#41 Israel – Ein Land zwischen Alltag und Wahnsinn

 

Unser Gast Judith Schellenberger bietet Reisen nach Israel an. Ihr kleines Unternehmen heißt chavaja. Schaut doch mal vorbei.

14 Kommentare zu „#41 Israel – Ein Land zwischen Alltag und Wahnsinn“

  1. Danke für den Artikel!
    Die Sodastream war so ne Geschichte. Passt zum Thema „Schwarz- weiß“. Man wollte Israel, der „Besatzungsmacht“ schaden, und hat leider neben der Firma auch die palästinensichen Mitarbeiter getroffen, die alle entlassen werden musste, weil man die Firma boykottiert hat.
    Schade!

  2. Diese Folge eures Podcasts fand ich auch wieder sehr aufschlussreich, wie auch so einige Folgen, die ich zuletzt gehört habe. Ich bin sehr angetan von Hossa-Talk. Ich bin durch euch jetzt auch auf Worthaus gestoßen. Habe dadurch auch schon einiges an Erkenntnissen neu dazu gewonnen. Vieln Dank für euer tolles Engagement.

    Wenn ich an Israel denke, muss ich neuerdings immer an die vielen Bauhaus-Bauten in Tel Aviv denken und an die Zisterne in Ramla, die ich wahnsinnig gerne sehen würde. Ein Freund hat mir einiges von Israel erzählt und diese beiden Kulturgüter würde ich irre gerne sehen.
    Dazu auch die Atmosphäre in Jerusalem mal erleben. Die habt ihr ja auch großartig beschrieben. Die vielen Kulturen, Religionen, gutes spannendes Essen etc.
    Was mich nicht so reizt, ist, die biblischen Orte zu besuchen. Da reicht mir die Fantasie. Da würde ich dann lieber eine tatsächliche Zeitreise machen und Jesus bei der Bergpredigt lauschen oder so. Das wäre klasse. 🙂

    Judith, warst du schon mal in dieser Zisterne? ich habe gerade bei Wikipedia gelesen, dass die wohl seit 2008 aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde.

    Zu der Sodastream-Geschichte: Das ist ja irgendwie immer das Dilemma, dass man nicht weiß, wen man mit einem Boykott trifft. Ähnlich ist dieses ja auch mit Sanktionen gegen ganze Staaten. Oft leidet die Bevölkerung mehr darunter, als die obere Schicht und die Führung des Landes. Bei den Folgen eines Boykotts kann man schnell das Gefühl bekommen, dass man als Verbraucher wenig bewirken kann. Und wie man es macht, macht man es falsch.
    Letztens habe ich einen Bericht gesehen, wie Israel unglaublich viel Wasser verbraucht, um Obst und Gemüse in großen Mengen anzubauen, u.a. für uns hier in Europa und ein paar Kilometer weiter kommt in den Gebieten der Palästinenser nur noch selten oder gar kein Wasser mehr an. Dieses müssen die dann illegal aus Brunnen pumpen, um überhaupt Wasser zu haben. Übel ist das. Wenn ich transparent Produkte nebeneinander angeboten bekommen würde, ein mal fair und ein mal so wie beschrieben, dann würde ich immer die fairen Artikel kaufen. Bei Kaffee ist es ja schon viel verbreiteter, dass man diese Wahlmöglichkeit hat. Bei Obst ist es, finde ich, noch zu selten.

    Ein super Film der mir noch zu dem Thema Israel und Religionen einfällt, ist „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen“. Falls ihr mal bei Hossa-Talk Filmbesprechungen machen wollt, wäre der auch richtig klasse. Dort wird unheimlich gut dargestellt, wie sich die christlichen Konfessionen in der Grabeskirche in Jerusalem bekämpfen und wie sie sich alle miteinander arrangieren müssen. Ich finde das Thema Aberglaube kann man dort auch ganz gut beobachten. Ich hatte das Glück, dass ich bei einer Projektion des Films bei dem kirchlichen Filmfestival in Recklinghausen dabei sein konnte, wo vor Ort der Regisseur und ein paar Protagonisten noch einiges weiteres zu ihren Rollen erzählt haben. Sehr interessant.

    Bei eurem Austausch zu dem Wal in Hannover, fiel mir folgendes ein: Ich war damals auch da, u.a. mit meiner Abitur-Klasse und ich habe meine Klassenkameraden in den Animations-Film geschleppt, der in dem Wal gezeigt wurde. Und ich finde weder Animationsfilme spannend noch konnte ich damals beurteilen, ob der Film eigentlich gut ist. Ich habe damals, finde ich , das Vertrauen meiner Klassenkameraden etwas missbraucht. Ich hatte nämlich so ein wenig den Ruf, wenn ich etwas empfehle, dann ist das auch gut. Ich hatte gedacht, dass ich – für Jesus – sie mal da hinein bringe. Vielleicht bekehren die sich ja. Aber, vor allem von der einen Klassenkameradin habe ich klar zu verstehen bekommen, dass sie das nicht so witzig fand, dass ich ihr einiges ihrer Lebenszeit damit beraubt habe. Na ja, dadurch kamen mir natürlich Zweifel an der Sinnhaftigkeit von dieser Art (schlecht gemachter) Evangelisation. Wobei dieser Film wahrscheinlich in christlichen Kreisen der absolute Hammer war. Keine Ahnung, ich kann es nicht beurteilen. Mir ist die Geschichte im nach hinein sehr peinlich und könnte mich ohrfeigen, aber ich wusste es nicht besser. Was ich sehr sehr schade fand, dass ich mit meinen Zweifeln nirgendwo hin konnte. In der Gemeinde, in der ich zu der Zeit war, übrigens die Gemeinde in der Gofi aufgewachsen ist, hätte ich vor allem gehört, dass es genau richtig ist, Leute da hinein zu schleppen. Und wenn die Leute das nicht gut finden, dann gehört es halt dazu, dass man für Jesus leiden muss. Aber ich leide doch nicht für schlecht gemachtes, oder etwas, was von der Kultur nicht zu mir passt, sondern für die Anstössigkeit die Jesus bietet.
    Ich bin im Nachhinein froh, dass ich 1,5 Jahre später in ganz anderen kirchlichen Kreisen gelandet bin, wo ich echt dazu lernen konnte und wo man ganz anders über solche Themen reden konnte.

    1. Hallo Simon,
      danke für deinen Kommentar!
      Ich kenne die Zisterne nicht, werde aber gleich mal meinen Kollegen fragen, was es da zu sehen gibt … wie kommst du ausgerechnet darauf? Gibt es ne Geschichte zu dieser Zisterne?

      Zum Wasser:
      das ist ein politisches Thema. Dazu gibt es immer zwei Seiten. Zudem könnte Johannes Gerloff was sagen. Er ist christlicher Nahostkorrespondent. Hier erfährst du mehr von seiner Arbeit:
      http://www.israelnetz.com
      Vielleicht lädt ihn Hossa-Talk ja mal ein oder wir besuchen ihn bei einer Hossa-Talk-Reise 🙂

      Die Sache mit dem Wal kann ich nachempfinden. Ich glaube nicht, dass damals alles falsch war. Wir entwickeln uns weiter und finden manchmal Aktionen aus unserer Vergangenheit peinlich. Vielleicht ist es da gut, Gnade mit sich selber zu haben 🙂
      Grüße! Judith

      1. Hallo Judith,

        danke für deine Antwort!

        Die Zisterne mal zu sehen interessiert mich in so fern, dass ich mich sehr für das Thema Wasser interessiere (nicht nur in Bezug auf Israel). Von den Bildern her ist sie wohl wunderschön und der Freund von mir hat auch davon geschwärmt. Was ich auch sehr interessant finde, dass dort wohl sehr viele Spitzbögen verbaut wurden. Ich dachte immer, dass man diese hier in der Zeit der Gotik entwickelt hat. Aber es soll wohl so gewesen sein, dass Kreuzfahrer diese Art zu bauen von da mitgebracht haben.
        Ich habe schon mal experimentelle Fotos mit Bezug auf gotische Kunst erstellt und würde eigentlich sehr gerne mal dort unten in der Zisterne ähnliche Fotos machen. Man kann dort, bzw. konnte dort unten mit Booten unterwegs sein. Ist bestimmt sehr sehr genial. Ich mag solche Orte in der Tiefe.

        Danke für den Link zum Israelnetz.

        Zum Wal: Da hast du völlig Recht. Sehe ich auch so. Die Gnade habe ich auch mit mir UND es ist mir trotzdem unangenehm. 🙂
        Mir sind mittlerweile auch wieder ein paar Szenen aus dem Film eingefallen. Die waren schon recht platt und plakativ. Aber egal. Es gibt schlimmeres.

        Liebe Grüße
        Simon

        1. Hi Simon,

          die Mail an meinen Kollegen ist versandt. Melde mich bei dir, wenn ich mehr weiß. Gerade bin ich viel bei den Flüchtlingen, so dass alles etwas langsamer geht ..
          Bin selber gespannt, was das für ne Zisterne ist.
          Liebe Grüße
          Judith

  3. Liebe Judith,

    wer diesen Podcast länger kennt, erwartet keinen „Israelkritiker“. Leute wie „Islamkritiker“, deren Äußerungen meist sehr bald in den Niederungen rechtsradikaler Lebensäußerngen versinken.

    Wenn die beiden eine Judith Schellenberger einladen, müssen sie gute Gründe dafür haben. Ihr konntet im Gespräch sehr gut vermitteln, was dich bewog, zunächst als Touristin, dann Praktikantin und später als Reiseveranstalterin wieder zurück nach Israel zu kommen. Ein Land voller Widersprüche und Spannungen wie auf einem Geigensteg. Las zuletzt die Memoiren Teddy Kolleks und Donna Rosentals Essays „Die Israelis“. Yitzhak Rabin schrieb für seinen Freund Teddy Kollek ein Vorwort. Beide Bücher sind empfehlenswert.

    Dass du dich in den Jahren in Israel weiterentwickeln durftest, freut. Nächstes Jahr in Jerusalem?

    Gruß
    Dieter

  4. Servus,
    Bin schon seit längerem stille Mithörerin, doch jetzt muss ich auch mal was loswerden:
    Jay und Gofi, ihr zwei seid echt der Hammer und höre euch immer wieder gerne, denke auch, dass grad des Thema Israel immer wieder aktuell is und man grad durch diesen Talk die Möglichkeit bekommt, auch mal was positives über the holy land zu hören
    Herzlich
    eure Doro

  5. Interessante Folge… will mich in Zukunft auf jeden Fall mal mehr mit dem Thema befassen!
    Ein Punkt, den ich im Bezug auf Israelkritik ganz interessant finde ist, dass auch die Bibel ja nicht immer zu allem Halleluja sagt, was Israel macht. Wie oft liest man im AT, dass die Israeliten immer wieder in die Falsche Richtung rennen und auch oft Ungerechtigkeit zulassen etc. Das ist doch eigentlich auch der Grund, warum Gott (laut Bibel) immer wieder Propheten zu dem Volk gesandt hat, die dann gesagt haben, dass was falsch läuft. Aus dieser Logik würde doch eigentlich folgen, dass Israelkritik eigentlich ganz biblisch sein kann, da Gott das ja auch selbst praktiziert, oder? Wie in der Folge gesagt muss man da natürlich aufpassen, dass man sich nicht Urteile über Situationen erlaubt, von denen man eigentlich keine Ahnung hat und die man gar nicht beurteilen kann… ist nur mal ein fixer Gedanke, den ich hatte 🙂

    1. Hallo Chris,

      danke für deine Gedanken.
      Ich seh das ehrlich gesagt etwas anders.

      Ab dem 12. Kapitel Mose konzentriert sich die Geschichte Gottes von der ganzen Welt (Kap 1-11) auf das Volk Israel. Die Erwählung von Abraham ist Gottes Antwort auf den Turmbau zu Babel, sprich an Abraham und dem Volk Israel lässt sich nun sehen, wie Gott mit seinem Volk umgeht, dass er treu ist, auch wenn Isarel untreu ist.
      Was die Kritik angeht … ich denke, wir können da unseren eigenen Namen einsetzen und die Bibel quasi „gegen uns“ lesen und fragen, was uns, als Kinder Gottes Gott sagen möchte.
      Ich kann die Kritik nicht auf den heutigen Staat Israel sehen.

      Liebe Grüße!

  6. Ich lese grade das Buch „Allein unter Juden“ von Tuvia Tenenbom,eine dokumentarische Reise nach Israel.
    Der Autor, ein in Israel aufgewachsener, dann in die USA ausgewanderter EX Orthodoxer, exIntellektueller, will ganz objektiv mit den verschiedenen Menschen, seien es Juden,Muslime oder Christen ins Gespräch kommen.
    Dabei sind seine gedanklichen Monologe das eigentlich witzige, weil er die Situationskomik ziemlich gut darstellt.
    Ein interesaanter Ansatz wie ich finde.
    Vielleicht ganz interessant für Leute, die etwas jenseits der politischen Dramatik suchen.

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