#80 Gott kommt mit mir klar

Unser Gast Britta Haupt hört nicht nur gerne Hossa Talk und schreibt auf unserer Seite tolle Kommentare, sondern sie predigt auch hin und wieder im Christus-Treff, Marburg. Hier findet ihr ihre Predigten.

43 Kommentare zu „#80 Gott kommt mit mir klar“

  1. Wah, Leute, was für eine tolle Folge!
    Danke, liebe Britta, dass Du Dich der Öffentlichkeit „ausgesetzt“ hast und uns noch mehr an Deinem Glauben hast teilhaben lassen! 🙂

    Levitikus im 21. Jahrhundert – boa, das war echt so geil! Und danke auch für Deine Deutung der Stelle, an der Jesus vom Schwert spricht! Endlich plagt mich das nicht mehr!

    Ich lese die Bibel ja total anders als Du, profitiere aber immer von Deiner Zugangsweise. Und ich bin auf meine Art auch schon längst an den Punkt gekommen, dass Jesus durchaus etwas Konfrontatives hat, das man aber eher als eine Art Anstoß für etwas Neues verstehen kann. Denn Gott ist dynamisch, nicht statisch. Wer weiß, ob die Tür für die Jungfrauen nicht doch irgendwann aufgeht. Gott kann noch aus dem abgeschlagenen Stumpf einer Eiche neues Leben sprießen lassen, steht bei Jesaja. Seit ich das gelesen habe, sehe ich viele Bibelgeschichten in einem neuen Licht. Gott ist nicht kleinkariert, er ist der Lebendige – steht schon im Alten Testament.

    Eine Sache aus dem Talk sehe ich aber ein bisschen anders. Ich würde nicht sagen, dass Gott uns v.a. etwas spiegelt. Das tut er zwar auch, denke ich, aber er geht auch darüber hinaus. Wenn nämlich nur etwas gespiegelt würde, kämen wir nicht raus aus dem Spiegelkabinett, sondern wären gefangen in einem unendlichen Pingpong. Gott ist der Dritte im Pingpong, er transformiert, er dynamisiert. Es kann kein Zufall sein, dass Christen die Trinität entwickelt haben (auch wenn ich nicht alles aus dem Trinitäts-Lehrgebäude wörtlich nehmen würde). Eine Dreierkonstellation hat mehr Dynamik als eine Zweierkonstallation.

    Hmm, ich weß nicht, ob ich mich gerade klar ausdrücke… Vielleicht muss ich da nochmal genauer drüber nachdenken und klarer formulieren… (Aber ich musste jetzt flott meinen Kommentar schreiben, weil ich gleich einen Gemeindeeinsatz habe, Dir aber noch schnell sagen wollte, wie toll ich die Folge fand, liebe Britta!)

    War jetzt auch ne gute Gelegenheit, mal rückzumelden, dass ich nach wie vor Hossa-Talk höre, auch wenn ich seit einiger Zeit nicht mehr aktiv kommentiere. 🙂

    Liebe Grüße
    Ina

    1. Liebe Ina,

      du schreibst: „Wenn nämlich nur etwas gespiegelt würde, kämen wir nicht raus aus dem Spiegelkabinett, sondern wären gefangen in einem unendlichen Pingpong. Gott ist der Dritte im Pingpong, er transformiert, er dynamisiert. “

      Wow, auf die Zwölf, das trifft ins Schwarze. Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen. Nur vielleicht das Tocotronic-Zitat „Wir müssen DURCH den Spiegel gehen!“

      Alles Liebe, Patrick

    2. Vielen Dank, liebe Ina : )
      Ich bin über den Jesus-/Gottes-Spiegel erst auf den Menschenspiegel gekommen und denke sogar, dass bei genauerem Hinschauen in 1. Mose 1 der Mensch zum Spiegelbild (Gleichnis) für Gott selber erschaffen wird. Es dreieinigt also heftig ; )
      Und ich denke auch, dass es nicht nur darum geht.
      Liebste Grüße : )

  2. Danke für diese Folge!

    genau wie Britta habe ich auch schon länger nicht mehr kommentiert, wenn auch mit Interesse gehört. Britta, meine Herzensschwester!!!!!!! Wenn wir hier auf Facebook wären, würde ich dir tausend Herzen senden! Auch ich lese die Bibel heute mehrheitlich ganz ähnlich wie du und es trägt überraschende früchte. gestern ist mir nochmal im Gespräch mit einem freund klargeworden, dass es kein „draußen“ gibt und dass gerade, dass wir alle „drin“ sind im Sündenboot, uns die Barmherzigkeit lehren kann, wie Jay es ja auch in dieser Folge ausführt. Das ist für mich als gedanke noch so „wow“ und so neu, dass ich immer wieder darum ringen muss, dass er mir nicht wieder entgleitet. Ich kenne schon lange einen Mann, den ich mittlerweile sehr schätze. Früher habe ich ihn unter „Sünder“ subsummiert. er war lange Trinker und Spieler, hat als junger Mann Tankstellen überfallen, weil er reich werden und „viel ficken“ wollte und schlug immer wieder über die stränge. heute sehe ich ihn als einen meiner wichtigsten Lehrmeister in Christo. denn eines hat er ganz gewiss gelernt. Nachsicht und Barmherzigkeit. Vor Jahren sagte er mir mal: „Du bist Prinz Eisenhart.“ Ich fragte nach: „Prinz Eisenherz?“ „Nein,“ sagte er, „Prinz Eisenhart. Eisenherz hatte ja wenigstens ein Herz!“ Heute trinken wir öfters mal einen Kaffee zusammen. Neulich sagte er mir, wir hatten das vorher nie erörtert, „Jesus Christus und die Gnade, das ist das Wichtigste in meinem Leben!“ Kanzle nie jemanden ab. er könnte dein Rabbi sein…

    Alles Liebe für euch, Patrick

  3. Super-Talk, genau so mag ich euch 🙂 Ich muss ehrlich zugeben, ich hab bis jetzt Brittas Kommentare noch nicht so gelesen, kamen mir immer furchtbar lang vor… aber ich glaube, ich kann sie in vielen Dingen verstehen, weil ich Ähnliches, ja ich sag mal, ahne. Für mich hat die Art, wie Gott an Menschen (an mir) wirkt viel mit einem ehrlichen Feedback zu tun, so sehe ich zum Beispiel auch das Gericht, einfach als eine Art Reflektions-Gespräch oder so was Ähnliches. Kein überdimensionaler Gerichtshof mit einer Anklagebank und einer Verteidigung. Wär mir zu unpersönlich.

      1. Das war überhaupt nicht als Kritik an dich gedacht, nur, dass ich zu faul zum lesen bin. Ich schreibe ja auch selbst und weiß, wie das ist, wenn man versucht, etwas kürzer zu halten als es ist. Man denkt (ich denke dann), man vergisst das Wichtigste oder die Hälfte oder ist zu unklar.

        1. Hab’s auch nicht als Kritik aufgefasst : )
          Allerdings leide ich oft selber an meiner etwas ausufernden Schreibweise – die kostet mich selber ja meist auch sehr viel Zeit… = /
          Und ja, genau, die Sorge, etwas wichtiges wegzulassen oder missverstanden zu werden, kenne ich gut…

  4. BRITTA vor Hossa-Talk
    Du bist ne Wucht! Weil, gereift! Bei Gott gereift!
    „Und das macht ja keiner selber!“
    So ein richtiger Gast ! Richtiger gehts gar nicht mehr ! In 6 Monaten nochmal !
    Und zu deinem „scheuen“ Charakter: Liebensangenehm!
    Also Jungs, zu euch schreibe ich später noch was, auch Inhaltlich zur Folge. Nur so viel:
    Wie Jay sagte: Ab mit Folge 80 in den Player, sampeln, unlöschbar!

    Wie geschrieben Jungs; die Folge muss ich Zeile für Zeile kommentieren. KLASSE !
    (klar, das # Dagobert # kommt als Schleife auf einen extra Tonträger 😀 *Scherz*

    Jay, wie heißt der Typ nochmal bei dir? … … ah, Gofi voll nett: „Kann ich dann noch eine Frage dazwischen stellen“! Und dann immer am Ball mit seinem journalistischem Können!

  5. Schließe mich an. Man merkt wieder, ein persönlicher Zugang zur Bibel weitet die Perspektive.
    Zwei Fragen hab ich noch zu den Terminen:
    Kommt die Folge mit Johannes Hartl noch dieses Jahr.
    Und macht ihr noch eine Folge zu Serien bzw. The leftovers?
    Grüße aus dem Süden

    1. Die mit Hartl nehmen wir im Oktober auf, kommt dann irgendwann November.
      Leftovers. Bock drauf hätte ich, kann mir nur nicht recht vorstellen, dass das wirklich viele Leute interessiert. Will sagen, bisher ist es noch nicht gepgeplant…
      LG
      Der Jay

  6. Danke für einen weiteren tollen Talk.
    Britta, vielen Dank für diesen seltenen Blick auf die Bibel. Erinnert mich sehr an Eugen Drewermann.
    Hossa Talk, einfach geil. Ich liebe Euren Humor, Eure Offenheit, Euren Tiefgang.
    Weiter so.

  7. Ja genau so ein Serien future mit Torsten Dietz. *träum* visuelle Kunst & Spiritualität oder so
    The Path bei Amazon Prime kann ich auch noch empehlen. Geht um Sekte und ein paar Aussteiger. Glaube.Liebe.Zweifel.Leidenschaft alles drin. So genug offtopic 🙂

    1. AU JA!!! Serien/Filme-Folge! Mit Thorsten Dietz! Jeah! Blaues Crystal Meth als der neue Apfel, lach….und Leftovers unbedingt (danke für „The Path“, wird reingefahren, lach)….und von mir aus auch GoT (gähn), wenn es anderen gefällt, kicher

  8. Hossa,

    ihr seid mir Brot und Wein! Trost, Glück, Freude und Lebensbegleitung!

    Gleiches gilt für alle Menschen, die ich hier kennen gelernt habe.

    Euer begeisterter Freund-Fan

    Patrick

  9. Liebe Britta. Vielen, vielen Dank für diese tolle Folge! Ich bewundere deine Ehrlichkeit, auch deine persönlichen Kämpfe und Unsicherheiten zu teilen, und deine inspirierende Art und Weise, auf bestimmte Zusammenhänge zu schauen. Es ist mir eine Ehre, ab und an gemeinsam mit dir Musik machen zu dürfen und dabei auch immer ganz viel von dir und durch deine Art zu lernen! Bis bald 🙂

  10. Ihr Lieben,

    euch dreien ein ganz herzliches Danke für diese tolle Folge – für mich war das nicht nur ein Talk, sondern schon wirklich eher Predigt, die mich absolut da abgeholt hat, wo ich gefühlt gerade stehe.
    Ich kann gerade gar nicht so recht in Worte fassen, was mir alles konkret gefallen hat, denn es war so viel Spannendes, Nachdenkenswertes und einfach viele geniale Gedanken.

    Für mich gerade das Wichtigste:
    Ihr drei habt mir wieder Lust gemacht, doch mal wieder in der Bibel zu lesen.
    Durch jahrelanges „Stille Zeit“-Halten-Müssen war ich ehrlich gesagt mittlerweile sehr bibel-müde, gelangweilt und angeödet – klar, da war ja frommer Zwang und vor allem immer die gleiche Lesart bzw. das Gefühl, eh schon alles zu kennen bzw. das, was man noch nicht so gut kennt (AT), ja eh nicht wirklich zu verstehen.
    Jetzt könnte ich mir doch tatsächlich vorstellen, die Bibel auch mal wieder ganz freiwillig ohne frommes Getue auch außerhalb von Gottesdienst und Hauskreis in die Hand zu nehmen und nachzulesen – mal sehen, ob es beim Gedanken bleibt oder eine konkrete Umsetzung folgt.

    @Britta: du sagst im Talk, dass du zwar Ärztin bist, aber quasi beruflich mit der Medizin abgeschlossen hast – aber du hast bestimmt schon oft gehört und ich melde es dir hiermit auch nochmal zurück: ich könnte mich dir sehr gut als Kollegin im Bereich Psychotherapie vorstellen… und aus eigener Erfahrung heraus kann ich nur sagen: die langwierige Weiterbildung zum ärztlichen Psychotherapeuten lohnt sich, v.a. für sich selbst ganz persönlich 🙂

    Viele Grüße
    Provinzdoc

    1. Juppiduuh! Lust auf Bibel machen wollte ich schon lange gerne = ))
      Danke liebe Provinzdoc für die Anregung – werd ‚mal darüber nachdenken!

  11. „Ich hatte ganz große Angst vor dem Zweifel, weil der mich ja auf die falsche Seite katapultieren könnte.“ Danke für diesen Satz, Britta. Ich glaube, dass mich dieser Satz wieder ein Stück barmherziger werden lässt, wenn ich an die Leute denke, die anders denken als ich. Ich verurteile leider noch zu viel und zu schnell obwohl ich auch mal sehr eng gedacht habe. Trotzdem komme ich von der Wut und dem Verurteilen noch nicht so ganz weg und merke manchmal nicht wie überfordernd ich wohl auch selbst sein kann und wie ich das zuhören verlernt habe, weil sich in mir erst einmal selbst etwas ordnen muss. Aber es wird 😉

    1. Liebe Janina,
      so ein „Zornfeuer“ gegen empfundene Ungerechtigkeit kann ja verschiedenes bewirken:
      Es kann dazu führen, dass wir Menschen in unseren Gedanken „ewig drin schmoren lassen“, aber es kann uns auch vor Gefühlskälte und Gleichgültigkeit bewahren und die Energie geben, uns selber aufzumachen, um mit Jesus heilen und befreien zu lernen.
      Mose hat dieses Wut- oder Gerechtigkeitsfeuer ersteinmal in einen Mord getrieben und anschließend in die Wüste. Aber nach 40 Jahren brannte es immer noch – genau wie Gott, der ihm dann begegnet, aber mit einer anderen Lösung kommt:
      Nutze deinen Zorn, um ihn in ein Erbarmen zu verwandeln, das sich aufmacht und den Bedrängten befreit, statt den Bedränger umzubringen.

      Mit dem eigenen, menschlichen Feuer scheint es allerdings nicht unproblematisch zu sein… die Söhne des ersten Hohenpriesters spielten ja damit rum und bekamen es dann mit Gottes Feuer zu tun… : ( Ob dieses Feuer sie „nur zerstört“ oder für einen höheren Dienst gereinigt hat, können wir allerdings nicht sehen… (3.Mose10)

      Hinter der (frommen, starken, brutalen) Haut eines Menschen auch immer etwas Kleines, erbarmungs-würdiges, um Leben schreiendes zu vermuten, wie ich es in mir gefunden habe, hilft mir am ehesten, wenn auch oft erst viel später…

    2. Das kenne ich aber auch. Vielleicht liegt es daran, dass ich einfach zu lange etwas versucht habe, von dem ich eigentlich schon wusste, dass es nicht mehr passen konnte. Ich habe zu spät die enge Gemeinde verlassen und vielleicht ist dadurch der Frustpegel so stark gestiegen, dass ich jetzt ganz schnell wütend werde. Ich versuche grade, das Ganze in weniger destruktive Bahnen zu lenken, aber es passiert mir auch oft, dass ich Leute, die so denken, wie ich dachte oder versucht habe zu denken, verurteile, nur, weil ich glaube, dass sie nicht so reflektiert sind. Doof, oder? Ist wohl im Moment einfach so und ich möchte daran arbeiten.

  12. Liebe Britta,
    du bisch die Beschde!!!!
    Bisch zwar en kloiner Pimpf, aber unbedingt meine GROßE Schwester. Ich glaub, ich brauch so ein Armbändle…nicht mit W.W.J.D (what would Jesus do)….sondern mit: W.W.B.T (what would Britta think), lach. Oder beides kombiniert, noch besser. Ich kann einfach nur hoffen, dass ich durch dich auch so eine wahnsinns Geduld lernen kann und „hässlichen“ Stellen eine Chance geben kann, auf mich wirken zu lassen. Es ist einfach immer der Hammer, was du da rausdestillieren kannst! Lieb das alles so, was aus deinem herrlichen Oberstüble so herauszwitschert!!! Man man, bist schon ein ganz besonderer Mensch!
    Fühl dich ganz arg gedrückt,
    Dein Steffile

  13. Super Talk,
    danke für die offenen ehrliche Worte Britta.
    Fand Deine Gedanken immer genial und musste oft innehalten.
    Witzig,, auch mich warf meine evanglikale Tradition mit Anf. 40 aus der Bahn, kam nimmer klar mit dem schwarz/weiß, drinnen und draussen ect. , und befreie mich seit 10 jahren immer mehr. Aber es ist gar nicht so einfach, man fällt immer wieder zurück. Meine Geschichte hat viele paralellen zu Dir . Danke nochmals Britta.

  14. Übrigens Jay,
    bei mir haben die vielen Berichte über die AFD eher das Gegenteil bewirkt.
    Umso mehr über AFD berichtet wurde (Talks, Presse, ectr) umso mehr hat mich AFD empört und wurde immer mehr zum Nogo für mich…..
    Lg
    Matze

  15. Hossa mit Britta auf der eins bei ITunes. :-O

    Vor Johannes Hartl und Rob Bell!!!einself!!!

    Authentisches christliches Hadern mit Gott, sich selbst, dem Leben und der Bibel scheint die Leute zu erreichen! Ich bin ein bisschen stolz auf diese Gemeinde. 😀

    Danke, liebe Britta! Ich sag’s nur nochmal, weil ich meinen ersten Kommentar so in Eile schreiben musste. 😉

  16. Ich glaub man sollte immer ein wenig differenzieren zwischen seinem eigenen Weg und den anderen. Sonst wird man wieder hartherzig und lässt an den ängstlichen und“bibeltreuen“ den Trump raus. Merke diese Wut oft selber und bin da mit dem Prozess auch noch nicht durch. Da hilft mir diese Selbsthilfegruppe hier enorm 😉

  17. Es ist „postmodern“ sagt der Pastor von dem Gofi gegen Ende des Talks erzählt, in Schattierungen und Unschärfeverhältnissen denken zu können…
    (Hab mir übrigens schon ca. 25 x die Definition von „postmodern“ angeschaut und vergess immer wieder, was das genau heißt…)
    Britta sagt ein paar Augenblicke vorher diesen genialen Satz: „das Wachsen wollen treibt erst mal die Wurzeln nach unten ins Dunkel rein, dann kriegt der Baum auch wieder den nächsten Schub nach oben“
    Das „Wachsen WOLLEN“ ist erst mal das vielleicht schmerzhafte Eingeständnis, dass ich noch nicht ausgewachsen bin. Und das kann unheimlich kränken. Man kann schon verstehen, dass viele sich davor drücken. Oft braucht es die Krisen, von denen hier immer wieder die Rede ist, dieses völlig mit meinem Selbstbild, meiner vermeintlichen Reife, meinen ach so reflektierten Werten, meinem starken Glauben vor einer Wand zu stehen, bis die Einsicht dämmert, dass es da doch noch Entwicklungspotential gibt. Aber selbst gegen diese Einsicht – so ich sie denn überhaupt zulasse – kann ich mich wehren. Wie, das brauch ich hier wohl nicht niederzuschreiben. Es braucht also schon richtig Mut, vielleicht auch richtig fette Krisen um mir einzugestehen, dass ich weit weniger Kontrolle hab, als ich glaube. Irgendwie ist dieser „Mut“ allerdings etwas, das lediglich fähig ist, auf die Gnade zu antworten, sich fallen zu lassen, um dem Wort „Mut“ auch gleich wieder das Elitäre zu nehmen. Ich darf und kann diese Antwort auch ausbleiben lassen. Dann ändert sich – für diesmal – halt (wieder) nix. Wenn ich dann – um Britta’s Satz weiter zu denken – „Wachsen will“ wird gefühlt erst mal nicht alles besser, sondern jetzt gehts erst recht nach unten, ins Dunkle hinein. Wurzelwachstum (inkl. Wachstumsschmerzen) ist angesagt. Das krieg ich dann dafür, dass ich „nur wachsen“ will ?! ( Bei den meisten meiner notgetriggerten „Wunsch nach Wachstum“ – Phasen kam ich mir vor, wie als hätte ich mich unbedacht auf eine Riesenrutsche gesetzt, jetzt gehts nach unten und am wenigsten schmerzhaft wird es vermutlich , wenn ich nicht versuche, zu bremsen oder auszusteigen. Da war wenig Heldenhaftes. Null Strahlemann und dafür viel vom hilfloses Würstchen. Braucht man so nicht alle Tage.
    Wenn man vorher wüsste, was da „mittendrin“ kommt, wäre man vielleicht oft lieber nicht „postmodern“, denn das heißt ja so weiter gedacht, bereit zu sein, Kontrollverlust zu zu lassen.
    Andrerseits … wenn wir die andern Themen des Talks, aus “ Scheiße wird Dünger“ und „Jesus arbeitet undercover“ miteinbeziehen, relativiert sich schnell wieder alles. Wird aus der postmodernen Scheiße besserer oder schlechterer Dünger als aus der, die man starken Glaubens ausscheidet ? Ist es für Jesu Untercover Mission wesentlich, ob ich mehr oder weniger Kontrollverlust zu lasse? Oder Parzany, Friedrichs oder Platzer heiße? Oder Schwul bin, oder hetero?
    Nach „unserm Verständnis“ war Jesus jetzt in Las Vegas am Country Festival und den Verletzen und Sterbenden nahe. Und dem Schützen im Hotelzimmer genauso. Wie sehr ihr das?
    Was will ich eigentlich sagen ? Ich weiß es nicht genau. Vielleicht das: Reife ist ein Geschenk, das man genießen darf (im Bewusstsein der noch immer vorhandenen Unreife) nix, auf das ich mir was einbilden brauche.
    Und weiter:
    Ich fühl mich wohl bei Euch. Und ich wär vermutlich schwer schizophreniegefährdet, wenn ich nicht glauben könnte, dass Jesus/Gott in weit anderen Kategorien IST, als wir uns je ausdenken können.
    Danke Britta für dein weites Herz und dass du das, was da drin wachsen darf, geteilt hast.
    Alles Liebe
    wi

  18. Liebe drei Talker

    Es war eine prima Folge mit viel Tiefgang! Ich seid auf der zweiten Reise nach R. Rohr! Da lernen wir unsere Schwächen zu umarmen und Gott leuchtet ganz neu! Es wird dann wieder ganz spannend und abenteuerlich mit Jesus! Aber auch einsamer, wenn manche Freunde nicht mit wollen!
    Bin mit Euch unterwegs auf der zweiten Reise! Gott mit Euch! Ich finde es toll, dass meine liebe Ehefrau- wir sind mittlerweile 32 Jahre verheiratet- mit mir zusammen auf dieser zweiten Reise ist!

  19. eine wunderbar erfrischende Folge. Vielen Dank liebe Britta für deine interessante Sichtweise und Deine Offenheit diese mit uns zu teilen. Gerne mehr davon.

  20. Andreas aus Baaaaliiiin

    Hi… bin genau in der richtigen Lebensphase auf dieses Britta Interview gestoßen…die Sichtweise; dass uns die Sünde auch was nützt…die ist einfach toll. Gott macht was Gutes aus allem… auch aus der „Sch…e“ , die ich baue…
    Ich lieg jeden Morgen im Bett und bitte Gott ganz in mich rein , damit „ER das in mir schafft ,was vor IHM wohlgefällig ist“ und ER in mir das „wollen und vollbringen ( seines Willens ) in mir wirkt“… soooo , was soll ich mehr tun!?

    Und vor allem, was denke ich, was Gott dann tut?

    Sollte ich dran zweifeln das dann die Tasse Kaffee ( die ich mir meist zuerst mal mache ) etwa nicht richtig wäre… weil ich irgendwas (nur für mich ) Frommes tun sollte ? … Ich nehme an das dann mein Tun in diesem Augenblick richtig ist.
    Klar wundere ich mich auch drüber, das ich Mist baue , obwohl ich Gott reingebeten habe.Aber genau „ über“ diese Dinge will er mich zu sich hinbringen. Er hat Alles unter sich ! Und dann kommt mir dieses „Meine Last ist leicht“ von Jesus natürlich wieder in den Sinn. Und wird mir klarer..“Geh raus ins Leben, so wie es ist.“

    Es gab doch diesen Siebziger Slogan „ Gott kennen ist Leben „

    Eins meiner vielen Beispiele…Ich selbst bin irgendwie zB auch kein Gemeinschaftstyp… aus der Kindheit geprägt… also, was ist mit Gemeinde!? Ich hab überhaupt nicht den Eindruck,dass Gott mich weniger liebt, weil ich nur selten in die Kirche gehe…

    Für mich geht es nur um das einfache Okay zu Gott und ihn dann tun zu lassen, wie es ihm gefällt .
    Karl Rahner hat das mal so formuliert : „ Ich tue was ich will…

    …weil ich tue,was Gott will.“

    Also Danke für diesen tollen Beitrag ( bin gespannt auf die Flucht aus Evangelikalien )

    Grüße aus Berlin

    Andreas

  21. Markus Pinschmidt

    …bin seit langem mal wieder bei Hossa Talk vorbei gekommen und bin, wie Jay und Gofi, froh über Deine Beispiele, das Wort Gottes weiter zu denken als nur bis zu den reinen schriftlichen Aussagen.

    …sauge seit längerem alle „Fäden“ auf (Adam, der Sündenfall, die Sintflut, die Gesetze, die Stiftshütte/Tempel, Israel, die Propheten, Verheißungen und und und…), die sich massenhaft durch die Bibel ziehen und geradewegs auf das Kreuz zusteuern.

    Es war für mich auch sehr interessant, ein wenig mehr und intensiver aus Deinem Leben erfahren zu haben.

    Liebe Grüße (auch an Winnie)
    Markus

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