so wichtig.
            Gar nicht verstehe ich den letzten Satz mit #wirsindmehr und den toten Fischen, mit denen es abwärts geht, aber das kann leicht an meinen jugendlichen 58 liegen.

            cheers

        2. Lieber Willi,
          Dieses Angst-Thema beschäftigt mich aus eigenem Erleben schon einige Jahre.
          Und ich sehe das auch so wie du. Ich habe das so erlebt und in Aussagen/in Gesprächen ist mir bewusst geworden, dass gerade Christen, die in einem angstgeprägten Glauben, mit einem angstgeprägten Gottesbild aufwachsen (und die dann logischerweise auch konservativ sind, weil es ihnen Angst macht, bisherige Denkweisen und Strukturen zu verlassen), solche Parteien wählen oder sich solchen Bewegungen anschließen, weil die Rhetorik und die Weltbilder dort dem entsprechen, was ihr geistliches Weltbild prägt: Schwarz-Weiß, Feind-Wir, Fremd-Meins, Böse-Gut… Gerade die Angst, zu kurz zu kommen, sitzt zB bei mir durch meine Glaubensprägung so tief, dass ich sie auch nach der befreienden Erkenntnis, dass Gott mich un-bedingt liebt und für mich sorgt, nur schwer aus meinem Denken rausbekomme. Ich denke auch, dass meine eigene Biographie und diese Angst-Sache ein Grund dafür ist, warum ich bei manchen Aussagen so einen Hals kriege…Es triggert ungemein.
          Was ich so verdreht finde, ist, dass gerade Christen, die doch wissen, dass sie hier auf Erden nur Gäste sind, dass alles hier ein Geschenk ist, was sie wieder an Gott zurückgeben, so eine Angst davor haben, ihr Heimatland möglicherweise an Fremde verlieren zu können, ihre Kultur, ihre nationale Identität (wo doch schon die ganze Bibel immer wieder das Ziel angekündigt ist, dass Gott alle Nationen zu seinen Kindern machen will; und wo es heißt, dass in Christus weder Grieche noch Römer ist…). Habe ich nun als Christ meine Identität in Christus oder in einem Stück Land, auf dem ich zufälligerweise geboren bin? Wie fühlt es sich eigentlich an „Deutsche“ zu sein? Ist das so wichtig, wo ich doch ein Kind des Gottes bin, der alle Menschen und alle Länder erschaffen hat und alle gleich liebt? Und ist es nicht gerade so, dass die Entäußerung Gottes für uns der einzige Weg zur Heilwerdung war? Dass es in der Geschichte der Christen immer wieder darum ging, „irdische Dinge“, ja vor allem sein eigenes Ego loszulassen?
          Warum haben Christen solche Angst davor, wenn Muslime in ihr Land kommen? Sie könnten sich doch freuen, dass sie jetzt nicht mehr zu ihnen reisen müssen, um ihnen das Evangelium zu verkündigen…
          Warum haben Christen Angst, dass Muslime ihren Glauben zerstören könnten? Sehen sie sich nun in Gottes Hand oder nicht? Glauben sie daran, dass Gott über seiner Gemeinde wacht und nicht einmal die „Pforten der Hölle sie überwältigen“ können, wie es Jesus Petrus versprochen hat (Mt 16,18)? Und was sind ein paar andersgläubige geflüchtete und traumatisierte Menschen gegenüber den Pforten der Hölle…
          Warum haben gerade Menschen in Ostdeutschland solche Angst vor einer Islamisierung des Abendlandes und vor dem Verlust christlicher Werte, wo doch kaum ein Ostdeutscher etwas mit dem Christentum anfangen kann oder überhaupt weiß, was man an Ostern, Pfingsten und Weihnachten eigentlich feiert? Warum ängstigen sich plötzlich die Menschen in Deutschland so sehr davor, dass das Christentum einen Niedergang erleben wird, wenn Andersgläubige Menschen kommen, wo doch die christlichen Werte in Deutschland schon längst den Bach runter sind…? (und damit meine ich WERTE, die sich an CHRISTUS orientieren: Liebe, Barmherzigkeit, Großzügigkeit statt Geiz und Profitgier, Sorge für Benachteiligte und gesellschaftliche Randgruppen…; Mamapapakind-Familie und heterosexuell-Sein sind keine WERTE, die sich an Jesu Leben orientieren – genauso wenig wie Dieselauto fahren zu dürfen, womit die AfD ja so gerne wirbt)
          Ich glaube, die Angst vor Fremdem, Andersartigem, Neuem ist eine sehr menschlich-erwachsene. Kinder haben sie noch nicht (wenn man sie nicht dazu erzieht). Aus meiner Sicht auch ein Grund, weshalb Jesus sagt, dass wir werden sollen wie Kinder.
          Und zu guter Letzt: Wenn Gott die Liebe ist, wir unsere Feinde lieben sollen, Furcht NICHT in der Liebe ist und Gott in der Bibel so oft sagt/sagen lässt: Fürchtet euch nicht! Weshalb ist dann die Ängstlichkeit unter Christen so hoch?

