#52 Lebenslügen und die Schwierigkeit, sie zu verzeihen

 

Mandys Blog ‚GekreuzSiegt‘ findet ihr hier.

33 Kommentare zu „#52 Lebenslügen und die Schwierigkeit, sie zu verzeihen“

  1. Starke Folge.
    Ich hätte das jetzt aber gar nicht als Lebenslüge verstanden, für mich ist eher rüber gekommen, dass Mandy sich geirrt hat und etwas voreilig eine Diagnose gestellt hat. Und dann Angst hatte, die Fakten zu prüfen, was ich auch echt verstehen kann. Und was ich dann echt nicht verstehen kann ist, dass Leute sie deswegen fertig machen, in Mails und Kommentaren und so. Ich meine, irren ist doch nur menschlich. Was anderes wäre es, wenn sie genau gewusst hätte, dass es nicht stimmt und, wie einige wohl geschrieben haben, wirklich Geld damit machen wollte, das wäre scheiße, klar. Aber so war es ja nicht. Also, wo ist deren Problem?

  2. treuerHossahörer-mandsychipverteiler

    #52

    Hallo Hossa-Land,

    @ Mandy: vielen Dank für den tollen und ehrlichen Talk. Ich kann Dich nun mehr verstehen- und die Geschichte besser nachvollziehen. Danke für Dein Mut mit Hossa Talk. Ich wünsche Dir die Kraft sich selbst zu vergeben und weitere Unterstützung von vielen Seiten.

    @ Jay: Für meine „realness“ (Jay- Podcast 52) konnte und wollte ich, als ich Mandy’s Blogeintrag las, nicht gleich vergeben und vergessen – und Schwamm drüber- weil ich das als guter Christ tun muss.
    Nach meiner Meinung verurteilt Jay dieses Mal zu schnell die anderen Christen. Es ist doch völlig normal, dass man erstmal seine Enttäuschung zum Ausdruck bringt – da man wie DU Mandy auch als ehrlich und authentisch erlebt hat. Ich war persönlich betroffen – da ich Mandy und Karsten auch mehrmals begegnen durfte. Man hat mit und für Mandy gelitten und gebetet. Was auch überhaupt nicht erwähnt wurden ist, dass Mandy ja nicht nur im Blog geschrieben hat, sondern auch im Buch von Martin Dreyer als Zeugnis. (Mir gehts natürlich um die Enttäuschung. Nicht um Beleidigungen – die gehen gar nicht. Das steht außer Frage). Ich brauchte selbst Zeit und dass muss man auch nachvollziehen – und kann nicht immer gleich – auch als erretter Christ positiv reagieren und vergeben. Man brauchte auch Zeit selbst das zu verdauen. Da wünsche ich mir auch von Jay differenzierteres denken – und nicht gleich die anderen Christen zu verurteilen. Somit fällt Jay von der anderen Seite runter. Obwohl ich das grundsätzlich diese Gedanken sehr unterstütze. Für die eigene Authentizität und realness geht das nicht sofort. Man muss nicht nur real und authentisch von der einen Seite erwarten und von der anderen Partei nicht. Das muss von beiden Seiten sein.

    Ich wünsche mir von der einen Seite dass man gerade als Christ seine Lebenslügen offenbaren kann und darin Unterstützung zu erfahren. Auf der anderen Seite möchte auch weiter Christen und öffentlich – christliche Personen vertrauen können.

    Segen

    1. Hallo treuerHossahörer-mandsychipverteiler (best Nic ever!!! 100 Punkte in die Hossa-Tüte!),

      ja, da hast Du sicherlich auch Recht. Ich kann schon verstehen, dass man enttäuscht über jemanden ist, der Einem etwas vorgemacht hat (selbst wenn man ihn nur aus der Ferne „kennt“). Und wenn man eine direkte Beziehung zu demjenigen hat, dann ist es sicher hilfreich, dieses zu klären (am besten persönlich). Auch sich erst mal zurückzuziehen und die Wunden zu lecken, kann sehr heilsam sein. Auch das Bedürfnis einer öffentlichen Person vertrauen zu wollen, verstehe ich. Und eben auch, dass es verletzt, wenn dieses missbraucht wurde.

      Die Frage ist nur, ob das bedeuten muss, dass man seine Enttäuschung dem anderen um die Ohren hauen muss, obwohl man die Person gar nicht wirklich kennt, bzw. nur deren Artikel gelesen/ Songs oder Predigten gehört hat. Und da verstehe ich das Bedürfnis nach Übergriffigkeit vieler Christen nicht. Die tun in solchen Situationen geradeso so, als würde derjenige nie mehr auf den richtigen Weg zurückfinden, wenn sie ihm nicht deutlich machen, wo er davon abgebogen ist. Das ist heillose Selbstüberschätzung. Mehr nicht. Heillos.

      Darum ging es mir. Ich wollte Dir auf keinen Fall das Recht darauf absprechen, enttäuscht zu sein.

      LG,
      der Jay

      1. Hey Jay,
        Ist das wirklich nur ein Problem der Christen? Ich beobachte übertriebene, beleidigende und unethische Kommentare auch bei renommierten Nachrichtenseiten. Ist wahrscheinlich eher ein allgemeines Problem der Internetnutzung, der Anonymität im selbigen und der Verrohrung der Sprache im allgemeinen.
        Mich wundert, dass es dich wundert, dass auch Christen dieselben Fehler bei der Internetnutzung machen… ?

        1. Da hast Du natürlich Recht. Das ist natürlich ein Gesamtgesellschaftliches Problem. Vielleicht ist es illusorisch, sich zu wünschen, dass Christen an dieser Stelle tatsächlich dem Heiligen und nicht dem Zeitgeist folgen würden… Aber man wird ja wohl noch träumen dürfen, oder? Maranatha! 🙂
          LG,
          der Jay

  3. Verständigungsfrage Mandy. Jay fragt: https://hossa-talk.de/52-lebensluegen-und-die-schwierigkeit-sie-zu-verzeihen/#t=1:09:25.381
    „So, du hast dich ja nicht hingesetzt und jetzt Lüge ich die alle an“
    Meine Frage: Der Blog mit dem Heilungsslogan wurde doch erst gemacht, auch Finanziell dann unterstützt, als du die „Heilung“ gelogen hast. oder?
    Dann also doch hingesetzt. Oder sehe ich das eingeschränkt ?
    Das war meine Kritik auch auf Mandy´s Blog.
    So kommt mir dieses Hossa so vor, als ob man am Thema vorbei redet.
    Aber vielleicht hab ich den Blog falsch verstanden. Nach meiner bisherigen Einsicht hat Mandy den Blog mit einer Lüge über Gott gestartet. Nämlich das ER sie geheilt hat. Dies brachte auch den Unterstützer herzu.
    Ist meine Frage.Vielleicht eine völlig falsche Sicht?
    Gern nehme ich korrektur entgegen.

    @ Jay: Schöner Satz: „Am Kreuz ist jeder willkommen“ https://hossa-talk.de/52-lebensluegen-und-die-schwierigkeit-sie-zu-verzeihen/#t=1:21:33.067
    Ich würd sogar so sagen: Am Kreuz Christi sind Sünder erwünscht!
    @ Jay again: Die „Leichenkunde“ war richtig philosphische Wahrheit!
    @Gofi: Genau, Unangenehm. Unangenehm das Jesus Christus uns so liebt wie wir sind. Jetzt sind!

    Ich hab erst ab 40min gehört. Vielleicht hat Mandy am Anfang schon mein Geschreibsel widerlegt!
    dagobertrrck

    1. Hallo dagobertrrck.

      Meinen Blog habe ich seit Juni 2009. Ich begann ihn in der Krankheits-Zeit zu schreiben.

      Ich habe den Blog begonnen um, wie ich am Anfang des Talks erzählte (hör Dir am besten das ganze Gespräch an) Predigten von Joyce Meyer in „meine Sprache“ zu übersetzen. Warum es bei dem Gedanken blieb, erfährst Du auch im Gespräch.

      In dieser für mich sehr krassen Zeit (u.a. durch die täglichen Schmerzen) legte mir Gott ans Herz was in Psalm 118, 17 steht: „Du wirst nicht sterben, sondern leben und die Taten des Herrn verkündigen.“ – ich nehme an, du meinst diesen Vers mit „Heilungsslogan“?

