#147 Weiblich, ledig, spirituell suchend

Diese Veröffentlichungen haben wir in unserem Talk erwähnt:
Pete Holmes:
Crashing
Comedy Sex God
You made it weird

Nadia Bolz-Weber: Shameless

Dieses Zitat hat Freddy vorgelesen:
„In orgasm you get to just be in the experience of the feeling – which involves the limbic system (which is highly activated not only in orgasm, but also in meditation practice states). So what is possible when the cortex is quiet is you get to feel.” (S. 40 in “Vagina” von Naomi Wolf)
(Bei einem Orgasmus gerätst du in einen reinen Zustand des Empfindens -, das das limbische System einschließt (, welches nicht nur bei einem Orgasmus hochaktiv ist, sondern beispielsweise auch bei meditativen Praktiken). Wenn also der Cortex still wird, ist es möglich, wirklich zu fühlen.)

24 Kommentare zu „#147 Weiblich, ledig, spirituell suchend“

  1. Was für ein wunderschöner Talk! Danke!
    Der Heilige Geist spricht spätestens seit 28:30min durch Jay (ernsthaft! Tut er wirklich!) und Gofi ist die tragende Schönheit – der Glanz des Herrn! Um es mal in Bibelsprech auszudrücken…

    Kurz, da kann man echt was Wesentliches lernen! Gerade in der Kritik des leistungsbezogenen Christseins! Ich verneige mich in Demut….!

    Aber bitte, Freddy, bitte, hör doch nicht damit auf, dich als Christin zu bezeichnen!! Du bist es so sehr! Gerade du…!

    Und, sanctus simplicitas, so sehr ich Schwester Nadia liebe, aber sie sollte wirklich beim Theologischen bleiben und nicht physiologisch werden. Orgasmus ohne Cortex? Ernsthaft? Ach, Herr, hab‘ erbarmen, sie wissen nicht was sie tun:

    http://physiologie.cc/XIII.3a.htm

    https://www.dasgehirn.info/aktuell/frage-an-das-gehirn/was-passiert-beim-orgasmus-im-gehirn

    Sorry, aber so ein Scheiß triggert mich halt…

    https://www.youtube.com/watch?v=zUaXbM_lZj0&has_verified=1

    Nochmal Danke!

    der Daniel

    1. Simon Wälchli

      Hallo Daniel
      Wieso ist das Label „Christin“ so wichtig? Mich hat das in dem tollen Talk sehr irritiert, dass Jay sinngemäss gemeint hat: „Du bist für mich immer noch Christin.“ Das hat doch etwas Vereinnahmendes. Auch wenn man sagt, dass Gandhi eigentlich auch Christ war. Das hat etwas von, ‚Eigentlich bist du auch in meinem Team, auch wenn du es nicht so siehst.‘. Ich merke bei mir, dass ich in vielem auch so denke, aber ich würde mich gerne mehr davon lösen. Wenn Gott grösser ist als alles was ich verstehe, ist sie auch da wo ich sie nicht erwarten würde. Darin ist mir das Taize Lied Ubi caritas wichtig geworden. Wo Barmherzigkeit und Liebe ist da ist Gott. Das Label ist egal.

      1. Lieber Simon,

        ach, mir geht es null um Label, mir geht es allein um Identität und Menschen, die mit sich selbst identisch werden möchten und glaub mir bitte, genau das sollte dann als „Christ“ bezeichnet werden, Sonst überlässt man den Lästerern und Ideologen, den Giftspritzern und Biblizisten diesen heiligen (!!!) Begriff. Und nur dagegegn spreche ich mich aus! Bitte stoß dich nicht an meinen Worten. Ich hab‘ da halt nur so ein Ideal, in das Freddy eingeladen und hineingenommen ist, so ein Herzensding: aber für mich ist das halt Christsein und wenn sie das nicht mehr sein möchte, dann verlören wir die besten Leute. Weißt du, das ist wie in dem Talk mit der „Annettistin“. Ich hab Wochen gelitten, weil Annette keine Christin mehr sein wollte (eigentlich leide ich noch heute daran!) . Ohne Scheiß! Das sind doch meine geliebten Schwestern! Im Herrn! Wie sollten sie dann keine Christinnen sein? Wohin dekonstruiert sich denn deren Leben? Da muss doch was immer richtig gewesen sein! Warum dies nicht mit hineinnehmen, in eine Zukunft, die Frieden findet mit dem was war, ist und sein wird und die gerade deshalb Christsein ist? Was ist denn so scheiße am Christsein? Ich verstehe das nicht!

        LG
        der Daniel

        1. Hi Daniel,

          ich glaube, da sind wir an einem wichtigen Punkt: Wir sollten die Begriffe wenigstens halbwegs definitionsgemäß verwenden. Ein Christ ist jemand, der glaubt, dass a) Jesus Gottes Sohn ist, b) dieser als Opfer für die Schuld der Welt gestorben ist und c) dieser nach drei Tagen wieder auferstanden ist. Die Christen sind die Juden, die glauben, dass der erwartete Messias angekommen ist und Jesus genau dieser Messias war/ist. Das würde ich jetzt mal als halbwegs richtige Definition von Christ ansehen wollen, das glauben die Christen. Wer das nicht glaubt ist irgend etwas anderes aber kein Christ.

