#13 Gebet für Heilung – funktioniert das? (mit Tobi Schöll)

 

Der direkte Link zur Episode ist hier.

12 Kommentare zu „#13 Gebet für Heilung – funktioniert das? (mit Tobi Schöll)“

  1. Vielen Dank für die tolle Sendung!!! Diese Sendung schafft eine Art Ausgleich auf vielen Hose Talk Ebenen- da die negativ- charismatischen Erfahrungen von Jay die letzten Sendungen überwogen (was auch seine Berechtigung hatte). Heilung – in natürlich – übernatürlicher Form von Tobi hat mir sehr gefallen und entspricht auch eher mein Vorgehen. Es hat auch gut getan, dass Gofi auch mehr zum Zug kommt und gleichzeitig zuhören sowie gut gezielte Fragen stellen kann.

    Heilung konnte ich persönlich oft erfahren besonders von Rückenleiden.

    Als ich für Menschen für Heilung gebetet habe habe ich konnte ich noch nicht einen sofortige große Spontanheilungen erleben. Jedoch glaube ich daran und möchte davon erleben und möchte daran festhalten mehr und mehr zu erleben.

    Ich vermute das charismatische Heilungsveranstaltungen vieles aufpauschen- da die sie nehmen, wenn in eine positiven, glaubensstarken Athmosphäre da ist- dass mehr Heilung passieren kann.

    Der Weg nicht einfach platt für andere um Heilung zu beten, sondern in Absprache mit Jesus, zuhören was er möchte und dann handeln bzw. erwarten das etwas passiert. Ist eine gute Annahme und Übung.

    (sorry – für meine Kontrusen Gedanken). Herzliche Grüße

  2. Mal wieder eine kurzweilige Sendung. Danke dafür.
    Ich hätte einige Rückfragen bzw. Anmerkungen dazu.

    Tobi erzählt, dass er in Situationen, in denen er für Heilung betet immer zwei Punkte für sich prüft.
    1.) Herrscht Freiheit?
    Ich finde es toll, sich diese Frage zu stellen – muss aber die Gegenfrage stellen, ob mein Gegenüber in einer Notlage (ohne die er ja kein Heilungsgebet bräuchte) überhaupt in absoluter Freiheit sein KANN. Ich behaupte, dass das nicht so ist. Not (da nehme ich jetzt Blasen am Fuß und von der Wand gefallene Waschlappen aus) NIMMT Freiheit und schafft Abhängigkeit. Die Frage nach der Freiheit lässt sich also in einer solchen Situation nicht so leicht beantworten wie Tobi es nach meinem Empfinden tut.
    Die andere Frage, die Tobi sich stellt ist, ob er von Liebe motiviert ist. Finde ich auch gut, die Frage.
    Aber wie er in dem Moment, in dem er fremde Leute auf der Straße anquatscht wissen kann, ob er sie liebt, ist mir unklar.

    Was Tobi ist außerdem anmerkt ist, dass er sich nicht von der Möglichkeit blockieren lassen möchte, sich zu blamieren oder zu scheitern. Gut erstmal. Aber was ist mit der Möglichkeit einer tiefen Enttäuschung beim Gegenüber? Wäre es ein Grund, sein Kommunizieren und Tun zu hinterfragen, wenn er auch für Andere ein emotionales Risiko damit einginge?
    Was es zum Heilen nach seiner Aussage braucht, ist die Haltung „Ey Jesus, wir ham Bock!“. Schnoddersprache find ich immer gut und ich setze mich gern für ihre Förderung und Verbreitung ein. Aber ist dieses Bock haben so eine Art Wecker für Jesus, der ihm sagt „Ouh, Tobi ist heiß – ich muss dann mal!“?
    Was ich sagen will ist, dass ich in den Ausdrucksweisen und Beschreibungen der Kommunikation den Eindruck gewinne, dass Gott auf Abruf arbeitet.
    „Ich erlaube Jesus, zu mir zu sprechen.“ – „…Jugendliche, die Jesus viel Freiraum geben.“ – „Wenn es im Auto langweilig ist, frage ich Jesus, ob er Bock hat, was zu machen. Alternativ würde ich sonst Farmville spielen.“ (Letztes Zitat ist nicht ganz wörtlich und auch sicher überspitzt, spiegelt aber meinen Eindruck!)
    Ich kriege das nicht mit meinem Gottesbild zusammen. Für mich IST Jesus der Freiraum, ich muss ihm diesen nicht geben. Wenn Jesus Bock hat, was zu machen, gibt ER MIR Bescheid, nicht ich ihm. Ich komme da stellenweise nicht mit.
    Kann aber auch an Missverständnissen liegen.
    Ich bin da belehrungsoffen.

    Noch ein abschließender Kommentar zu Jays Charismatentrauma: für mich persönlich ist das emotionale Hochputschen ist nicht das Problem. Mit Hände heben, auf den Rücken fallen und verrückten Aufführungen habe ich garnicht solche Schmerzen.
    Ich finde es viel kritischer, in pseudonüchternem Ton Haltungen und Lehren präsentiert zu bekommen, deren Seichte ich nicht (wie bei vielen Lobpreisnummern) nach spätestens acht Takten identifizieren konnte.