    2. P.S.: In Gesprächen mit manchen Christen habe ich den Eindruck, dass die Angst vor dem Islam daher kommt, dass ihr eigener Glaube dem, was man so traditionellerweise unter Islam versteht, so ähnlich ist und dass sie Angst haben, dass sie am Ende „doch nicht Recht hatten“ oder vielleicht nicht standhaft genug sind in der „Bedrängnis“ – also dass der Islam deswegen für sie so eine Bedrohung ist, weil sie keinen Glauben/Gott haben, der stärker ist. Oder weil sie zwar glauben, dass es nur einen Gott gibt, sich aber doch seltsamerweise durch den „Gott des Islams“ bedroht fühlen (was ja in sich unlogisch ist, denn wenn es nur einen Gott gibt, dann gibts neben dem christlichen keinen islamischen, sondern halt nur eine islamische Vorstellung von diesem einen Gott).
      Für ihren Glauben/ihre Glaubenspraxis vieles von dem zentral, was man so generell vom Islam kennt (was aber auch eher die konservative Islam-Variante ist), zB:
      – wörtlich eindiktierte Schriftoffenbarung
      – Märtyrererzählungen als Vorbilder, sogar für Kinder
      – Männer als Häupter der Frauen, Frauen sind für Kinder und Haushalt zuständig; nur Männer dürfen predigen
      – Homosexuelle sind keine richtigen Menschen und Sünder und werden deshalb ausgeschlossen
      – wenn man sich richtig verhält und im Leben dafür vorsorgt (das ist die Werkgerechtigkeit der Bekehrung), kommt man ins Paradies (am Ende ist aber doch immer noch eine leichte Unsicherheit, ob es tatsächlich „reicht“)
      – es gibt eine Unterteilung der Welt in Gläubige und Ungläubige und man muss gegen die Ungläubigen standhaft sein und den eigenen Glauben gegen sie verteidigen

      Wenn man aber tatsächlich glaubt, dass es nur EINEN Gott gibt, aber dass wir Menschen in unseren Religionen unterschiedliche Bilder von ihm haben und wenn man die Gewissheit hat, dass dieser Gott alles in der Hand hat, dann braucht man vor „dem Islam“ keine Angst haben. Angst habe ich zB nur davor, dass mich oder meine Familie verrückte Islamisten foltern oder grausam umbringen. Aber das wird mich auch nicht aus Gottes Hand reißen.

  35. Ich Stimme Hans Reichelt zu. Wer verfolgt wird in unser Gesellschaft ist die AfD. Und warum? Weil sie eine andere Meinung haben. Die Meinungsfreiheit ist in Deutschland nur noch auf dem Papier. Unterstützt die verfolgte Minderheit. Wählt AfD!

    1. Lieber Wolfram (und lieber Hans),
      ich persönlich halte mich lieber an Fakten und an die Realität, statt an Verschwörungstheorien.
      Das Problem mit der Realität ist natürlich, dass sie komplex und unübersichtlich ist. Das hat man als Mensch nicht so gerne. Sehe ich auch ein. Und dann entstehen leider bei Schwarz-Weiß-Liebhabern Feindbilder, bei denen aus allen anderen Parteien (die in sich SEHR verschieden sind und die sich oft genug in den Haaren haben – bekommt man mit, wenn man aufmerksam Debatten im Bundestag mit verfolgt oder sich auf verschiedenen Kanälen mit Informationen versorgt) plötzlich eine „CDUSPDSEDLINKEGRÜNEFDP-Einheitspartei“ wird (was völlig an der Realität vorbeigeht, aber es hilft sehr, um Ordnung in das eigene Weltbild zu bekommen und um sich wieder als Herr der Lage zu fühlen – was man als Christ ja eigentlich nicht nötig hätte, wenn man sich einem Gott anvertraut hat, der Herr der Lage ist).
      Vielleicht hilft euch zur Orientierung der aktuelle Wahlomat zur Europawahl. Da kann man zu verschiedenen Themen die Meinungen der Parteien in einer Übersicht anschauen. Das ist sehr interessant, denn dann stellt man fest, dass es Parteien gibt, die in bestimmten Punkten mit der AfD übereinstimmen, andere aber auch nicht (so wie eben alle Parteien verschieden Standpunkte haben).
      Das Problem mit der AfD ist ja nicht, dass sie grundsätzlich in allen Punkten eine andere Meinung hat als alle anderen Parteien, sondern dass viele ihrer Mitglieder, vor allem recht eingflussreiche, viele ihrer Wähler und Mitglieder von Organisationen und Bewegungen, die ihnen nahestehen, als Grundüberzeugung ein Weltbild und ein Menschenbild haben oder widerspruchslos teilen, das Europa und die Welt vor etwa 70 Jahren in den Abgrund getrieben hat, aufgrund dessen Millionen von Menschen grausam ermordet wurden, weil man in ihnen Feinde sah und nicht-lebenswerte Menschen, einfach weil sie irgendwie anders waren (irgendwie zynisch, dass gerade eine Partei wie die AfD sich gegen Abtreibungen ausspricht…). Und weil man aus der Geschichte weiß, wohin so ein Welt- und Menschenbild führt, versucht man jetzt, solche Ideologien wieder einzudämmen. Sicher machen das nicht alle mit rechten Mitteln, Gewalt sehe ich hier auch nicht als richtigen Weg.
      Dass es in der AfD selbst nicht so arg weit her ist mit Meinungsfreiheit sieht man daran, dass bspw. Abgeordnete (wie vor kurzem Markus Plenk in Bayern), die aus der Partei austreten, weil sie die vorherrschende Ideologie nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können, nach dem Austritt unter Polizeischutz gestellt werden müssen, weil sie Hassmails und Morddrohungen aus ihren früheren Kreisen erhalten (natürlich wird es auch hier wieder Verschwörungstheoretiker geben, die alle Pressemitteilungen darüber als fake-news deklarieren, aber wenn am Ende nur das gilt, was ich selbst für wahr haben will, wird die Welt eine ziemlich einsame und noch gewalttätiger werden und es gibt nur noch kleine und große Diktatoren – und dann macht man genau das, was eigentlich nicht christlich ist, nämlich dass man sich selbst als Nabel der Welt versteht…)

