# 103 Gestatten: Die Neue bei Hossa Talk!

58 Kommentare zu „# 103 Gestatten: Die Neue bei Hossa Talk!“

  1. Hi, ihr drei, ja, das hat echt Dampf gehabt! :D!

    Wird bestimmt lustiig, wenn ihr zu dritt dann die Welt erklärt, und ums Mikro kämpft. Und ja, Johanna, das merk ich auch, diese absolute Muffelphase, wo man ständig nur hört, was warum schlecht oder bedenklich ist. Ich hab sie auch satt….

    PS: Eine Fußnote darüber, wer Christa ist, hat gefehlt… o(der ich hab sie überhört).

    1. Liebe elbenfrau! DANKE für deine lieben Worte! Das ist ein herrliches Willkommen für mich! ??

      Noch ganz schnell: Christa ist eine Hörerin, deren Anruf die Boys in Folge 100 gespielt haben. Bei Interesse kannst du da (recht weit gegen Ende) nochmal nachhören.

      Bis bald ☺️✌?! Johanna

  2. Hallo Ihr drei,

    ich fand’s auch gut, danke Euch!
    Nicht unbedingt vorrangig wegen der Frauenquote (da bin ich inzwischen „post-feministisch abgestumpft“…), sondern v.a. um generell frischen Wind und konkrete praktische Unterstützung reinzubringen. Ein Imperium auf dem Weg zur Weltherrschaft stemmt man nicht zu zweit. 😀

    Aber im Ernst: Ihr habt Euch jetzt so lange an bestimmten Theologien Eurer Ex-Gemeinden abgearbeitet, und das war wichtig und gut! Aber jetzt isses auch mal angesagt, aus diesen ewig gleichen Diskussionsschleifen rauszugehen. (Da bin ich jetzt selber auch deshalb ein bisschen geschlaucht, weil ich so viel mitdiskutiert habe und immer müder wurde… Obwohl ich ja aus einer ganz anderen Gemeindelandschaft komme.)
    Johanna wird Euch da bestimmt den nötigen Widerstand geben. 🙂

    Und noch ein Gedanke @Johanna:
    Ich würde keinen Gegensatz zwischen theologisch Interessierten Lesratten (wie mir) und denen, die nach ihrem „Herz“ gehen (wie Dir), aufmachen. Das ist eine ziemlich romantische Vorstellung, trifft meiner Erfahrung nach aber nicht die Realität, jedenfalls nicht meine. Ich bin mit dem Herz genauso dabei, und meine Lebenserfahrung spielt für meine Theologie auch eine große Rolle. Meine Sprache ist halt eine andere als bei denjenigen, die nicht so viel lesen. Und mir ist wichtig, Gefühle nicht nur zu haben, sondern auch über meine Gefühle nachzudenken. Gerade weil es sich bei meinem Leben nicht um einen Gegensatz zwischen „Herz und Verstand“ handelt. 😉

    Das Herz in der Bibel ist ja auch gar nicht der Sitz der Empfindungen (das wären eher die Nieren), sondern das Zentrum des Wollens… *klugscheißer-modus*

    Schön jedenfalls, dass Ihr zurück seid & herzlich willkommen, Johanna!
    Hoffentlich ist Gofi auf dem Weg der Besserung!

    Liebe Grüße
    Ina

    P.S. @elbenfrau:
    Ich glaube, Christa war eine Fragerin in dem Livetalk, auf den die drei sich bezogen haben. (Oder täusche ich mich @all?)

    1. Hey Ina! Auch dir sehr vielen Dank für den Rückenwind!
      Du hast Recht: die Hirn-Herz-Sache steht nicht im Gegensatz zueinander! Was ein wichtiger und schöner Gedanke ist! Danke dafür!
      Ganz liebe Grüße, Johanna

  3. Hi Johanna,

    erst mal willkommen an Bord! Schön, dass Du da bist!

    Wenn ich es richtig sehe, vertrittst Du in der Sendung eine Art relativistische Position, in etwa folgendermaßen:

    R1) Alle (Christen) sollen so glauben, wie sie selber es als richtig/hilfreich / … erleben.
    R2) Niemand soll anderen Christen ihren Glauben schlecht reden.

    Auf den ersten Blick scheint R2 aus R1 zu folgen.

    „Relativismus“ hat natürlich im frommen Bereich einen sehr negativen Touch. Der Relativismus hat aber durchaus eine sehr starke Seite – aber auch ein paar Probleme, und hier wurde im Gespräch nach meinem Gefühl vielleicht etwas aneinander vorbei geredet.

    Die starke Seite liegt in der Praxis. Also dort, wo es darum geht, miteinander / nebeneinander weiter zu leben. Wir haben Dissens, Streit etc. und müssen / wollen trotzdem miteinander klarkommen. Da ist es nur pragmatisch, wenn wir uns einfach gegenseitig stehen lassen können: Ich sage A, Du sagst das Gegenteil, schön, warum nicht.

    Die schwache Seite liegt in der Theorie, die auch wichtig ist. Irgendwie will ich ja klar kriegen, was ich glauben will / soll und warum. Und da kann ich halt nicht A und Nicht-A gleichzeitig glauben. Ich muss mich auf irgendeine Seite schlagen.

