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Über Schöpfungsspiritualität und Gottesbegegnungen in der Natur
Nach zuletzt vielen Tourtagen, Live-Auftritten und einer ganzen Reihe hochspannender Gästetalks ist es mal wieder Mit für ein entspanntes Gespräch zu dritt. Ausgehend von der inspirierenden Frage einer Hossa-Hörerin unterhalten sich Jay, Marco und Gofi über die Frage, wie und ob Gott in der Schöpfung, der Natur zu sehen und zu erfahren ist.
Ist die Schöpfung so etwas wie ein Kunstwerk, das beim Betrachten Rückschlüsse über die Person, von der es geschaffen wurde, zulässt? Oder ist Gott tatsächlich Teil ebendieser Schöpfung und präsent in allen Lebewesen, Menschen, Tier, Pflanzen und darüber hinaus? Was macht die Weite des Universums mit unserem Gottesbild? Und wenn wir meinen, etwas von Gottes Schönheit in einem Sonnenuntergang wahrnehmen zu können, was sagen dann Naturkatastrophen aus? Was bedeutet es, wenn Paulus schreibt, dass Christus alles in allem sei und wie kam es, dass Jay mit einem Baum befreundet ist?
Auf den Spuren von Franz von Assisi und Thomas Merton tauschen die drei Hossa-Talkern ihre Erfahrungen aus, legen Perspektiven nebeneinander und sagen: „Wo du herkommst, komme ich auch her!“
Hier findest Du den erwähnten Vortrag von Gofi im openSpace Podcast: https://www.eg-fulda.de/media/podcast/43/gofi-mueller-wir-sind-familie-geschwister-gott-die-natur-und-wir-mit-talk-/
Das Gebet, das Gofi am Ende vorliest, findest Du auf dieser Seite: https://www.os17.de/material/
„Ist die Schöpfung so etwas wie ein Kunstwerk, das beim Betrachten Rückschlüsse über die Person, von der es geschaffen wurde, zulässt?“
Kunstwerk und Person sind Bezeichnungen für den starren und anscheinend unüberwindbaren Zustand der gleichermaßen unverarbeitet-instinktiven Bewusstseinsschwäche in Angst, Gewalt und „Individualbewusstsein“ von KI Mensch im geistigen Stillstand und materialistischer „Absicherung“ in den Illusionen der Schöpfung – Es macht einen riesigen / wichtigen Unterschied, ob man Individual- oder Selbstbewusstsein von etwas ist!?
Hallo zusammen!
Ich wieder mal. Da Ihr uns direkt auffordert unsere Erlebnisse zu erzählen möchte ich dies tun.
Ich persönlich erlebe es so, seit Jahrzehnten, dass ich die schönsten Gotteserlebnisse in der Natur habe. Das hat auch mit meiner Prägung zu tun da ich mich unter Menschen selten sicher fühle. Aber was Jay mit seinem Baum erlebt oder Goofy auf seinen Wanderungen und mit seinen Vögeln, ja da brauche ich keine Erklärung dazu, ich weiss genau was ihr erlebt.
Ich würde es so beschreiben: es ist wie das göttliche Wesen das mir begegnet, meistens unverhofft, atemberaubend, eine Stimmung in einer Gegend, man möchte „Hütten bauen“.
Manchmal auch weniger unverhofft da ich es erwarte, bei der Begegnung mit meiner Katze, einem Fuchs der zu mir kommt für’s Abendessen, einer Schlange die in der Sonne döst, eingerollt den Kopf auf dem Körper aufgelegt, mich anschaut, die Pferde die ein Stück Brot von meiner Hand klauben oder die Kuh, die vertrauensvoll ihren Kopf auf meine Schulter abstellt und sich wohlig den Hals kratzen lässt….
Bei den freien Tieren spüre ich ein Wesen von Scheu und doch Neugierde, etwas kindliches, liebevolles, sehr authentisches. Bei den Haustieren, meine Katze ist da eine Ausnahme (für mich), spüre ich auch die Prägung der Besitzer, meine diese auf jeden Fall zu spüren.
Bei einem Baum hatte ich tatsächlich mal den Eindruck dass er unter seinem Nachbarn leidet und von diesem gemobbt wird, vielleicht hat er aber auch mir selber meine Situation aufgezeigt. Ich habe ihn auch umarmt und spürte einen grossen Frieden und Liebe, von der ich annahm, dass sie von Gott kommt.
Aber ich glaube, da ist ein Wesen, eine Seele, die uns alle verbindet, alle Lebewesen. Immer mehr spüre ich auch die Not und Bedrängung diese Wesen, die Angst, die Einengung durch immer mehr Strassen, Häuser, Windräder, Müll und Dreck …..
Das Leiden ist oft fast unerträglich für mich und dann verstehe ich umso besser was Paulus von der Sehnsucht der Kreatur schreibt.
Das Wort Kreatur mag ich sehr auch wenn man es kaum noch hört. Für mich beschreibt es etwas, für das ich kein besseres modernes Wort finde. Ein beseeltes Wesen, Pflanzen, Tiere und Menschen.
Da ich sehr abgelegen in einer Hütte lebe ist es wohl auch einfacher, diese Seelen zu spüren. Diese Erlebnisse sind mir sehr kostbar.
Schön dass Ihr einen Talk dazu gemacht habt! Überhaupt schätze ich Eure Talks ausserordentlich und freue mich immer darauf. Schaue jeden Sonntag nach und bin enttäuscht dass erst eine Woche um ist 😉
Macht’s gut und lieber Gruss von Fiz
Meine schönste „Gottesbegegnung“, war eine aAKE, nicht der Tunnel, das Licht und irgendwelche Wartenden die mich empfangen, sondern eine „weisse Dimension“ wo absolut nichts war/ist, ausser „Gefühl“, welches mit der Kommunikation unbeschreiblich schön war/ist.
Ich hätte damals schon dort bleiben können, aber weil ich noch jung war und von der daraus resultierenden Euphorie, glaubte ich trotz … mehr mitnehmen zu können als erlaubt war und wollte dem Auftrag für Mensch den richtigen Kick geben. 🤗 Größenwahn und Selbstüberschätzung der Jugend eben.
Gerade bin ich in einer Stadt, in der das Füttern der Stadttauben verboten ist. Stadttauben sind verwilderte, meist hungernde Haustiere, für alle, die das vielleicht noch nicht wissen. Sie müssen sich ohne zuständigen Menschen mehr schlecht als recht durchschlagen. Fressen Krümel und Abfall anstatt Körner und Saaten, wie es artgerecht wäre. Wenn da Kaninchen oder Meerschweinchen hungernd rumlaufen würden, wäre alle Welt entsetzt und man würde verlangen, sich um sie zu kümmern. Bei Tauben wird das anders eingeteilt. Zu Unrecht.Dann habe ich einen wahrscheinlich obdachlosen, ärmlich aussehenden Mann mit allerhand Gepäck beobachtet, der die Tauben aus einer Tüte mit einer Hand voll Körnern gefüttert hat. Sie kamen sofort und pickten gierig. Er verweilte nur kurz, dann hat ihn schon jemand aufgefordert, das zu lassen, weil er mit der Polizei Ärger bekäme.Er ist dann weiter gegangen. Ein Mensch in einem Café hat ihm ein Gebäck zu Essen geschenkt, in das er sofort gierig hinein biß.Er hatte offensichtlich in seiner Armut trotzdem etwas für diese missverstandenen und von Menschen im Stich gelassen Tauben übrig.Vielleicht kommt er öfter vorbei. Vielleicht freuen sich die Tauben über ihn.Ich habe ihn angesprochen und ihm gesagt, ich finde es gut, dass er die Tauben füttert. Und ich habe ihm für sich und das Taubenfutter 15 € geschenkt. Er hat mich angelächelt und meine Hand geküsst.
Sehr schöne Erzählung! Es verwundert mich kein bisschen. Alle Menschen auf der Gasse die ich kenne sind äusserst feinfühlig und achtsam den hilflosen Geschöpfen gegenüber. (Ausser natürlich unter entsprechendem Suchtmitteleinfluss)
Wenn man so auf der Strasse lebt und auch ein Stückweit mit den Tieren die eben auch auf der Gasse leben, spürt man auch deren Seele und eine gewisse Verbundenheit. Schön dass du den Mann in seinem Tun unterstützt hast! Lieber Gruss Fiz
Das hat wieder Spaß gemacht! Mit dem „Fressen-und-gefressen-werden“ sehe ich das so, dass Gott die Welt sowohl bedürftig als auch autark geschaffen hat. Und wenn sie somit aus sich selbst lebt und aus sich selbst ernährt, dann kann es ja nicht anders sein, als dass das Opfer das vorrangige Lebensprinzip ist – das bei der Aufopferung der Eltern für die Kinder anfängt und dann auch nicht vor der Gazelle haltmacht, die vom Löwen gefressen wird. Und vielleicht gibt es deswegen auch so viele Opferrituale in den Religionen, als Folge oder Strafe, dass der Mensch sich lieber (wie ein Gott) opfern lässt, statt sich selbst zu opfern = für seinen Nächsten hinzugeben. Und dann gibt es im christlichen Glauben die große Kehrtwende, dass Gott selbst derjenige ist, der sich für das Leben aufopfert – realsymbolisch am Kreuz ausgedrückt – und das hat dann den größten Paradigmenwechsel der Weltgeschichte zur Folge: dass nämlich der Mensch nicht mehr aus sich selbst, sondern aus Gott leben soll, der sich um seine Bedürfnisse kümmert. Das fängt im Kleinen an, auf Gott zu vertrauen, aber zieht eine Ewigkeitsperspektive nach sich, in der Gott dann, wie auch immer das aussehen soll, alles in allem ist und daher alles, was lebt, nicht mehr aus den eigenen, endlichen Ressourcen, sondern aus Gott gespeist wird.
Sehr coole Gedanken. Da mein spiritueller Hauptzugang ja ein systematisch denkender ist, spricht mich das natürlich besonders an.
Dankeschön, Alex.
LG,
der Jay
Ich glaube ich suche mir jetzt auch n BaumFreund. Diese Idee gefällt mir total gut …
🙂