      1. Liebe Katja, die Meinungsfreiheit der AfD ist Dir also am Beispiel von Markus Plenk suspekt, soso, Dann bevorzugst Du also lieber die Umgangsformen der deutschen Bundesregierung mit Ihrem Parteimitglied und Sicherheitsdienstchefs Hans-Georg Maaßen, der erst einen Spießrutenlauf absolvieren musste der mit einer Lüge nach der anderen bespickt war und als er am Ende die Wahrheit ausgesprochen hat, dass es in der SPD linksradikale Tendenzen gibt, wurde er entlassen. Ja das ist in der Tat eine Form der Demokratie welche die Einheitspartei bevorzugt. Die Unterschiede dieser Einheitspartei, von denen Du sprichst, beschränken sich allerdings nur darauf, dass die einen 2 Millionen, die nächsten 5 Millionen und die letzten unbegrenzt illegale Wohlstandsmigranten pro Jahr ins Land holen wollen. Und was die Verschwörungstheorieen anbetrifft da hättest Du gestern mal die aktuellen Medien schauen sollen, hier mal ein kleiner Artikel als Kostprobe: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/alexander-wallasch-heute/migrationspakt-haben-auswaertiges-amt-und-heiko-mass-die-unwahrheit-gesagt/

        1. Lieber Hans,
          wenn man sich seine Informationen von Informationsquellen beschafft, die eh immer nur das sagen, was man hören will, dreht man sich ein einem Kreis sich selbst vollfüllender Prophezeihungen. Das hat mit Meinungsbildung nur noch sehr wenig zu tun. Aber als Konservativer braucht man sich ja auch keine Meinung zu bilden – da ist ja das A und O, dass man auf seiner Meinung beharrt, komme was wolle….
          Puh… Tut mir leid. Da bin ich raus aus der Debatte. Das ist mir zu undifferenziert.
          Katja

          1. Hä??? Roland Tichy ist freier Journalist, wie man freier nicht sein kann, ein klassischer Liberaler, aber woher sollst Du das wissen. Es ist eben wie Du es sagst, Informationen da herholen wo man seine eigene Blase weiter schön aufgepustet bekommt. Da können wir ja froh sein jemanden mit einem so differenzierten Weitblick wie Dich hier in unserer Runde zu haben.
            Ist Dein Argument mit den Verschwörungstheorieen und der Hinterzimmerpolitik so schnell entkräftet, dass Du nun den Diskurs einstellst? Es ist ebne leichter mit Gleichgesinnten in Berlin gegen das Klima zu demonstrieren und dabei zu skandieren : „Wer nicht hüpft der ist für Kohle“ https://www.youtube.com/watch?v=o2ee0fLrHIE Schlimmer als Eure faktenresistente grünlinke Politik ist die erbärmliche Naivität.
            Der einzige Trost der bleibt ist, dass andere Länder in Europa längst aufgewacht sind und den deutschen zeigen wie es funktioniert, wenn man den gesunden Menschenverstand einsetzt. Sonntag bekommt das Gutmenschentum in Deutschland von Europa seine Grenzen aufgezeigt, im wahrsten Sinne des Wortes.

        2. Hier muss ich auch noch mal einhaken: Verfolgung? Ernsthaft? Hast du dich mal mit der Glichschaltung im dritten Reich beschäftigt? Und ein Verdachtsfall zählt nicht dazu!
          Du kannst deine Meinung überall im Internet, in Tageszeitungen, in Talkshows sagen und hören. Die AfD sitzt in allen Landestagen, im Bundestag und im Europaparlament.
          Dass dann Widerspüruch und kein Beifall kommt, liegt an unserer liberalen Demokratie
          Wenn du Verfolgung sehen willst, dann schau mal nach Russlans, Ungarn, in die Türkei wie dort mit konträren Meinungen umgegangen wird.

          1. Noch kannst Du sie im Internet sagen….mal sehen wie lange, ich habe meine politischen Witze und andere politische Wahrheiten in der DDR auch im sozialistischen Betrieb erzählen können, wie lange das noch gegangen wäre…keiner weiß es, trotzdem war und bleibt die DDR ein Unrechtsstaat.

          2. @Hans Reichelt:

            Vielleicht sollten Sie sich klar machen, dass wir hier nicht in der DDR leben. Das funktioniert hier deutlich anders, wir haben hier Meinungsfreiheit. Die einzigen übrigens, die die Meinungsfreiheit massiv beeinflussen und beschneiden wollen, sind die Damen und Herren von der AfD. Das fängt schon damit an, dass sie die Erinnerungskultur an die Nazi-Verbrechen verändern möchten. Sie möchten Einfluss nehmen auf den Kulturbetrieb und den Theatern vorschreiben, was sie zu spielen haben. Und und und. Ein kleiner Blick nach Österreich zur „Schwesterpartei“ der AfD (die FPÖ) reicht, um zu sehen, dass rechte Politiker mit Recht und Gesetz wenig am Hut haben.
            Und übrigens: die „Junge Freiheit“ steht schon ziemlich weit rechts. Dass die mehr oder weniger Propaganda verbreiten, sollte klar sein.