    Die theoretische Frage tragen Christen, die, wie man so schön sagt, „um die Wahrheit ringen“, allerdings auch im Gespräch aus, z. B. in einem Hossa-Talk. Und da muss ich mich auch abgrenzen können und sagen „Position B lehne ich ab, weil XYZ“ – nur dass Jay vielleicht, um sein Explicit-Zeichen bei iTunes zu retten, halt sagt „finde ich Scheiße“ statt „lehne ich ab“. Von der Sprache abgesehen, finde ich das inhaltlich auch überhaupt nicht übergriffig. Wir müssen so reden können, um überhaupt irgendwo hin zu finden. Sonst bremst uns der Relativismus komplett aus.

    Das Problem am Relativismus ist, dass er auf theoretischer Ebene, also dort, wo es um Inhalte geht, inkonsistent ist. R2 widerspricht sich selbst. Denn wenn ich sage, niemand soll anderen erzählen, dass sie falsch liegen – dann tue ich genau das, was ich verbiete. Ich erzähle Leuten, was sie machen sollen und was nicht. Und wenn ein Glaube sich als Parteinahme für die Schwachen und Außenseiter*innen versteht, dann muss er genau das tun. Er muss Partei ergreifen (das war ja auch Gofis Punkt).

    Am Ende kam es Dir ja eigentlich auf die Frage an, in was wir unsere Energie investieren, wahrscheinlich liegen wir da alle gar nicht so weit auseinander. Ich will nur sagen, dass die Auseinandersetzungen halt immer eine pragmatische und eine inhaltliche Ebene haben und dass beide Ebenen latent gegeneinander stehen: Einerseits muss man sich kritisch äußern, um sich irgendwohin zu stellen, andererseits muss man sich dann wieder gegenseitig stehen lassen können. Es ist ein unauflösbarer, wahrscheinlich auch sehr produktiver Widerspruch. Wir müssen ihn aushalten und dürfen nicht die eine Seite zugunsten der anderen abwürgen.

    1. Hey Florian! Danke fürs Willkommen ☺️!
      Bei R2 möchte ich „Niemand soll“ durch „Ich möchte nicht“ ersetzen. So würde dann für mich persönlich ein Schuh draus. Auch das meine ich mit dem schwurbeligen Eso-Begriff „für sich selbst sorgen“ – denn du hast vollkommen Recht: man kann nicht verbieten, dass etwas verboten wird. Will ich auch nicht. Ich will aber gern schauen, was ich für mich selbst als Grundhaltung einnehmen will. Und die wäre mit der aktualisierten R2 für mich erstmal erstrebenswert.
      Liebe Grüße, Johanna

  4. War echt skeptisch, aber so einige Punkte haben mich ‚gewonnen‘ – Haiger Burbach (komme aus Neunkirchen), Joachim Meyerhoff, gesunde Skepsis gegenüber der Bibel und die Tatsache, dat die Frau auch ‚wat Richtiges‘ kann, arbeitet als Sekretärin, Respekt! 😉
    Gutes Gelingen zu dritt, bleibt ehrlich und seid gesegnet
    Liebe Grüße, Kathrin

    1. Hey Kathrin!
      „Kein Fels ist zu mir gekommen, mich zu hören kein Meer,
      aber ich habe DICH gewonnen – und was will ich noch mehr?“
      Mit dieser Reinhard Mey-Strophe geht ein Gruß von mir an dich die A45 rauf ☺️✌?!
      Johanna

  5. Herzlich Willkommen Johanna,
    wie schön, daß es jetzt frischen Wind gibt 😉

    Mich hat euer Gespräch über den Wunsch, das Leute bevor sie anderen den Glauben erklären, sich einen differenzierteren Blick aneignen sollen, nochmal sehr daran erinnert, das wir uns in einer Epochenwende befinden. In der modernen Weltanschauung ging es ja ganz viel um richtig und falsch und darum anderen dieses richtig und falsch zu vermitteln.
    Während es ja soweit ich weiß, eher postmodern ist, verschiedene Sichtweisen stehen zu lassen und sich entsprechend differenziert auszudrücken usw. Für manche Menschen ist es vielleicht auch einfach nicht möglich zu diesem eher postmodernen Standpunkt zu kommen, weil es gegen ihre moderne Weltanschauung geht.
    Deswegen müssen wir das vielleicht einfach aushalten, daß man den anderen auch keine andere Weltanschauung verordnen kann.
    Da wir ja alle nicht modern oder postmodern sind, sondern irgendwo dazwischen, ist das vielleicht etwas, was sich langsam verändert. Bei den Christen vielleicht noch langsamer. Es könnte gut sein, daß viele ihren „modernen“ Glauben festhalten wollen, weil es immer als die „RICHTIGE“ Art zu Glauben vermittelt wurde. Da ist die Angst vermutlich nicht weit, den Glauben ganz zu verlieren, wenn man sich anderen Sichtweisen öffnet. Das ist zwar schade, aber irgendwie auch nachvollziehbar, finde ich …

    Ich finde es gut, daß ihr jetzt zu 3. seid, da krieg ich wieder Lust zuzuhören.
    Liebe Grüße und ganz viel Segen euch
    Anja

  6. Oha… ich glaub, an der kann ich mich reiben. Hab an mehreren Stellen gedacht, hey, Johanna, das kann man aber nicht so sagen!
    Vielleicht ganz gut, ich neige manchmal nämlich auch dazu, immer alles von Leuten, die ich cool finde, anzunehmen und zu übernehmen. Musste mich in letzter Zeit immer wieder etwas zusammen reißen, nicht alles, was ihr sagt, kritiklos zu übernehmen. Differenzieren will halt nicht nur gelernt sein, sondern man muss auch in Übung bleiben.
    Übrigens: Woher wusste Theoleaks eigentlich davon??? Ernst gemeinte Frage…