      Als mir dann noch ein Freund seinen ausrangierten Computer brachte, gab mir das nochmal die Bestätigung: „Ja, schreib doch auch im Netz über deinen Glauben, Sinn und Unsinn des Lebens ;-)“ – ich hab vorher viel für mich geschrieben. In Bücher.

      Natürlich schrieb ich auf meinem Blog dann auch, dass es mir schlecht geht. Ich bat die Leute für mich zu beten, was sie auch taten. Und ja, ich schrieb auch vom Hirntumor … den es nicht gab.

      So relativ plötzlich wie meine ganzen seltsamen Beschwerden anfingen, mit dem ewigen Schlafen, Schmerzen, Gefühlsstörungen usw. gingen sie nach etwa 2,5 Jahren im Herbst / Winter 2009 (kurz vor meiner Hochzeit) zu ca. 90% wieder weg. Ich sehe das noch heute als Gottes Wirken.

      Ich habe es soweit ich mich erinnere nie als „DAS“ große Heilungswunder tituliert – weiß nur leider, dass es ziemlich durch die „fromme Presse“ ging und es in meinen Augen oft übertrieben dargestellt wurde. Heute, im Nachhinein, habe ich viele Fehler gemacht und es war ne absolut krasse Scheissnummer von mir. Immer wieder kommen mir verschiedene Situationen und Gedanken, wo ich denke wie mies das teilweise war.

      Erstes Einkommen über den Blog bekam ich im Oktober 2010. Der Verein (es gibt ihn heute wohl nicht mehr) „In-Meiner-Straße e.V.“ suchte eine/n Internetmissionar/in (ja, klingt furchtbar fromm) auf 400€ Basis. Dafür habe ich mich beworben, da ich ja ohnehin im Netz unterwegs war. Ich hatte das Glück und gewann. Ich glaube das lief damals befristet für ein Jahr oder so, danach gab es Leute, die mich weiterhin unterstützen wollen und so kam es, dass ich dachte: „Ok, wer gut findet was ich tue, der soll die Möglichkeit dazu haben“

      Seit 2013 etwa kann ich davon mehr oder weniger leben, meine Miete zahlen, den Kühlschrank füllen. Ich denke immer was für ein Geschenk! Ja, dass betone ich oft – weil es für mich einfach so ist. Noch hab ich Spaß dran (meistens) und bin dankbar meine Berufung zum Beruf zu machen. Ich vertraue Gott, dass er weiß was er mit mir anstellt … und solange mein Herz für das Bloggen brennt, solang werde ich dem wohl folgen.

      Vielleicht hat das einige deiner offenen Fragen beantwortet.

      Alles Liebe
      Mandy

      1. Hallo Mandy,
        du hast die Gnade Gottes erlebt, aus Scheiße seinen Ruhm zu machen.
        Ich habe in 30 Jahren erlebt, das Gott mich dahin gebracht hat, den wichtigsten für Gott als den wichtigsten für mich zu machen: Jesus Christus!
        Dieses Lob für Jesus Christus, für dein und mein Leben möge auch aus unserem Tun fließen.
        Mögen wir echte Nullen sein für IHN, damit die Nummer 1 daraus das machen kann, was ER will!
        Du erlebst, das ER immer zu dir gehalten hat. Möge dir dies wichtiger sein, als das richtige Gefühl.
        Und,… es stimmt. Seine Wahrheit macht Frei!
        Deswegen erleben wir uns selbst als unvollkommen, damit wir nicht vergessen, woher alle Heilung und echtes Christsein kommt.
        Danke für deine Ausführung! Und, nein! Unsere Verfehlungen können wir uns nie entschuldigen.
        Haben wir sie doch gegen Jesus selbst getan. Aber,…
        ER hat sie schon entschuldigt, bevor wir überhaupt geschaffen waren, noch ehe Welten waren, war Er bereit alles an uns zu erneuern! Ich arbeite an mir nicht meine Fehlbarkeit ab, oder meine Verfehlungen.
        Diesen Ruhm behält Jesus Christus sich vor.
        Unsere Scheiße ist echt (ich habe bei Jay gelernt solche Reizwörter zu benützen, Privat verwende ich solche nicht 🙂 . Seine Vergebung und Erneuerung, ja, er selbst noch viel mehr!

        Danke für deine Ausführung, Mandy.
        lieben Gruß. dagobertrrck

        1. Du erlebst, das ER immer zu dir gehalten hat. Möge dir dies wichtiger sein, als das richtige Gefühl.

          Interessanter Satz, muss ich mal drüber nachdenken. Weil ich oft darauf poche, dass die Gefühle, die man fühlt, da sein dürfen müssen, damit sie nicht auf ungute Art kompensiert werden. Aber ich glaube, ab und zu falle ich auf der anderen Seite vom Pferd. Hm… danke fürs aufmerksam-machen.

  4. Der Teil mit den Kommentaren (gute/schlechte) hat mich nachdenklich gemacht. Irgendwie ist dass die Diskrepanz in der wir leben – entweder zu schweigen/nichts zu sagen oder einen Blogeintrag direkt zu kommentieren, weil’s ja auch sehr schnell und einfach geht. Ein sehr persönlicher Blogeintrag löst ja eine (wie auch einer mit guten Gedanken u.v.m.) etwas im Hörer aus und auch ein vehementes Schweigen ist nicht unbedingt die Lösung. Erzählt mir jmd etwas im Gespräch (oder vorne im Gottesdienst), wär’s ja auch komisch wenn gar keine Reaktion kommt und es gegen eine Wand prallt. Genauso wenig scheint es mir eine gute Lösung wenn alle „über etwas“ reden und keiner mit der Person. In engeren Kontexten hab ich evtl noch die Möglichkeit mit einer Person zu reden und mir offene Fragen erklären zu lassen. Dass die Anonymität im Internet leider dazu führt, dass Kommentare auf Blogeinträge (oder vieles anderes mehr) über das Ziel hinaus schießen, ist leider auch der Fall und nicht wirklich gut zu heißen. Passiert auch im realen Leben, aber mein Eindruck ist, dass es im Internet häufiger der Fall ist.
    Was ich eigentlich sagen will: aus der Schwierigkeit heraus, die ich als Leser evtl habe, wenn ich die Offenbarung einer Lebenslüge, bin ich euch sehr dankbar für die „Wiederaufnahme und Vertiefung“ in eurem Talk. Es erklärt die Hintergründe und zeigt den Kampf auf, es ermutigt mich immer wieder hinter die Fassade meines Gegenübers zu schauen – nicht um alles von jedem zu wissen, aber zu sehen, dass häufig viel mehr im Leben eines anderen ist, das ihn im negativen und ihm positiven prägt und antreibt. Und nur weil etwas anscheinend „eindeutig“ falsch oder richtig/Lüge oder Wahrheit… ist, heißt das noch lange nicht, dass dies wirklich so einfach ist. Dafür ist unser Leben auch einfach zu komplex.
    Stigmatisierung und schwarz-weiß-Denken sind zwar auch keine Krankheiten die nur in unseren christlichen Kreise vorkommen, die gibt es überall, aber ich würde mir wünschen, dass wir Christen einen Unterschied machen, Gnade walten lassen, miteinander reden und miteinander schweigen, nicht alles gutheißen, aber den Schwachen in den Arm nehmen und gemeinsam einen Weg mit ihm finden, jmd. in Ruhe lassen, weil er das braucht und ihn dann wieder herzlich aufnehmen, die Wahrheit hören, auch wenn „sie nicht sein darf“, echte Vergebung und so vieles mehr.
    Und, aus missionarischem Aspekt heraus, gehören die Geschichten des Scheiterns und der Verzweiflung einfach dazu. Unser Leben ist nunmal nicht glatt und perfekt. Vielleicht fänden das manche Anziehend und würden gerne an einen Gott glauben, der alles supertoll macht. Aber DAS wäre dann wohl die größte Lebenslüge, die man erzählen kann.

    Dazu kommt noch, wenn ich jetzt weiterdenke: das Problem ist vll gar nicht die Reaktion/ein Kommentar an sich, sondern die Ermahnung/Lösung die mitgeliefert wird. Passiert ja leider auch gerne mal, dass die im Rahmen eines Gespräches gleich noch die Problem und Lösung mitgeliefert wird (so nach de Motto: du siehst so traurig aus -> du hast bestimmt Depressionen -> du musst in Klinik XY). Vielleicht hat die Person was ganz anderes. Nur weil etwas logisch scheint, ist es ja nicht richtig. Und dass es für manche scheinbar eine stringente Erklärung ist „Mandy wollte Geld machen/ viele missionieren, deswegen hat sie sich eine Krankheit ausgedacht“, kann ja für die Menschen Sinn machen und ihnen helfen das einzuordnen, aber gerade weil es so kurz gegriffen ist, vermute ich dass es auch umso verletzender ist.