          3. Vielleicht liegt auch die hohe Affinität der Ostdeutschen zur AfD darin begründet, dass das DDR-Regime die Menschen in Ostdeutschland so tief geprägt hat, dass so viele von ihnen auch 30 Jahre nach dem Mauerfall noch mit Freiheit nichts anfangen können und genau die Strukturen wieder herbeisehnen, die sie jahrzehntelang unterdrückt haben – dass sie wieder die Feinbilder wollen, die Gleichmacherei, die einseitige Berichterstattung in Medien, den Hass auf die anderen (nur halt jetzt rechts statt links).

        3. @Hans: P.S.: Ich hatte übrigens zu Pegida nicht dieselbe mediale Berichterstattung gesehen wie du. Da habe ich im Fernsehen durchaus auch Aufnahmen gesehen von friedlich demonstrierenden Menschen aller Geschlechter und Altersgruppen (nur weil du behauptet hast, dass von ALLEN Medien berichtet worden wäre, es wären ALLES alte abgehängte Männer mit aggressiver Stimmung gewesen). Und ich meine auch, dass immer wieder die Formulierung gewählt wurde, dass es AM RANDE oder IM ZUGE von Pediga-Demos zu Aggressionen und Ausschreitungen kam. Das ist schon was anderes, als die Aussage ALLE Demonstrierenden seien aggressiv gewesen… Dass allerdings alle gegen die Islamisierung des Abendlandes waren, lässt sich wohl kaum bestreiten (oder sie hatten gar nichts gegen Muslime, sind aber mitgelaufen, weil sie gar nicht wussten, was dieses Pegida-Dings ist und sie einfach mal bei einer Demo mitlaufen wollten…)

          1. >>>Dass allerdings alle gegen die Islamisierung des Abendlandes waren, lässt sich wohl kaum bestreiten <<<
            Ja und was bitte ist daran schlimm, darf man nicht dagegen sein? Die Bibel besteht sogar darauf, dass wir unser Land frei von fremden Göttern und Götzen halten.

          2. @Hans Reichelt: „Ja und was bitte ist daran schlimm, darf man nicht dagegen sein? Die Bibel besteht sogar darauf, dass wir unser Land frei von fremden Göttern und Götzen halten.“

            1) Es gibt keine „Islamisierung“ in Deutschland. Man schätzt den Anteil an Muslimen auf ca. 6 % der Bevölkerung. Das ist schon mal ziemlich wenig, und wie die ganz Deutschland „islamisieren“ wollen, ist mir schleierhaft. Zusätzliches Problem: diese Zahl wird massiv überschätzt. Der Islam kennt keine Kirchenzugehörigkeit, wie wir das bei den Christen kennen. Das heißt, es werden ALLE gezählt, die einer bestimmten Herkunft sind. Ganz gleich, ob die ihre Religion ausüben oder nicht. Das heißt, dass selbst Menschen, die mit dem Islam Nullkommanull am Hut haben, die genauso atheistisch leben, wie jemand, der aus der christlichen Kirche ausgetreten ist, zu diesen 6 % gezählt werden. Mit anderen Worten: es sind sogar WENIGER als 6 %. Es gibt also keine „Islamisierung“, das ist ein Schreckgespenst, mit dem sich manche Leute Anhänger sichern.
            2) „Fremde Götter“ – auweia, man sollte aufpassen, wie man mit Texten der hebräischen Bibel umgeht. Das geht sonst massiv schief. Zudem finde ich in unserem Land eine Menge Götzen, die deutlich präsenter sind, als es Muslime und der von ihnen angebetete Gott jemals sein wird. Marschieren Sie auch gegen die?

          3. @katja Genau umgekehrt wird ein Schuh draus, die Menschen in den neuen Bundesländern haben erkannt, dass es möglich ist sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und sich nicht von einem System bevormunden zu lassen. Das ist wahre Freiheit. Der Westen hat sich jahrzehnte lang mit viel Geld den Hintern pampern lassen und nun verzweifeln sie, weil aus Ihrer Kuh, die sie ein Leben lang gemolken haben keine Milch sondern nur noch Gülle kommt. Statt sich nach einer neuen Kuh umzusehen werden alle anderen Kühe schlecht gemacht und man pflegt das alte, zum Tode geweihte Rindvieh weiter. Na dann mal viel Spass mit Eurer Freiheit!

          4. @Hans Reichelt: Ich habe eine ernst gemeinte Frage: Wer will unser Land islamisieren? Wie kann ich mir das vorstellen? Kommt das von den Schiiten, den Sunniten, Ahmadiyya usw.?

            Und zum Thema: „Das Land von fremden Göttern und Götzen frei halten“: Werden da nicht „geistliche Maßstäbe an irdische Regierungen geknüpft“?