    1. Yeah, liebe Bithya85! Lass gerne reiben, ich finds cool!
      Über TheoLeaks und so darf ich nix sagen, sonst geht dieser Snowden-Whistleblower-Zirkus auch noch im frommen Sektor los und da ist ja nun wirklich schon mehr als genug Gedäh ?..
      Liebe Grüße, Johanna

  7. Hab mal ne Frage, weil irgendwas scheine ich nicht mitbekommen zu haben.
    Warum redet ihr immer über Joachim Meyerhoff? Und was hat er mit Worthaus zu tun?
    Vielleicht steh ich auch einfach mega auf dem Schlauch.

  8. Super Einstand, Johanna! Wir brauchen mehr so selbstbewusste, mutige und humorvolle Frauen. Diese Frauenpower kann die Welt verändern. Die Botschaft den Widerstand aufzugeben habe ich zutiefst spirituell empfunden und nicht als Relativismus. Ich denke es ging um den inneren Widerstand, der als Negativität erfahren wird. Herzliche Grüße, Daniel

  9. Gute Wahl.
    Johanna ist gut zu Fuß unter der Nase.
    Möge ihre Präsenz das kultivieren, was das Gebiss der beiden altvorderen Talker verlässt.
    Jürgen Mette

  10. Hi ihr 3,
    vielen Dank für HossaTalk 2.0! Ich fand die Folge echt zukunftsweisend. Ich mochte euer Runterreissen von heiligen Kühen,in welchem Lager auch immer. Zukunftsweisend in der neuen Folge finde ich,dass ihr meines Erachtens nun einen wichtigen Schritt weiter geht. Stürzt weiter mutig Kühe und thematisiert (in unsren Augen) himmelschreiende Missstände, ich liebe das! Aber am Ende des Tages wird das allein für den Arsch sein. Ich wünsche mir, dass mein Herz immer weiter wird für andere Meinungen und Ansichten. Schlussendlich ist die gottgeschenkte Einheit Seines Leibes etwas,das in Seinen Augen schon da ist. Es ist also nicht ein Ding,das ich schaffen muss,sondern eine Haltung,in die ich mich einklinken kann. Und genau diesen Wunsch habe ich in der aktuellen Folge auch von euch gespürt. Das hat m.E. Zukunft,da will ich mich durch euer Künstlerprojekt weiter inspirieren lassen. Danke euch herzlich und hey,freu mich riesig auf die CH-Tour! 😉

    1. Juchuuh, juchuuh! Ich freu mich auch schon total!
      Ich träume davon, das ganze WE lang Schwyzerdütsch zu reden (Nein, ich kann das NICHT, aber ich könnte so tun, als ob ?…)!

      Vielen Dank für die Freundlichkeit – ich freu mich aufs Kennenlernen! ☺️??❤️

  11. Oooh, das hat mir gut gefallen 🙂 Inhaltlich und auch – äh – stimmlich, das ist richtig angenehm, dir zuzhören, Johanna!
    Ich bin sehr gespannt auf alles, was noch kommt und freu mich sehr auf die Folge mit Thorsten Dietz (ich gehöre zu den Leseratten unter dem Himmel – habe aber auch ein Herz 😉 – und finde es großartig, wie er schreibt).
    Weiter so 🙂
    Katja

  12. Eine gute Folge mit vielen Gedankenanstößen. Am Anfang war ich skeptisch, aber Ihr habt mich mit Eurem Talk zu dritt schnell überzeugt (und gut unterhalten).
    Und ja, ich lese Bücher und muß auch immer alles durchdenken und für mich inhaltlich klären. Sonst würde mich ja Hossa Talk auch nicht interessieren.
    Aber man kann auch von beiden Seiten vom Pferd fallen, wie ich persönlich es vor allem in ellenlangen und ausschweifenden Kommentaren zu erkennen befürchte .
    Ganz schlimm fand ich den Ketzer, der gar nicht mehr aufgehört hat mit der Diskutiererei 😉
    Wort und Tat gehören eben zusammen, das eine entsteht aus dem Anderen.
    Ihr habt überwiegend schon eine sehr gute Mischung.
    LG, Christa (aus Berlin 😉 )

    1. Hi Christa,

      ich melde mich mal auf Deinen Kommentar, weil Du meine Gedanken zu „Herz & Hirn“ indirekt aufgegriffen, aber gleich wieder eingeschränkt hast. Ja, man kann immer vom Pferd fallen, aber Du scheinst genau das den „ellenlangen Kommentaren“, also Leuten wie mir, zu unterstellen. Und das ist nicht in Ordnung, es ist ein reines Vorurteil gegenüber Menschen, die hier schreiben, die Du aber gar nicht kennst.

      Ich wehre mich gegen die Vorstellung, dass man nur die richtige „Herzenshaltung“ zum Glauben braucht. Ein bisschen Wissen braucht es schon auch, sonst hätten wir keinen Konfi-Unterricht oder Tauf- oder Glaubenskurse. Wenn ich nur nach meinen persönlichen Gefühlen gehe, kann ich Gott nicht erkennen, weil ich meine Erfahrungen gar nicht einordnen könnte. (Das ist meine persönliche Kurzversion von „wir sind eine Offenbarungsreligion, weil wir von alleine nie draufgekommen wären, wie Gott ist“.)

      Momentan ist es aber ziemlich „in“ (nicht nur bei Christen,), Gefühle und Erfahrungen für das „Authentische“ zu halten. Das geht Hand in Hand mit Abwertungen von intellektuellen Menschen. Leider machst Du das in Deinem Kommentar tendentiell auch.

      Ich habe nochmal Deinen Anruf bei Folge 100 angehört und Deinen Kommentar dort gelesen, um besser zu verstehen, was Dich umtreibt. Ja, ich verstehe Dich. Und mir geht es auch manchmal auf die Nerven, dass anscheinend in manchen Kreisen unbedingt bestimmte Bücher gelesen werden müssen. Und ja, ich glaube auch, dass geistig behinderte Menschen „richtig“ glauben können oder dass man nicht studiert haben MUSS, um Christ zu sein. Man KANN es aber.

      Von welcher Seite ich vom Pferd falle oder ob ich vielleicht die Balance ganz gut halten kann, kannst Du gar nicht beurteilen. Sorry, da bin ich jetzt hart, weil ich es leid bin, in die Ecke „verkopft“ gestellt zu werden. Ich finde es auch nicht in Ordnung, dass Du lange Kommentare hier bei Hossa in einem Atemzug mit dem Ketzer nennst, der einen ganz eigenen Denk- und Diskussionsstil hat (und an dem sich Leute wie ich oder Florian erfolgslos abgearbeitet haben, bis auch wir an dem Punkt waren, wo wir keinen Bock mehr hatten). Und gleich danach machst Du den nächsten Gegensatz auf, nämlich zwischen Wort und Tat. Willst Du damit sagen, dass Intellektuelle nur lange überflüssige Kommentare schreiben, aber nicht handeln? Das wäre wieder so ein typisches intellektuellenfeindliches Vorurteil.

      Ich diskutiere gern und versuche auch im realen Leben, mein Wissen meinen Geschwistern zur Verfügung zu stellen, damit jede/r selbst entscheiden kann, ob ihm oder ihr das was bringt. Ich halte es für die Aufgabe der Gemeinschaft der Gläubigen, dass jede/r einbringt, was er/sie hat. Im Idealfall lernen alle von allen, ohne dass eine Seite als „überflüssig“ hingestellt wird.

      Ich werde weiterhin hier schriftlich nachdenken in „ellenlangen“ Kommentaren, wenn mir danach ist. Wenn es jemandem nicht passt, kann er ja drüberscrollen. Ich lese auch nicht immer alles, wenn es mir zu viel wird und ich nicht mitdiskutieren will.
      Und ich werde mich auch in Zukunft jedesmal beschweren, wenn so plakative Gegensätze kommen wie „Herz oder Hirn“ oder „Wort und Tat“, weil damit oft v.a. intellektuelle Menschen bloßgestellt werden sollen.

      Viele Grüße von Ina
      (aus einer anderen deutschen Großstadt)

      1. Liebe Ina,
        auch ich finde theologisches Wissen als eine gute Grundlage wichtig. Und es macht auch mir Spaß (und es ist mir auch ein Bedürfnis) mich weiterzubilden.
        „Wort und Tat“ sind keine Gegensätze, sondern das eine ergibt sich normalerweise aus dem anderen. Keine Ahnung, was daran plakativ sein soll.
        Dass nur Gefühle und Erfahrungen authentisch sein sollen ist doch Blödsinn. Es sollte sich alles die Waage halten wenn es gesund sein soll. Da die Menschen nicht alle gleich sind, gibt es eben unterschiedliche Gewichtung.
        Aber es zählt eben nicht nur die Erkenntnis, sondern die Liebe ist das wichtigste. Das macht die Freude an der Erkenntnis ja nicht weniger, schliesst aber die Leute nicht aus, die wenig Fähigkeiten/Möglichkeiten haben, sich viel mit der Theorie des Glaubens auseinanderzusetzen.
        Und genau da habe ich den Eindruck , dass die „Nichtintellektuellen“ die neuen Aussenseiter in den nichtevangelikalen Gemeinden sind. Ich war damals in der charismatischen Gemeinde ja mehr oder weniger „geächtet“ weil ich zu kritisch war.
        Und meine ganz persönliche Frage zu den ellenlangen Diskussionen z.B. mit dem Ketzer ist:
        Bringt das irgend jemandem was? Dem Schreiber, dem Leser? Und wenn ja, was?
        Liebe Grüße, Christa

          1. Hey Christa,

            danke für Deine Antwort. Ich verstehe Dich nun noch etwas besser, und wir sind uns anscheinend gar nicht so uneins. Die Aneinanderreihung von Gedanken in Deinem Kommentar oben sah halt eben so aus, als ob es eine Gedankenkette ist, die gegen Intellektuelle geht.

            Für mich sind Liebe und Erkenntnis übrigens zwei Seiten der gleichen Medaille. Durch die Liebe verändert sich Erkenntnis. Umgekehrt kann Erkenntnis die Liebe intensivieren. Meiner Erfahrung nach.

            Von Deiner charismatischen Vergangenheit wusste ich nichts, und ob die „Nichtintellektuellen“ die neuen Außenseiter bei den Evangelikalen sind, kann ich nicht beurteilen, denn ich war nie evangelikal. Ich halte es aber für plausibel, soweit ich das von außen beurteilen kann, und fände das dann echt schade.

            Ja, die Diskussion mit dem Ketzer hat mir tatsächlich was gebracht (für andere Leute kann ich nicht sprechen, aber eine Hossa-Kommentatorin, mit der ich mich persönlich ausgetauscht habe, hat auch was gelernt, wenn auch vielleicht was anderes als ich, keine Ahnung). Ich meine, nun besser verstehen zu können, wie eine bestimmte Gruppe von atheistischen Aktivisten tickt (ich hab mir dann mehrere Webseiten auch angeschaut, u.a. von der Atheistin, die hier auch noch mitkommentiert hat). Anhand der ganzen Missverständnisse und auch durch seine Attacken gegen mich persönlich habe ich sozusagen am Ende nachvollzogen, was für ein Gottes- und Weltbild da dahinter steckt. Zum Schluss, als ich mich dann rauszog aus der Diskussion, habe ich das möglichst neutral nochmal ausformuliert, was ich für mich gelernt habe.

            Das habe ich zum einen gemacht, weil ich dann nicht so frustriert bin, wenn ich wenigstens was gelernt habe. Und zum anderen bin ich jetzt besser vorbereitet. Ich habe beruflich viel mit Atheisten zu tun (die meisten sind aber wesentlich umgänglicher, einige auch gute Freunde) und kann, wenn das Gespräch mal auf meinen Glauben kommt, eine andere Gesprächstaktik fahren, um nicht so schnell in die Schublade zu rutschen „typisch Christen, da kann ich gedanklich abschalten“. Oder aber mich gar nicht erst drauf einlassen, wenn das gleich wieder so losgeht wie bei unserem Ketzer hier.

            Aber ja, die Diskussionen mit dem Ketzer haben auch mich an meine nervlichen Grenzen gebracht, und ich wäre früher ausgestiegen, wenn er nicht so ausdauernd speziell auf mir rumgehackt hätte. Damit hat er meine Kampfinstinkte und Verteidigungsreflexe angetriggert… 😀

            Lieben Gruß
            Ina

  13. hier mal eine Meldung rein zum Format „jetzt zu dritt“.

    Ein klein wenig mehr Ordnung, wer wann spricht, und wer wem wie oft ins Wort fällt, wäre nett.

    Als Pferdemensch war mein Gedanke die meiste Zeit: „Hoooo Brauner, ruuuhiiiig“…

    1. man könnte euch so einen Redestab wie im Kindergarten geben, der angeblich indianische Wurzeln hat. Nur der darf reden, der den Stab hat. 😀 Der nächste muß zusammenfassen, bevor er seine eigene Meinung sagt.
      Kicher….. nee, ich fand das lebhafte ganz witzig. Vielleicht wirds ein bißchen überschaubarer, wenn sie Folgen mit Themen machen. Das war ja jetzt vom Schwerpunkt her eher eine Kennenlernfolge, wer die Johanna so ist, und da gehört auch das Temperament dazu.

  14. Hallo Ina,
    vielen Dank für Deine Antwort. Ich selber empfand die Diskussion mit dem Ketzer zunehmend als richtiggehend qualvoll, und daher die Frage wem das was bringt. Ich muß allerdings gestehen, dass ich manchmal nicht mehr ganz mitkommme wenn etwas zu abstrakt wird 😉
    Aber jetzt verstehe ich, warum es für Dich (und andere) sinnvoll war.
    Liebe Grüße, Christa

    1. Liebe Christa,

      das finde ich gut, dass Du nochmal klar sagst, es wurde Dir zu abstrakt und quälend, denn mir ging es ähnlich, auch wenn das von außen wahrscheinlich nicht so aussah. Ich bin zwar jemand, der eigentlich Spaß an abstrakten Überlegungen hat und meistens inhaltlich ganz gut folgen kann, ABER ich bin bei den entfesselten Diskussionen auch nicht mehr wirklich mitgekommen, was das alles noch mit meinem Gott und meinem Glauben zu tun haben soll…

      Ab einem gewissen Punkt kann abstraktes Denken „tot“ sein (also künstliche oder wertlose Ergebnisse produzieren), wenn es vor allem um sich selbst kreist.
      Ich verstehe vieles von dem, was Jesus sagte und tat, so, dass er Menschen in eine Beziehung zu Gott reinziehen wollte (also unseren Blick von uns selber weglenken und und aus unseren Denk-, Gefühls- und Handlungsschleifen rausholen ). Das hat was Dynamisches, das man nicht in Begriffe einsperren kann. Man muss sich drauf einlassen, statt nur darüber nachzudenken oder zu diskutieren. Und man hat es nie endgültig, man besitzt es nicht. Es ist ein Geschehen, kein abstraktes logisches Prinzip, das man wie ein Instrument gebrauchen oder anwenden kann. Deshalb mag ich den AT-Gedanken sehr gern, dass Gott der Lebendige ist.

      Leider kann ich das nicht besser in Worte fassen und den Menschen „zweifelsfrei“ erklären, die nicht an Gott glauben. Das wusste ich theoretisch zwar schon vorher, es ist aber endgültig erst durch das „Ketzer-Gate“ glasklar bei mir angekommen. Wir haben halt alle unsere persönlichen Baustellen, wo wir länger brauchen als andere. 😉

      Liebe Grüße
      Ina

  15. Hy Hossa-Team,
    ich bin über die Stelle gestolpert, in der Johanna sagt sie höre nicht mehr so viel Worthaus wegen “ Joachim Meyerhoff“.
    Ich bin selbst Worthaus-Hörer und hab die Anspielielung nicht verstanden, würde ich aber mega gerne!! Kann mich jmd aufklären?

    Super Folge übrigens, Johanna, herzlich willkommen!

    1. Hey ✌?! Jay hat Recht – ich mag den Meyerhoff! Ich wollte nochmal kurz klarstellen, dass er nicht etwa ein unbekannter Worthausredner wäre, wegen dem ich aufgehört habe. ?
      Von Joachim Meyerhoff ist eines meiner Lieblingsbücher (Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke) und weil ich einfach mehr Bock auf Entertainment als auf Worthaus hatte, habe ich die Vortragshörerei für mich minimiert.
      Liebe Grüße, Johanna

      1. Johanna schrieb: “ ich mag den Meyerhoff! Ich wollte nochmal kurz klarstellen, dass er nicht etwa ein unbekannter Worthausredner wäre, “

        Ja toll. 3 Stunden rumgegoogelt, wo seine Predigten verempe3t sind.—
        Liebe Johanna ! So frisch-fröhlische Stimme, ab jetzt hier immer hören zu können, zwischen dem unfertig-sympatischen Gofi, dem Trash-wertvollen Jay,..
        eine Freude !
        Dein Buch war damals eine Erscheinung zur rechten Zeit. Wichtig!
        Gottgesegneten ( der Gott, der Nicht-all-Versöhnt, aber alle versöhnt lieben will )
        dagobertr

  16. zum Thema Bücher, Worthaus, ect. wollte ich noch meinen Senf dazugeben. Hab da echt eine Weile drüber nachgedacht.

    Ich finde es eigentlich gut, wenn ich eine Empfehlung kriege. Und auch ehrlicher, als würdet ihr so tun , als wären das alles eure eigenen Gedanken, die ihnen so aus dem Nichts zugeflogen sind.

    Wobei ich einige altere Bücher von Richard Rohr super fand, mit dem neueren, das ich mir dann zugelegt habe „Ins Herz geschrieben“ absolut nichts anfangen kann. Und ich weiß auch warum – es ist mir echt zu abstrakt. Also werde ich mir als nächstes Joachim Meyerhof mal ausleihen. :D. Das müsste dann klappen.

    Nee, insgesamt merke ich, dass es hier viele Leute gibt, die sehr wortgewandt und engagiert über Theologie schreiben, und das ist doch super. Gemeinsam mit unseren bodenständigen Kumpels von Hossa Talk (und Johanna hat noch mal ne Schippe draufgelegt) sind wir eine Gruppe von Leuten, die extrem vielseitig sind, und da ist für jeden was dabei. Wer keine hochtheologischen Rosinen mag, oder keine „püschologischen“ Nüsse, kann sie rausklauben. Aber es ist wichtig, dass diese Zutaten da sind, gerade für Leute aus Hintergründen, die gern vorab alles aussortieren, was ihnen nicht in den Kram passt.

    Die andere Seite der Medaille, Leute, die durch eine Zweifel- und Dekronstruktionszeit gegangen sind,, sind schon in der Gefahr ein etwas engherziges und nörgeliges Dauerverhalten zu entwickeln. Das kenn ich von mir selber auch….. bis ich mich selber total genervt habe, wenn ich mir zugehört hab. Wahrscheinlich war ich nicht weniger pingelig, als der gender-hassende, ultrafrommste und zeitgeistwarnenste Helikopterpastor (nur halt ohne Schafe).

    Jetzt sitz ich da und frage mich: „WAS war jetzt noch der absolute Pluspunkt bei Orgelchorälen gegenüber Lobpreisband????“ Zum Glück gibts You Tube und CDs.

    Ich bin schon froh, dass ich derevangelikalen Einengung entkommen bin, aber das Gras ist da, wo es mehr um Kopf, Theologie und Liturgie geht, auch nicht grüner.

    Johnanna, ich denke, das ist, was das nervige im Moment in der Christenheit ist. Das Aufpasserding vielleicht. Hossa Talk seh ich da nicht so in Gefahr, weil hier jeder einfach erzählt, wie er selber es sieht, lebt, sich mit was auseinandersetzt und vor allem auch, wie sich das im Leben mit Gott und dem Alltag dann auswirkt – das find ich die große Stärke bei Hossa Talk. Da kommt kein Ketzer, kein Markus Till und auch kein Siggi Zimmer mit.

    Worthaus ist zwar auch interessant, aber mir schon wieder zu abwertend – und zum Teil zu rechthaberisch. Rob Bell kommt vielleicht noch auf meine Liste. Mal sehen, wie der so schreibt.

    Nee, Buch- und Vortragsempfehlungen sind ne feine Sache, die würde ich nicht rausnehmen hier.

    LG, die Elbenfrau

  17. Mal ein Orga-Hinweis, weil ich manchmal eine Korinthenkackerin sein kann… 🙂

    Ihr habt das Titelbild sofort geändert und das Jingle zu Beginn der Folge sagt auch „Jay, Johanna und Gofi erklären die Welt“, sehr schön. Aber hier fehlt noch was über Johanna:

    https://hossa-talk.de/about/

    Da könnte man sogar Joachim Meyerhoff verlinken . 😀
    z.B.:
    https://www.ardmediathek.de/tv/NDR-Talk-Show-classics/Autor-Joachim-Meyerhoff-13-11-2015/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=33031888&documentId=39840728

    Das hat Potential zum Running Gag, danke Johanna!
    Wenn mir nochmal jemand mit Rob Bell kommt, der mich (sorry, folks) ein wenig nervt, dann sag ich ab jetzt einfach nur noch „Joachim Meyerhoff“. Ohne ihn je gelesen zu haben. 😉

  18. Ich bin evangelisch mit charismatischem Einfluss. Die Liebe führte mich zuerst zu den Pietisten und dann zu den Evangelikal-Charismatikern. Zur Zeit lebe ich ein konfessionsloses Sabbatjahr und liebäugele damit anschließend wieder in die evangelische Kirche einzutreten, aus der ich komme.
    Es hat mich gefreut gestern mal wieder Zeit und Muße zu haben, um euren Talk zu hören. Außerordentlich herzliche Glückwünsche zu der sympathischen Mittalkerin mit der Herzensklugheit! Das gibt eurem Talk eine wirklich wunderschöne Farbe.

    Mir tut es ja einfach meistens gut euch zu hören, weil ich mich so zumindest für eine kleine Weile nicht so einsam fühle mit diesen Themen. Diesmal fand ich es wieder besonders inspirierend. Johanna sagte etwas über mangelndes Selbstbewusstsein in der frommen Szene. Das hat mich gefreut, weil ich das sowohl an mir selbst wahrnehme als auch an anderen. Es ist einfach schwierig mit Leuten im Gespräch zu sein, wenn man erstens selbst nicht so recht weiß bzw. wahrnehmen kann, was man fühlt und denkt, also sprich, nicht besonders reflektiert ist und der Gesprächspartner auch nicht. Und gerade, wenn sich eine Gruppe sehr einig ist, wie über bestimmte Dinge gedacht wird, schafft das eine heimelige Atmosphäre für die, die das brauchen oder wie ihr sagtet, für die, die den Glauben mit der Gemeinde ersetzen. Für denjenigen, der da quer denkt, wird es dann unheimelig.
    Trotzdem kann ich als Ouerdenker- oder fühler nicht fordern, dass die anderen genauso denken/fühlen wie ich. Noch nicht mal, dass sie sich mit meinen Anfragen auseinandersetzen. Ja, das ist auch richtig. Ich hatte wohl einmal die Hoffnung, ich könnte in der Gemeinde eine Bresche schlagen für Querdenker.

    Mich beschäftigt das immer noch und immer mal wieder, wie ich dahin gekommen bin, wo ich heute bin. Und Hossa-Talk ist auf jeden Fall eine große Hilfe zur Selbstreflexion und damit dann auch zu mehr Selbstbewusstsein. Außerdem schafft es wenigstens kurzzeitig eine heimelige Atmosphäre ;-)… Ohne mich einzuvergemeinden. Also Danke und weiter so.

    1. Liebe Maria (und liebe marie und LG Simone weiter unten)
      ihr sprecht mir aus der Seele.
      Wie hat mich das kaputtgemacht, dieses Ersetzen von Glauben durch Gemeinde, das Wir-sind-etwas-ganz-Besonderes-Denken und Ausschließen von Kritik und unheimeligen Querdenkern.
      Und jetzt stehe ich ohne mein heimeliges Gemeindeleben da und sehne mich nach einem neuen Heim und habe keine Ahnung, wie ich eins finden kann… Und auf der anderen Seite wünsche ich mir so sehr Veränderung in meiner alten Heimat, weil da doch so viele lieb gewonnene Menschen sind, die mich seit meiner Geburt begleiten, mit denen ich so gerne weiter auf dem Weg bleiben möchte, aber die mich so oft einfach nicht verstehen oder ausgrenzen, weil sie dieses Besonders-Sein-Bewusstsein haben und es für sie da auch theologisch schlichtweg alles gibt, was sie brauchen und sie keine Sehnsucht nach einem neuen Horizont haben…
      Herzliche Grüße von Katja

      1. Liebe Katja,
        Nicht verstanden zu werden und dann auch noch allein damit zu sein, dass ist schon ganz schön anstrengend. Für mich sind es nun glücklicherweise nicht die Menschen, die mich schon seit meiner Geburt begleiten, zu denen dadurch eine Distanz entstanden ist. Da ist dein Heimatgefühl vermutlich noch viel stärker betroffen als meins. Trotzdem frage ich mich auch ernsthaft wie ich in Zukunft weiterverfahre mit Gemeinde-und Kirchenzugehörigkeit. Das ist schon schwierig finde ich…
        Ganz liebe Grüße

    2. Klasse Posting, alles.
      Jetzt, wegen Hossa-Talk-seiten möchte ich hervorheben
      Es hat mich gefreut gestern mal wieder Zeit und Muße zu haben, um euren Talk zu hören. Außerordentlich herzliche Glückwünsche zu der sympathischen Mittalkerin mit der Herzens❤klugheit! Das gibt eurem Talk eine wirklich wunderschöne Farbe.

  19. Zu eurer Diskussion in aller Unterschiedlichkeit Ja und Amen. Mal eher zu der einen und mal eher zu der anderen Position. Aber WIE IN ALLER WELT finde ich eine Gemeinde, in der ich ein paar geliebte Formen finde (zB charismatischer Lobpreis), gute spannende Predigten zu Bibeltexten (jedenfalls vorrangig), mit Babyraum, wo Homosexuelle mitarbeiten dürfen und sogar gesegnet werden, wo Allversöhnung ok ist aber nicht die einzige Ansicht sein muss……….wo Gemeinde auch Familie ist und ich einfach Jesus und Menschen treffen darf, kritisch denken und sprechen und heulend und tanzend anbeten…….MANN. Es ist genau, was ihr sagt – ich finde das alles im Internet und in Büchern, aber ich will das nicht, ich will eine Gemeinde finden, wo ich sein darf, wie ich bin. Ich bin sehr anpassungsbereit, aber ich brauche Weite. Was mach ich denn jetzt? Manche sagen, ich soll halt in einer Gemeinde meine Standpunkte einbringen und sie dadurch bereichern. Aber ich will auch mal irgendwo mitschwimmen dürfen und nicht gleich MIT AUFGABE ne Gemeinde suchen. Mit ner Freundin hatte ich die Idee, so ne Gemeinde zu gründen. Aber ich will nicht der Guru sein. Hmpf. Ich bin euch so dankbar, dass ihr auf eine breite Plattform stellt, was ich mir wünsche und ich mich dadurch weniger allein fühle, aber langsam bin ich genervt, weil es eben nicht in meinem Leben stattfindet.

    1. Liebe Marie,
      es ist tatsächlich nicht so einfach eine passende Gemeinde zu finden, denke ich. Im deutschsprachigen Raum sind „progressive Gemeinden“ (wie du sie dir vorstellst) zurzeit wirklich noch Mangelware. Wie viele wird es in ganz Deutschland geben? Vielleicht 20? (Wenn es hochkommt.) In vielen Landekirchen kann man ungehemmter denken, dafür ist vielen die Frömmigkeit dort zu spröde. In charismatischen Gemeinden gibt es Raum für Emotionen aber oft sind sie eben eher hierarchisch organisiert. Usw.

      Etwas selber zu gründen (oder sich in einer Gemeindegründung zu engagieren) böte zumindest die Möglichkeit von Grundauf mitzureden, wie man sich Gemeinde denkt und wünscht. Und wir brauchen solche Gemeinden. Nicht nur, damit wir uns wohl fühlen, sondern auch damit es an mehr Orten ein attraktives geistliches Zuhause zB für LBGTQ-Menschen gibt.

      Aber ich verstehe natürlich, dass Gemeindegründung nicht in jede Lebensphase passt.

      Und dann bliebe nur, sich in etwas Bestehendem zu engagieren. Was uU eben darauf hinausläuft Kompromisse zu machen, bzw. nicht in jedem Punkt mit seiner Gemeinde glücklich zu sein. (Aber ist das in gewisser Hinsicht nicht immer so?) Hier würde ich prüfen, was mir wie wichtig ist:

      – Theologie
      – Freiheit
      – Lebenspraxis
      – Art der Frömmigkeit
      – Modernität/ Aufgeschlossenheit
      – Bibelverständnis
      – Gemeinschaft
      – Struktur (hierarchisch oder demokratisch)
      – Emotionen, Intellekt (Bildung), Körper (Schöpfung), Kontemplation, tätige Liebe
      – wie offen für Kirchenfremde oder „Schwache“
      – ist man eher ein Predigt- oder ein Spiritualitäts- oder ein Tat-Typ?

      Gibt bestimmt noch viele andere Punkte, nach denen man sich seine Gemeinde anschauen und sich fragen kann, ob man hier zuhause sein möchte. Und dann kann man sich überlegen, wie wichtig einem welche Punkte sind und wie kompromissbereit man wo ist. Ich würde zB nirgendwo mehr hingehen, wo ich mich regelmäßig dafür schäme (ab und zu ist ok, wo Menschen sind, wird es auch mal peinlich). Die Eierlegendewollmilchsau gibt es auf Gemeindeebene selten. Oder du gründest sie eben doch 😉

      LG,
      der Jay

    2. Hallo Marie,

      mir geht es genauso wie dir und fühle mit dir.
      Ich hoffe immernoch auf eine Erneuerung.
      Diese jedoch geht leider nur sehr langsam voran. Viel zu langsam für unsre schnelle Zeit.
      Schön, dass ich mit diesen Gedanken und Wünschen nicht alleine bin <3

  20. Gemeinde als Zuhause? Ich glaube, dass das höchstens phasenweise möglich ist (Jugendgruppe, guter Hauskreis z.B.). Ich selber stelle diesen Anspruch nicht (mehr). Ich will mich nicht mehr mit meiner ganzen Person in eine Gemeinde einbringen. Da wird man zu angreifbar. Gemeinde ist für mich ein Ort, wo ich Sonntags mit netten Menschen Gottesdienst feiere. Daneben gibt es noch den Dienst im GKR. Das andere gehört ins Private, auch gerne mit befreundeten Christen. Gute Vorträge gibt es bei Worthaus und auch hier bei Hossa Talk kriege ich oftmals Impulse und fühle mich angesprochen. Das reicht 🙂

  21. Herzlich Willkommen, liebe Johanna, schön, dass du da bist, wünsche dir nen voll fetten und gesegneten Start im Hossajubilate Team 😉
    Viele liebe Grüße
    Doro

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