          Es geht dabei gar nicht darum, jemandem sein Christsein abzusprechen – das wäre ja die evangelikale, spaltende Sicht. Ich habe aber für mich erkannt, dass ich keine dieser Dinge glaube und genau deshalb nenne ich mich nicht mehr Christ. Ich bin vielleicht Dein Bruder, aber eben nicht „im Herrn“ genausowenig wie Annette Deine Schwester „im Herrn“ ist. Ich komme aus dieser Kultur, aus diesem Denken aber ich glaube absolut zentrale Inhalte des Christentums einfach nicht => Ich kann kein Christ sein.

          Davon völlig unabhängig ist die Frage, ob Gott exitsiert, ob er/sie/es mich liebt, ob das Christentum als Philosophie sinnvolle Ansätze mitbringt etc. pp.

          1. Hi Gerd,

            na sowas, da lieg ich Depp also komplett daneben, weil ich die letzten 30 Jahre tatsächlich immer glaubte, dass ein Christ ein Mensch sei, der sich vertrauensvoll an einen Gott rückbindet, der den Himmel über ihm/ihr geöffnet hält und ihm/ihr zärtlich zuruft, dass er/sie sein geliebtes Kind sei (Johannes 3;17), weil er sonst in dieser Scheißwelt nicht leben kann? Dann hatten also doch immer die Dogmatiker recht, die Gottbesitzer(!), die ganz genau wussten, was für Glaubenssätze man mit dem eigenen Blut unterschreiben muss, um in den exklusiven Club der Christen aufgenommen werden zu können? Was meinst du? Bekomm ich in der Ewigkeit dein a,b und c als Testfragen vorgelegt und wehe wenn ich dann nicht richtig antworte?

            Und, ach, herrje, ich Vollidiot hab‘ das dann ja auch mit der Befreiung aus der Sklaverei, der Wüstenwanderung und dem Einzug ins Gelobte Land (weißt schon, steht irgendwo in dieser Bibel) dann sicher immer völlig falsch gesehen, wenn ich das als innerseelischen und individuellen (Persönlichkeitsentwicklungs-)Prozess verstanden und gelesen habe?

            Gott verdamm‘ mich, dann ist am End‘ die Vorstellung eines Gottes Sohnes doch nicht 2000 Jahre älter als dieser Jesus von Nazareth und gerade deshalb in diesem(!), sich für das Richtige aufopfernde, Menschen gesehen und beschrieben worden (Matthäus 27,54)? Und auch sein Tod am Kreuz muss dann ja aus „erlösungstechnischer Sicht“ absolut sinnvoll und notwendig gewesen sein, weil Gott ja so ein Arschloch ist, dass er sonst unmöglich vergeben kann? Ich bin schockiert! Ich hab‘ das ja immer völlig falsch geglaubt! Das mit der Auferstehung am dritten Tage habe ich zum Beispiel immer als das „Ja-Gottes“ zum Leben über den Tod hinaus verstanden, aber selbstverständlich muss es sich allein um ein historisches Ereignis handeln, sonst kann man ja unmöglich Christ sein!

            Gerd sagt: „Du musst die Begriffe halbwegs definitionsgemäß verwenden, Daniel. Keinesfalls darfst du das Christsein mit persönlichen Erfahrungen, mit deinem Leben, deiner fucking Existenz verbinden! Ein Christ muss a, b und c sein!“ Danke Gerd, ich hab das jetzt endlich verstanden!

            LG
            der geläuterte Daniel

            Mea maxima culpa!

          2. Hi Gert,

            Ein Christ ist für mich in allererster Linie mal ein Nachfolger Christi, also ein Jünger. Christ sein war eh ein Label, das von außen her kam, von den Leuten, die die Nachfolger des Auferstandenen beobachtet haben. Ob das damals so nett gemeint war, weiß ich gar nicht, ich glaub eher nicht.

            Heute gibt es je nachdem, wen du fragst, mehrere Definitionen, Innerevangelikal hast du bestimmt recht und deshalb wollen die, die diese Definition gelernt haben, natürlich nicht mehr so genannt werden.

            Landeskirchlich siehts schon anders aus, da musste halt getauft sein und kein entschiedener Atheist.

            Und ich persönlich mag eigentlich die Definition Nachfolger Christi am liebsten. Jemand, der oder die den Weg gehen will, egal ob noch Zweifel am einen oder anderen Dogma da sind. Da sind Leute auch sehr verschieden – du scheinst mir damit sehr sachlich umgehen zu können, andere triggert es voll. (Ich bin auch so ein Mensch, wenn mir jemand das Christsein absprechen würde, wäre ich völlig wütend oder auch traurig und ich glaube, wenn ich mich entscheiden würde, Atheistin zu werden, dann wäre ich auch wütend, wenn mich jemand weiterhin als Christin bezeichnen würde… christliche Wurzeln oder so würde vielleicht gehen)

            Also, es ist alles nicht so einfach. Letztlich muss man wahrscheinlich das respektieren, was jemand über sich selber sagt… Fragen, warum sich jemand als Christ sieht oder nicht, ist ja trotzdem ok, solange es nicht inquisitorisch ist.

            Ich finde die Aussage von Jesus eigentlich immer sehr berührend, dass er sagt, er hat noch andere Schafe, und auch sie muss er weiden, und es wird der Tag kommen, da wird es nur noch eine Herde sein. Das sagt mir, unser „Herdenlabel Christ, bzw. messianischer Jude“ ist was für uns, er hat aber noch viele weiter Beziehungen zu Menschen, von denen wir nichts wissen und auch nichts wissen brauchen. Immerhin sollen wir eh nicht urteilen und vielleicht auch nicht labeln.

          3. Ave,

            ich denke ein ganz grundsätzliches Missverständnis hinsichtlich des christlichen Glaubens liegt in der Vorstellung, dass er ein für allemal definier- und festlegbar sei. Das kann er aber nicht sein, da das Christentum eben keine Gesetzesreligion ist, sondern vielmehr eine Offenbarungs- und Beziehungsreligion. Anders wäre eine Dekonstruktion und Neubewertung der religiösen Inhalte auch schlechterdings unmöglich.

            Selbstverständlich gibt und gab es in der christlichen Tradition immer Versuche, die Glaubensinhalte zu dogmatisieren und für alle Zeiten festschreiben zu wollen, aber es gab eben immer auch die Gegenbewegung, so dass sich schlussendlich im Christlichen immer ein Dekonstruktions- und Neubewertungsstreben erkennen lässt. Dieses prozesshafte, dialektische Geschehen ist also durchaus wesentlich für den christlichen Glauben.

            Dooferweise ist für den am Christentum interessierten Menschen nun aber zunächst einmal nur die erstarrte Schlacke überkommener Dogmatik (also der a,b, und c Definitionen) und der Tradition zu erkennen und die Glut darunter nimmt er nicht wahr, weshalb er die Schlacke für das Christliche hält und dann verständlicherweise seine Beine in die Hand nimmt und das Weite sucht!

            Es gibt aber die Glut und es gibt das Leben und deshalb kann für mich Dekonstruktion nichts anderes sein, als diese Schlacke, so mühsam es auch sei, Schicht für Schicht abzutragen. Und ich denke, dass ich gerade damit in der allerbesten Nachfolge unseres Herrn stehe, weil dieser schlussendlich ebenso gehandelt hat!

            Es gibt da so ein schönes Wort eines meiner Meister, dass das ganze Drama dieses Verschlackungsprozesses auf den Punkt bringt: „Was nützt es dir, wenn Gott einst zu Bethlehem von einer Jungfrau geboren wurde, wenn er nicht in dir geboren wird?“

            Soll sagen: Das Wesentliche des Glaubens ist doch das lebendige Geschehen in dir und nicht die historische Rahmenhandlung, in der das Geschehen zum ersten Mal ausgedrückt wurde. Du kannst jetzt Bände über Bände schreiben, wie man das richtig verstehen muss: Christologisch, Soteriologisch, Mariologisch und doch innerlich völlig unberührt davon bleiben. Es hat rein gar nichts mit deiner Existenz, mit dir als Menschen, mit dir als einmalige und unwiederholbare Person zu tun und am Ende hältst du 20 Bände Schlacke in deinen Händen, die die noch vorhandene Glut in deinem Inneren nur zu ersticken drohen. Sorry, aber ich kann beim besten Willen nicht erkennen, dass es das war, was dieser Christus für uns Menschen wollte und bin dementsprechend den a, b und c-Definitionen gegenüber sehr kritisch eingestellt.

            Andersrum erbarmt es mich aber auch, wenn Menschen ihre innere Glut nicht mehr mit dem Christlichen und dem Christsein identifizieren möchten, oder können. Und dabei geht es nicht um Label, Begrifflichkeiten, oder a,b und c-Definitionen, sondern um den oben beschriebenen dialektischen Charakter des Christlichen, welcher als Reflexionshinter- und untergrund ganz wunderbar das eigene Leben, die eigene, kontingente Existenz eines Menschen bereichern, begleiten und tragen kann. Da gibt man doch einen wertvollen, wunderschönen Schatz aus den Händen, auf dem Weg zur Selbstidentität. Warum tut man das? Weil man am End‘ doch den selbsternannten Gottbesitzern glaubt, die sich anmaßen die Definitionshoheit über das, was christlich sei, zu besitzen? Ich glaub denen kein Wort mehr! Außer Lästereien und erbarmungswürdiges Endzeitgeblubber kommt da eh nicht viel. Ach, ich vergaß, die Hände immer über die Bettdecke und jedem Andersdenkenden, -fühlenden, oder -glaubenden mit aller Macht auf die Fresse. In Liebe, Natürlich…

            Nene, von denen darf man sich nicht sein Christsein diktieren lassen. Die schlagen das Heilige Buch auf und bringen es tatsächlich fertig jeden einzelnen Vers derart misszuverstehen, dass sie am Ende wähnen, sie hätten nunmehr eine Schablone in der Hand, die sie auf jeden lebendigen Menschen legen können und wehe er entspricht dann nicht ihrer Schablone. Dann muss er zurechtgebogen werden.

            Die sind keinen Millimeter in deinen Schuhen gelaufen, die wissen nichts über dich und deine Geschichte, maßen sich aber an, ganz genau zu wissen, was für dich richtig ist und was falsch. Sie sind an Oberflächlichkeit nicht zu überbieten, wollen dich aber in ihre Sprachspiele (Bibelsprech) reinziehen und verwechseln eben dieses mit lebendigem Glauben! Darum reden sie sich auch so gerne die Köpfe heiß, in ihren Buchclubs, die so unendlich langweilig sind, dass sie tatsächlich nur ein Buch kennen, und das verstehen sie in tausend Jahren nicht!

            Oh sorry, da spricht nur meine verletzte Seele. Eigentlich wollte ich sagen, dass sich der christliche Glaube, wie übrigens auch die Liebe, einer schlussendlichen Definition entzieht. Er ist ein Beziehungsgeschehen und lebendig in Beziehung. Man sollte also meiner Meinung nach den Definitionsfuzzis nicht allzuviel Glauben schenken.

            LG
            der Daniel

          4. Ich persönlich mag Dogmen , sie sagen mir, dass Erlösung allein Gottes Werk ist und ich nichts dazu beitragen kann, nur glauben kann, dass es vollbracht ist.
            Und das ist für mich auch eine Erlösung, von der Vorstellung erlöst zu sein, jemanden, und sei es mich selbst, erlösen zu müssen.
            Dogmen sagen mir, dass ich in der Gleichung nicht auftauche, nur im Ergebnis.
            Und Glaube ist dann Teil des Ergebnisses und nicht der Gleichung, so wie Liebe das Ergebnis dessen ist, geliebt zu werden.
            Und daher wird es vermutlich auch keine Prüfung geben, ob man richtig geglaubt hat, da es letztlich nur darauf ankommt, ob es etwas Richtiges gibt, das man glauben kann.

          5. Ich habe dogmen geliebt als ich noch christ war. Wenn man philosophisch veranlagt ist und christ, dann schürft man in der bibel intellektuell und bastelt mit diesen denkvoraussetzungen. Doch ich bin zu der ansucht gekommen, dass wir alle kinder sind, denen das wissen über die letzten dinge nicht gegeben ist. Es gibt glaubensgemeinschaften, die kommen ohne dogmen aus. Love is my faith. Wobei man natürlich streiten kann was liebe ist (einehe? Sexkommune?). Letztlich hat jeder seine ideologie und glaubt sein gewäsch, selbst viele angeblich bibeltreue. Die baptisten habrn sich gegen spurgeon durchgesetzt zum dogma der entscheidungsfreiheit. Dabei kann man sich cakvinistischer als paulus im römerbrief nicht ausdrücken. Im katholischen mittelalzer gab es teilweide stockhiebe auf prädestinazionslehre dabei hätte ein blick in das dicke buch genügt. Letztlich spüren wohl abgesshen von verstockten biblizistrn jeder, dass wir selbst verantwortung haben für das was wir lehren. In einer meiner stories sagt ein jugendlicher zum pastor: ihr habt nen geilen glauben und ich konvertiere sofort zu euch, wenn dz zugibst, dass er nicht ganz auf der bibel beruht. Doch das kann dieser nicht und das können viele nicht. Weil sonst die hölle droht. Mein dad hatte angst zur hölle bestimmt zu sein und nicht mal die professoren der feg konnten ihm helfen, weil sie diesen quatsch ernst nahmem und verklausulierten. Verängstigbare kinder wie wir alle…

  2. Oh, hab grad gesehen, dass Freddi Gralle bei Hossa Talk ist. Mein Tag ist gerettet (wenn es denn da überhaupt noch was zu retten gibt). Höre jetzt sofort rein.

  3. Hallo ihr lieben!
    Danke für den Talk!

    Ich teile das Familien-„Problem“ mit Freddi. Ein Bekannter von mir, der sich als Arzt viel mit Neurologie etc. beschäftigt, meinte, dass Frauen in diesem Emanzipationsprozess vom religiös-traditionellen Elternhaus nochmal anders betroffen sind als Männer. Hängt mit dem traditionellen Männer-/Frauenbild zusammen. Geht auch streng gläubigen Muslimas so. Es hängt so viel Sozialisation mit dran… vllt wird Männern mehr zugetraut als Frauen?

    LG Ela

  4. Carina de Vetter

    Einfach frei nach Schnautze, ehrlich und doch respektvoll mit verschiedenen Meinungen umgehen. Es ist schön euch zu zuhören!
    Danke

  5. Echt toller Talk, schlau und warmherzig.
    Und das mit den Hormonen, die bei einer tiefen Spiritualität ausgeschüttet werden , ist mega interessant. 😮
    Hat so viel Spaß gemacht, euch zuzuhören und weiter zu denken.
    Freddy wäre ne würdige Nachfolgerin für Johanna, finde ich..