    Siegfried Zimmer lädt in einer Aufnahme seines Theodizee-Vortrages alle Heilungsbetenden dazu ein, die Nürtinger Nervenklinik leer zu beten.
    Tobi sagt wiederholt, dass die reine Durchführung des Heilungsgebets simpel, basic und insgesamt Pipifax ist.
    Zur reinen Durchführung eines solchen Gebets gehört aber mehr, als die Fähigkeit, in ganzen Sätzen zu sprechen, wie ich finde. Ich meine damit keine Salbung, Bevollmächtigung oder Krönung zum Königskind.
    Ich meine damit die Eier, einem Menschen in teilweise existenzieller Not und vielleicht sogar Todesangst ein Angebot zu unterbreiten, dass im Falle des Scheiterns höhere Wellen schlagen kann, als wir aushalten können oder möchten.

    Ich bin sehr sehr kritisch diesem Talk gegenüber.
    Trotzdem freue ich mich immer wieder über Denkanstöße jeder Art.
    Ihr wollt es ja immer wissen, wenn man irgendwas meint.
    Ich meine und höre weiter und hoffe, dass meine Anmerkungen bei auch allen in den richtigen Hals rutschen.
    Liebe Grüße, Johanna

    1. Danke Johanna für deinen Kommentar! Hier ist Gofi. Bei uns ist alles im richtigen Hals angekommen, und ich für meinen Teil finde das richtig gut, was du schreibst. Ich würde dennoch Tobi gerne beispringen.

      Es stimmt zwar, dass die wenigsten Notleidenden besonders freie Menschen sind (obwohl es das gibt: Man kann die Erfahrung machen, dass einem in einer Notsituation klar wird, von wie vielen Banalitäten man sich freiwillig abhängig gemacht hat, und gerade durch die Notlage ein freierer Mensch sein als zuvor). Wenn ich Tobi aber richtig verstehe, dann geht es ihm vor allem um die Freiheit, ja oder nein sagen zu können, dem Gebet also zustimmen oder es ablehnen zu können. Der Punkt ist, dass ein unverbindliches Angebot gemacht wird, das ohne Gesichtsverlust abgelehnt werden darf.

      Jetzt schreibst du, dass du befürchtest, dass die Situation für den leidenden Menschen nach dem Gebet eher noch schlimmer werden könnte, wenn nichts passiert. Diese Erfahrung gibt es tatsächlich, allerdings, würde ich sagen, eher in dem Rahmen von Heilungsveranstaltungen, zu denen Menschen schon mit großen Erwartungen und der Hoffnung auf Heilung pilgern, oder im Rahmen von christlichen Gemeinschaften, in denen Gruppen die Heilungserwartungen hochpuschen. Tobi beschreibt eine andere Situation, die viel unscheinbarer ist und viel weniger mit Erwartungen überladen ist. Ich kenne keine Statisiken, habe aber auch schon für Menschen um Heilung gebetet (manchmal mit Heilungserfolg, manchmal nicht), und meiner Erfahrung nach haben Menschen in dem Rahmen, den Tobi beschreibt, unabhängig vom Ausgang des Gebetes, grundsätzlich das gute Gefühl, dass sich jemand für ihre Probleme interessiert hat und sich für sie Zeit genommen hat.

      Wenn wir ehrlich sind, wissen wir alle, dass Krankheit und Leid Teil des Lebens sind. Wir hoffen, dass es uns nicht erwischt, aber wenn es geschieht, können wir nicht ehrlicherweise behaupten, dass wir damit niemals rechnen konnten. Heilung ist, wenn sie passiert, sehr viel überraschender, weil sie allen bisherigen Erfahrungen widerspricht. Ich glaube, sie bestätigt viel weniger unsere Erwartungen. Und deshalb fällt es mir schwer (bezogen auf den Rahmen, den Tobi beschreibt) an die desaströse Wirkung scheinbar nicht erhörter Gebete zu glauben.

      Wohlgemerkt: Ich spreche nicht von dem Fall, wo zB eine mehrfache Mutter tödlich erkrankt und Mitchristen behaupten, wenn sie nur glaube, werde sie geheilt werden, das habe ihnen Gott höchstpersönlich mitgeteilt. Das ist kein ausgedachter Fall, sondern den haben Freunde von mir erlebt. Die Mutter ist schließlich gestorben, und die Folgen für die Hinterbliebenen waren natürlich noch verheerender, als sie es ohnehin schon waren. Wenn Gläubige in so einer sensiblen Situation Erwartungsdruck aufbauen und vorschnell von Heilung reden, machen sie sich, meiner Ansicht nach, schuldig.

      Und das führt natürlich zu deinem Zimmer-Zitat und zu der Frage, warum Gott sich dazu herablassen sollte, Bauchschmerzen zu heilen oder verkürzte Beine zu verlängern, wenn er gleichzeitig Mütter sterben lässt.

      Vielleicht darf ich an dieser Stelle anmerken, dass ich nicht nur an übernatürliche Heilung glaube, sondern auch Vater zweier behinderter Kinder bin, von denen ich nicht WILL, dass sie geheilt werden. Ich habe meine Gründe, sie hier auszuführen, dauert zu lange. Ich beschränke mich darauf: Ich gebe Zimmer (den ich schätze) nicht Recht. Die Anwesenheit von Leid in der Welt widerlegt nicht die Möglichkeit übernatürlicher Heilung und belegt auch nicht, dass unsinnig ist, für Heilung zu beten. Dass aber Heilung möglich ist, bedeutet ebenfalls nicht, dass alle geheilt werden, die es wollen (und die es nicht werden, wollten es eben nicht doll genug). Ich weiß: Die Gegner des Heilungsgebets argumentieren wie Zimmer, und viele der Befürworter behaupten, Gott wolle grundsätzlich alle heilen (weshalb alle, die nicht geheilt werden, selber schuld sind). Ich glaube weder das eine noch das andere.

