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Nahostkonflikt zwischen Terror und Hoffnung
Seit Monaten machen wir Werbung für unsere Hossa Talk-Reise nach Israel. Betroffen und fassungslos haben wir die letzten Tage die Nachrichten verfolgt, sprachlos und entsetzt über die Bilder, die wir aus Israel zu sehen bekamen. Trotzdem hatten wir das Gefühl, dass wir darüber reden möchten. Aber ehrlich gesagt wussten wir nicht so richtig wie. Unsere Reiseleiterin Judith Seibold von Chavaja war dann so freundlich uns den Kontakt zu Uriel Kashi, unserem Gast, der aktuellen Folge, herzustellen.
Uriel Kashi arbeitet als deutschsprachiger Reiseleiter für Journalist*innen und Reisegruppen in Israel. Aufgewachsen ist er in der Nähe von Stuttgart und lebt seit 2007 mit seiner Familie in Jerusalem. Er erzählt uns, wie er die letzten Tage und Wochen in Israel erlebt hat, wie die Stimmung im Land ist
und hilft uns ein bisschen die eigene Sprachlosigkeit zu überwinden. Ein Gespräch, in dem wir merklich um Worte und Formulierungen ringen und in dem trotz aller Schwere auch immer wieder die Hoffnung durchblitzt.
Mehr Infos zu Uriel und seiner Arbeit findet Ihr hier: http://www.reiseleiter-israel.de
Danke für Eure Sendung! Gut, dass Ihr aktuell bleibt. Eine kleine Story von meiner Seite: Ich stehe eine Woche nach diesem brutalen Ereignis auf dem Tübinger Holzmarkt – es läuft eine Pro-Palästina-Demo. Zwei junge Frauen fallen mir auf. Sie tragen ein großes Plakat: „From the river to the sea, palästine shall be free“ Ich spreche sie an, mache sie darauf aufmerksam, dass dies der Slogan der Hamas ist, den sie z.B 2007 zur Wahl verwendet haben. „Was halten Sie denn von der Hamas?“, frage ich. „Kein Kommentar“ ist die Antwort. Wir kommen dann doch noch ins Gespräch und die eine junge Frau, eine Deutsche, sagt: „Stellen Sie sich doch mal vor, sie haben ein schönes Haus und eines Tages kommt jemand und nimmt es Ihnen einfach fort!“ „Das ist aber ein schwieriger Vergleich! Palästina war ja am Anfang nicht so schön.“ „Aber nein! Palästina war so schön! Bevor die Juden kamen war es ein schönes Land.“ Ich wundere mich über dieses Geschichtsbild. Woher hat sie das? Tage später stoße ich auf eine Doku von Al jazeera: https://www.aljazeera.com/program/al-jazeera-world/2022/2/2/palestine-1920-the-other-side-of-the-palestinian-story und denke: „Aha, das ist es!“ Hier wird den jungen Leuten ein Bild vermittelt, das mit der damaligen Realität kaum etwas zu tun hat. Wahrheit und Lüge werden geschickt gemischt. Die Juden sind hier unfähige Eindringlinge, denen nur etwas gelang, weil die Engländer ihnen Schutz boten.
Wie wichtig ist es, dagegen wieder und wieder auf all die Quellen zu verweisen, die es im Netz gibt. Jeder kann sie nachlesen, aber nur wenige tun es!
Hallo!
Jay ist entsetzt über antisemitische Demonstranten in Neu-Kölln?
Naja, das bringt nichts.
Man muß auch eine Politik machen, die solche Leute nicht nach Deutschland reinläßt oder wieder rauswirft.
Die Lieblingspartei von Jay ist da auf dem ganz falschen Dampfer.
Und alle, die eine entsprechend wirksame Politik gefordert haben, wurden von Journalisten aus der gleichen politischen Richtung seit Jahrzehnten immer nur in die rechte Ecke geschoben.
https://www.blueletterbible.org/lexicon/h2555/wlc/wlc/0-1/#lexResults
Die Gewalt, hebr. chamas, ist eine der schwersten Sünden und wird thematisiert in der Noah-Geschichte, Psalm 11, 5+6, Obadja 10, Joel 4, 19 und in Zephanja 1, 9. Gott wird die Feinde seines Volkes in die Hölle werfen und dort vernichten.
Alles Gute!
Hallo und danke für das tolle Gespräch.
Die Eindrücke von Werner Kremers kann ich so teilen. Man hat den Eindruck, dass viele arabische Mitbürger dahingehend doch sehr brainwashed sind – was diese übrigens auch von „uns“ behaupten.
Alles in allem schockiert es mich doch extrem, wie sehr die Tatsache des brutalen Überfalls der Hamas und der weiterhin andauernde Beschuss Israels unter den Teppich gekehrt wird. Wie beflissentlich darüber hinweg gesehen wird, dass sich die Hamas die Bevölkerung in Gaza als menschliches Schutzschild nimmt und ihre Stellungen extra unter Krankenhäusern errichten etc. Man sollte doch erwarten, dass die Pro-Palästinenser sich gegen diese wenden, wenn ihnen die Bevölkerung denn wirklich so am Herzen liegt. Tun sie aber nicht. Für mich gibt es da den scheußlichen Verdacht, dass all jene die Hamas und das, was sie getan haben und tun, gar nicht mal so doof finden. Aber wie damit Hierzulande umgehen? Wenn ich nicht in plumpen Populismus verfallen will, bin ich da echt überfragt…
Der Grundoptimismus bzw. die Hoffnung Kashis lassen tief blicken.
In Deutschland und ggf. generell im Westen gilt Krieg als das absolut zu Vermeidende. Krieg, das ist irgendwo da draußen, dachten wir längst.
Nun spricht der aktuelle Verteidigungsminister von Kriegstauglichkeit etc.
Kashi bringt es auf dem Punkt, in dem er Krieg realistisch nüchtern als das eben unvermeidbare Übel auf den Weg der Besserung sieht.
Starker Talk, Stärkerer Gast!