  6. Also mich als aussteiget ärgert es immer sehr, wenn jemand sagt dass ich noch christ bin oder dass jesus noch nucht fertig ist mit mir. Ich fühle mich dann nicht respektiert oder befürchte höllenängste bei diesem menschen

  7. Hej,
    nach diesem tiefsinnigen Podcast bin ich, der ich bereits als Abgefallener abgestempelt bin, zu der Erkenntnis gekommen, dass es für mich konsequenter ist, die Vulva oder die Vagina anzubeten! Ich bin jetzt Vaginist! Schaue mir jetzt lieber Reportagen über die Frau und ihre Lustpunkte an! Man(n) muss doch heute völlig wahnsinnig sein, sein Leben lang Jesus zu suchen oder ihm nachzufolgen und die verfolgten Christen, z.B. in Nordkorea, die wären bestimmt total begeistert von Hossa Talk! Servus. Ich bin raus. X-Men

  8. Ich habe Gedanken, ich fang mal so an, dass ich glaube, dass Erlösung nicht nur am Kreuz erwirkt wurde, sondern, dass Erlösung den ganzen Weg der Menschwerdung Christi beschreibt, von der Geburt an, wo sich Gott in die Hände der Menschen legt und ihnen die Würde der Fürsorge zuteil werden lässt, über sein Wirken in Wort und Tat, in der Predigt, in Heilungen und der Sündenvergebung bis hin zu Tod und Auferstehung.

    Es mag nun sein, das es auf diesem Weg zwei unterschiedliche Arten der Vergebung gibt. Die Vergebung der Sünden (Jesus zum Gelähmten: Deine Sünden sind die vergeben!) und die Vergebung dafür, was passiert, wenn Jesus den Menschen ihre Sünden vergibt – nämlich, dass sie ihn ans Kreuz schlagen, weil er dadurch, dass er Menschen (einfach so) vergibt, alles durcheinanderbringt.

    Jetzt frage ich mich, ob es nicht sein kann, dass sich in der „Geistwerdung“ Gottes (Pfingsten) dasselbe auf einer persönlichen Ebene wiederholt, was in der Menschwerdung Gottes bereits stattgefunden hat: dass Gott in mich hineingeboren wird, dass er sich meiner Fürsorge anvertraut, mich unterweist, heilt, mir vergibt, und ich ihn am Ende (oder mittendrin) dann doch umbringen will, weil er mit seiner Vergebung auch in meinem Leben alles durcheinander bringt, weil ich mich in meiner Schuld eingerichtet habe, sie sich gut oder richtig anfühlt oder ich mich an kaputte Beziehungen gewöhnt habe oder von ihnen (auf eine bizzare Weise) profitiere.

    Vielleicht brauche ich dann auch eine Vergebung dafür, dass Gott mir vergeben hat und ganz vielleicht ist diese letzte und endgültige Vergebung die Vergebung der Sünde, die eigentlich nicht vergeben werden kann: die Vergebung der Sünde gegen den Heiligen Geist. Vielleicht meinte Jesus also: alles kann Gott den Menschen (einfach so) vergeben, aber seine Schuld, diese Vergebung nicht anzuerkennen, die kann er ihm nicht vergeben – weswegen ihn der Mensch letztendlich umbringen muss, denn ganz wie Nietzsche sagt: der Mensch erträgt es nicht, dass solch ein Zeuge sei! Aber gerade in der finalen Sünde, dem Mord an Gott, findet dann doch die Vergebung der Sünde statt, die nur im Tod Gottes vergeben werden kann.

    Was ich sagen will: Wenn jeder Christ diesen Weg der Gottesleugnung zu gehen hat, dann sind Menschen wir Freddi möglicherweise vielen Christen den einen Schritt voraus: dass sie die erste Vergebung hinter sich haben und im Stillen bereits die endgültige Vergebung heranwächst, die alles umschließt, was durch die erste Vergebung an Nicht-Vergebendem offenbart wurde.

  9. Hi x-man,

    Ich weiß nicht ob du das noch liest, es wåre dein gutes recht es nicht zu tun. Ich kan dich verstehen, ich war der oberfundi in unserer gemeinde. Doch dann bekam ich immer lästergedanken gegen den heiligen geist bis in die psychiatrie. Ausgerechnet ich der obertreue. Und ich musste lernen: wenn jemand so steile ansagen macht wie jesus (die samariter waren hunde. Lasst die toten die toten begraben. Wer seinen geist lästert ist verloren, weil er nicht mit ablehnung leben konnte. Absolut unverantwortliche einstellung zur scheidung. Begründer des mittelalters durch seine gesetzesbeståtigung.), der muss damit „leben“, wenn er durch scharfen verstand analysiert wird. Das ist meine aufgabe, der ich alleine für mein leben verantwortlich bin. Ich bin zu dem entschluss gekommen, dass er nicht gott sein kann.
    In einem hossatalk ging es um eine verfolgte nordkoreanerin. Ich habe ihr einen brief geschrieben. Dass ich ihren glauben nicht verantworten und an die jugend weitergeben kann. Eine woche später bin ich abgefallen und habe mir geschworen immdt so ambivalent und ehrlich über den glauben zu sprechen wie gofi und jay.
    Ich bin für das wagnis und das prinzip der religionsfreiheit, aber der mensch hat eine vetanteortung die über das gesetz (moralisches minimum im liberalismus) hinausgeht . Wen n du gleich nach der maueröffnumg den russen die bibel bri gst und die gewalt dort predigst, strapazierst du dein recht, fůr das ich hoffe sterbdn zu würden, ins unerträgliche. Willst du am lebensende dafür geķämpft haben?
    Dennoch bwundere ich alle menschen, die für ihren glauben und die menschenrechte sterben und die freiheit. Sie verdienen unbegrenzte solidarität ohne sie in eine bekehrungsmaschinerie einzuspannen, inklusive der opfer der religion. Was denkst du.

    1. Zu den Jesus-Worten: Ich fände es mal spannend, aus den Evangelien einen Stummfilm zu machen: dann hätte man einen Jesus, der heilt, der satt macht, der sich berühen lässt, der widerstandslos leidet (die Szene, in der er den Tempel-Händlern aufs Maul gibt, mal ausgeklammert :-)) – kurz also: ein Jesus, der die Liebe Gottes in sich trägt und weiter trägt.

      Nun finde ich es nicht minder großartig, was er gesagt hat, aber ich denke, es bedarf des Gewichts der Tat, damit die Worte auf Spur bleiben (und richtig verstanden werden).

      Wenn du oben sagst, dass es dem Menschen nicht gegeben ist, die letzten Dinge zu erkennen, dann mag das sein, aber vielleicht ist es ihm gegeben, die ersten Dinge zu erkennen – was dann bedeuten könnte, „zur ersten Liebe zurückzukehren“.

      Jedenfalls sind es ja nicht die Gelehrten, die mich überzeugen, Christ zu sein, sondern es sind die einfachen Menschen, die sich von Gott geliebt wissen und meistens ein sehr gutes Gespür dafür haben, was es wirklich heißt, Jesu nachzufolgen.

  10. Ich liebe, liebe, lieeeebe es, wenn ihr über Sex redet . . . es ist eben wirklich DAS zentrale Thema des Lebens und eure lockere Herangehensweise werden sich hoffentlich Viele zum Vorbild nehmen!
    Der Talk hat in mir gleich sowas wie ’ne riesen Selbstreflexionskaskade in Gang gesetzt und gleichzeitig natürlich den Gedanken „Warum soll ich das denn nur für mich alleine vor mich hin analysieren?“
    Hier also mal das (sehr persönliche Ergebnis):
    Mein Weg in die Freiheit …

    … oder: Warum ich auch den Weg der Dekonstruktion eingeschlagen habe.
    Irgendwann hat es mich fertig gemacht, einfach nur noch heruntergezogen. Und es schwelte schon lange in meinem Unterbewusstsein, oder vielmehr im nebulösen Vorbewusstsein – diesem Raum für Gedanken, die nur als Ahnung existierend die eigene Stimmung und Handlungen beeinflussen, die aber noch nie wirklich gedacht worden sind im Sinne eines „OK, das habe ich mir jetzt überlegt.“ oder eines „WTF, was geht mir da gerade durch den Kopf?“
    Mein werdender Gedanke: Warum kann ich nicht jedem Menschen gleich begegnen? Warum kann ich nicht jedem die gleiche Liebe, Akzeptanz, das gleiche Wohlwollen zukommen lassen? Das ist es doch, was Jesus mir und jedem Menschen gibt! Das ist es doch, was mein Leben ausmachen soll!
    Die Antwort auf das quälende „Warum“ war genauso vorbewusst und noch viel unbequemer als die Frage an sich: Mein Glaube war es, der dieser uneingeschränkten Hinwendung zu allem Lebendigen im Weg stand! Oder um genau zu sein: Meine Überzeugung, wenn ich nicht ALLES glaube, was zu meinem bisherigen Glaubensbild gehört hat, . . . wenn ich nicht an das Gericht im Sinne einer Selektion der Gläubigen und Ungläubigen, der Aufrichtigen und Unaufrichtigen glaube, . . . dann verliere ich alles, meine gesamte Überzeugung, meine Sicherheit in der ich mich gewogen habe. Die Sicherheit, „das Richtige“ zu denken, zu tun.
    Aber genau diese Stelle hat mich korrigiert: Das Tun. Ich lebe in einem multikulturellen, multiethnischen, multireligiösen Umfeld. Täglich bin ich also mit „den Heiden“ konfrontiert und kann viele davon zu meinen engsten Vertrauten zählen. Der Vollständigkeit halber: Christlich im klassischen Sinne sind hier lediglich Familienmitglieder und meine Kirchengemeinde (zur EKD gehörig). Jede Begegnung mit diesen mir so vertrauten „Heiden“ hat in mir mal mehr mal weniger bewusst ein antrainiertes Schuldgefühl geweckt, dass hier vielen bekannt sein dürfte. Dieser innere Richter sagte: „Du bleibst ihnen die Botschaft Jesu schuldig. Du könntest sie jetzt in diesem Moment darauf ansprechen. Das ist eine weitere ungenutzte Gelegenheit.“ und hinterher „Du hast es wieder nicht geschafft. Du warst wieder zu faul, zu feige, zu unwillig über deinen Schatten zu springen. Du hast wieder versagt.“
    Trotzdem hat mich diese Richterstimme nicht daran gehindert, meinen Mitmenschen weiter zuzuhören, ihnen unabhängig von ihrer Weltsicht ein offenes Ohr zu leihen, ein offenes Herz zu zeigen. Ich habe regelrecht gespürt: Das war jetzt richtig gut. Das hat ihm*ihr jetzt etwas gegeben, was Jesus gefallen würde: Wärme, Herzlichkeit, das Gefühl „Ich werde verstanden, geachtet, wertgeschätzt, respektiert“.
    Auf diese Weise hat sich eine zweite Stimme entwickelt, die der Richterstimme immer häufiger widersprochen hat: „Du musst ihn*sie jetzt nicht missionieren. Wenn du mit Herz und Seele zuhörst, Aufmerksamkeit schenkst, Verständnis und Vertrauen gibst, dann tust du genau das, was Jesus Menschen in Reinform gegeben hat. Wenn dich dein Gerichts- und Verdammnisglaube darin einschränkt, vergiss ihn einfach für diesen Moment.“
    Daraus wurde dann: „Vergiss ihn nicht für den Moment, vergiss ihn ganz.“ Und die zweite Stimme, ich nenne sie jetzt mal „Stimme der Liebe“, hat sich zur Durchsetzung auch eine kraftvollere Sprache angeeignet. Da bekommt der innere Richter durchaus mal ein „Fuck you“ oder „Cyka Blyat“ (bitte mal den russischen Google-Translator fragen) zu hören.
    Der dritte Schritt dieser Dekonstruktion war folgender: Die Erkenntnis, dass ich nicht alles verliere, wenn ich eine Mauer einreiße, sondern mehr Liebe (Sexualität und Erotik natürlich mitinbegriffen) leben kann, wenn ich meine „feste Burg“ zu einem offenen Haus ohne Türen umbaue. Die Erkenntnis, dass in meinem inneren nicht sofort das ganze Kartenhaus einstürzt.
    Damit war der Weg für viele weitere Schritte gebahnt, die das uneingeschränkte Schenken von echter Zuwendung mehr und mehr erleichtern. Irgendwann bin ich zu dem Urteil gekommen: Das, was ich jetzt mache, hat einen Wert für mich und andere, den ich um keinen Glauben der Welt eintauschen werde. Selbst wenn ich damit „falsch liege“ oder nicht „DIE Wahrheit“ erkenne, gehe ich diesen Weg. Selbst, wenn dadurch meine jenseitige Existenz (sollte es eine geben) in Frage steht – dafür gebe ich gerne weitere Existenzen, Leben und Welten auf, wenn ich hier meinen Mitmenschen uneingeschränkt begegnen kann. Ich fühle mich nicht mehr von Gott entfernt, sondern Gott näher, auch wenn ich gleichzeitig sage: „Dein Jenseits kann sein, wie es will – lass uns im Diesseits verhandeln, was das Diesseits lebenswert macht. Begleite mich hier und jetzt.“

    1. Hi Rebekka,

      das is witzig, ich hab mir diese Woche notiert, wie meine Dekonstruktionsphase abgelaufen ist:

      Los ging es durch eine schlimme psychische Krankheit, die mich lehrte, dass Theorie und PRaxis zwei paar Stiefel sind und da doch einiges so nicht sein kann. Bin in dieser Krankheit aus rechtgläubigen Gründen aus der Gemeindemitgliedsstatus raus, konnte danach aber wegen der Gewalt in der Bibel nimmer rein 😉 Dann hat der Bruder eines Kumpels, den dieser immer mit Bekehrung nervte, auf der Homepage eine Diskussion eröffnet, ob die Bibel wahr ist. Hat er fleißig abgelehnt und ich konnte in manchem schon mit und habe mitgeschimpft, aber die große Sache schon noch hochgehalten und verteidigt. Dann begann 2007 für mich wie 2000 für Jay ohne Worthaus, Hossa und Gregory A. Boyd eine harte Phase, in der ich immer mehr ablegte und glaubte verrückt zu sein deswegen 😉 In dieser Zeit schwenkte ich wie ein Saisonalkoholiker zwischen Freigeist und LEuten mit Traktaten am Bahnhof hinterherrennen. Dann stieß ich im Internet auf das Evangelikalien-Buch von Gofi, das Freischwimmerbuch von Thorsten HEbel und auf das Entkehrungsbuch von Tobias Faix. Letzteres machte mich mich mit dem Konzept der Entkehrung vertraut, so dass ich plötzlich beim Joggen voll den Bewusstseinsflash an einer schönen Brücke hatte, dass ich das ganze eigentlich nicht mehr will und kann. Schon verrückt wie das LEben so spielt, den einen verspults voll und er muss über sieben Brücken, der andere klopft es mit 17 von der Schulter wie ne Fluse…

    2. noch einen Punkt vergessen: In dem halben JAhr vor dem Gofi und Hebel Buch habe ich selber einen populärwissenschaftlichen Roman geschrieben, in dem ich die Bibel hart attackiere, aber noch versuche, eine verantwortbare libealprotestantische Linie zu skizzieren. In dieser Zeit habe ich mir immer gewünscht, was ich in den nächsten Tagen gerne schreiben können würde. In diesen Zeiten konnte ich auch immer weniger Wahrheiten verteilen und an andere weitergeben 😉

      1. Vielen Dank für die Einblicke! Erstmal möchte ich dich zum Weniger-Wahrheiten-Verteilen von Herzen beglückwünschen 😉
        Hört sich so an, als seist du jemand, der sehr intensiv wahrnehmend lebt, bzw. auch sehr exzessiv … die Phase „Saisonalkoholiker“ kommt mir bekannt vor. Ich hatte auch Zeiten, in denen ich Briefkästen mit Traktaten habe überlaufen lassen im Wechsel mit solchen, in denen ich sogar meiner liberalevangelischen Kirchengemeinde überdrüssig war … kurz: Ich wollte in der Zeit von Gott einfach nix mehr hören. Und ich habe immer noch Phasen, in denen ich denke, es sei eigentlich bequemer, einfach Atheist zu werden. Phasen, in denen ich mich frage: Was ist es, das mich überhaupt in einem Kontakt hält, der mir bisweilen unbequem und beschwerend erscheint? Ist das doch sowas wie der Heilige Geist oder doch eher die soziokulturelle Prägung? Mehr konditioniert oder doch göttliche Zuwendung?
        Wie auch immer: Es lässt mich nicht los, worüber ich froh und manchmal ärgerlich zugleich bin.
        Von einem Bewusstseinsflash kann ich bei mir nicht sprechen. Ich habe mich an den Gedanken des Zweifels bis hin zur Gottlosigkeit immer wieder angenähert, was mir insofern nicht schwer fällt, da ich als Heavy-Metal-Fan täglichen Kontakt zu atheistischem, agnostischem bis hinzu satanistischem Gedankengut pflege 😉
        Ich habe mehrere Momente konkret in Erinnerung, in denen ich mich von meiner persönlichen Beziehung zu Jesus lossagen wollte, was – wie erwähnt – in meinem Fall nicht funktioniert. In solchen Momenten habe ich die Freiheit des Menschens (die Freiheit, zu glauben oder nicht zu glauben) stark bezweifelt und ich stehe dem immer noch skeptisch gegenüber ~
        Ich bin gespannt wohin die Reise geht und freue mich auch, von dir noch mehr über deinen persönlichen Weg zu hören!
        LG!

  11. Hier noch ein paar „Kontrollpunkte“, an denen man sich fragen sollte, ob man Teil einer für sich persönlich ungesunden Institution oder Gruppe ist:
    1.) Logische Widersprüche bei Kernthemen des Glaubens/der Weltanschauung – bspw. eben einerseits: „Es geht um DICH, um DEIN Heil, DU bist gewollt, geliebt, geachtet.“ und andererseits von derselben Seite: „Ja, es geht eben nicht nur um dich, es geht ja um Gott. Das musst du vllt. einfach mal eine Weile aushalten, dann wird dir schon ein Licht aufgehen.“
    2.) Intuitionsfeindlichkeit … ist ein ebenso großes Problem wie die Leibfeindlichkeit!!! Beides hängt direkt zusammen und auch voneinander ab. Wer seinen Körper und seiner körperlichen Bedürfnisse ablehnt (oder Teile davon versucht zu unterdrücken und vom Rest abzuspalten), negiert zu diesem Teil seine Natürlichkeit und verliert zu diesem Teil das Vertrauen darin, dass wir grundsätzlich spüren, was uns gut tut und was uns potentiell gefährdet.
    Wer seinen Körper (ganz oder in Teilen) ablehnt, schenkt sich kein Vertrauen, nicht der Selbstregulation, nicht der Berechtigung unserer Gefühle – dem berühmten Bauchgefühl!
    Und überhaupt: Intuition ist ein Teil der Kognition, auch wenn viele die unbewussten Teile ihrer Gedankenwelt gerne vergessen zu beachten. Wenn man sich also auf die Fahne schreibt, die GANZE Schöpfung sei Gottes Werk, dann sollte man sie auch bitte GANZHEITLICH betrachten.
    3.) Übertriebene Bezüglichkeit – dazu Jay: „Das hat nichts mit Religion zu tun.“ …. Genau!
    Dein Glaube wird dich kaputt machen, wenn dein Kerngedanke lautet: „Alles in meinem Leben hat mit Religion zu tun, alles lässt sich darauf beziehen, darauf zurückführen.“ Warum ist dieses Denken für viele so schädlich? Weil für die meisten daraus eine starke Eigenbezüglichkeit resultiert: „Wenn ich es nicht richtig mache, scheitert es an mir, an meinem mangelnden Vertrauen.“ oder aber: „Meine Probleme resultieren alle daraus, dass ich den Bezug zu meinem Glauben nur noch nicht erkannt habe.“ Dass soziale oder persönliche Probleme (auch die der Identitätsfindung) oft einen ganz unreligiösen Ursprung haben und ihre Lösung auch in religiösen Institutionen eben nicht immer durch den Glauben finden (sondern bspw. indem Kommunikationsstörungen behoben werden), muss unbedingt berücksichtigt werden!
    Natürlich macht es, solange man diesen Bezug hat und gesund leben kann, Sinn, auch mit Gott im Gebet um Lösungen zu ringen. Wenn in der Institution (und durch Übertragung auch im einzelnen Individuum OHNE die Institution), aber der Gedanke total negiert wird, dass Probleme klassisch psychodynamische Ursprünge unabhängig vom Glaubensleben haben können, sucht bitte das Weite !!!

  12. Außer man hat das auch im engsten Verwandtenkreis. Dass lass ich aber einfach abprallen, die Person fordert nix von mir, möchte nur ein bisschen monologisieren.
    Da hör ich mit halbem Ohr zu und dann ist auch wieder gut für ein paar Wochen

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