      Meine persönliche Überzeugung ist, dass Leid Teil des Lebens ist und die Regel darstellt. Die Abwesenheit von Leid ist die Ausnahme, nicht umgekehrt. Und die Heilung von Krankheit und die Errettung von Leid ist die gelegentliche Erfahrung göttlichen Handelns, die uns darauf hinweist, dass jenseits der Frage ‚Gehts mir gut oder schlecht?‘ Fragen auf uns warten, die weitaus wichtiger sind, selbst wenn ich im Moment des Leides an kaum etwas anderes denken kann, als meinen persönlichen physischen oder seelischen Schmerz (ich weiß, wovon ich rede). In der Heilung scheint die göttliche Wirklichkeit auf. Nicht nur dort. Aber eben auch dort. Deshalb ist das ein wichtiges Thema. Und sich und andere um diese Erfahrung zu bringen, indem man eben nicht um Heilung betet, muss schon verdammt gut begründet sein, denke ich zumindest.

      Bleibt die Frage (du hast ja wirklich nicht nur ein Fass aufgemacht!), inwiefern Gott sich von mir zum Handeln auffordern lassen muss. Die Frage ist: Handelt Gott auch ohne uns? Oder nie ohne uns? Handelt er nur auf direkte Anfrage hin? Braucht es das Gebet überhaupt? Diese Fragen verlassen den Rahmen ‚Gebet um Heilung‘ ja, das sind ja ganz grundsätzliche Fragen. Politisch aktive Christen zitieren gerne den Satz ‚Gott hat keine anderen Hände als unsere‘. Hier scheint man recht gut mit dem Gedanken klar zu kommen, dass Gott nur durch seine Menschen handelt, sich ansonsten aber nicht blicken lässt, wenn sie gerade unwillens sind, aktiv zu werden. Bei ‚übernatürlichen‘ Erfahrungen schwenken wir dann gerne um 180°: Wenn Gott handeln will, sagen wir, tut er das so oder so. Da muss ich ihn nicht auch noch bitten. Ich denke, beides ist falsch.

      Von außen betrachtet ist es nicht zu erkennen, ob der von Gott begeisterte Mensch auf Gottes Anstoß hin betet oder handelt oder ob Gott lediglich auf die Handlung/das Gebet des Menschen hin reagiert. Ich glaube, dass die Menschwerdung Gottes in Jesus und die Gabe des Heiligen Geistes an Pfingsten eine Art symbiotische Verbindung zwischen Gott und Mensch nahelegt, so dass nicht zu unterscheiden ist, ob zuerst der Mensch oder Gott handelt. (Jesus sagte: ‚Ich tue nur das, was ich den Vater tun sehe‘, aber was, bitteschön, sah er denn genau?) Der Gedanke des partnerschaftlichen Handelns von Gott und Mensch liegt schon im Schöpfungsbericht ziemlich nahe. Das Gleichnis vom Verlorenen Sohn greift das Thema auch auf (‚alles, was mein ist, ist dein‘ sagt der Vater zum älteren Sohn), und ich bin sicher, wir können noch mehr biblische Belege finden. Bezeugt ist beides: dass Gott durch Menschen handelt und dass Gott auf die Bitte von Menschen hin handelt. Das ist, wenn man von einer partnerschaftlichen Beziehung zwischen Gott und Mensch ausgeht, kein Widerspruch, meine ich. Und ich entdecke darin auch kein theologisches Problem. Wenn man dann noch hinzunimmt, dass Jesus uns geradezu dazu auffordert, Dinge von Gott zu erbitten, ist das fürbittende Gebet – worum auch immer – eine Selbstverständlichkeit.

      Soweit mein Senf zur Sache. Vielleicht hilft es ja. Vielen Dank für deine klaren und klugen Anmerkungen! Ich freu mich, dass du bald mal bei uns zu Gast bist!

      1. Danke Gofi!
        Ich hab jetzt wieder mal was Frisches zum drüber nachdenken. Und ich tue es gern, weil ich auf deinen Ton und deine Art zu erklären so gut klarkomme!
        Ich freu mich auch auf alles, was da kommt – und nicht zuletzt auf weitere spannende Hirn- und Horinzonterweiterungstalks!
        Johanna