            Grüße Daniel

          5. Nochmals, lieber Hans, es tut mir leid. Dein Schuh passt mir nicht. Er ist mir zu eng, zu dunkelbraun und schon so mit Hass angefüllt, dass mein Fuß darin keine Bewegungs-Freiheit mehr hat.
            Daniel hat recht, es ist eine Herzensangelegenheit.
            Ich habe große Sehnsucht nach Gottes neuer Welt, in der alle Herzen erneuert sind, alle Menschen in Gott eins sind und seine Liebe den Hass für immer durchdrungen haben wird.
            A Dieu!

    2. Kersten Kalischefski

      Das hat mit Verfolgung gar nichts zu tun. Ihr habt Meinungen, die viele nicht teilen und das mitteilen. Das ist nicht Verfolgung sondern Meinungsfreiheit,

  36. Katja,
    bei wiederholtem Lesen kann ich nur sagen: Für mich hast du die besseren Argumente!
    Insbesondere, wenn man sich „Christ“ nennt und das dann auch noch ernst meint (wir war das noch mit Jesus und den Menschen, die er überall gesucht und gefunden hat, die den Jüngern und Pharisäern jedoch äußerst suspekt waren…….)
    Vielen Dank für deine erhellenden Gedanken dazu!

    Hier noch ein Zitat aus einen Interview von Prof. B. Bandelow /Berlin als „Rezept“ gegen die Angst/Xenophobie, die in jedem von uns schlummert:
    „Wenn ich eine Angsttherapie mache, wird immer empfohlen, sich mit der Angst auseinanderzusetzen. Wer Angst vor Hunden hat, muss mit Hunden spazieren gehen. Wer Angst vor Fahrstühlen hat, muss Fahrstuhl fahren. Nach hundert Versuchen ist klar: Es passiert nichts. Genauso ist das, wenn man mehr Kontakt mit Fremden hat….. Die Antwort ist also Begegnung, um Vorbehalte abzubauen.“

    Das ist übrigens auch meine persönliche Erfahrung. Das, was ich ablehne, mir fremd ist und Angst macht
    verliert seine Bedrohung wenn ich das Gesicht eines Menschen vor mir haben.

    astrid

  37. Liebe Mitstreiter, leider lässt sich dieser Kampf nicht auf intellektueller Ebene führen, sondern nur als Herzensangelegenheit gewinnen. In meiner naiven Sicht eines „Gutmenschen“ würde ich mir wünschen, dass wenigstens ein paar wenige Pegida- oder AFD-Sympathisanten den Film „Die Mission der Lifeline“ ansehen würden. Ich habe den Film gestern auf dem DOK.fest gesehen (ab Donnerstag in wahrscheinlich viel zu wenig Kinos in ganz Deutschland) und musste mit den Tränen kämpfen, als ein Säugling aus dem völlig überfüllten Schlauchboot gerettet wurde. Die wirklich beschämende Rolle der Pegida und der europäischen Justiz (nur soviel nochmals zum vermeintlichen „Recht“) wird im Film nur am Rande erwähnt. Und übrigens auch bei Hossa-Talk: #wir sind mehr! Was mit „den toten Fischen“ gemeint war, verstehe ich auch nicht. „Feine Sahne Fischfilet“ klingt zwar auch nach totem Fisch, war aber wahrscheinlich nicht gemeint. Zumal der sympathische Sänger der vorgenannten Band erst jüngst zu Recht von vielen Visions-Lesern zum Mann des Jahres 2019 gewählt wurde. „Alerta, Alerta Antifascista!“ Sorry Jay und Gofi, wenn ich euch mit dem Zitat den Verfassungsschutz von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern auf den Hals hetze, aber Monchis Popularität und Bekanntheit hat es auch nicht geschadet ?. Love and Peace, Daniel

  38. Ja es ist eine Herzensangelegenheit. Und mein Herz schlägt nun mal für die Freiheit und damit für die AfD. Mein Herz schlägt auch für die Verfolgten, und die verfolgten sind die AfD-ler. Also schlägt mein Herz wieder für die AfD. Mein Herz schlägt für die, denen Unrecht angetan wird. Und das sind wieder die AfD-ler. Da werden Autos angezündet. Politiker verprügelt. Festerscheiben eingeschlagen. Morddrohungen ausgesprochen. Und wieder schlägt mein Herz für die verfolgten AfD-ler. Auch wenn die Lügenpresse wieder eine Lüge über die AfD verbreitet. Schlägt wieder mein Herz für die verfolgten. Ich bin AfD Mitglied und ich weiß wovon ich spreche.

    1. Mein Herz schlägt auch für alle Verfolgten und allen, denen Unrecht getan wird. Aber ich werde deshalb ja nicht gleich Teil einer Bewegung. Dann müsste ich ja auch Moslem werden, weil die werden auch verfolgt und Grüner, Linker usw. Das kann ich irgendwie schwer nachvollziehen.

      Grüße Daniel

    2. @Wolfram
      Merkst du was? Du wirst hier nicht zensiert, erhälst keine Morddrohungen.
      Das ist seltsam, wo du doch Angehöriger dieser angeblich verfolgten Minderheit bist und es angeblich keine Meinungsfreiheit für AfDler gibt (oder überhaupt anscheinend keine Freiheit mehr gibt, wenn ich deinen Kommentar lese)…
      Mein Herz schlägt auch für Verfolgte. Für die, die aus den Kriegen hier her fliehen. Für die, die ihr Land verlassen mussten, weil unser westlicher Wohlstands-Lebensstil, den die AfD (aber auch die FDP oder CDU/CSU) so gerne verteidigt, ihnen die Arbeit und die Lebensgrundlage genommen hat. Und die von der AfD und Co. als Menschen erachtet werden, die nicht würdig sind, hier zu leben.
      Mein Herz schlägt für Gottes Schöpfung, die wir durch unseren bisherigen Lebensstil mit Füßen treten – und die AfD macht einen pro-Diesel-Wahlkampf.
      Wie gesagt, manche wenden in ihrem Versuch, die Ideologie einzudämmen, unrechte Mittel an. Hass als Antwort auf Hass ist keine Lösung. Und es macht mich traurig, dass es Tätern dadurch möglich wird, sich als Opfer zu präsentieren.