    Euer Fazit bzw was du, Jay, zwrein/am Ende sagst, finde ich da sehr gut und ermutigend.

    1. Ich finde, mit Kommentaren zeigt man dem anderen auch, dass man ihn bemerkt. Das geht halt im Internet nicht so einfach, indem man, wie im realen Leben einfach zuhört. Am anderen Ende merkt die Person das nicht unbedingt, weil sie einen nicht sieht und erst recht weiß sie nicht, wie das Geschriebene beim anderen ankommt und ob er es überhaupt versteht. Ich zum Beispiel freue mich sehr über Kommentare, und die müssen auch nicht unbedingt von Lob übersprudeln. Das wirkt dann auch nicht mehr echt. Andererseits würde mich auch ein Shitstorm und bekloppte Verschwörungstheorien nicht ermutigen, ich glaube, eine gute Mischung tut es. Mir hat mal jemand gesagt, man solle 5 positive Sachen sagen, bevor man eine negative Sache, sprich Kritik sagt. Ich finde, da ist was dran, weil ich dann das Negative viel besser aufnehmen kann.

  5. Der Talk hat mich sehr berührt. Danke für die Offenheit und Ehrlichkeit.
    Ich habe natürlich andere Geschichten erlebt, aber kenne ähnliche Situationen und ich kann nur bestätigen: die Wahrheit macht frei. Auch wenn dann manche Reaktionen ziemlich weh tun.
    Ich gehe auch voll mit, dass die Vermutung nahe liegt, dass diejenigen, die besonders hart verurteilen, dass die auch so einige Leichen im Keller haben.

  6. Ich habe gegen jedes einzelne der 10 Gebote verstoßen, ich habe Menschen verletzt, Herzen gebrochen, war hartherzig, egoistisch, unversöhnlich, nachtragend, rachsüchtig, lieblos, gemein, bösartig. Ich war eine Sünderin durch und durch und selbst mit Jesus hat die Veränderung einige Zeit gedauert und DAUERT noch an.

    Was ich damit sagen will. Es ist mir unbegreiflich, dass eine Lebenslüge, die am meisten wohl Mandy selbst geschadet hat und weniger den anderen, dass die ausreicht um eine Anklage zu erheben, bis hin zur Verurteilung. Ich möchte damit Mandys Gefühle nicht abwerten, es ehrt sie dass sie so empfindet und nichts bagatellisiert. Aber diese Lebenslüge liest sich für mich im Vergleich zu dem wer ich war, wie Bockmist, den jeder von uns im Leben schon mal verzapft hat. Wenn Außenstehende dieser Lüge eine Wertigkeit geben, als hätte sie ihren Bruder verkauft, ist das einfach heuchlerisch.

    Da geht es mir dann doch schon so ähnlich wie Jay. Außerdem wen geht das überhaupt etwas an, außer den unmittelbar Betroffenen. Und selbst die im falschen Glauben für sie gebetet haben, da frage ich mich auch: „Auf welchen Sockel habt ihr Mandy gestellt, dass es euch persönlich trifft?“ Ich habe genug Respekt vor ihr, dass ich sie auf keinen Sockel stelle, so dass sie es sich jederzeit erlauben kann, zu stolpern ohne sich ein Bein zu brechen.Wenn sie fällt, soll sie in offene Arme fallen können. Nur wenn man sie hoch oben sieht, wirft ein Fall einen möglicherweise selbst mit um. Ich sehe keinen anderen Menschen über mir, noch unter mir, sondern einfach mit mir. Machen wir uns eigentlich noch bewusst dass Jesus uns wie Brüder und Schwester sieht? Na, Danke, denke ich mir manchmal, wer so eine Familie hat, braucht keine Feinde mehr.

    Ich wünsche Mandy, dass es ihr gefühlsmäßig bald gelingt sich selbst zu vergeben.

    1. Sehr schön geschrieben. Ich finde das auch ziemlich übertrieben von den Kommentatoren. Zugegeben, ich war nicht von Anfang an auf ihrem Blog und bin es auch nicht so regelmäßig und durchgehend wie vielleicht andere. Aber trotzdem.
      Das, was sie hier erzählt hat klingt echt so wie einiges, was mir ab und zu passiert. Gar nicht so ungewöhnlich. Und ich sehe das dann auch bei mir nicht als Lebenslüge, sondern als Irrtum. Irren ist menschlich, sagt man doch, und sie hat ja wirklich geglaubt, einen Tumor zu haben. Und die Schmerzen waren echt, also hätte es durchaus sein können.
      Ich kann nur von mir reden, wenn ich merke, dass mir sowas passiert ist, dann sag ich, wenn überhaupt, Entschuldigung, ich habe mich geirrt/etwas überinterpretiert/falsch verstanden, es war doch nicht so, wie ich gesagt habe. Reicht doch eigentlich, oder? *grübel*

  7. Liebe Mandy,
    ich bin so froh für dich, dass Jesus dafür gesorgt hat, dass du von deiner „Lebenslüge“ auf diese Weise befreit geworden bist! Ich glaube, so etwas fühlt sich für die Betroffenen immer so an, als würden sie durch den Tod/die Hölle gehen (… hatte auch meine Tode und Höllen…).
    Und am schwersten (und wichtigsten) ist es wohl tatsächlich, sich selbst zu vergeben!!
    Vonwegen „wie feige“, sich erst zu outen, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht:
    Der verlorene Sohn hat sich auch erst dann wieder an seinen Vater erinnert, als er mit dem Rücken zur Wand (zum Hungertod) stand!
    Und trotzdem ist er der unglaublichen Barmherzigkeit und Liebe seines Vaters in die Arme gelaufen!
    Ich finde, allein damit spricht Jesus dich frei!

    Ich musste auch an die Ehebrecherin denken, die ihre Schuld ja auch nicht öffentlich gemacht hätte, wenn sie nicht erwischt worden wäre. Und wie entsetzlich muss sie sich vor Jesus gefühlt haben (… und dann schweigt er sich erstmal auch noch aus…!)
    Sie ist den Tod, der ihr vom Gesetz her bevorstand, im Grunde schon hundertmal gestorben, bevor Jesus sein umwerfendes „Urteil“ gesprochen hat, dass derjenige unter den Anklägern ohne Schuld den ersten Stein werfen solle.
    Luftanhalten in Ewigkeits-Format!
    Am Ende fragt Jesus sie, ob denn kein Ankläger übrig sei. Und ich denke, damit fragt er die Frau im Grunde, ob sie sich selbst noch verurteilt oder auch gegangen ist…
    Denn unser unbarmherzigster Richter sind wir selber!!!
    Und vor dem muss Jesus und retten!!

    Mir wurde neulich bewusst, dass unsere Schuld immer auch andere etwas kostet!
    Unsere Liebsten, Unbekannte (Zugführer), die Erde, Tiere,… und Gott, der in Jesus die Folgen auf sich nimmt. („Du hast mir Mühe gemacht mit deinen Sünden“, Jesaja 43)
    Und erst wenn wir erkennen, dass wir letztlich alle zu demselben Mist fähig wären, können wir anfangen, unsern Schuldner loszulassen, zu vergeben, mitzufühlen,…

    D.h. Selbst WENN du aus irgendeinem Grund alles erfunden HÄTTEST (was ich dir in keinster Weise unterstellen würde!!!), ist der Richtspruch Jesu: Wer unter euch (also auch unten drunter unter dem äußeren Menschen!!) ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!

    Die spannendste Frage, die mir bei der Geschichte irgendwann gekommen ist, ist finde ich die:
    Warum wirft Jesus nicht den ersten Stein?
    Ist er etwa nicht ohne Schuld???
    Reiht er sich damit ein in den Kreis Schuldigen?
    Ist er sich bewusst, dass er eben auch zu all dem fähig wäre, was Menschen verbrechen?