      2. Hallo, habe nicht alles in den Kommentaren gelesen, will nur eine Info zu Siegfried Zimmer geben. Er ist überhaupt nicht gegen Heilung. Ganz im Gegenteil. Er war schon selbst mit einem Heiler in Deutschland unterwegs. Und hat davon nur positives berichtet.
        Ich war im Winter 2014 bei einer Vortragsreihe von ihm zum Thema Heilung.
        Er ist der festen Überzeugung, dass nicht nur Jesus und die Jünger heilten sondern das Heilung fest zu Kirche gehört. Er ist generell für die Ausübungen aller Geistesgaben in der Kirche. Er tadelt die Charismatiker für die Lieblosigkeit in der Anwendung der Gaben und die etablierten Kirchen für den ungehorsam die Geistesgaben unter den Teppich zu kehren. Sein Schlüssel zur Sache ist mit der Heilung und den Geistesgaben ist das Hohe Lied der Liebe. Seiner Ansicht nach schreibt Paulus das alles über die Liebe, weil gerade die Gaben und eben auch die Heilung oft ohne Liebe angewendet werden.
        Ich persönlich denke das Menschen die tatsächlich viel mit Gott erleben in der Gefahr stehen richtige Ekelpakete zu werden. Vollmächtig dreschen sie auf andere ein weil sie ja im Recht sein müssen wenn sie so viel erleben.
        Genauso wie die Jünger, die Feuer vom Himmel rufen wollten weil eine Stadt das Evangelium nicht aufnehmen wollte und Jesus sie energisch in den Senkel stellt. Dieses vollmächtige Gehabe hat bei Heilungen nix zu suchen. Wer verletzt und krank ist, braucht erst recht einfühlsame Menschen. Zu recht finden wir Ärzte die zwar ihren Job gut machen und Menschen helfen können aber sonst kalt und schroff sind nicht gut. Wie kann es sein das Heilungsgottesdienste oder christliche Heiler dann ebenso kalt mit ihrer Gabe umgehen. Wer auch nur im Mindesten den Heilungsmisserfolg oder die Krankheit als zusätzliche Schuld und Last auf die Kranken legt, handelt völlig an der Bibel vorbei. Ein Element eines Jesuszentrierten Umgangs mit einem kranken Menschen ist, ihm Lasten von den Schultern zu nehmen. Ein Heilungsgebet sollte immer eine Sollidarisierung mit dem Kranken sein, keine Solidarisierung mit Gott. Wir stellen uns im Auftrag Gottes auf die Seite des Kranken und schreien an seiner Stelle zu Gott. Wir artikulieren seinen Schmerz, sein Leid als echte Geschwister. Dort wo einer zweifelt und nicht mehr kann, für den ergreifen wir das Wort. Warum tust du dieser Frau das an, schreit Elia im Alten Testament Gott an, bevor er den Sohn der Frau, bei der er sich versteckt, vom Tod erweckt. In Wirklichkeit rennen wir bei Gott offen Türen ein, wenn wir für andere beten. Trotzdem sind wir gerade dann auf dem richtigen Weg, wenn wir für den Kranken mit Gott streiten, wenn er eben nicht heilt. Das wollen wir nur nicht tun weil es viel einfacher ist zu sagen : Na dann hat Gott es eben nicht gewollt. Mit so was einen Kranken im Regen stehen zu lassen und relativ cool zum nächsten zu gehen, und die nur Erfolge als Glaubensbestätigung zu nehmen ist geistige Selbstbefriedigung. Wenn wir beim Kranken bleiben und die „Nichtheilung“ mit ihm Aushalten tun wir Gottes Werk. Denn Gott macht es genauso. Unsere Aufgabe ist es zu zeigen und mitzuerleben, dass Gott den Kranken eben trotz Nichtheilung weder verlassen noch vergessen hat. Gott hört nicht nur jedes seiner Seufzer sondern er ist selbst in jeder seiner Tränen, spürt selbst jeden Schmerz und die Verzweiflung ist seine eigene. Unsere Aufgabe ist es Zeugnis davon zu geben, dass Gott das Leid des Kranken selbst spürt und er selbst sogar im Sterben anwesend ist. Unser Glaube führt in die Ahnung, dass Gott jedes Leid dieser Welt zu seinem eigenen Leid gemacht hat. Jesus sagt, nicht ein Vogel fällt tot auf den Boden ohne unseren Vater. Ist uns wirklich klar was das bedeutet? Unser Leid und unser Tod ist sein eigener. Das hat er uns am Kreuz auch bewiesen.
        Bedingungslose Solidarität ist das Kennzeichen Gottes. Also müssen wir uns auch mit den Kranken solidarisieren und erst aus dieser Haltung heraus ist ein Heilungsgebet aus Liebe heraus möglich. Ob dann eine Heilung geschieht oder nicht, darf nichts an der Zuwendung die man dem Kranken schenkt ändern. Da darf man ruhig sagen, ich versteh nicht warum Gott dich nicht heilt und finde es auch nicht gut. Diese Glaubensanfechtung mit dem Kranken zusammen auszuhalten und auch bei sich selbst zuzulassen, ist sehr sehr wichtig. Damit umzugehen dazu ist die ganze Gemeinde aufgerufen, die die Kranken und die Heiler in ihrer Anfechtung tragen muss. Wir wissen nicht warum Gott manchmal heilt und im Übrigen die ganze Welt so übervoll von Leid, Krankheit und Tod bleibt. Aber wir wissen das Jesus trotzdem gerade zu den Kranken gegangen ist und ausgerechnet bei denen war, deren Leid andere Menschen abgestoßen hat. Tun wir es ihm nach, erleben wir Heilung und Nichtheilung, auf jeden Fall bringen wir seine Liebe zu ihnen ohne die auch eine Heilung nicht vollständig ist. Grundsätzlich müssen wir alle lernen auch auf seine Liebe zu vertrauen, wenn wir krank werden und streben. Gemeinsam machen wir Freude und Leid in dieser Welt durch. Wir freuen uns mit den Geheilten und weinen mit den Nichtgeheilten. Und das eben nicht passiv und Schicksalsergeben, sondern aktiv in der Kraft des heiligen Geistes der Feste zum überschwappen bringen kann und eben auch Heilung schenkt. Genauso wie er Licht und Liebe zu den dunkelsten Stellen trägt auch in ungeheilter Krankheit Sterben und Tod. Warum sollte der Geist uns in unaussprechlichen Seufzer vor Gott vertreten wenn wir nicht wissen sollen was wir beten wenn manche Halleluja Christen meinen Gott heilt immer. Gerade Krankheit und Leid anderer Menschen macht uns oft stumm vor Gott. Und da ist es sogar eine der Geistesgaben das uns Gottes Geist vor Gott vertritt. Es ist in Gottes liebevollem Wessen fest angelegt das man sich für andere im Leid einsetzt. Jesus setzt sich für uns ein, der Geist setzt sich für uns ein also muss uns doch endlich klar werden das Gott insgesamt niemals damit einverstanden sein kann, wenn wir uns an den einzelnen Heilungen die tatsächlich geschehen aufgeilen und Menschen bei denen nichts geschieht ratlos zurücklassen nur weil wir keine Antwort haben. Lernen wir endlich auch ohne Antworten Liebe zu schenken? Gemeinsam mit dem Kranken ratlos zu sein? Seine Tränen mitweinen? Mit ihm zu lachen weil es auch wärend einer Krankheit Lebenswertes gibt? Glauben wir wirkliche an einen Gott der auch hinter Krankheit und Tod noch unser Gott ist dann sollten wir auch letzte Wege miteinander gehen und versuchen es auszuhalten. Vielleicht sind dafür die Heilungen ja in Wirklichkeit da. Damit Gott uns mit Heilungen zeigen kann..Hey ich hab die Sache mit Krankheit Leid und Tod wirklich im Griff …schaut ich kann euch heilen, euch Leben schenken ….also vertraut mir auch in eurem Krank sein; sterben und Tod ..ich bin mit dabei, habe eure Schmerzen, sterbe mit euch und ihr steht mit mir wieder auf. Vertraut mir auch wenn ihr nicht versteht warum ich euch und mir selbst das alles zumute.