      1. @ Katja. Ha, jetzt hab ich doch einen Button gefunden, mittels dem ich dir antworten kann. Hatte schon die Befürchtung, nach der letzten Antwortbuttonkritik haben die Hossas mutwillig noch ein paar entfernt, um die Diskussion zu erschweren…
        Was ich sagen wollte: ich danke dir für deine Beiträge, vor allem auch für deine Offenheit, mit dem du deinen Weg aus deinen Befürchtungen und der Angst vor dem „Fremden“ (wenn ich das so sagen darf) gefunden hast, beschreibst. Sehr, sehr cool. Dir auch Daniel für deine Klarstellung zum Thema: DER Islam.
        Ich komm ja leider viel zu selten zum Hossa-Hören und noch weniger zum Lesen, aber wenn, dann freu ich mich immer über sehr vieles, was mir da so begegnet! Jay und Gofi! Danke, dass ihr im Schweiße eures Angesichtes für Hirndurchlüftung, Herzberührung, politische Inkorrektheiten (wenn ich eure podcasts aufrufe, schreit immer die Kindersicherung auf!) und Weltverbesserung sorgt!!!! Euer ergebener Quartalshörer
        willi

  39. Spannend, diese Diskussion zu verfolgen… dazu eine lustige Begebenheit aus dem österreichischen EU – Wahlkampf: Auf ein Wahlplakat mit der Aufschrift: „Wer braucht schon gesundes Essen?“ hatte jemand – die Schrift und den vielen Rufzeichen hochgerechnet, ziemlich angepisst, geschrieben: „Linke Hetze!!!“ Ich hab mich gefragt, wer da gerade hetzt und wieso diese Hetze ausgerechnet links ist. Gesundes Essen war ja bislang politisch unbedenklich.
    Zugegebenerweise war es ein Wahlplakat der Grünen und das hat offenbar gereicht, um alles und vor allem die böse Absicht derer, die die Aussage gemacht haben, eindeutig eingrenzen zu können oder wollen. So was passiert in Varianten allen von uns. Auch hier in diesem Forum.
    Die Frage ist: wollen wir in der Frage weiterkommen, wollen die Nicht-AfD-Fans zum Beispiel Hans und Wolfram verstehen? Wenn ja, kann das aber nur gelingen, wenn Hans und Wolfram sich wirklich mitteilen und ihr Herz ausschütten , sagen, wo sie persönlich Angst haben, unter die Räder gekommen sind oder sich persönlich bedroht fühlen, … (bislang habe ich eher das Gefühl, ihr bedient vorrangig Euer survival-toolkit, das bei Diskussionen mit „den Etablierten“, die demnächst „als tote Fische mit dem Strom abwärts schwimmen werden“ immer gut und schnell zur Hand ist). Katja und Daniel ( verzeiht, falls ich wen vergessen habe, bin erst später eingestiegen) haben sich in der Diskussion schon verletzlich gemacht und ihr Herz, aber auch ihr Hinhören – Können und -Wollen (Reverend Mole) gezeigt und ihren Wunsch nach Versöhnung (im großen und kleinen) deutlich gemacht. (dabei wurden Reverend Mole’s spannende und ehrlich gemeinte Fragen erstaunlicherweise völlig ignoriert). Wenn ihr, Hans und Wolfram, euch aus euren Schützengräben raustraut, und euch als die (verletzlichen) Menschen zeigt, die ihr sicher seid, habe wir alle eine Chance zu mehr Verständnis. Und so zu mehr Miteinander.
    Ich habe die Hoffnung, in diesem Forum könnte das gelingen.

    Ein kleine Filmtipp zum Thema “ Reden Miteinander“ ist der Film Inland von Ulli Gladik https://www.film.at/inland

    1. Auf bestimmte Fragen konnte ich nicht mehr Antworten, da es keinen Antwortbutton mehr gab, genau daran wird spätestens das Gelingen in diesem Forum scheitern sich einander anzunähern. Es wird aber auch an anderen Dingen scheitern. Das große Problem bei den beteiligten, nicht nur in diesem Forum sondern auch bis hin auf die große politische Bühne, ist die zunehmende Emotionalisierung der Politik. Einfaches Beispiel: Die Frage ob illegale Migranten in diesem Land was zu suchen haben findet man eigentlich ganz klar in unseren Gesetzen geregelt. Da gibt es nichts zu diskutieren, das Recht gehört in einem Rechtsstaat angewandt. Seit unsere Machthaberin jedoch das Thema den linksgrünen und ihrer Gefühlswelt überlassen haben, haben wir das Chaos, sowie Mord und Totschlag im Land. Das was Du also „sich verletzlich machen gehört ganz sicher in eine erfolgreiche Lösung einer Beziehungskriese, ganz sicher aber nicht zur Lösung eines politischen Problems. Deshalb fordere ich genau das Gegenteil. Behaltet Eure Gefühle für einen netten Abend mit Partnern oder Euren Kindern und kehrt in der Politik endlich zur Einhaltung der Gesetzeslage zurück und hört auf das Unrecht weiter im Land voranzutreiben.

      1. Du kannst meine Fragen auch hier beantworten. Da sollte ja wieder ein Antwort-Button sein. Und ich verspreche dir, ich werde ganz emotionslos argumentieren.

        Grüße
        Daniel

        1. Deine Fragen habe ich längst beantworten. Wenn Du Deine Einlassungen beispielsweise mit „Mein Herz schlägt“ beginnst haben wir keinerlei gemeinsame Diskussionseben. Es gibt Bereiche im Leben, das ist es Schei*egal wofür Dein Herz schlägt, da gehört das Hirn angestrengt, z.B. auf dem OP Tisch, da bin ich froh, wenn ein eiskalter Chirurg vor mir steht, nicht auszudenken, der würde mitten in der OP anfangen: „Mein Herz schlägt für eine gute Pizza und ein kühles Bier“ und weg wäre er, Im Gerichtssaal und der Politik ist es das Selbe. Nochmal: Gefühle haben da nix zu suchen oder wie es einst der SPD-Kanzler Helmut Schmidt sagte: „Wer Visionen hat gehört zum Arzt“. Aber heute wäre der ja sicher auch ein Nazi.
          Und wenn Du nicht siehst wie sich unser Land islamisiert, von wem das weiss ich selbst nicht, ob es die Kanzlerin selbst vorantreibt oder andere Interessengruppen dahinterstehen, dann tust Du mir leid. Weihnachtsfeiern falle in Schulen und Kindergärten aus, Der Speiseplan wird komplett umgestellt und in eine Moschee, größer als die andere, wird aus dem Boden gestampft. Wer das tut das ist auch egal, dass es geschieht ist das Problem. und ja, da hast Du Recht von den gegenwärtigen Machthabern kann ich nicht erwarten, dass sie was daran ändern, deshalb kommt die Verantwortung uns als Wähler zu etwas dagegen zu tun und genau die zu wählen, die dem gottlosen Treiben einen Riegel vorschieben. Für die Durchsetzung und den Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes in meinem Leben bin immer ich selbst verantwortlich.

          1. Also: Ich habe einmal die Formulierung „Mein Herz schlägt“ gebraucht, und das aber als Argument, dass das nicht das alleinig ausschlaggebende Kriterium sein sollte. Nur weil mein Herz für etwas schlägt muss ich nicht einseitig in eine Richtung tendieren. Mehr muss ich dazu nicht sagen.
            Meine Frage, wer den „islamisiert“ hast du ja erst jetzt beantwortet, andere Fragen habe ich dir nicht gestellt. Mein Endruck ist, dass nicht ich es bin, der hier „emotionalisiert“ bin.
            Aber zum Thema „Islamisierung“: Ja, manchmal wird zuviel Rücksicht genommen. Ich habe jahrelang in einem Stadtteil gelebt, der den höchsten Anteil mit Menschen mit Migrationshintergrund hat. Ich habe viel Kontakt zu Muslimen gehabt und bin zu ihnen eingeladen worden. Ich musste mich nie für meinen christlichen Glauben entschuldigen oder ihn verstecken. Das sehe ich auch so, das mitunter aus falscher Rücksichtnahme manches nicht mehr getan wird, was eigentlich normal sein sollte. Aber das andere Extrem ist, von einer „Islamisierung“ zu reden. Ich kann da jedem nur Empfehlen mal etwas Fachliteratur zu lesen (also nichts von Ulfkotte). Da wird einem schnell deutlich, dass es DEN Islam gar nicht gibt, wie es auch DAS Christentum nicht gibt. Da wird gewissen Richtungen der Glaube abgesprochen richtige Muslime zu sein (so wie unter uns Christen auch). Sunniten und Schiiten werden garantiert nicht an einem Tisch sitzen. Natürlich gibt es einen gestiegenen Einfluss islamischer Gruppierungen in Deutschland, aber ist das unter Islamisierung zu verstehen? Da wird es eher Spannungen untereinander geben, zwischen Schiiten und Sunniten oder dem Reformislam und dem Islam wahabitischer Prägung.

            Grüße
            Daniel

          2. Danke Daniel für die Darstellung. Sehe ich ähnlich. Ich habe durch meine Arbeit europäische Islamischen Theologen kennengelernt, die sich hart dafür einsetzen, dass der Koran nicht fundamentalistisch ausgelegt wird (fundamentalistisch heißt: man muss alles wörtlich verstehen und es wird darin bspw. für alle Zeiten zu einer Vernichtung anderer Religionen aufgerufen), sondern ebenso historisch wie die Bibeltexte, wie beispielsweise die Erzählungen aus dem Richter-Buch über die Kämpfe mit den Kanaanitern, die man als einmalige historische Gegebenheit interpretieren sollte und nicht als überzeitlichen Aufruf zum Kampf gegen jegliche Andersgläubige. Sie empfinden es als sehr wertvoll, dass sie in Europa historisch-kritische Islamstudien betreiben können, weil hier durch die Aufklärung und den Humanismus Denkweisen und Herangehensweisen an religiöse Schriften möglich sind, die in vielen orientalischen Ländern noch nicht möglich sind. Sie sehen es sehr kritisch, dass der Islam dort in der Entwicklung stecken geblieben ist. Und sie hoffen, durch ihre Arbeit, die sie hier in Freiheit führen können und bei der sie in ihren Herkunftsländern fürchten müssten, von Fundamentalisten ihrer eigenen Religion verfolgt und mundtot gemacht zu werden (oder Schlimmeres), den Islam reformieren zu können. Nicht zu vergessen sind übrigens die mystischen Strömungen des Islam, die eine sehr lange Tradition haben und die den Jihad schon immer als „inneren Kampf“ (so eine Art Läuterung, oder wie das paulinische „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens“ oder „Zieht an die Waffenrüstung Gottes“) verstanden haben und nicht als Kampf mit Waffen gegen Andersgläubige.