    Wie schön, dass du die Wand hinter deinem Rücken genutzt hast, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, auch auf die Gefahr hin, von deinen frommen Lesern und Freunden gesteinigt zu werden!
    Und: du hast es überlebt = )) und schreibst seitdem sicher noch authentischer und tiefer als vorher – Jubilate = ))

  8. Danke, für euren Mut unangenehme Fragen zu stellen und für Mandys Mut authentisch und wahrhaftig zu sein, auch wenn manche sie dafür doof anmachen. Wenn alle Christen so ehrlich und mutig wären, hätten wir wahrscheinlich einen besseren Ruf…

  9. Liebe Mandy,

    zunächst mal: ich finde es mutig und stark, dass Du Dich geoutet hast und hier so offen darüber sprichst.

    Ich weiß, dass es deinen Blog gibt, habe auch ein paar Einkaufswagenchips, lese ihn aber nicht regelmäßig. Deshalb vorab sorry, wenn ich was falsch verstanden habe.

    Soweit ich Dich aber verstanden habe, warst Du selbst davon überzeugt, dass Du einen Tumor im Kopf hast. Du hast nicht bewusst gelogen, sondern hast selbst in Angst vor dem Tumor gelebt. Damit ist es aber keine Lüge, sondern für Dich real. Es gab Menschen (und sicher auch du selbst), die für Deine Heilung gebetet haben. Jetzt kommt raus, dass Du Dir nur etwas eingebildet hast. Da ist kein Tumor. Kann man das nicht auch als reales Handeln Gottes sehen? Als Gebetserhörung?

    Natürlich ist das nicht so spektakulär, wie wenn ein Tumor vorher auf einen Röntgenbild war und dann spurlos verschwunden ist. Aber ich mache die Erfahrung, dass Gott auch oft unspektakulär handelt. Hey, du warst eine Zeitlang überzeugend, an einer lebensgefährlichen Krankheit zu leiden und heute weißt Du: da ist nichts. Warum kann das nicht auch ein Wunder sein?

    Manch einer mag nicht verstehen, wie man sich selbst so lange etwas vormachen kann, von dem man eigentlich weiß, dass es nicht stimmt. Aber diese Menschen kennen sich vermutlich selbst nicht sonderlich gut. Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass mir soetwas nicht auch passieren kann.

    Manchmal braucht es dann einen Anstoß von außen – wie bei Dir der Fahrradunfall. Die Art und Weise wie Du damit umgehst und reinen Tisch machst ist absolut vorbildlich (da können Politker und viele Firmen noch viel von Dir lernen). Ich habe nur eine Bitte an Dich: sei nicht so streng zu dir selbst.

  10. Ein Wunder?

    Tja, die Mandy….

    Ich bewundere Mandy jetzt mal nicht dafür das sie so offen über ihre Lebenslüge spricht, ich „bewundere“ es wie sie Jahrelang so viele Menschen verarscht hat! OK, bewundern ist vielleicht das falsche Wort dafür. Sie hätte sich nie geoutet wenn es nicht dummerweise aufgeflogen wäre. Wie das Leben halt so spielt.

    Ich schrieb *ein Wunder*
    Sind wir Menschen nicht oft auf der Suche nach einem Wunder? Wunder werden in vielen christlichen und auch weltlichen Liedern besungen.

    Vor Jahren war ich einmal in einem christlichen Chat! Dort betete man für einen Jungen Mann der Schluckbeschwerden auf Grund einer Schilddrüsenerkrankung hatte. Nachdem alle ihr AMEN geschrieben hatten wurde sofort der Junge Mann gefragt ob er Besserung spürte. Er sagte: Ja und kurz darauf fingen alle an zu Lobpreisen. Ich dachte mir so: ja, die haben schwer einen an der Waffel. Privat schrieb ich den Jungen Mann an und fragte ihn ob er wirklich Besserung spüre. Er verneinte es, sagte mir aber das er „Angst“ vor der Reaktion der Christen dort habe. Ich konnte das sehr gut verstehen. Schnell wird einem mal ein Dämönchen angedichtet und um dich zu „befreien“ fesseln Christen einen ja gerne. Das war das erste Wunder welches ich so erlebte.
    Durch Zufall kam ich dann auf die Seite der heiligen Mandy. Ihre Geschichte berührte mich sehr und ich glaubte ihr. Sie hat sich sehr gut verkauft. Ich könnte mir heute noch in den Arsch beissen. Ihre Geschichte habe ich nicht nur gelesen, sondern wenn es eben nur ging weitererzählt. Ich wurde des öffteren gefragt: was macht Mandy? Sie gehörte mit ihrer Geschichte irgendwie dazu. Einige nicht Christen in meinem Umfeld waren sehr angetan davon, was Gott doch bewirken kann, obwohl ich immer wieder kleine Zweifel raushörte.
    Ja Mandy war ein Wunder, Betonung liegt auf *war*.
    Mit Lügen kann man sein Leben doch recht angenehm gestalten! Lügen, eine schlechte Kindheit, Krankheit, und kleine Kinder ziehen immer und lassen die Spendenbereitschaft steigen.
    Ich muß da gerade an eine Frau denken die in einem Hilfeforum um Inlineskater für ihre Kinder bettelte. Das Mädchen war 6 Jahre und brauchte Größe 39, der Junge war 9 Jahre und brauchte Größe 45. Wer glaubt das? Auf Nachfrage von anderen stutzig gewordenen Mitglieder sagte die Mutter dann das ihre Kinder ausgesprochen große Füße hätte. Klar das jemand spendete. Die Frau hätte genausogut für sich und ihren Freund fragen können. Wir sind doch nicht alle mit einem Klammerbeutel gepudert worden.

    Schlimm finde ich es das Mandy einfach so weitermacht.
    Der Slogan: Ich werde nicht sterben sondern die Taten des Herrn verkündigen, kommt wie eine Lüge rüber, doch er hat das gewisse Etwas. Man kann vermuten das dahinter eine nicht ganz alltägliche Geschichte steckt und wird neugierig.

    Es hätte mich gefreut wenn sie ihren Slogan verändert hätte: Johannes 8,36 Wird euch nun der Sohn frei machen, so seid ihr wirklich frei. Ich bin frei!
    Welchen Geist nutze Mandy all die Jahre in denen sie immer wieder ausführlich von ihrer Krankheit und Heilung berichtete????

    Das wäre für mich ein Zeugnis !!! So sehe ich nur das sie ihre Lüge weiternutzt, so wie es halt passt. Das finde ich traurig und schade. Vor was hat sie Angst, sie hat doch Gott…….

    Selbstverständlich freue ich mich für sie das ihr diese Last, wenn auch unfreiwillig, von den Schultern genommen wurde. Wir leben alle von der Vergebung, jeden Tag und es ist schön zu hören wenn ein Mensch Vergebung erfährt. Ich gönne es ihr von Herzen. Nun „haben wir“ eine fast echte Mandy.

    1. Hallo Sünderlein,

      Du wurdest getäuscht und bist nun enttäuscht. Dass da entsprechende Gefühle hoch kommen, dafür haben wohl die meisten Verständnis. Was für mich aber gar nicht geht, sind die darauffolgenden Mutmaßungen und Unterstellungen. Du spekulierst über Motive.

      Was ich herauslese ist, dass Du persönliche Erfahrungen auf andere Situationen überträgst und damit für Dich zu „entsprechenden“ Schlussfolgerungen kommst. Diese stellst Du als absolut und nicht in Frage. Das ist wenig faktisch und deshalb als seriöse Analyse ziemlich ungeeignet. So verharrst Du in Deiner Meinung, denn mehr kann es für keinen von uns sein. Deshalb sollte sich auch keiner dazu aufschwingen und meinen er wüsste was wahr ist. Hier ist es eine Frage von Vertrauen und wem bzw. was ich glaube. Außer Du hattest einen Auftrag sie in dieser Weise in Frage zu stellen? Dann hätte ich mich sehr geirrt und müsste um Vergebung bitten.

      Nun mutmaße ich mal in einigen Teilen: Du hast Dich dazu entschieden zu glauben, dass Mandy alle verarscht hat. Ihre Erklärungen und Ausführungen darüber wie es dazu gekommen, ihr damit ergangen ist, spielen für Dich dabei eine untergeordnete Rolle, bzw. sind erfunden. Du meinst ihre tatsächlichen Beweggründe zu kennen. Außerdem reagiert sie auch nicht so, wie Du das in so einer Situation von einem reuigen Sünder, erwarten würdest. Sie bedient weiterhin ihren Blog. Ich gebe zu, dass es mir schwer fällt mich in Dich hinein zu versetzen, aber was ich Dir von ganzem Herzen wünsche ist, dass Du diese Wut loslassen und die Verantwortung darüber wer Mandy ist und was sie tut, Gott abgeben kannst.

      Ich bin im Gegensatz zu Dir, froh darüber dass Mandy mit ihrem Blog weiter macht. Und wer dies auch ist, sollte sie weiterhin unterstützen dürfen. Why not? Für mich spielt es keine Rolle ob Mandy noch vermeintliche Leichen im Keller hat oder nicht. Gott kann jederzeit Situationen zulassen, bzw. schenken, in denen wir keine andere Wahl haben, als uns entscheiden zu müssen, die Wahrheit ans Licht kommen zu lassen oder nicht. Wenn der ganze Blog ein Fake wäre und sie würde es bekennen und um Vergebung bitten. Ich hätte damit kein Problem. Tatsächlich nicht!

      Ich setze mein Vertrauen auf Gott, nicht auf Menschen. Wenn ich Beiträge von Mandy lese, dann lasse ich den Geist Gottes zu mir reden, das tut er mal mehr, mal weniger. Manchmal spüre ich mehr Mandy und ich denke, aha, hier wird etwas verarbeitet und bestenfalls kann ich mich darin wiederfinden oder es ist eben nicht dran für mich. Oft aber spüre ich Gottes Reden direkt in mein Herz. Mandy als Person ist dabei zweitrangig.

      Wer bitte bin ich, dass ich mir anmaße darüber entscheiden zu wollen, wen Gott für würdig hält und wen nicht? Jesus ist gekommen die Sünder zu rufen. Ich finde gerade Mandys Bekenntnis ist eine echte Gelegenheit zur Überprüfung für uns Christen, wie es mit unserem eigenen Glauben steht. Für manche ist das eine Herausforderung an die eigene Biographie. Aber das ist doch auch eine Chance und möglicherweise den „Unfall“ den manche von uns brauchen, damit meine eigene Wahrheit ans Licht kommt. Denn wie wir auf so ein Outing reagieren, sagt mehr über uns aus, als über Mandy. Dabei muss es nicht zwangsläufig gleich um Sünde gehen, es gibt ja auch Verletzungen, die andere mir zugefügt haben.

      Ich bin selbst in einer Weise durch geistlichen Missbrauch gegangen, wie ich es keinem Menschen wünsche und heute, Jahrzehnte danach, noch traumatisiert davon. Möglicherweise wird dies nie völlig ausheilen. Ich bin durch einen jahrelangen Prozess der Heilung und Vergebung gegangen. Es hat lange gedauert bis ich Christen wieder vertrauen konnte und heute noch sind es ausgewählte Personen. Ich hatte schon von klein auf ein gutes Gespür für Wahrheit und Lüge (ich hatte dies auch vor Mandys Outing bereits gespürt, dass irgendetwas nicht koscher ist, aber nicht weiter bewertet, da dürfen wir dann beten!).

      Die eigentliche Erkenntnis aber die ich daraus gezogen habe ist die, dass es keinen Menschen geben soll in meinem Leben, dem ich nicht `nicht vergeben` möchte und die zweite ist, dass ich Gott mein Vertrauen schenke und erst danach Menschen. Somit können sie mich zwar immer noch enttäuschen, aber nicht in dieser Tiefe verletzen, die mir Vergebung unmöglich macht.

      Was Mandys Lebensgeschichte betrifft, die hat sie sich ja nicht ausgesucht und ich kann Dir versichern, meine ist auch nicht ohne. Ich gehe damit nicht hausieren, aber sie erklärt manche Reaktion von mir und ich bin dankbar dass es Menschen gibt, die dies berücksichtigen. Ich sehe nicht, dass Barmherzigkeit gegenüber Menschen, die einiges hinter sich haben, etwas Falsches ist. Ich wäre da an Deiner Stelle etwas vorsichtiger, zu unterstellen, dass das Methode hat. Ein schwarzes Schaf macht noch keine Herde.

      Meine direkte Art kommt manchmal schroff rüber. Ich möchte gar nicht schroff sein oder klugsch… ich hoffe, meine weichen Anteile kommen auch durch.

    2. Hallo Sünderlein, aus deinem Kommentar spricht eine wahnsinnig tiefe Enttäuschung. Die kann ich einerseits nachvollziehen. Andererseits hat Mandy jetzt zum wiederholten Mal ausführlich Stellung bezogen, die Dinge klargestellt und um Verzeihung gebeten. Ich finde, dass sie dafür Respekt verdient hat. Du scheinst das anders zu sehen, weil du dich wohl, wenn ich deine Worte richtig deute, von ihr persönlich betrogen fühlst. Du hast ihre ‚Heilungsgeschichte‘ weitererzählt und stehst jetzt als Depp da. Ich kann das nachvollziehen, dass sich das schlimm anfühlt und dich wütend macht. Allerdings empfinde ich deinen Kommentar dennoch als Nachtreten. Mandy liegt bereits am Boden, und du kannst es dir nicht verkneifen, noch einmal draufzuschlagen, einfach, weil der Frust zu tief sitzt und weil du der Meinung bist, dass sie es verdient hat.

      Könnte es nicht sein, dass ihr beide Opfer dieser angeblichen Heilungsgeschichte geworden seid? Wieso eigentlich hast du es nötig gefunden, diese Story weiterzuerzählen? Wem wolltest du damit etwas beweisen? Genauso könnte man Mandy fragen, wieso diese Geschichte überhaupt erzählt werden musste. Klar, Gott preisen und so. Aber manchmal geht es doch vielleicht einfach auch darum, der Welt zu beweisen, dass man recht hat. Dass Gott eben doch handelt, auch wenn alle anderen sagen, dass das nicht stimmt. Und plötzlich ist der ‚Geheilte‘ und die, die es weitererzählt, auf diese Geschichte festgelegt, ob sie nun stimmt oder nicht, sie wird immer weitererzählt und man kommt ohne Gesichtsverlust da nicht mehr heraus. So habe ich Mandy verstanden. Und dir scheint es mit ihrer Geschichte ganz ähnlich ergangen zu sein. Ihr seid nicht die einzigen und auch nicht die ersten, denen sowas passiert.

      Jetzt ist es doch so, dass Gott tatsächlich immer noch handelt und großartige Dinge tut. Aber diese Dinge eignen sich einfach nie dafür, damit zu prahlen oder sie als Beweis für irgendetwas anzuführen. Wunder beweisen nie irgendetwas. Sie tun nur dem gut, der sie erlebt.

      Du teilst ja recht offen und heftig aus, deshalb wirst du meine abschließenden Worte verkraften: Dass du dich jetzt rückblickend als Gearschte/r siehst, daran bist du mindestens genauso schuld wie Mandy. Wir alle können uns vielleicht deshalb die Hand reichen, weil wir alle im selben Boot sitzen, und uns vornehmen, in Zukunft ein bisschen den Ball flach zu halten. Ich meine damit: Gottes Wunder demütig zu erleben, sie vielleicht auch mal weiterzusagen, aber nicht damit hausieren zu gehen oder irgendjemanden irgendetwas dadurch beweisen zu wollen. Finde ich jedenfalls.

      1. Wieso habe ich es nötig die Story weiter zu erzählen?
        In meinem Umfeld gibt es viele Menschen die nicht an Gott glauben, jedoch an böse Mächte.
        Menschen die auf Wunder hoffen und nicht wissen wen sie um Wunder bitten können. Ich möchte damit nicht sagen das Gott mal eben jedes Gebet erhört und mit Wundern nur so um sich schmeißt, ER ist ja kein Hampelmann.
        Mandys Lügengeschichte hat einige Menschen nachdenklich gemacht. Ich habe auch ermutigt…..so ist Gott ER hört Gebet. ER hört Gebet, ist aber kein Wünscheerfüller. Wichtig ist erst einmal mit IHM zu reden.
        Ich kürze mal ab. Der Erste sagte: stark, dann versuche ich es auch einmal mit Gebet, der Nächste sagte: ich auch. Dann sagte ein Mensch (der mir besonders am Herzen lag) ,ich bete mit.
        Ich war überwältigt, nie hätte ich gedacht das diese Menschen freiwillig beten.
        Gott hat nun nicht die Wünsche dieser Menschen erfüllt und in Wunder umgewandelt. Selbstverständlich habe ich diesen Menschen einiges von Gott erzählt und nicht nur Mandys Schauermärchen aufgetischt. Nachdem nun Mandys Wunderstory aufflog bekam ich so einiges zu hören.
        Klar, wußte ich doch, es gibt keinen Gott.
        So bescheuert sind die Christen, sie glauben jeden Scheiss,
        und vieles mehr.
        Mit Gott brauche ich diesen Menschen nicht mehr kommen, doch ein junger Mann hoff noch auf ein Wunder. Doch, ich denke nicht das dieses Wunder von Gott gewollt wäre. Doch wenn man in der Scheisse steckt hält man ja an jedem Strohhalm fest.
        Mir tut es unendlich leid für diese Menschen und ich fühle mich schuldig, eben weil ich ihnen dieses Lügenmärchen erzählt habe. Man sollte sein Haus eben nicht auf Sand bauen.
        Ich für meine Person mache seit Jahren einen Bogen um Christen, sie verletzen viel präziser als nicht Christen. Mandys Blog war eine Ausnahme. Hin und wieder schaue ich jetzt noch rein, doch es tut mir nicht gut und ich sollte es in Zukunft lassen.
        Ich könnte mir mit Begeisterung stundenlang in den Hintern treten das ich darauf reingefallen bin. Hundert Leute schreien hurra und ich schreien mit, obwohl ich immer gesagt habe “ die Seite stinkt“.
        Wie ist denn nun Gott? Nutzt er die Lüge? Hasst er nicht die Lüge? Lässt er zu das so viele Menschen hinters Licht geführt werden. Lohnt es diesem Gott zu vertrauen?
        Ich sehe aber keinen Sinn darin das alles hier öffentlich zu Diskutieren.
        Eigentlich bin ich ein sehr vorsichtiger und misstrauischer Mensch, doch da bin ich voll in die Scheisse gelaufen. Irgendwie habe ich die Arschkarte in Platin verdient.

        1. „Welchen Gott verkündigt Mandy.!“
          Sünderlein“Wie ist denn nun Gott? Nutzt er die Lüge? Hasst er nicht die Lüge? Lässt er zu das so viele Menschen hinters Licht geführt werden. Lohnt es diesem Gott zu vertrauen?
          Ich sehe aber keinen Sinn darin das alles hier öffentlich zu Diskutieren.“

          Es scheint hier nicht um ` Nichtvergeben ´ zu gehen, sondern um:
          „Welchen Gott verkündigt Mandy.!“

          Sünderlein: „Welchen Geist nutze Mandy all die Jahre in denen sie immer wieder ausführlich von ihrer Krankheit und Heilung berichtete????
          Das wäre für mich ein Zeugnis !!! So sehe ich nur das sie ihre Lüge weiternutzt, so wie es halt passt. Das finde ich traurig und schade. Vor was hat sie Angst, sie hat doch Gott…….
          Selbstverständlich freue ich mich für sie das ihr diese Last, wenn auch unfreiwillig, von den Schultern genommen wurde. Wir leben alle von der Vergebung, jeden Tag und es ist schön zu hören wenn ein Mensch Vergebung erfährt. Ich gönne es ihr von Herzen. Nun “haben wir” eine fast echte Mandy.“

          Und diese Frage muss man stellen, und muss man sich gerne stellen lassen!
          Müsste nach der langen Lügenangst, die Mandy durchgemacht, wohl auch ihre Frage sein. Denn es geht ja um Freiheit, wie Mandy bei https://hossa-talk.de/52-lebensluegen-und-die-schwierigkeit-sie-zu-verzeihen/#t=59:05.558 sagte. Und um ein Leben, bei dem sie empfängt, wie die Wahrheit wirklich frei macht. Und nicht um eben nur eine wohlwollende Begnadigung von ihren Lesern.
          Im Talk ging es auch darum, das Mandy sich nicht selbst vergeben kann.
          Wie wäre es, dies der Wahrheit (Jesus Christus) zu überlassen können. Und weniger dem eigenen Gefühl?
          Müsste doch in ihrem Interesse sein.

          Im Talk beschrieb Mandy, wie sie sich fragte, was sie mit dem Blog machen sollte. https://hossa-talk.de/52-lebensluegen-und-die-schwierigkeit-sie-zu-verzeihen/#t=1:00:20.292
          Hier darf man ihr jetzt keine Halbherzigkeit unterstellen.
          Sünderlein: „Mandys Blog war eine Ausnahme. Hin und wieder schaue ich jetzt noch rein, doch es tut mir nicht gut und ich sollte es in Zukunft lassen.
          Ich könnte mir mit Begeisterung stundenlang in den Hintern treten das ich darauf reingefallen bin. Hundert Leute schreien hurra und ich schreien mit, obwohl ich immer gesagt habe ” die Seite stinkt”.“

          Das darf sicher auch deine Meinung sein. Nur wäre es sicher hilfreicher, wenn du es an den Blogbeiträgen konkreter benennen würdest, wenn dem so wäre. Damit andere dann dies Nachvollziehen können.
          So wie bisher geschrieben, ist es nur Gefühl, ein mögliches Gottes Wort an dich,
          sowas allerdings kritisierst du auch bei Mandy. Oder?

          gruß.dagobertrrck

        2. ich versteh dich nun glaub ich besser. Bist du denn noch Christ oder hast du das jetzt an den Nagel gehängt? Weißt du was, ivh würde dir glatt Hossa Talk empfehlen, und zwar die Folge über Zweifel. Sehr vielen Chisten ging es schon so, daß all die Geschwister ein Zeugnis nach dem anderen geliefert haben aber ganz selten, daß sie auch Dinge erlebt haben, daß Gott nicht erhört hat. Schau mal, Mandy ist so ehrlich in dem Punkt obwohl es ihr so schwer fällt, wie man hört. Das müssen wir Christen lernen…. am besten, indem wir uns dazu ermutigen. Es gab mal ne Zeit, da wurde gepredigt, Gott tut Wunder um Ungläubigen zu zeigen, daß er da ist. Um diese Leute mache ich auch einen großen Bogen, nachdem ich eine Weile überzeugt war, daß es so ist. Es ist immer blöd, sagen zu müssen, früher dachte ich so und so, und ich habe meine Meinung geändert. Aber genau das müssen wir alle aushalten, damit es besser wird mit uns. Ich meine, Mandy ist da sehr sehr ehrlich…. da gibts ganz andere Kaliber. Ich denke, daß ein Nichtchist evt. nachvollziehen kann, wie es ihr ging. Und Gott hat ihr ja geholfen. Durch dunkle Täler, durch ganz ganz viele Ängste, durch das Gefühl, aufgeben zu wollen… vielleicht ist das die Art, wie Gott in erster Linie wirkt… weißt du: „Immanuel…Gott ist mit uns.“

          1. oder vielleicht könnte man auch die eine oder andere Worthaus-Folge weiter empfehlen. Da gibt’s ja auch Gutes, grade wenn man merkt, es läuft nicht alles so, wie man es möchte oder hofft.

    3. Ja, ein Wunder!

      Was erwarten wir von einem Wunder? Einen brennenden Dornbusch? Dass Jesus Pepsi in Coke verwandelt? Irgendwas übernatürliches auf jeden Fall!

      Es gibt diese Geschichten auch heuten noch und sie werden immer mal aus Büchern vorgelesen: da wächst ein Bein nach, das zu kurz ist oder Tote stehen auf oder was weiß ich. Ich mag diese Geschichten nicht, denn das Problem ist: so erlebe ich Gott nicht. Ich will niemandem etwas absprechen, aber ich erlebe Gottes Handeln in meinem Leben viel subtiler.

      Wenn jemand Angst vor einem Tumor in seinem Kopf hat, dann ist diese Angst real (egal ob der Tumor da ist oder nicht). Wenn dieser jemand betet, dass er geheilt wird und es stellt sich raus: da war nie ein Tumor, dann ist das für mich auch Handeln Gottes. Und ich nenne es Wunder.

      Damit wird man keinen Nicht-Gläubigen überzeugen. Das kann man auch alles ohne Gott erklären. War ja nur Einbildung. Aber, da gebe ich Gofi recht, auch „echte“ Wunder beweißen nichts.

      Gott kann Menschen verändern und in ihrer Seele heilen. Das ist es, worauf es ankommt. Das hat Mandy erlebt, so wie ich ihre Biographie verstehe nicht nur einmal. Das sind alles Wunder für mich.

      Jetzt hat Gott sie von ihrer „Lebenslüge“ geheilt. Damit kannst Du Deine Freunde, die nicht an Gott glauben, sicher nicht so beeindrucken wie mit einer Wunderheilung. Aber für mich ist das ein Wunder. Ich weiß nicht, ob Mandy das so sehen kann. Vermutlich nicht. Vielleicht irgendwann. Jedenfalls freue ich mich für Mandy, dass da kein Hirntumor ist.

      1. „Ich erlebe Gottes Handeln in meinem Leben viel subtiler.“ DAAAAANKE. Das Wirken Gottes/der Liebe berührt und verwandelt in erster Linie das Herz und die Seele und macht glücklich. Jesus hat sich vor Bombast-Wundern, wie z.B. Reinhard Bonnke sie (angeblich) vollbringt, stets verwahrt. Er weigerte sich oft, Wunder und Zeichen zu „spendieren“ und bat Geheilte, ihre Heilung weder bei Twitter noch bei facebook zu posten. Warum? Gott ist nicht David Copperfield (der Illusionist). Jerimia erlebt, dass Gott weder im Donner noch im Feuer ist, sondern in einem kleinen, säuselnden Lüftchen. Weniger ist mehr…Aber nicht weniger tiefgreifend.

        Liebe Grüße, Patrick

    4. Hallo Sünderlein.

      Du scheinst Dir Deine Meinung über mich gebildet zu haben. Daran kann wohl am wenigsten ich etwas ändern und das möchte ich auch nicht.

      Zu dem Vers der auf der Startseite meines Blogs steht, möchte ich Dir aber noch etwas erklären.

      Diesen Vers sehe ich noch heute als einen „Wink Gottes“, eine Verheißung, eine Zusage oder wie immer man es bezeichnen mag.

      Mit dem (plötzlichen) Tod habe ich damals durchaus gerechnet (Abschiedsbriefe geschrieben, Patientenverfügung … ) denn die Beschwerden wurden teils schlimmer, veränderten sich – da war schon große Angst da, nach dem Motto: „Was kommt als nächstes? Wie weit geht das hier?“ – gerade als mein Fuß teils gefühllos und gelähmt wurde und ich mit Krücken rumhumpelte. Im Dachgeschoss wohnte und schon der Gedanke kam, hier ausziehen zu müssen …

      Die Ärzte stempelten mich nicht als Simulantin ab, sondern nahmen mich ernst. Und sie machten mir immer wieder die Dringlichkeit der Lage bewusst – als ich keinen Bock mehr auf zig verschiedene Untersuchungen hatte. Ich wurde an eine Spezialklinik geschickt usw. und die Angst es wird noch schlimmer, saß mir permanent im Nacken. Ich war wie „gefangen“ in einem Körper, der gerade machte was er wollte. Musste immer wieder aufpassen, nicht seelisch dran kaputt zu gehen. Manchmal wäre ich am liebsten im Bett geblieben …

      Eines Tages war ich in einem Hauskreis (das war alles noch relativ neu für mich, auch Bibellesen), dort wurde u.a. auch für mich gebetet und danach sollte jeder seine Eindrücke sagen (soweit ich mich erinnere) und jemand sagte dann was in Psalm 118, 17 steht. Mir machte das Mut, es gab mir neue Hoffnung nicht aufzugeben. Und vor allem wurde mir bewusst: „Du bist was wert. Du hast ne Aufgabe. Mach was aus dem was dir auf dem Herzen liegt!“

      Die Krankheit macht einen Teil meiner Geschichte aus – aber sie ist für mich nicht DIE Geschichte. Ich habe soviel anders, vor allem auch schönes erlebt.

      Ich sehe es schon als ein Wunder (wobei jeder da wohl auch andere Definitionen hat), dass die Symptome in relativ kurzer Zeit zu 90% weggingen. So schnell wie sie damals angefangen hatten.

      Was mir noch heute Angst macht ist das Wissen, dass man eben bis heute nicht weiß, was es ausgelöst hat. Und der Gedanke, dass es wiederkommen könnte. Doch diese Ängste versuche ich immer wieder Gott hinzulegen, denn mich bringen sie nicht weiter … es ist etwas, dass nicht in meiner Hand liegt. Dass das nicht immer klappt, muss ich wohl nicht erwähnen.

      Noch immer habe ich epileptische Anfälle (die hatte ich aber auch schon vor den krassen Beschwerden) – Gott gab mir und auch Karsten irgendwann die Verheißung: „Geht nach Berlin und sie werden weg gehen.“ Das klingt jetzt crazy, ist es auch – steckt aber auch ne längere Story dahinter. Also umgezogen, 500km.

      Und nun? Naja, es sind deutlich weniger Anfälle. Doch sie sind nicht weg. Ich bin teilweise enttäuscht. Denn wo bleibt das versprochene Wunder? Oder haben wir uns Beide, unabhängig voneinander getäuscht?? Hm.

      Ich glaube wir Christen sollten alle mehr lernen, zu unseren wahren Gefühlen zu stehen. Dazu gehört eben auch Enttäuschungen zu äußern. Das der junge Mann von dem Du erzählt hast, Angst hat zuzugeben, dass es ihm nicht besser geht ist wirklich eine Schande. 🙁 Mich bringt das zum Nachdenken, wo ich vielleicht einmal ähnlich reagiert habe … und vor allem, was ich tun kann, um das zu ändern.

      Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!

      Mandy

      Ich glaube die Sache mit sich selbst vergeben ist auch eine Art Heilungsprozess

      1. Noch was, das Titelcover Bild wollte ich ohnehin mal ändern. Ist nur etwas tricky eingebaut und mein Technikmann muss dabei helfen, der ist aber gut beschäftigt, so dass sowas keine große Priorität hat. Aber dann werde ich vielleicht wirklich einen Vers nehmen, zB. den wo steht das seine Wahrheit frei macht. Denn das dominiert bei mir gerade sehr. Lebensphasen ändern sich, wer weiß wie man Leben in 10 Jahren aussieht – vielleicht, ganz bestimmt, gibt es dann auch anders was mir am Herzen liegt und wenn es meinen Blog dann noch gibt, steht da vielleicht auch etwas völlig anderes. Es bleibt spannend. Im positiven Sinn … hoffe ich 😉

        1. Hallo Mandy,
          in die Diskussion werde ich nicht mehr einsteigen, aber zu Deinen Symptomen kann ich vielleicht etwas beitragen. Wenn man sich etwas mit Psychosomatik beschäftigt, ist es nämlich keineswegs ungewöhnlich, dass die Seele sich über den Körper äußert. Ohne Grund gibt es sie nicht die alten Sprichwörter: „Last auf den Schultern, auf den Magen geschlagen, die Galle läuft über, … u.s.w.“

          Ich lag in jungen Jahren mal eine ganze Woche im Krankenhaus, weil ich mich vom Kopf bis zu den Füßen nicht mehr bewegen konnte. Das war ein erschreckendes Gefühl. 3 Ärzte, 3 unterschiedliche Diagnosen, bis ein Arzt endlich gestand, dass sie nicht wissen was los ist.

          Heute bin nicht nur ich davon überzeugt, dass es psychosomatisch war. Ich war damals in einer extrem angespannten und unbewältigten Lebenssituation.

          Diese Schmerzen sind real.Bedingt durch meinen eigenen Lebenslauf habe ich einige Menschen kennen gelernt, die ähnliches erleb/t/en und es ist für mich sehr logisch, dass sobald sich bestimmte Bereiche im Leben klären, auflösen oder auch nur leichter werden, dass dann die Symptome nachlassen bis ganz verschwinden.

          „Geh du vor“, sagte die Seele zum Körper, „auf mich hört er (mein Mensch) nicht, vielleicht hört er auf dich“, „Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für dich haben“, sagte der Körper zur Seele. Ulrich Schaffer

          Ohne hier irgendwelche Umkehrschlüsse ziehen zu wollen, möchte ich Dich ermutigen keine Angst zu haben. Die Symptome sind seit diesem einen Vorfall nie mehr wieder aufgetreten und dies liegt über 30 Jahre zurück. Herausforderungen mögen zunehmen auf unserem Lebensweg, aber anderes dafür nimmt auch ab. LG, Sister.

  11. Toll, daß du nochmal was dazu schreibst, Mandy. Deine Situation ist ja nach wie vor alles andere als einfach. Trotzdem (oder auch deshalb) teilst du viele Gedanken, deinen Glaubensweg sozusagen weiter. Inspirierst, Bist ehrlich, nachdenklich, auch witzig. Sehr menschenfreundlich! Ich finde, die ganzen Christen sollten irgendwann über die Phase hinwegkommen, daß es perfekte Vorzeigeleute geben muß. Das bringt auch viel Unehrlichkeit in unsere Kreise rein…. kann einen auch dazu bringen, seine Geschichte irgendwie so anzupassen, daß sie die „Zielsetzung“ unterstützt – nämlich Nichtchristen zu beweisen, wie toll es ist mit Gott zu leben, wie unglaublich schlüssig die Bibel und wie machtvoll unsere Gebete und wie perfekt unsere Beziehungen sind. Man läßt das weg, was nicht ins Schema passt. Hey, ich bin 50 Jahe alt, seit 25 Jahren Christ und hab das leider schon sehr oft an mir bemerkt…. da schiebt man Leute ins Licht, deren Geschichte was unterstreicht und drückt die andeen ein bißchen ins Abseits… erwähnt sie halt nicht weiter…. genauso passt man seine eigene Lebensgeschichte an seinen nichtchristlichen Zuhörer an… Oft mals aus den „edlen“ aber trotzdem verlogenen Motiven, ein besserer Evangelist oder ein besserer Seelsoger zu sein. Dabei glaube ich, daß Leute wahrscheinlich sogar viel mehr von unseren Fehlern „profitieren“ können. als von „perfekten Chisten“. Bringt aber natürlich Schmerz mit sich, wenn man dahinterkommt daß es sich zu einer Lebenslüge ausgewachsen hat, was vielleicht erst mal gar nicht so beabsichtigt war… ich hoffe sehr, liebe Mandy, daß du damit klar kommst und dir selber verzeihen kannst. Wie hast du mal so schön geschreiben: „Scheiß auf Superchristen“…. eben. Weil es sie nämlich nicht gibt…. es sind nur die Atrappen, die wir meinen, vor uns her tragen zu müssen. Es ist schon gut, daß das alles ein biißchen ins wackeln kommt,. Aber wie man merkt, manche fangen dann an, es mit aller Kraft aufrecht erhalten zu wollen. Voller Angst, daß es nicht reicht, was übrig bleibt, wenn die Attrappen weg sind. Und mache werden zu „Angstbeissern“. Schade… so viel Angst.. . da braucht die Christenheit auch noch ein paar Heilungswunder…. ;).

    Ganz liebe Grüße, alles Gute und viel Segen für deine Gesundheit!

  12. Liebe Leute,

    ich bin ein imperferkter Mensch. Und das auch, seit ich angefangen habe, mich mit meinem Glauben zu beschäftigen und sogar seit meiner Taufe vor ein paar Jahren.
    Ich lebe in einer sehr unbefriedigenden Diskrepanz zwischen meinen Ansprüchen an mich und andere und der Realität, in der ich ständig daran scheitere.
    Ich kann total tolle soziale Arbeit machen und anderen Menschen Anerkennung und Vergebung zusprechen und dann wieder privat Menschen schlimme Dinge antun.

    Nicht weil ich böse bin, sondern weil meine trotz viel Mühe noch nicht gut verarbeiteten Erlebnisse mich eben zu diesem Menschen mit Schwachstellen gemacht haben. Dafür schäme ich mich dann so sehr, dass es ganz schwer auzuhalten ist, dass anzugucken und wenn es zu schwer ist, muss ich das so weit wegpacken, dass ich weiterleben kann. Das fühlt sich auch wie eine Lebenslüge an.
    Es ist tatsächlich immer wieder mal so, dass Menschen, die mich in „positiven“ Kontexten kennenlernen mich beweihräuchern, auf ein Podest stellen und nicht wahrnehmen wollen, wenn ich Ihnen sage „Neenee, das ist EIN Teil, aber da ist noch ein anderer, sehr schwacher und manchmal häßlicher Teil.“ Und wenn ich dann verletzt und nicht so toll bin, sind meine Mitmenschen teils gnadenlos. Und ich fürchte, ich bin auch schon oft so gewesen.

    Ich kannte Mandy und Ihren Blog vor dieser Podcastfolge nicht und ich habe keine Ahnung, wie ich sie eingetütet hätte. Ich kann mir aber leider gut vorstellen, dass ich das total gestört gefunden hätte und vielleicht Verständnis gehabt hätte, aber sie nicht (mehr) ernst genommen und wertgeschätzt hätte.

    Jetzt habe ich das große Glück, mir unvoreingenommen diesen podcast anzuhören und bin zu Tränen gerührt. Ich konnte schon währenddessen nicht mehr aufhören zu weinen; einiges erinnert mich an eigene Dinge in der Jugend, aber vor allem konfrontiert es mich mit dieser Gnadenlosigkeit, mit der ich mich und andere immer noch bewerte. Mit der Angst, von anderen bewertet zu werden, vor Ablehnung und Einsamkeit.

    Ich habe wirklich einige liebe Freunde und da ist ´ne nette Gemeinde, aber ganz ehrlich, Leute, sich da richtig nackig zu machen mit all seinen Hässlichkeiten, neee, danke. Das ist mir echt zu unsicher.
    Und das ist doch verdammt schade!

    Ich habe heulend angefangen, was zu schreiben um diese Gefühl festzuhalten und dann war der Text auf einmal „weg“, einfach so. Richtig verzweifelt habe ich meinen ältesten Freund aus Teenietagen angerufen -meinen PC-Helden- und habe ihn mit verschämtem Restheulen gefragt, ob er diesen Text „retten“ kann. Ging nicht. Und dann haben wir doch ganz lange geredet, obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte, ich wollte es ja lieber anonym von der Seele schreiben.
    Ganz ehrlich, das war das beste Gespräch, was wir seit langem hatten, das hat sooo gut getan. Uns beiden. Und es ist ja nicht so, dass wir uns nicht schon ewig kennen und er nicht schon so einiges gesehen hätte, inklusive Depressionen und Ehekrach. Und trotzdem waren wir beide erstaunt, was wir beide da so an vermeintlichen Unzulänglichkeiten versteckt hatten und wie anders wir uns gegenseitig wahrnehmen und bewerten. Er hat übrigens mit Kirche nichts am Hut…

    Sachen in sich reinzufressen tut nicht gut, das wissen wir alle.
    Aber dieses Gefühl, etwas vorzuspielen, macht in der Tat sehr unfrei und einsam. Und ich glaube, da ist es egal, ob man wirklich bewusst lügt, sich irrt, sich selbst belügt oder einfach Dinge anders bei anderen ankommen und man das dann nicht sofort richtigstellt, ob man unfreiwillig auf ein Podest gehievt wird und vorsichtige Einwände, wirklich nicht so toll zu sein, locker weggewischt werden.
    Man fühlt sich verlogen und ist beschämt. Beklemmung.
    Mir ist mit Unverständnis begegnet worden, meine unschönen Seiten sind ans Tageslicht getreten und wurden für schlecht befunden, und dann gab´s Dresche. Ganz ehrlich, dadurch habe ich mich so beschämt und einsam gefühlt, meine eigene Bewertung so bestätigt gefunden, dass ich auch sterben wollte. Und das waren auch gläubige Christen. Ich verstehe sie, ich verzeihe das zum Teil, aber noch nicht ganz und ich hätte es mir anders gewünscht. Es hätte mich damals fast das Leben gekostet.

    Das ist jetzt ganz schön hart und ich will ganz bestimmt niemand eine so große Schuld und Verantwortung zuschieben.
    Aber wenn es dem einen oder anderen hilft, diese Seelenqualen zu sehen und vielleicht besser zu begreifen,
    opfere ich hier gern etwas von meinem stolzen Ego und benenne das. Scham ist schrecklich!!!! Und wenn die zu groß ist, muss man die manchmal vor sich selbst verstecken, weil man sonst nicht mehr weiterleben kann.

    Ich wünsche mir so sehr Vergebung und es ist wirklich nicht hilfreich, wenn man selbst diese Vergebung von Gott immer noch nicht annehmen kann und einem dann vermittelt wird, dass man die auch nicht verdient, ehrlich. Bitte, bitte macht das nicht!

    Mandy, ich danke Dir ganz, ganz ehrlich, das war so befreiend, Dir mit all Deiner Verletzlichkeit und Deinem eigenen Ringen zuzuhören, sooo verdammt mutig, wow!
    Ich würde Dich gern mal kennenlernen, Du wärst mit all Deinen Unzulänglichkeiten bestimmt eine ganz tolle Freundin. Sei umarmt!

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