    2. Liebe Johanna,
      Gofi hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es da wohl eine tollen, kritischen Kommentar zur Sendung mit mir gegeben hat und ob ich Lust hätte zu antworten – und das hab ich.

      Zunächst mal kann ich alle deine kritischen Punkte sehr gut nachvollziehen (bis auf den Liebes-Punkt) und sie machen zunächst mal nur deutlich, dass so eine Sendung Grenzen hat und manche deiner Fragen wohl beantworten worden wären, hätte es die Frage dazu gegeben und es macht deutlich, dass das Thema ein sensibles ist und ich auch nicht perfekt damit umgehe.
      Aber zum Glück gibt es ja Kommentarfunktionen und ich kann noch manches zur Sendung ergänzen ☺

      Also dann, zu deinem ersten Punkt „ist ein Mensch in Not wirklich frei? Bzw. frei mein Angebot anzunehmen, oder auszuschlagen?“
      Die Antwort muss m.E.n. klar NEIN lauten. Ich bin der Überzeugung, dass wir nie zu 100% frei in unserer Entscheidung sind. Da spielt jedoch nie nur die Not eine Rolle, sondern natürlich auch meine Biografie, Bildung usw. Logisch. Ich kann also nur versuchen das mir mögliche Höchstmaß an Freiheit anzubieten. Und das versuche ich – je fremder mir eine Person, desto vorsichtiger bin ich. Allerdings war die Not der Menschen für die ich bisher gebetet habe in den meisten Fällen nicht wirklich sehr groß! Die Meisten haben sich doch mit ihrer Krankheit/Einschränkung abgefunden und denken gar nicht über eine Alternative nach. Sie sind eher so in ihren Denkmustern bezüglich Heilungsmöglichkeiten gefangen, dass es ihnen schwer fällt, sich auf mein Angebot einzulassen. Es ist also mitnichten so, dass sie sich meinem Angebot kaum entziehen könnten. Die Regel ist, dass sie zunächst eher ablehnen!
      Hinzu möchte ich erwähnen, dass Abhängigkeit nicht grundsätzlich, wie deine Aussage vermuten lässt, negativ ist. Denn wenn es keine absolute Freiheit gibt, dann ist nicht die Frage der absoluten Freiheit zu stellen, sondern die Frage, in welchem Abhängigkeitsverhältnis habe ich die größtmögliche Freiheit?
      Und die habe ich wohl in der Abhängigkeit zu Jesus…aber das nur am Rande…

      Deine nächste Frage war, wie ich im Moment der Ansprache wissen kann, ob ich die Person liebe oder nicht. Diese Frage befremdet mich ein wenig. Welche Kriterien gibt es denn um das festzustellen, als die eigene Gewissheit? Woher weißt du denn, dass du deinen Partner liebst?
      Für mich ist es sehr simpel: Ich laufe auf der Straße, sehe die Person der ich Gebet anbieten könnte, aber traue mich nicht. Also bete ich: „Jesus, wie sehr liebst du diese Person? Bitte zeig mir deine Liebe für diesen Menschen.“ Und entweder mein Herz wird von der Liebe Gottes zu dieser Person erfüllt und ich habe daraufhin den Mut sie deshalb anzusprechen, oder mein Herz bleibt kalt und ich traue mich nicht.

      Dein nächster Punkt war die Möglichkeit eine emotionale Enttäuschung beim Gegenüber auszulösen.
      Richtig, diese Möglichkeit ist gegeben. Meiner Erfahrung nach zumeist bei Christen. Denn Christen hegen Erwartungen gegenüber Gott, Atheisten nicht. Mit ihnen zu beten ist, was diesen Aspekt angeht, sehr unproblematisch (wenn es denn zum gebet kommt und sie nicht ablehnen, weil sie es für albern halten).
      Gefahr zu laufen, dem anderen eine solch große Enttäuschung zu eröffnen, dass eventuell seine Gottesbeziehung in die Brüche geht, dieser Gedanke lässt mich immer wieder sehr unruhig sein, er macht mir immer wieder Angst und er hinterfragt all mein Tun in diesem Bereich auf das Tiefste!
      Es führt dazu, dass ich manchmal zu dem Ergebnis komme, einer bestimmten Person kein Gebet anzubieten – zumindest nicht, wenn ich nicht zuvor ausführlich mit ihr das Risiko besprechen kann. Sehe ich die Gefahr einer großen Enttäuschung bei einer Person, so ist mir ein Gespräch, indem wir über das Risiko des nicht geheilt werdens sprechen, enorm wichtig. Und ich bete dann nur, wenn die Person bereit ist das Risiko mit mir einzugehen. Vor Kurzem kam es auch vor, dass ich mir von Herzen gewünscht habe, für eine mir bekannte Person im Rollstuhl beten zu dürfen. Bei Menschen mit Behinderung bin ich aber vorsichtiger, als bei Menschen mit einer „normalen“ Krankheit oder einem Knochenbruch. Also betete ich, dass die Person doch selbst den Mut und die Lust aufbringen würde, mich zu bitten für sie zu beten. Ich wollte nämlich nicht von mir aus auf sie zu kommen – der Freiheit und des Risikos wegen. Am Sonntag gab es eine Predigt zum Thema „Gebet um Heilung“ und anschließend kam sie auf mich zu und bat mich um Gebet…wunderbar! Im Übrigen glaube ich, dass eine schnell entstehende Enttäuschung (nach 1x beten z.B.) etwas mit dem Gottesbild der Person zu tun hat und es an dieser Stelle theologische Arbeit mit ihr bedarf.

      Deine nächste Frage war, ob Jesus mir Bescheid gibt, wenn er was tun will, oder ob ich ihm Redeerlaubnis geben muss. Nein, ich glaube nicht, dass es hier um eine Erlaubnis geht, sondern um meine Bereitschaft zu hören und zu tun. Vielleicht bist du mir da einfach weit voraus und bist für Jesus immer ansprechbar und bereit das zu tun, was du von ihm „hörst“. Bei mir ist das nicht so. Ich muss mich im Alltag immer wieder ganz bewusst dazu entscheiden Jesus jetzt zuzuhören. Wie du deine Bereitschaft Jesus gegenüber zum Ausdruck bringst weiß ich nicht, würde mich aber interessieren. Ich mache es so, dass ich ihn einfach frage, ob es gerade etwas gibt, was ich in seinem Namen tun könnte. Und wenn ich dann etwas mitbekomme – super. Wenn es still bleibt, dann bleibt es eben still. Gott bleibt dabei der Unverfügbare. Ich bin nur inzwischen der Überzeugung, dass Jesus weit häufiger Lust hätte mich zu gebrauchen, als ich innerlich auf Empfang bin. Ich glaube, der Heilige Geist würde weit aus häufiger zu meinem Geist sprechen, wenn ich bereit wäre zuzuhören. Und selbstverständlich könnte ich mich auch entscheiden Farmville zu spielen und nicht auf Gottes „Reden“ zu konzentrieren. Ehrlich gesagt entscheide ich mich meistens das zu tun, was ich gerade tun will oder für richtig halte, anstatt inne zu halten und zu fragen, was Gott gerade tun will. Und ja, in meiner Vorstellung gebe ich Gott den Freiraum zu reden/zu handeln. Denn so wie ich Gott erlebe, nimmt er ihn sich nicht einfach so gewaltsam. Ich räume bewusst meine toDo-Liste im Kopf bei Seite und gebe seinem Reden Raum in mir…so stelle ich mir das vor.

      Zuletzt hast du die Aussage getroffen, dass zur reinen Durchführung eines Heilungsgebets mehr gehört als die Fähigkeit, in ganzen Sätzen zu sprechen und du meintest damit, die „Eier zu haben, einem Menschen in teilweise existenzieller Not und vielleicht sogar Todesangst ein Angebot zu unterbreiten, dass im Falle des Scheiterns höhere Wellen schlagen kann, als wir aushalten können oder möchten.“ Ja, ich gebe Dir zu 100% Recht. Allerdings eben nur im Bereich der großen oder existentiellen Not. Wenn ich für ein zu kurzes Bein bete, oder für einen gebrochenes Schienbein, oder für Migräne, dann brauche ich nichts weiter als Mut, Gottvertrauen und von mir aus auch die Fähigkeit in ganzen Sätzen zu sprechen. Mein Anliegen im Talk war es auch primär Menschen die Angst zu nehmen, sich mit der Thematik auseinander zu setzen und praktisch zu werden. Die Jünger haben zuvor auch keine 5 Seelsorgekurse und Kommunkationstrainings besucht, bevor sie angefangen haben Kranken zu befehlen gesund zu werden, aufzustehen oder wieder lebendig zu werden. Selbst Kinder können und tun es. Mein Wunsch war es, dass Menschen, die das Thema „Gebet um Heilung“ in den obersten Winkel der Heiligkeit stecken, sich trauen es runter zu holen und anfangen praktisch zu werden. Dass es aber, wie in jedem anderen Bereich auch, extreme und sehr sensible Bereiche und Situationen gibt, ist klar. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass auch in einer Extremsituation das Angebot um Heilung zu beten seinen Platz finden kann und sollte! Selbstverständlich muss das Angebot der Situation entsprechend eingeführt werden und muss auch ablehnbar sein. Das ist für mich klar. Aber das Angebot nicht zu machen, in dem Wissen, dass vielleicht Heilung möglich wäre, hieße für mich, diesem Menschen eine Chance verweigern die sein Leben und das seiner Familie usw. gänzlich verändern könnte. Was für ein Arzt wäre ich, wenn ich meinen Patienten nicht alle möglichen Therapiemöglichkeiten aufzeigen würde??? Jemandem das Angebot für ein Heilungsgebet zu verweigern, nur weil es ein sensibles Thema ist und weil es Risiko bedeutet, hieße für mich, diesen Menschen ein Stück Liebe zu verweigern.

      So weit mal alle meine Gedanken dazu. Ich hoffe sie „rutschen alle in den richtigen Hals“

      Herzliche Grüße
      Tobi

      1. PS ich will noch ergänzen, dass es für mich aber natürlich auch Situationen gibt, in denen ein Angebot um Heilung zu beten fehl am Platz wäre. Wenn die Person sterben will, nicht mehr kämpfen will, Frieden mit der Krankheit gefunden hat oder ähnliches. Ich MUSS kein Angebot machen, aber ich kann und meiner Ansicht nach sollten wir es auch – aber immer nur als Ausdruck der Liebe Gottes. Wo aber eine andere Handlung (oder nichts tun) größere Liebe zum Ausdruck bringen würde, so ist diese Handlung die zu wählende.

  3. Lieber Tobias,
    zunächst und sofort ein großes und ernst gemeintes DANKE für dein intensives Eingehen auf meine Gedanken!
    Ich kann und werde jetzt nicht auf alle angeführten Punkte antworten. Nicht zuletzt, weil mich deine Ausführungen zum weiteren Nachdenken anregen und während man noch denkt, postet es sich schlecht.

    Wichtig wäre mir aber für den Moment, noch einmal eine öffentliche und lauthalse Entschuldigung loszuwerden, sollte ich dich persönlich getroffen haben. Ich neige zur spitzen Formulierung (und lebe nicht zuletzt deswegen in großer Angst vor möglichen Kommentierungen zum baldigen Hossa-Talk mit MIR als derjenigen, die im Affekt irgendwie nicht immer alles astrein zu Ende formulieren konnte ;-)!). Sollte ich an dieser Stelle eskaliert sein, tut mir das aufrichtig leid. Weißt du, ich denke, dass durch meine Arbeit im Hospiz manchmal die Gäule mit mir durchgehen, wo ich einen potentiellen Seelenschaden beim Todkranken und Sterbenden wittere. Durch deine Antwort werde ich mir dieser Hochsensibilität aber einmal mehr bewusst und werde es üben, das Thema auch noch aus anderen Blickwinkeln anzuschauen als bisher. Falls das nicht klappt, würde ich mich mit weiteren Fragen – fair formuliert – wieder auf diesem Kanal bei dir melden.
    Deal?
    Viele Grüße, Johanna

    1. Hey Johanna,
      hab heute erst deinen Kommentar gelesen. Danke!
      Und nein, du bist nicht eskaliert und hast nicht zu spitz formuliert. Wär ja ne arme Diskussion, wenn alles harmonisch ablaufen würde – mir ist manchmal unter meinen Bibelschulchristenfreunden leicht langweilig gewesen, weil alles immer so nett war und keiner mal provozierte oder spitz formulierte – wie will man denn da diskutieren? 🙂

      Grüße
      Tobi

  4. Markus Pinschmidt

    Servus Gofi, hallo Jay und alle Interessierten.
    Geistlich – kritisch könnte ohne Ende weiter diskutiert werden, aber…

    …wie wäre es, alles von der anderen Seite aus anzugehen? Wir betrachten und diskutieren nicht die aktuellen Themen oder Probleme, sondern fangen „vorne“ an. Dort, wo wir herkommen. (Würde auch zum Sinn des Lebens passen)

    Wenn die Bibel wirklich Gottes Wort ist… also alles letztenendes aus Gottes Blick dort steht, ist auch die Schöpfungsgeschichte wahrhaftig und kein Märchen, das irgend wann mal einer aufgeschrieben hat. Also hat dieses „unfassbare“ übernatürliche Wesen eine irdische Welt geschaffen und diese Welt mit der Erschaffung des Menschen vollendet. Das ist eigentlich schon alles. Leider. Leider ist das zu „einfach“, so dass wir heute in unserer geschäftigen schnelllebigen Welt nicht mehr den tieferen Sinn darin suchen.

    Und jetzt behaupte ich, dass kein Mensch seine Antworten im Leben finden kann, wenn er nicht kapiert, wieso Gott am 6.Tag den Menschen geschaffen hat. Und genau diese Erkenntnis würde unsere ganzen Probleme beseitigen. Komplett.
    Ich behaupte auch, dass Jesus mit dieser Erkenntnis auf Erden lebte. Er verkörperte, neben seinem Auftrag als „Opfer“, genau den Grund der Schöpfung. Er lebte immer zu 100% mit seinem Papa zusammen. Und alles andere war „nur“ eine Folge daraus.
    Wir aber versuchen heute, mit den Folgen anzufangen und basteln uns einen zurecht, damit dieses Konstrukt irgend wie aufrecht erhalten werden kann. Wohin das führt, erleben und diskutieren Jay und Gofi seit letztem Jahr so eindrucksvoll.