            P.S.: Der Realität zuliebe nun doch noch eine Anmerkung an Hans: auch hier war kein Antwortbutton unter Daniels Kommentar. Das kommt in der Hossa-Kommentierfunktion öfter mal vor – bisher hat sich m.W. da noch niemand drüber beschwert. Man antwortet dann halt anderswo (ich konnte in dieser Diskussion schon mehrfäch, ähnlich wie jetzt, auf Kommentare antworten, worunter direkt kein Button war, hab dann halt einen vorherigen Antwortbutton genutzt) oder man macht eine neue Kommentarreihe auf. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Aber wenn man emotional so aufgeladen und ideologisch vollgepumpt ist, dass man überall nur noch Verfolgung und Verschwörung sieht, ist verständlich, dass ein technisches Problem auf der Hossa-Seite gleich zu Furcht und Schrecken führt.

          3. Da ich, wie Willi, der Meinung bin, dass es gerade bei solchen angstbesetzten Themen nur über das persönliche Gespräch und das sich-Öffnen möglich ist, sinnvoll Austausch zu haben, hier noch eine persönliche Erfahrung: in diese Arbeit, bei der ich die islamischen Theologen (und Theologinnen) kennengelernt habe, bin ich sozusagen „hineingeworfen worden“. Ich hatte auch Angst davor, weil ich damals ein wirklich undifferenziertes Bild von „dem“ Islam hatte, alle Muslime in den Fundamentalisten-Topf geworfen habe und ängstlich Islamisierungsprophezeihungen für wahr gehalten hatte.
            Als ich dann diese Menschen kennenlernte, ihre Art, zu arbeiten, mit Menschen anderer Religionen umzugehen und mir die Diversität „des“ Islam bewusst wurde, konnte ich auch meine Ängste loslassen und hatte die Möglichkeit, wieder mit ein paar mehr Menschen in Frieden zu leben, Gottes Frieden auszubreiten und seine Liebe weiterzugeben, wozu ich vorher durch mein „Dicht-Machen“ nicht in der Lage war.
            In meinem Leben hat sich bewahrheitet, was Astrid zu den Angst-Therapien geschrieben hat. Und ich habe durch diese Arbeit sogar zu meinem Glauben noch einen tieferen Zugang bekommen, weil sie mich herausgefordert hat, darüber nachzudenken, was meinen Glauben eigentlich ausmacht, was mich trägt, hält, wie und wer Gott für mich ist und was für mich das Zentrale, Besondere und Befreiende an meiner Religion ist.

      2. Danke für das aufschlussreiche Gespräch. Die ursprüngliche Frage lautet ja: Kann man als Christ die AfD/FPÖ wählen. Antwort: Man kann. Man konnte als Christ ja auch Hitler unterstützen oder seinerzeit in Ruanda nach Herzenslust morden. (um 2 kleine Beispiele anzuführen) Ob es dann noch geht, wenn man an einen lebendigen Gott glaubt, oder an ein „benevolent universe“ (mit all seinen Implikationen), wie es Richard Rohr beschreibt, bezweifle ich nach dem Gespräch, wieder ein Stückchen mehr. Ich beende unsere Konversation hiermit und wünsche Dir, dass es in deinem Schützengraben auch ein wenig warm und kuschelig ist (wenigstens von Zeit zu Zeit). Und dass gelegentlich ein paar Sonnenstrahlen reinfallen. und Menschen, die dich lieben, wünsch ich dir auch. Mach’s gut. Ciao.

        1. Genau, mann konnte auch im Stalinismus als Pastor zur Stasi gehen und seine Gemeinde und Amtsbrüder verraten, natürlich alles für die gute Sache. AfD-Wähler mit NSDAP-Wählern zu vergleichen zeigt die hirnlose Geschichtsvergessenheit und den eklatanten Zynismus der in der Verhöhnung der Opfer des Naziregieme gipfelt. So undifferenziert zu diskutieren zeugt von großer persönlicher Unreife.

          1. Kannst du die persönlichen Beleidigungen bitte unterlassen.
            Außerdem komm mal von deinem Ross herunter. Willi hat ja gerade nicht direkt afd Wähler mit Nazis verglichen. Dein Verfolgungswahn nervt.
            Mfg,
            Der Jay

          2. Genau. Konnte man. Weiß ich. Und ist auch derselbe Wahnsinn. Das kommt eben heraus, wenn „Dienst, Dienst ist, und Schnaps, Schnaps!“

Schreibe einen Kommentar zu Henni Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert