#30 Leid: Wenn Heilung keine Lösung ist

 

 

45 Kommentare zu „#30 Leid: Wenn Heilung keine Lösung ist“

  1. Danke für diesen extrem wertvollen Podcast. Und sehr schön, dass er schon vor 16 Uhr online war.

    Sehr schön, dass ihr NICHT die bescheuerten Billigantworten gebt.

    1. Hossa Fan 21. Februar 2016
      Danke für diesen extrem wertvollen Podcast. Und sehr schön, dass er schon vor 16 Uhr online war.

      Sehr schön, dass ihr NICHT die bescheuerten Billigantworten gebt.

      Amen! Besser kann man es nicht schreiben. rrck

  2. Hallo ihr beiden,

    die Sprache zu Beginn hat mich erschreckt: nach meinem Empfinden „hat“ man keinen Autismus, man ist Autist oder autistoid, man „hat“ nicht Asperger, sondern zeigt das „Asperger Syndrom“, würde ich zudem keinesfalls als Behinderung oder gar als Krankheit ansehen. Die größte Behinderung ist die mangelnde Empathie der Gesellschaft, in Kindergarten, Schule und selbst Gemeinde, wo kaum jemand – ebensowenig wie der Autist beim „Normalen“ – erahnen kann, was im Kopf eines Autisten vor sich geht.

    Einziger Lichtblick in unserem Asperger-Drama: Ein eremitierter Professor für Kinderpsychiatrie, an den wir in höchster Verzweiflung geraten sind, war spontan sehr angetan von unserem Kind und beschrieb seine Persönlichkeit sehr wertschätzend als „Varianz innerhalb der Normalität“, im totalen Kontrast zur bisherigen Wahrnehmung und im Kontrast zu „Behandlungsverfahren“ die versuchen, mit teils verletzenden Methoden die Varianz in das zu biegen, was sie als normal definieren. Tröstlich, die Zusage jenes wirklichen Spezialisten, der deutlich gegen die aggressiven Vorwürfe der Umwelt uns zugesprochen hat: „Sie haben keine Fehler gemacht, man kann hier weder erziehen, noch therapieren, man muss einfach warten. Seine Entwicklung und sein Verhalten ist unter den gegebenen Umständen normal und es bewegt sich auch mit den Jahren etwas.“

    Das ist auch unsere Erfahrung, dass betroffene Eltern sich ständig bei den „normalen“ Eltern entschuldigen müssen, wobei selbst innerhalb der Gemeinde Freundschaften kaputt gehen, weil die Kinder nicht kompatibel sind. Ganz schlimm, wenn sich Kinder finden, die gerne die Opferrolle spielen, weil sie irgendwann herausfinden, wie man das Aspergerkind so provoziert, dass dieses ausflippt und das „Opfer“, eigentlich der Täter, genießt dann die tröstliche Zuwendung von allen Seiten, während der „Täter“ mit so zweifelhaften wie untauglichen Erziehungsversuchen gestresst wird. Fatalerweise werden viele Verhaltensweisen von Autisten sehr negativ bewertet, manche „Asperger“-Kinder lehnen z. B. den Umgang mit Gleichaltrigen als „kindisch“ ab und orientieren sich an Erwachsenen, mit teils erstaunlicher Kompetenz, weit über der ihrer Altersgenossen. Dieses Verhalten wird oft als Arroganz bewertet, ist aber unter den gegebenen Umständen normal. Weiß oder kapiert nur niemand.

    Problematisch ist eben, wenn die Umwelt keine Ahnung hat, und noch schlimmer, wenn man selbst lange Zeit zu den überforderten Ahnungslosen gehört, und sich selbst und sich gegenseitig Vorwürfe macht, weil man die „Katastrophe“, in diesem Fall das Kind, „nicht in den Griff bekommt“. Fatal, dass wir inmitten vieler „Experten“ in Schule, Kindergarten und Erziehungsberatung erst eine korrekte Diagnose bekommen haben, nachdem die schlimmste Zeit vorbei war. Hätte natürlich in Kindergarten und Schule sehr geholfen, man hätte dem vernichtenden Urteil „Totalversagen in der Erziehung“ die Diagnose „Asperger“ entgegensetzen können. Selbst wenn es der Rest der Welt nicht kapiert, wäre es zumindest für einen selber, in Ehe und Familie, sehr entlastend gewesen.

    Positiv ist, nachdem man diese Schwierigkeiten – wenn auch nicht selbstverständlich – überlebt hat, dass man grenzenlos barmherzig wird gegenüber anderen „Varianzen“, und dass man irgendwann das Be- und Verurteilen von Kindern und ihrer Erzieher anhand von oberflächlichen Wahrnehmungen komplett aufgibt.

    So viel mal auf die Schnelle, vielen Dank für eure Offenheit und Ehrlichkeit, passt zu dem Motto, das für mich Anstoß zur Flucht aus manchen Schubladen war: „Lieber ehrlich als fromm!“

    1. Hallo W., danke, dass du deine Sicht und eure Erfahrtungen ein wenig mitgeteilt hast!

      Ich höre deine Kritik an meiner Ausdrucksweise und verstehe sie auch. Tatsächlich haben meine Frau und ich uns viel über die verbale Vermittlung Gedanken gemacht: Wie erklären wir Nicht-Betroffenen, was los ist? Und da wirst du mir sicher Recht geben, dass das ganz schön kompliziert ist. Jede bestimmte Ausdrucksweise impliziert etwas. Dass ich in dem Gespräch Autismus als Krankheit bezeichnet habe, ist mir im Durchhören selber negativ aufgefallen. Dass jemand Autismus ‚hat‘, schien uns, zumindest noch vor einiger Zeit, eine adäquate Beschreibung zu sein, denn dann definiert der Autismus nicht, was der Mensch ist (du bist Autist), sondern was ihm eigentümlich ist (du hast Autismus). Das ist ein Unterschied, finde ich. Wenn es darum geht, meinen Söhnen zu sagen, was mit ihnen los ist (denn das werden sie früher oder später wissen wollen), fällt mir der zweite Satz leichter, und ich finde ihn auch zutreffender. Aber du merkst ja selbst: Es ist kompliziert, wirklich zutreffend davon zu sprechen. Und das hängt dann auch immer vom jeweiligen Kenntnisstand des Sprechenden ab, ganz zu schweigen von seiner fachlichen Beurteilung des Ganzen.

      Dass leider auch sogenannte Experten viel zu wenig über das Thema wissen und deshalb zu fatalen Fehlschlüssn kommen, muss ich leider bestätigen. Ich kann da eure leidvollen Erfahtungen sehr gut nachempfinden!

  3. Vielen Dank für dieses sehr persönliche Zeugnis. Über die Sinngebung von Opfern könnte man auch eine theologischer ausgerichtete Folge wagen: Nämlich mit Bezug zur Sinnlosigkeit und Sinnhaftigkeit der Kreuzigung. Denn das ist eine Frage, die ausgehend von der Theologie Konsequenzen in der Geschichte, in der Politik, in der Psyche des Einzelnen hat.

  4. Danke für den schönen Beitrag. Hören deine Söhne eigentlich Hosea-Talk, Gofy? Und wie finden/fänden sie es, den heutigen Talk zu hören? Irgendwie hätte ich Hemmungen zu erzählen, was du erzählt hast, weil es doch hart für sie sein könnte von ihrem Vater zu hören, dass sie der Auslöser dafür waren, dass du und deine Frau es so schwer hatten … Was denkst du darüber?

    Ich inhaliere gerade das Buch „Ins Herz geschrieben – Die Weisheit der Bibel als spiritueller Weg“ von Richard Rohr und möchte ein paar Gedanken von ihm zu dem Thema ergänzen.

    S. 46: Der Schmerz lehrt uns etwas, das uns völlig gegen unsere eigene Einsicht geht: dass wir abwärts gehen müssen, bevor wir überhaupt wissen können, was aufwärts ist. Im Hinblick auf das „Ego“ gesprochen lehren die meisten Religionen auf irgendeine Weise, dass alle „sterben müssen, bevor sie sterben“. Eine gewisse Art des Leidens scheint als einzige Erfahrung stark genug zu sein, um unsere Überheblichkeit und unsere Ignoranz ins Wanken bringen zu können. Ich würde Leiden ganz einfach so definieren: „Leiden ist, wann immer man die Kontrolle verliert.“
    Falls Religion dem Leiden keinen Sinn abringen kann, entsteht ein großes „Loch“ für unsere Menschlichkeit. Jede gesunde Religion leitet dazu an, wie wir mit unserem Schmerz umgehen können. Die Größe einer Religion zeigt sich darin, was sie für den Umgang mit dem Absurden, Tragischen, Sinnlosen und Ungerechten lehrt.

    Denn wenn wir unseren Schmerz nicht verwandeln können, werden wir ihn höchstwahrscheinlich an andere weitergeben.

    Falls wir keine Möglichkeit finden, aus unseren Wunden heilige Wunden zu machen, werden wir unvermeidlich negativ oder bitter. Tatsächlich gibt es überall bittere Menschen, innerhalb wie außerhalb der Kirche. Wanderer durch das Leben, die immer mehr Negatives einsammeln und mit sich herumtragen: alle ihre Verletzungen, Enttäuschungen, ihre Erfahrungen, hintergangen oder im Sich gelassen worden zu sein, die Last ihrer eigenen Sündhaftigkeit und Geborgenheit. Das alles wird wird zu einem riesigen Berg, uns sie wissen nicht, was sie damit anfangen sollen.
    Wir brauchen die Möglichkeit, einen tieferen Sinn des eigenen Leides zu finden und zu entdecken: Gott ist irgendwie mitten drin und kann es sogar für etwas Gutes verwenden. Ohne diese Möglichkeit werden wir in der Regel „zumachen“, uns verschließen und abschließen. Die natürliche Reaktion des Ego ist die, sich zu schützen, um nicht weiter verwundet zu werden.
    Bei der biblischen Offenbarung geht es darum, die Geschichte und die Einzelnen zu verwandeln, damit wir unseren Schmerz nicht einfach an die nächste Generation weitergeben. Die Mentalität von Leistung und Gegenleistung, des „Wie du mir, so ich dir“ hat einen Großteil der Menschheitsgeschichte beherrscht. Unsere unreellsten Verletzungen an andere weiterzugeben scheint das allem zugrunde liegende Drehbuch der Menschheitsgeschichte zu sein. Nach wie vor ist daher das Bedürfnis nach einer Spiritualität aktuell, die dem Leben dient.

    1. Danke für deinen Beitrag!

      Zu deiner Frage: Nein, sie hören Hossa Talk nicht. Das Leid, das wir gemeinsam erleben, thematisieren wir in der Familie aber schon, allerdings nicht so schonungslos, wie ich es jetzt in dem Beitrag gemacht habe. Allerdings ist das, was wir erlebt haben, für unser ganzes Umfeld ersichtlich gewesen. Es ist also kein Geheimnis. Es gehört zu den Dingen der ‚Erwachsenenwelt‘, die Kinder irgendwann einmal entdecken müssen, um daran zu reifen. Meinen Kindern wird es auch einmal so gehen. Und dann werden wir darüber reden.

    2. Liebe Anna,

      das Problem ist nur: WAS wenn es kein Happy End gibt? Wenn uns im Leben das persönliche Finden eines Sinns verwehrt bleibt? Problematisch…Was soll denn ein 3jähriges Kind lernen, das krank wird und stirbt? Wo geht es da aufwärts nach dem abwärts? Kann ein 3Jähriger so viel reflektieren? Welchen Sinn hat das? Ich seh da keinen. Ich persönlich glaube es gibt einen Sinn, der mir aber völlig unzugänglich ist und der sich irgendwo in Gott versteckt…daran kann man sich festklammern. Und daran, dass Gott mitleidet, dass es ihn schlaucht und dass er uns einmal irgendwann einmal alles erklären wird.

      Diese Antwort, dass man am Leid wachsen kann und dass man erst durch Leid das Glück richtig schätzen lernt etc., das darf wirklich nur ein Leidender selbst formulieren, der für SICH einen Sinn gefunden hat. Das dürfen wir ja nicht zu anderen Leidenden sagen! Das tut nur weh und vertieft das Leid….Sei da bitte vorsichtig! Wichtiger ist einfach zu trösten, nicht mit Erklärungen, sondern mit Mitfühlen und einfach Zeit nehmen und da sein, mitweinen, gemeinsam die Warum Frage stellen….auf der Seite der Leidenden sein! So wie Hiobs Freunde anfangs. Das macht denen so schnell niemand nach, die weite Reise auf sich nehmen, alles stehen und liegen lassen und einfach bei Hiob sein (tagelang!!!)….Was für eine Qualität! Denen reicht niemand so schnell das Wasser; ich weiß nicht, ob ich so viel auf mich genommen hätte für einen Freund… (sie machen das nur leider wieder kaputt, als sie mit den Antwortversuchen kommen…man merkt richtig, wie das Hiob verletzt)

      1. Hi Steffi,

        ich bin jetzt erst wieder auf die Konversation gestossen. Ich stimme dir uneingeschränkt zu! Mir geht es ähnlich wie dir, dass ich Gott so tief vertrauen MÖCHTE, dass es auch für das für uns absolut unsinnige Leiden einen Sinn gibt. Schwer zu begreifen und manchmal möchte (und darf) man ihm die ganze Scheiße einfach nur vor die Füße schmeißen.

        Dass es einem mitten in einer tiefen Leiderfahrung nichts hilft, wenn andere mit klugen Sprüchen kommen, habe ich auch durch eigenes Erleben am tiefsten verstanden. Das ist dann im Nachhinein so etwas, wo die Wunde zu einer heiligen Wunde wird, die einen weicher macht (barmherziger mit sich selbst und anderen), anstatt bitter. Den Aspekt mit dem bitter-werden und Leiderfahrung an andere weitergeben finde ich dennoch einen sehr wertvollen. Sich dessen bewusst zu sein, für sein eignes Leben und Handeln!

        1. Hi Anna,

          ja stimm dir völlig zu. Ich sehe wir sind nicht nur Schwestern, sondern auch noch Schwestern im Leid 🙂
          Und ich sehe es wie du, als einzelner sollte man sich dem Leid nicht hingeben und Verbitterung siegen lassen. Aber das kann jeder nur für sich. Und das kann man auch nur, wenn die Leidphase einen dazu bereit gemacht hat, wenn man alle Gedanken gedacht und alle Tränen geweint hat. Dann ist man bereit zu Vertrauen, nach einem Sinn zu suchen, zu wachsen, dann kann man auch auf andere zugehen und die können dann ihre theologischen Antwortversuche erklären, denn dann passt alles. Und es erstaunt mich echt immer wieder, wie sehr man am Leid wachsen kann, wie man Menschen besser verstehen lernt, wie man ein „weicheres Herz“ bekommt…stimmt „heilige Wunde“ passt da echt gut.

          Liebs Grüßle,
          Steffi *gacker*

    3. Anna,
      da liest Du gerade mein absolutes Lieblingsbuch von Richard Rohr. 🙂

      LG,
      der Jay

      PS Heute an anderer Stelle bei ihm gelesen und als passend zu diesem Podcast empfunden: „Success really teaches you nothing; it just feels good.“

  5. Boah Ihr zwei!

    Wisst ihr…Leid und die Klage schafft aber auch total die Nähe zum Vater. In der Klage drückst du Gott ja aus, dass du weißt er hört dich und dass du ihm nicht egal bist…das ist ne Gebetsform, die glaube ich total wichtig ist. Nur darf die Verzweiflung nicht gewinnen, wir dürfen uns echt nicht aufgeben…das ist wichtig, aber das Leid hat einfach Daseinsberechtigung…

    Total schöner Talk!!! Echt berührend…und ich bin doch so nah am Wasser gebaut…schnüff
    LOL…aber dann wieder Eure Spezihaftigkeit, wie ihr Jays Ablegerle veräppelt ROFL…da schmeisch dich weg!

    Was mir im Leid halt einfach TOTAL hilft, ist die Gottesantwort im Hiob. Da denkt man erstmal, wasn das für ne oberbescheuerte Antwort. Hiob ist am Ende und JHWH faselt was von Eseln und Hirschkühen…Jo, alles klar ne! Aber was da für ne Weisheit drinsteckt, für ne unendliche Tiefe und Trost….wenn man’s mal peilt ist es ein wahnsinnig schönes Geschenk! Und auch, dass die Laberanfälle der Freunde Hiobs halt mal voll am göttlichen Arsch vorbeigehen, Gott ignoriert die ja vollkommen (sorry Leute, wenn Euch meine Ausdrucksweise ned passt…aber so hat Gott meine Gosch wachsen lassen und so darf se auch schwätza, lach). Diese Antwörtchen, die du als Leidender ECHT nicht hören willst. Wie du sagsch, Gofi, dass man sich doch mal BITTESCHÖN im Leid mit anderen vergleichen soll…grummel, son Müll. Nö, das nimmt nämlich das eigene Leid einfach ned ernst. Als hätt man kein Recht zu leiden…bullshit.

    Hiobs Freunde haben ihm am meisten geholfen, glaub ich, als sie einfach mit ihm dasaßen und 7 Tage einfach nur geschwiegen und sein Leid geteilt haben. Einfach DA waren….und ned gefaselt…

    BOAH…wie krank…was du da hören musstest Gofi, echt tut mir voll Leid. Da krieg ich direkt ne Gänsehaut, wenn so viel Kälte aus nem Menschen kommen kann…boah…geht auf keine Kuhhaut! Total wie Hiobs Freunde…die gleichen Spacken! 1000ende Jahre später gibt es die leider immer noch. Schlimm, wieviel Leid durch Menschen erzeugt wird…da laufen die mit nem Brett vor dem Kopf rum und merken das noch ned mal…denken, sie helfen….boah, da könnt ich ausrasten. Wir sollten in unseren Gemeinden echt mal öfter Kurse anbieten zu: „how to find the Brett vorm Kopf“

    Super! Auch, dass ihr das nochmal betont, dass es nicht DIE Antwort ist, dass Gott Leid zulässt, damit wir wachsen können. Wir können das echt nicht als Gott-Antwort formulieren, wir können das echt nur so formulieren wie Gofi, als Ich-Botschaft: Mir hat es rückblickend geholfen…So geht es mir auch. Mein Leben war auch ziemlich Hiob-like…und auch für mich passt das…aber wir sollten echt aufhören, das als Antwort auf DAS Leid zuformulieren. Mensch, ihr seid echt bodengut!

    LOL…der Peter (Warum ist für Anfänger und Wozu ist für Fortgeschrittene…LÖL)…jaja…auch noch ned gelernt Ich-Botschaften zu formulieren und ned zu Verallgemeinern….he he he…das Wozu checken wir nur mal, wenn wir mal bei Gott sind, DANN können wir ECHTE Antworten formulieren. Sonst ist es nur ne persönliche Antwort, keine göttliche…

    Oder dann auch die verquirlte K*** von wegen, „Gott gibt nur, was du tragen kannst“….au ja, dann werd bloß keine starke, stabile Persönlichkeit, sonst legt Gott dir noch was oben drauf….och Menschenskinder!

    LOL…Gott kann aus Scheiße Gold machen…ihr seid super. Das muss ich mal meinen Schülern erzählen. So nenn ich mal ne Stunde, rofl.

    Danke ihr 2!
    Grüßle und machat’s gut

  6. Vielen Dank für den Talk! Danke auch für deinen Einblick in eure Familiensituation, Gofi!

    Ich glaube ich muss eine andere Tageszeit finden um eure Talks zu hören. Meine Produktivität ist meistens ziemlich im Arsch, wenn ich euch morgens auf dem Weg zur Arbeit höre. Ihr werft einfach zu viele Fragen auf, das geht so nicht! 😉

    Besonders gut hat mir gefallen, dass ihr deutlich macht, dass wir die Spannung des „schon jetzt“ und des „noch nicht“ des Reiches Gottes, in der wir zwangsläufig leben, nicht auflösen können. Wir wissen häufig einfach nicht weshalb manche Dinge geschehen oder auch nicht geschehen. Leider machen häufig Christen trotzdem Gott oder die Leidenden dafür verantwortlich, können aber einfach mit der unbeantworteten Frage nach dem Warum oder Wozu nicht leben. Das ist zumindest meine Erfahrung.
    Als Ergebnis bleiben dann oft nur zwei Lösungsmöglichkeiten, nämlich dass Heilung nicht Gottes Wille ist bzw. Gott das Leid zulässt damit man wachsen kann oder dass die Leidenden die Situation selbst verschuldet haben. Beide Antworten sind aber nicht hilfreich, sondern verursachen nur noch mehr Leid.

    Weiter so, die Weltherrschaft ist zum Greifen nah!

    1. Hey Manuel,

      mensch, mir geht es auch so, ich sollte eigentlich gerade Abschlussarbeit scheiben, hüstel…die Hossa’sche Versuchung ist groß, grins.
      Auch voll interessant, was du da scheibst.
      Ich hab für mich ja folgende „Lösung“:
      Der WAHRE Grund für unser Leid ist sooooo anders und sooooo undurchschaubar und soooo verrückt, dass wir nicht mal auch nur ansatzweise in die Nähe des Verstehens kommen.
      Das kann man halt auch echt im Hiob finden. Ich erklär mich mal. Gott erzählt von Wildeseln und vom Wildstier (Hiob 39) und auch von den ganzen anderen wilden Tieren, die wir nicht wirklich verstehen, um zu zeigen, dass vieles in der Welt einfach völlig unverständlich, völlig wild und absurd (für uns sinnlos) erscheint (auch der Kosmos, die Naturgesetze etc.). Aber überall dort ist Gott und für ihn ist da viel Sinn (einen Sinn, den wir aber nicht blicken). D.h. für uns: Was labern wir denn von Sinn? Was heißt denn schon Sinn? Was maßen wir kleinen Menschen mit unserem mikrigen Verstand uns denn an? Wir checken doch gar nichts, wir checken nicht, was die Welt zusammenhält, wir verstehen das Leben von Wildeseln etc. nicht, wir können es einfach nicht erfassen. Aber überall dort ist Gott und liebt.
      Und so ist es auch mit unserem Leid. Es ist wild, absurd, chaotisch, scheinbar sinnlos…aber ich glaube fest, dass auch dies letztlich Ausdruck der Liebe Gottes ist.

      So, dann viel Spaß bei der Arbeit und lass dich nicht so ablenken 😉

  7. Nach der desaströsen Sex-Folge, in der sich vor allem Jay um Kopf und Kragen geredet hat (und wahrscheinlich weitere 20 superzwei-Veranstalter uns den Rücken gekehrt haben 😉 ), ein großartiger neuer Talk von euch beiden. Vielleicht auch deshalb, weil du, Gofi, endlich auch mal ausreichend Redezeit erhalten hast :-).
    Ich kenne ja das Problem bei unseren Autofahrten mit Jay…!
    Im Ernst, ganz toll, sehr ehrlich, sehr tiefgründig und vor allem sehr bewegend.
    Danke dafür.
    Und am Rande:
    Jay behauptet zwar als Rechtfertigung der „Sex-Folge“, dass er so redet, wie er redet.
    Aber in Wirklichkeit spricht er gar nicht so. Jedes Wort von ihm ist durchtränkt von Bescheidenheit, Sanftheit und fern jeder Obszönität.
    Man kann sagen, er spricht in der „Lammes-Art“…!
    Ich weiß es, denn ich spreche genauso…!

    1. „Aber in Wirklichkeit spricht er gar nicht so. Jedes Wort von ihm ist durchtränkt von Bescheidenheit, Sanftheit und fern jeder Obszönität.“

      Genauso, Bruder Schmittie!

      Ansonsten spreche ich aber weniger in der „Lammes-Art“ als in der „Börek-mit-Lamm-Art“. Nur damit da keine Verwechslungen auftauchen.

      LG,
      der jay

  8. Das war eine gute Folge, danke für deine Ehrlichkeit, Gofi. Deinen Sanftmut hätte ich gern, aber dem Kerl, der den Grund für den Autismus in deinem Fehlverhalten sieht, hätte ich vermutlich nicht besonders sanft angepackt.

    Dahinter versteckt sich nicht nur ein katastrophales Gottesbild. Das ist ja in erster Linie noch sein Problem, auch wenn er dabei vermutlich ziemlich viel kaputt macht, bei anderen. Dahinter verbirgt sich aber auch das Menschenbild, das im Mensch mit Behinderung eine „Strafe Gottes“ sieht. Widerlich. Als ob ein Mensch mit Autismus weniger gewollt, weniger geliebt sei. Deshalb finde ich stark, was du da zum Ausdruck bringst: dass es übergriffig wäre, das einfach „wegbeten“ zu wollen.

    Liegt das daran, dass manche in der Behinderung nur die „Krankheit“ sehen können, nicht aber die Bereicherung? Oder dass es manchen unvorstellbar sein muss, dass Gottes Schöpfung so vielfältig sein kann?

    1. Danke, Daniel. Ja, das ist so, denke ich. Es ist der paradoxe Gedanke, dass enger gesteckte Grenzen einen größeren Reichtum bedeuten können. Wir kennen zwar alle Paulus‘ ‚Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig‘, aber dieser Gedanke ist so abenteuerlich und so gegen alles, was wir an Erfahrungswerten gewonnen haben, dass man es erleben muss, um es glauben zu können. Insofern bin ich da auch milde gestimmt. Es gibt Dinge, die weiß man erst, wenn man sie erlebt. Wer sie nicht erlebt hat, kann sie nicht kennen. Das hier ist so ein Fall.

  9. Gofi, super! Danke fürs Mitteilen. Wir Eltern von Nicht-Autistischen Kindern brauchen es, dir zuzuhören, ein paar Infos zu bekommen, was los ist, wo man was helfen kann und was gar nicht geht. Eins meiner Kinder hat ADHS und da hab ich die gleichen Sprüche von wegen „unfähige Eltern“, „Ist ja kein Wunder, daß der nirgends zurechtkommt“ , „Dem hätte einfach mal der Arsch versohlt gehört“ abgekriegt . war Scheiße, hat null geholfen, und Freundschaften zerstört. Ich wünschte, wenigstens die Frommen würden das ernst nehmen, was sie immer so gern singen… von wegen, Gottes Liebe zu allen, und daß Gott immer und überall bei uns ist,… Aber tatsächlich hab ich bei Frommen genauso viel blödes Zeug gehört… auch hintenrum mitgekriegt über andere. Ich wünsch mir einfach, daß das wenigstens mit der Zeit ein bißchen besser wird. Ich würde es jeder Familie mit besonderen Kindern wünschen, und auch jede andere Familie könnte was lernen… wenn sie eben wollen. Wir könnten z.B. lernen, Leid zusammen zu tragen, statt Masken. Großherzig zu werden. Vertrauen, daß Gott uns durchbringt, auch wenn die Startbedingungen echt schwierig sind. Manchmal ist das doch nur ein Funktionalismus…. oder? Ein besonderes Kind beendet dieses Denken und vieles von den Gebeten ist nicht aus Liebe sondern aus zwanghaftes „Wegbeten, damit man so funktionieren kann, wie man es vorhatte.“ Trotzdem bete ich, daß meine Kinder ein glückliches Leben haben mit Freunden und vielen Möglichkeiten… das tust du ja bestimmt auch, hast es ja auch gesagt. Ich habe auch oft gebetet, daß Gott uns als Eltern und allen, die mit ihnen zu tun haben, Weisheit gibt, damit gut umzugehen, und die Kids gut unterstützen können . Da hätte ich vielleicht noch besser beten können… hat nicht immer geklappt, leider. Wenn sich dann eine tolle Therapie ergibt, oder Schwierigkeiten einfach so überwunden werden, dann ist ja auch super. Viel, viel Kraft euch! Du machst grade auch Karriere übrigens… als „Chaos-Family-Coach“. 🙂 .

  10. Glaube, als Erlebnis, Gofi? Mehr nicht?
    Entscheiden wir selbst, was wir Glauben wollen?
    Geht es wirklich darum zu lernen mit Leid umzugehen?
    Du hast recht, Gofi: was man nicht hat, fehlt. (mal so ausgedrückt)
    Aber sich auf Erlebnisse zu stützen und damit dann sein Leben zu händeln,..
    dabei würde mir mein Leben entgleiten und ich müsste es mir schön reden.

    Wo ist die eigene Entdeckung des Gottes, den du anderen angeboten?
    Wo ist deine eigene Aussage über ihn?
    Das bei H-Talk immer über das geredet wird, wie es nicht ist, und wie man sich
    darüber gestellt hat hilft wohl manchem.
    Aber jetzt? Was bleibt? Nur noch H-Talk und mal schaun wie´s kommt?
    Das soll der Sinn deiner Erschaffung sein, Gofi. Und auch Jay. ?

    Gott wird reichen. Auch für die Kinder. Und Autismus ist kein Mangel.
    Sehe ich auch so! Und der Schutz der Eltern, den man diesen Menschen geben muss,
    ist jetzt dran für euch.

    Aber welche Botschaft trägt jetzt? Beim hören des talks habe ich den Eindruck,
    das die eigene Erklärbarkeit zur Möglichkeit wurde. Zum Mittelpunkt. So wie es beschrieben wurde. Es kommt mir vor wie schönreden.
    Damit trete ich jetzt zu Nahe. Verzeihung!
    Aber wenn Gofi wieder verkündigen will, was soll ich dann für meine Teenies davon halten?
    Wo sind die echten Antworten, wenn Gott Gott ist?
    Ja, Gofi und Jay sollen diese nicht geben. Niemand beweist dem anderen Gott! Aber selbst nicht zu wissen, was die Antwort ist, auch wenn man sie nicht weitersagen kann, das ist keine Grundlage. Das macht H-Talk zusehörend langweiliger.
    Wirklich zu wissen wo man steht, eben mit H-Talk wäre schon zu erwarten.
    Und, steht ihr wirklich da, wo ihr wollt?
    Alles weglachen und vernünfteln?

    Dankbar für schwere Wege. Ja! Wer das schon so annehmen kann, Dank sei Gott!
    Aber das hieße dann doch mehr, als das Leben nur vorwärts zu leben.
    „Wer keine Geschichte mehr hat, schafft es nie bis Adam und Eva“ hörte ich mal einen sagen.
    Deswegen muss ich es nicht selbst bewerten, mein Leben. Aber eben zugeben, das ich Rückwärts lebe in puncto Befreiung vom alten Adam zum neuen Adam hin!
    Davon hört man nichts im H-Talk.
    Gut, wenn ihr darüber nie sprechen wollt, und lieber nur darüber, was es alles so gibt auf dem irrigen Markt der Christlichkeiten,..
    Eure ersten H-Talks waren da ehrlicher nach meinem Zuhören.
    Und jay, dein Intro war peinlich! Es wirkte wie eine letzte Möglichkeit noch einigermassen selbstkontroliert zu wirken.
    Alles geschriebene waren Vermutungen. keine Beleidigungen oder sonst was.
    mena

    1. Wehrte Menea,
      Ihr Beitrag macht mich schlicht und ergreifend fassungslos. Sie scheinen kein netter Mensch zu sein. Zumindest niemand, mit dem ich jemals über schwierige Momente in meinem Leben reden möchte.

      Beim lesen Ihres Beitrags habe ich den Eindruck, das die eigene Erklärbarkeit zur Möglichkeit wurde. Zum Mittelpunkt. So wie es beschrieben wurde. Es kommt mir vor wie Zutreten. Mit Schmackes…! Damit trete ich jetzt zu Nahe. Verzeihung!

      Jedenfalls bin ich froh, dass ich keiner Ihrer Teenies bin. Das scheint mir gesünder zu sein.

      Und menea, Ihre letzten Beiden Sätze waren peinlich! Es wirkte wie eine letzte Möglichkeit noch einigermassen selbstkontroliert zu wirken.

      Dennoch. Alles geschriebene waren Vermutungen. keine Beleidigungen oder sonst was.
      Natürlich.

      Hochachtungsvoll,
      Jakob Friedrichs

    2. Hallo zusammen!

      Ich bin nicht sicher, ob eine so präzise und hohe Erwartungshaltung, wie manche Kommentierung auf dieser Website sie beinhaltet, einen über lang oder kurz irgendwohin bringt.
      Ich lese hier immer wieder Einträge, in denen Zuhörende sehr sehr genau schildern, was Gofi und Jay hätten sagen müssen. Oder hätten unterlassen müssen. Oder in Zukunft predigen sollen. Oder auf keinen Fall nie predigen dürfen.
      Das Tragische ist dabei: die eigenen Erwartungen machen einen irgendwann irre – vor allem, weil sie durch Andere nie zu 100% erfüllt werden. Eine weitere interessante Frage ist darüber hinaus, ob die eigenen Erwartungen vielleicht auch einfach Käse sind und ob es darum vielleicht gut wäre, wenn niemand sie je erfüllen würde. Großes Thema.
      Also: eigene Erwartungen sind meiner Meinung nach immer mit Vorsicht zu genießen und können in vielerlei Hinsicht unnütz sein.
      Das Gute ist: nach meiner Wahrnehmung geben die Hossa-Talker nicht viel auf die Erwartung Anderer (auch nicht auf meine – was mich zwar manchmal ärgert, mich aber langfristig immer wieder in irgendeiner Weise bereichert).

      Darum mein Tipp an alle, die jetzt schon wissen und vertraglich gesichert haben wollen, was Gofi in fünf Jahren irgendwelchen Teenkreisen erzählt: entweder die eigenen Erwartungen an die Umwelt kritisch prüfen oder aber das Johanniskraut höher dosieren. Ich fürchte nämlich, dass das so alles nix wird. Oder besser: ich HOFFE, dass das so alles nix wird!
      Ich hoffe und bete, dass ich weiterhin unvorhersehbare Botschaften hören kann, dass ich immer wieder über meinen eigenen Tellerrand hinaus geführt werde und dass ich die Andersartigkeit UND Andersgläubigkeit meiner Mitmenschen als Bereicherung wahrnehmen kann und nicht mit ängstlich-aggressiver Verunsicherung darauf reagieren muss.

      Danken lässt mich, dass es Leute mit einem so hohen Maß an Mut und Sprachfähigkeit gibt, wie Gofi sie in dieser Folge gezeigt hat.
      Und dass es Freunde gibt, die so bewertungsfrei zuhören, wie Jay es in dieser Folge getan hat.
      Ich weiß nicht, ob die Fähigkeit, so viel Ehrlichkeit und Authentizität überhaupt wahrnehmen zu können, ein wertvolles Gut für die Arbeit mit Teenagern wäre… Ich glaube es schon.
      Und nochmal ganz allgemein zur wunderbaren Welt der Kommunikation: wenn man jemandem nicht zu nahe treten WILL, dann kann man es einfach lassen.

      Gofi: tiefste Verneigung!
      Jay: dich will man um sich haben, wenn man schwierige Geschichten zu erzählen hat!
      Wie gut, dass ihr unberechenbar und authentisch seid! Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit!

      Johanna

    3. Liebe mena,

      bin sehr irritiert, was Dein Beitrag letztlich sagen will, muss gestehen, überfordert mich etwas, das auf die Reihe zu bekommen, aber ich hab das Gefühl, er sagt mehr über Dich aus, als über die Hossas, provoziert mich zu einigen eher formalen Bemerkungen:

      – Wenn Du jemand nicht (nahe) treten willst, dann lass es einfach, dann brauchst Du Dich nicht entschuldigen. Anders als bei einem impulsiven Gespräch hast Du ja im Computer die Möglichkeit, vor dem Senden Deine Gedanken durch die „drei Siebe“ zu schütteln, und was übrig bleibt, hat umso mehr Gewicht. Ist die rhetorische Entschuldigung ein Trick, der das Treten netter erscheinen lassen soll, eine fromme Fassade und Rechtfertigung für Liebloses?

      – „… dein Intro war peinlich!“, – aber „peinlich“ ist eine Empfindung und kein objektives Urteil, ist daher das Problem des Hörers, wenn der Redner keines damit hat.

      – Richtig, das waren keine „Beleidigungen“, die kann man abhaken, war viel schlimmer, nämlich das anmaßende Urteil, was andere hätten besser sagen müssen, wenn sie sehr persönlich aus ihrem Herzen reden, ist ein Versuch, das Drehbuch des Lebens eines anderen im Nachhinein zu manipulieren, ist aber aussichts- und sehr lieblos.

      – Für nur „Vermutungen“ hätten manche Formulierungen deutlich zurückhaltender ausfallen – oder besser ganz unterbleiben – müssen, war eher ein enges, hartes Urteil über ein sehr persönliches Zeugnis eines Menschen über einen dramatischen Lebensweg. Dazwischen liegen Welten, bildlich: das Meer der Liebe, in das man Vermutungen besser versenkt, bevor man sie öffentlich äußert. Alternativ kann man sich die Mühe machen, den Nebel in einem persönlichen Gespräch zu klären, kann bei offenem und ehrlichen Umgang „Wunder der Liebe“, vor allem am eigenen Herzen wirken.

      Kein Mensch ist gezwungen, Hossa-Talk zu hören, und wenn Du den Eindruck hast, dass dadurch Schaden angerichtet wird, dann solltest Du nicht unterschätzen, dass die Hörer des „Prüfet alles, und das Gute behaltet!“ mächtig sind. Und wenn ich nichts Gutes finde, dann schalte ich ab, so einfach geht das. Sicher, die natürliche Reaktion ist mir auch nicht fremd: „Prüfet alles, und über das Schlechte zieht her!“. Was schlecht ist, wird dabei durch die vorbereiteten Schubladen bestimmt. Habe ich zu meinem und anderer Glück loslassen können, und wünsche ich Dir auch sehr, dass Du etwas mehr Gelassenheit und ein weites Herz auch für die bekommst, die nicht 100% auf Deiner präzise definierten Linie liegen, auch wenn sie vielleicht mal „Mist“ reden. Aber lieber ehrlicher „Mist“, als unehrliches Nahetreten und formales Zurückrudern. Es gibt viel Gutes zu tun, packen wir es an, – aber andere „treten“ und „beleidigen“, was Du nach Deinen Worten gar nicht wolltest, gehört sicher nicht dazu.

      War jetzt nicht gegen Dich, eher eine Ermutigung, Deine Schubladen auszumustern und Dein Herz zu weiten, mache aus Deiner „engen, klaren Linie“ einen weiten Garten, in dem auch die Platz haben, die neben vielem Guten auch gelegentlich Mist reden. Selber ausprobiert, lohnt sich, öfter mal „nur Vermutungen“ ökologisch unbedenklich im „Meer der Liebe“ entsorgen, wird durch himmlischen Frieden im Umgang mit anderen und im eigenen Herzen belohnt.

      Viel Erfolg & liebe Grüße,
      Werner

      1. Wow! Sehr cool, Werner!
        Wenn ich die Kraft dazu hätte würd ich ja durch sämtliche engen christl. Gemeinden der Republik watscheln und denen beibringen: How to love properly….;D
        Eigentlich sollten wir das als Christen ja auch tun, aber das würde mich echt überfordern. Immer wenn ich mit geistiger Enge, Abwertung, „Rausschmiss“ aus dem Christentum und so viel Kälte konfrontiert werd, saugt mich das total leer, nicht weil ich persönlich verletzt bin, sondern weil ich nicht seh, wie man das ändern kann, wie man die Welt da ein Stück besser machen kann. Da kämpft man schließlich gegen jahrzehnte lange Indoktrinierung an, ein einzige Gespräch reicht da eh bei Weitem nicht. Und das macht dann einfach nur, dass ich mich hilflos fühl und total pessimistisch, also lass ich es lieber ganz. Hier im Netz schon eher, aber wenn mir jemand in die Augen schaut und mir verkündet, dass ich auf dem Weg zur Hölle sei und ich in diesen Augen einfach nur Kälte seh, dann ist das schon krass. Ach ja…beten kann man ja mal, aber ob sich diese Menschen dafür öffnen können, was da eigentlich vom Vater in sie eindringen will?
        Du, was sind denn die 3 Siebe?
        Ich will ja immer was lernen!!! Klingt so, als ob man durch das Wissen um die 3 Siebe liebevoller werden kann…Erzähl mal!

        Grüßle

  11. Hallo Johanna,Jay und Gofi!

    Es ist sehr wichtig, das beide Seiten gehört, gelesen werden. Hossa-Talk ist öffentlich. Und da sind Bewertungen und Meinungen drin, die bei 605 geneigten Zuhörern ( Stand; Donnerstag, 25.02.2016 ) und einigen Nichtregistrierten, Meinungen und Aussagen, die nicht gefallen.
    Aber das ist es ja nicht nur! Wenn ich die Rückmeldungen lese, dann fällt mir auf, das nicht Wenige, sich gar nicht auf die Meinungen und Aussagen von Gofi und Jay und Gästen beziehen, sondern eher das Grundverhalten und „Undeutliche“ Rede mahnen. Und sie dürfen es auch.
    Jetzt aber aufgepasst. Was Jay und Gofi machen, dürfen sie so machen, wie sie es machen.
    Einige Zuhörer sehen die beiden allerdings als Menschen, die sich als Christen ihrer Facon ausgeben. Also auch ihren, der Zuhörer Gott darstellen. Und hier kommt Kommunikation ins Lebensspiel. Das es dabei unterschiedliche Erkenntnisse gibt ist klar !
    JETZT NOCHMAL, PASS AUF!!

    Die Antworten, sei es im Podcast oder Face, oder auf der Page von Hossa-Talk.de zeigen eine Ambivalenz, Unentschiedenheit, Zwiespältigkeit. Dies wird von Vielen angesprochen. Die Antworten von Hossa-Talk darauf sind aber immer gegenwehr. Warum?
    Sind das aus Hossa-Talk stammenden Figurenensemble nicht Kritikfähig?
    a.) Nein, sie möchten nur geliebt werden.
    b.) Nein! Sie wissen nicht was Kritik ist!
    c.)Nein! Sie halten ihren Lebens-Standpunkt aufrecht durch das Gruppendoping ihres zustimmenden Klientel
    d.)Schon, ja! Aber der Gedanke an Anerkennung-auch (jetzt benötigt!!) finanzieller Art hat ihren Sinn verblendet.
    Denn man kann nicht Christ sein proklamieren, (und es darf anders sein, als sonst in der christlichen Landschaft erwartet wird. Dies sollte und darf niemandem abgesprochen werden. Aber ist es dann Christ sein und nicht eher ein Selbstkonstrukt aus Erfahrungen und Bibellese?),
    man kann nicht Christ sein proklamieren und ohne Gegenwehr auskommen dürfen, was das Christ sein dieser Podcastproduzenten darstellen.
    Wie geschrieben. Sie sind öffentlich! Und wollen es sein. Jetzt sogar mit Bühnenauftritten in
    Mit Hossa-Talk haben wir einen Podcast, dies gilt auch für die Aussagen im http://worthaus.org/ die sich auf die Auslegung der persönlichen Gottesbeziehung in der Bibel beziehen, diese Podcast sind dem Lied von Pippi Langstrumpf gleich:

    „Ich bau mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt.“ Und dies müssen sie sich sagen lassen, wenn sie einen Gott postulieren, der den Nächsten durch den Menschen liebt.
    Dann liebt man auch die Kritik. Ob die Rechtlich ist oder nicht, spielt keine Rolle.
    Man liebt die Kritik und Beschimpfungen und antwortet mit geliebter Sachlichkeit!
    Angemahnt wird von den Hörern die Flappsigkeit von Jay. Wenn dieser aber bekundet, das er immer so ist und dies vor seinem Gott vertreten kann, dann hat man die Antwort!

    Jetzt ist für den Zuhörer scheinbar klar, wessen Geistes Kind Jay ist, für die anderen auch!

    Das sollte man dann auch mal aufnehmen.
    DIE FREUNDE DER BEIDEN:

    In den Podcast gab es Gäste. Und siehe da, Überraschung, Überraschung!
    Immer geneigte Freunde. Und?
    Wer lädt seine Feinde zu Tisch? Okay, Jesus täte dies.
    Das wäre allerdings wahre Größe, wenn bei Hossa-Talk mal ein Gast wäre, der mit seine deutlich Gegenteiligen Meinung einen Jesus verkündigen würde, der

    a.) keine soziale Gerechtigkeit will, wie hier https://hossa-talk.de/hossa-talk-24-gott-will-soziale-gerechtigkeit/ sondern sondern GottesReich-Gerechtigkeit
    b.)Liebe im Namen Gottes anstatt https://hossa-talk.de/26-gewalt-im-namen-gottes-m-pfr-markus-rahn/
    c.) Sterben ist das neue Leben (wie man durch Jesus Christus Christ ist!) anstatt https://hossa-talk.de/hossa-talk-21-leben-ist-das-neue-sterben-m-johanna-kloepper/
    d.) Christus hat zuerst geliebt-Ja! anstatt https://hossa-talk.de/hossa-talk-20-evangelikal-liberal-egal/
    e.) Mann und Frau, was steht in deiner Bibel, anstatt https://hossa-talk.de/hossa-talk-19-homosexualitaet-was-steht-wirklich-in-der-bibel/
    f.) Katrin/P. Benedikt liebt nur Jesus(Das gute am Zöllibat) anstatt https://hossa-talk.de/hossa-talk-18-katrin-liebt-jesus-und-eine-frau/
    g.)Begegnung mit Gott und was es mir schenkte!, anstatt https://hossa-talk.de/hossa-talk-14-begegnungen-mit-gott/
    h.)Und auch diese lässtigen Freundesdienste weglässt wie https://hossa-talk.de/hossa-talk-3-plastik-krippe-und-baby-jesus/ und
    https://hossa-talk.de/hossa-talk-7-wie-man-mit-gott-champagner-trinkt-mit-jens-boettcher/
    oder diesen https://hossa-talk.de/hossa-talk-16-pam-natterer-christin-feministin-musikerin-und-mutter/
    und diesen https://hossa-talk.de/hossa-talk-23/.

    Oder 28. Feb 2016 – #31 Machtmissbrauch unter Christen (mit Ute Aland)
    Diese sind schönes Beiwerk und von Viellerlei Interesse, wenn man schon ein öffentliches Sprachrohr hat. Ein Schelm, wer hier monitäre oder gesellschaftlichen Anklang vermutet. Vetternwirtschaft?

    Johanna Klöpper schrieb in einem Kommentar: „Das Gute ist: nach meiner Wahrnehmung geben die Hossa-Talker nicht viel auf die Erwartung Andere“
    Nun, wenn Hossa-Talk in der nächsten Folge die Angriffe der Zuhörer wieder kommentieren und parieren muss, dann sind die Erwartungen bei den beiden aufgenommen worden. Und damit wohl gestützt auf Andere.

    Die Zuhörer und Schreiber kommentieren dann damit, das sie regelrecht gieren nach den Rückmeldungen positiver Art! Ist auch Verständlich ein Feed Back zu bekommen, wenn man etwas öffentlich macht. Nur was sie dann damit machen, das irritiert.
    Sie halten nicht die andere Wange hin, sondern schlagen zurück!

    Man hält ihnen vor, das sie nach Mama rufen und sich nur mit Freunden umgeben, die Hossa-Talk konform sind um dann in der nächsten Sendung damit zu prahlen, das es ein parr Kritiker gibt, über die sie scheinbar stehen.

    Man könnte all den Kritikern des schlechten Geschmacks im Verhalten der beiden entgegen halten: Hört nicht mehr Hossa-Talk ! So wie man sich das Theodizzeeproblem vom Leibe hält, oder nicht mehr N24 einschalten soll, weil dort das Elend der Welt gezeigt wird.
    Aber deswegen besteht es trotzdem !

    Und anscheinend lieben die Kritiker auch die Wahrheit! Und mancher von ihnenhat sicher auch den Auftrag, die Liebe Christi anzumahnen.
    Und nach ihrer Meinung hat Hossa-Talk nichts davon!

    Wenn man die positiven Kommentare zu Hossa-Talk.de liest, dann bekommt man den Eindruck, da haben einige einen Spielplatz gefunden ihre Wunden zu lecken, die man im Christlichen Abendland ab bekommen hat! Eine Therapiegruppe!

    Aber wie oben schon geschrieben. Den Zuhörern fehlt der Heiland, bei dem Heilung eine Lösung ist, entgegem den letzten Podcast! https://hossa-talk.de/30-leid-wenn-heilung-keine-loesung-ist/
    Ich schrieb in meinem Beitrag auf bibeltagebuch.blogspot.com: Nachtrag:
    „NACH EINIGEN hossa´s gab es einen shitstorm wegen obszöner Begriffe. So schrieb einer: Das ist der Untergang von Hossa!
    Soll man es ihnen gönnen?“
    Dazu jetzt nochmal einen Nachtrag: Wenn Gott Hossa-Talk erlaubt, sollte man die Seite und ihren Podcast bei den Favoriten einspeichern, oder aber mit Hilfe von
    Anonymous diese Seiten lahm legen. http://www.heise.de/security/meldung/Anonymous-legt-GEMA-Seite-lahm-1327285.html
    Was für eine Meldung wäre das:
    Anonymous legt Hossa-talk seiten lahm! 😀
    ihre Julia-Freund

    1. Liebe Julia, danke für deinen ausführlichen und deutlichen Kommentar. Ich verstehe inhaltlich nicht alles, ahne aber, wohin du zielst. Ich will nicht direkt antworten. Deine Vorwürfe sind ja für jeden ersichtlich, und so kann auch jeder selbst beurteilen, ob du Recht hast oder nicht. Ich will nur auf eines hinweisen, das dir offensichtlich entgangen ist: Wir lassen alle Kommentare stehen, auch wenn sie harsche Kritik an uns äußern, stellenweise auch unkommentiert. Weil wir das offene Wort lieben. Also auch deine Kritik ist jetzt hier für jeden lesbar. Ich glaube, das zeigt, dass wir mit Kritik umgehen können. Übrigens, und das wirst du vielleicht nicht wissen, schalten wir jeden einzelnen Kommentar erst frei, bevor er veröffentlicht wird. Meines Wissens haben wir noch nicht einen zurückgewiesen. Das nur zur Info.

      Liebe Grüße an deinen Freund Adrian. Ich vermute, du kennst ihn, dein Stil erinnert mich irgendwie an ihn. Gofi

  12. Lieber Gofi, zu Kenntnis genommen.
    >Mit Adrian teile ich sogar den Rechner. Aber der ist grad nicht da!

    Viele Zeilen meines Kommentars stammen sogar von ihm. Aber veröffentlichen will er es nicht. Also mache ich es. Aber darauf kommt es ja auch nicht an.
    Sondern auf den Inhalt!

  13. Hi Gofy und Jay,
    Talk Nr. 30 ist das beste, ehrlichste, herzberührenste Gespräch überhaupt. Mein großes Kompliment.
    Das geht subcutan.

    Zu Nr. 28/29: Siggi ZImmer ist immer bereichernd. Nur solltet ihr darüber wachen, dass er die Keule gegen „Freikirchler“ und Evangelikale mit Zurückhaltung schwingt. Das Feinbild hat sich derart in seinem Kopf manifestiert, dass er es nicht mehr rauskriegt. Ich habe ihm das so oft geraten. Und auf eurer Bühne den Bibellesebund kritisieren geht gar nicht. Ich bin im Vorstand des BLB und bin stolz auf die gute Arbeit, die dort getan wird. Krisieren darf man uns gern, dann aber nach biblischen Muster direkt und persönlich.
    Euer Jürgen Mette

    1. Hallo Herr Mette,

      stört mich auch sehr, dass manche Aussagen den Dialog nicht fördern, sondern durch emotionale Überspitzung der eigenen Position eher provozieren und dem gemeinsamen Anliegen sehr schaden. Beruht aber wie meist auf Gegenseitigkeit, Bilder entwickeln sich nicht spontan, sondern werden „gefüttert“, z. B. waren die Rezensionen der Bücher von S. Z. in einer Publikation des BLB, über die ich zufällig gestolpert bin, – in meiner Erinnerung – keineswegs freundlich und nach „biblischem Muster“, und damit einem konstruktiven Gespräch und einem Abbau des Feindbildes nicht förderlich. Es ist sicher erfolgversprechender, bei seinen Freunden – also Sie beim BLB – auf einen versöhnlichen Umgang zu drängen, als das von der „Gegenseite“ anklagend zu fordern. Sicher hat sich der gegenseitige, unakzeptable Umgang durch wechselseitige Verurteilungen hochgeschaukelt, diese Spirale gilt es zurückzudrehen. Frieden wird nur, wenn eine Seite beginnt, auf ihr vermeintliches Recht, in diesem Fall auf die Alleinvertretung der verbindlichen Wahrheit in Glaubensfragen verzichtet und verbal abrüstet. Die einzige funktionierende Methode ist, bei sich selber oder in der eigenen Fraktion anzufangen, beim „Feind“ schafft man das nicht. Man kann „nur“ durch liebevollen, respektvollen Umgang „feurige Kohlen auf sein Haupt“ sammeln. Für konstruktives Miteinander-Arbeiten an brennenden Herausforderungen gibt es so viel Nachholbedarf in allen frommen Fraktionen, dass die begrenzte Zeit zu wertvoll sein sollte für lieblose Auseinandersetzungen in spitzen Nebensätzen oder überheblichen Rezensionen.

      Freundliche Grüße,
      Werner

    1. Nein, der BLB hat die Arbeit von Siegfried Zimmer bisher nicht ööffentlich kommentiert.Vielleicht handelt es sich auch um eine Verwechslung mit dem Bibelbund, das kommt auch immer wieder mal vor. Ich habe Siegfried Zimmer persönlich gebeten, seine Anfragen an den Bibellesebund direkt zu artikulieren, wir sind offen für jede konstruktive Kritik.

  14. Hey Gofi (und Jay),

    danke für den tollen Podcast. Bin nämlich nicht nur Fan von deinen beiden Jungs, sondern auch von Hossa-Talk! 😉

    Ganz liebe Grüße aus Stuttgart!

  15. Wow. Vielen Dank, Jay und Gofi! Hat mich ziemlich berührt.
    Mich hat mal sehr getröstet, als jemand gesagt hat „Gott bewirkt nicht das Leid, aber er wirkt im Leid“. Musst ich beim Hören dran denken.

  16. Lieber Gofi, lieber Jay!
    Danke für diesen (mal wieder!) ehrlichen und authentischen Talk.
    Ich höre euch gerne zu 😉
    Liebe Grüße aus Köln

  17. So. Ich hab jetzt nicht alle Kommentare hier gelesen. Aber ein Teil von dem Gelesenen macht mich echt sprachlos. Und ich bin wieder sehr dankbar, dass ich so manchem christlichen Bioptop entfliehen dürfte.

    Danke, Ihr 2. Du, Gofi, hast hier imho war gemacht, was Beuys „Zeige Deine Wunde“ nennt. Und er sagt: Nur so ist wahre Kommunikation möglich. Genauso sehe ich das auch. Ich verstehe auch Paulus Rede von Gottes Stärke so, die in den Schwachen mächtig ist. Jesus auch: immer schutzlos. Wir können nur von dem, was uns trägt (theologisch gesprochen: Evangelium) reden, wenn wir auch von uns reden.
    Danke, dass Ihr das hier so eindrucksvoll u auch unterhaltsam macht.
    Aber die Kommentare zeigen auch die Grenzen. Anscheinend gibt es Menschen, die unberührt bleiben wollen, die bestimmte Wörter u Sätze brauchen, Buchstaben und nicht Leben. Jesus sagt ja: da sollen wir dann den Staub von den Füßen schütteln u wieder gehen.

  18. Hallo Gofi,

    habe gerade diese Folge gehört und hat mich berührt, da ich es nachvollziehen kann. (Unser Mittlerer hat ebenfalls frühkindlichen Autismus). Er ist jetzt 16. Ich finde toll, wie ihr als Familie damit umgeht und einige Gedanken dazu finde ich sehr hilfreich. Liebe Grüße auch an deine Frau.

      1. Danke, das wünsche ich euch auch.

        Dass uns die Dinge zum Besten dienen, kann ich so (noch nicht) sagen. Doch die Sicht mit dem Reichtum und der unzulässigen Abkürzung finde ich interessant. (Dazu fällt mir spontan das Gedicht ein: Säg‘ am Kreuz nichts ab).

        Also mir hat die Sache mit unserem Lukas fast meinen Glauben gekostet. Man macht alles: fastet, betet, Heilungsevangelisationen, fährt nach Karlsruhe, ruft die Ältesten, geht noch mal alle Sünden durch – man macht alles und Gott weiß die Antwort und sagt einfach nichts.

        Wir hatten auch christliche Freunde, die es bestimmt gut meinten, wie: „In eurem Leben it doch etwas …“ bis „Lukas ist besessen.“ Und wenn es einem beschissen geht, nervlich und du stehst neben dir, da das Kind nicht schläft, dann hast du keine Kraft zu sagen, „Mit euch will ich nichts zu tun haben.“ Und man fängt es selbst noch an zu glauben, da einem die Geschichte einfällt, mit dem einen Mann in der Bibel, der immer ins Feuer sprang. Unser Lukas sprang immer ins Wasser. (Also finde ich es schon wichtig, die Kinder unter Gottes Schutz zu stellen und wenn etwas mit den Vorfahren war im okkulten Bereich, sie schon davon zu lösen – keine Frage).

        Einige Sachen finde ich bei unserem Lukas schon toll: Er kann sich ehrlich freuen. Es sit auch witzig, wenn er seine Stimme ausprobiert. Er lautiert nur, ist aber sehr musikalisch und kennt viele Lieder. Jetzt, wo er im Stimmbruch ist, findet er interessant tief zu singen und dann mit der Stimme hoch zu gehen. Er ist auch absolut beweglich.

        Doch einige Dinge hätten wir schon anders: Dass er seine Aggressionen besser steuern kann. (Seine Arme sind ganz zerbissen und man sieht teilweise das rohe Fleisch). Ich denke, es wäre auch besser, wenn er sprechen kann, dann kann er sagen, was ihn ärgert.

        1. Ich kann dich total verstehen. Unsere dunklen Zeiten liegen Gott sei Dank (momentan) hinter uns. Es gibt an ihnen nichts schönzureden, nichts geistlich hineinzudeuten, sie sind scheiße und sinnlos, und es bleibt nur die Hoffnung, dass der Gott, der alles erschaffen hat, auch aus diesem Chaos etwas Schönes hervorbringen kann.

          Und was gibt es bis dahin zu tun? Die eigenen Kräfte schonen, die schönen Dinge des Lebens weiter genießen und sie nicht als banal zu verunglimpfen, die Fragen stehen lassen und keine vorschnellen Antworten geben, das Glück, das Lukas ja auch kennt, mit ihm genießen, selbst wenn sonst niemand versteht, was daran glücklich oder gut sein soll. Das kann zu einer gwissen Vereinsamung führen, weil große Teile des Umfeldes schnelle, kluge, geistliche Antworten vorziehen oder die Konventionen, die ihr über Bord werft, viel zu wichtig nehmen. Man könnte das aber auch als eine Entschlackung des Freundeskreises verstehen – Qualität statt Quantität. Ich muss sagen, uns hat das gut getan.

          Wir als Familie suchen nach dem, was uns guttut. Wir haben uns einen ökonomischen Umgang mit unseren Kräften angewöhnt, der nicht immer von allen verstanden wird und leider auch dazu führen kann, dass Freundschaften enden. Aber da müssen wir und sie nun mal durch. Und da sich die Dinge, die traurig sind, leicht genug finden lassen, suchen wir lieber nach denen, die witzig sind und feiern sie ganz kindlich ab.

          Ganz viel Kraft euch!

  19. Hallo,
    vielen Dank für euer persönliches Berichten!
    Mir hat der Narnia-Gedanke gefallen: „Du kannst immer nur deine eigene Geschichte verstehen.“ Wichtig ist dabei, dass dieses Verstehen, das ja eigentlich ein Deuten ist, einem weiterhilft, dass die Deutungen, lebensfördernd sind, einen voranbringen und einen stärken.
    Als ich mit Anfang 20 einen nahen Freund durch Suizid verlor, versank ich im Schmerz. Und auch darin begegnete mir Gott… Jesus. Sehr persönlich und berührend. Natürlich habe ich ihn auch angeklagt, war kurz davor, jegliche Verbindung zu ihm abzubrechen.
    Ja, er hat mir durchgeholfen, es ist viel Gutes dadurch entstanden. Aber warum es passiert ist, warum Gott das zugelassen hat – ich weiß es nicht. Diese Fragen nehme ich mit ins Grab. In den Himmel. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass sie sich dort auflösen. (Eine Antwort erwarte ich nicht, aber echten Frieden.)
    LG Viktualia

  20. Hm, dieser Talk ist enttäuschend und erleichternd. Enttäuschend, weil ihr auch keine Antwort auf die Leid-Frage habt. Erleichternd, weil ihr auch keine Antwort auf die Leid-Frage habt.

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