    Ok. Weiter bin ich bisher nicht.
    Dieses 100%ige Leben mit meinem Papa suche ich noch… keine Ahnung, wie das genau funzt, aber ich weiß, dass das mein Papa hinbekommt, denn er ist der einzige, der das kann… und macht… wenn wir Ihn freie Hand geben.
    Ich sträube mich immer mehr dagegen, diese christlichen „Machenschaften“ mit zu machen, die doch eigentlich unser Ausdruck unseres Zusammenlebens mit dem Papa sein sollten. Ohne diese enge Gemeinschaft mit Ihm, wie Jesus es damals zeigte, renne ich nur um den heißen Brei (den Sinn meines Lebens) herum und erfahre niemals, wie der Brei denn nun wirklich schmeckt.

    Weiterhin viele Ideen, Antworten und Erfahrungen wünscht euch
    Markus

  5. Ich fand die Sendung sehr hörenswert; vielen Dank dafür. Ich bin froh zu vernehmen, dass auch andere Geschwister etwas Mühe damit haben, richtig zu verstehen und zu deuten, was Gott will – oder manchmal anscheinend auch nicht will (oder nicht tut) in Bezug auf Heilung.

    Erstens bin ich davon überzeugt, dass Gott auch heute Heilung und Heilungswunder tut. Wäre ja auch seltsam, wenn nicht. Sagt doch Jesus selbst: „Ich bin bei euch alle Tage“, und von seiner wunderbaren Kraft hat er doch sicherlich nichts eingebüsst. Ich bezeuge persönlich, dass ich wunderbare Heilungen (körperlich und seelisch) erlebt habe, sowohl an mir selbst und auch an Menschen in meinem Umfeld.

    Zweitens ist es jedoch eine Tatsache, die ich auch erlebt habe, dass manchmal sogar viel und ernstes Gebet keine Heilung hervorruft. Das wirft natürlich Fragen auf. Die Deutungen, die im Gespräch gekommen sind, finde ich durchaus gut und richtig. Dennoch möchte ich den Deutungsraum noch etwas ausweiten, ggf. sogar mit etwas unpopulären Thesen.

    Einerseits bin ich fest davon überzeugt, dass Gott manchmal (MANCHMAL !!) mit Krankheiten und Leiden etwas zu den Menschen sprechen will. Und so lange wie diese Botschaft (im konkreten Einzelfall) nicht verstanden wurde, so lange dürfte es schwer sein, Gott zur völligen Heilung zu bewegen; bestensfalls wohl zu einer Linderung. In solchen Fällen wären halt andere prophetische Gaben hilfreich, wie etwa Prophetie oder Weisheit, um zuerst die Botschaft aufzuzeigen und dann die Heilung fliessen zu lassen.

    Ausserdem gibt es ein starkes und praktisch unüberwindliches Hindernis für die Erhörung von Heilungsgebeten, und das ist – Unvergebenheit. Ich kannte einmal eine ältere (aber nicht alte) Glaubensschwester, die von mehreren ernsten Krankheiten sehr geplagt war. Was habe ich für sie gebetet! (Habe übrigens nicht nur gebetet, sondern ihr auch ganz praktisch Nähe und Unterstützung geschenkt, soweit möglich…) Und was hat sie sich im Glauben nach Gottes Heilung ausgestreckt! Das war sagenhaft. Aber nichts geschah; oder wenn doch, schien es eher schlechter mit ihr zu werden, als besser. Zuerst war ich natürlich völlig irritiert, warum denn Gott sich so „stur“ gegen sie stellt.

    Es hat mehrere Jahre unserer Bekanntschaft gebraucht, bis mir leider klar wurde, dass tief in ihr eine grosse Enttäuschung schlummerte, die sie nicht vergeben wollte. Und da ist das neue Testament ziemlich klar: Wenn wir nicht bereit sind anderen Menschen zu vergeben, dann dürfen wir nicht viel Gutes vom Vater im Himmel erwarten.

    Soweit ein paar „thoughts“ von mir. Prüft alles und das Gute behaltet! LG Picco

  6. Danke für den spannenden Talk. Ich finde mehrere Gedanken daran sehr befreien!
    1. Dass ich mich nicht immer und überall dazu beauftragt fühlen brauche, Leuten Botschaften von Gott zu sagen oder für sie zu beten. Dass das vielleicht auch nicht jedermanns Sache ist oder nicht zu jedem Zeitpunkt in seinem (Glaubens-)leben. Dass es z. B. genauso wertvoll ist, Leute zu begleiten, ihnen zuzuhören etc. Dass man deshalb nicht kleingläubig ist oder so Scherze!
    2. Die Idee, schon vor einem angebotenen Gebet klarzustellen, dass Gott manchmal heilt und manchmal auch nicht! Sehr gut! Damit nehme ich der Enttäuschung ein bisschen den Wind aus den Segeln! Und trotzdem, obwohl ich weiß, dass oft nix passiert, den Arsch zu haben es zu versuchen!

    Und weil ich so auf Bücher stehe, hier noch eine Empfehlung für ein WAHNSINNIG GUTES BUCH zum Thema: Enttäuschung, wenn keine Heilung passiert und was Gott trotzdem daraus machen KANN! Ich habe selten ein so ehrliches Buch gelesen, in dem auch so erbarmungslos mit Gott und der Enttäuschung über sein Nicht-Handeln abgerechnet wird und doch eine solche Ehrfurcht zurückbleibt!!! „Gott braucht dich nicht“ von Esther Maria Magnis: http://www.rowohlt.de/taschenbuch/esther-maria-magnis-gott-braucht-dich-nicht.html

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert