#139 Ist das Gott oder kann das weg?

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43 Kommentare zu „#139 Ist das Gott oder kann das weg?“

  1. Hallo Hossa-Talk, mit eurem aktuellen Talk über Jakob‘s Buch habt ihr mir sehr aus dem Herzen gesprochen. In meiner Arbeit als „Altenheimseelsorger“ ist genau das was Jay in seinem Buch thematisiert das täglich Brot, das ich den gebeutelten Damen und Herren im Seniorencentrum anbiete und zuspreche: Der heruntergekommene Gott, der einer von denen wird, die auf dem Abstellgleis gelandet sind. Bin sehr gespannt auf die Lektüre. Und auf diesem Weg ein großes Dankeschön für Eure Arbeit. Ihr helft mir immer wieder an Gott dran zu bleiben. Eben trotzalldemfragilenAlltagsleben.
    Herzlichen Gruß Wolfgang

  2. Nach den ersten Sätzen Buch bestellt… Mal wieder aus dem Herzen gesprochen und dem Karsamstag mir neu begreiflich und lieb gemacht. Vielleicht kann ich damit weiter glauben… Danke

  3. Danke für den Talk und das Buch. Bin da bereits einmal mit durch. Ja, deine Schwerpunktsetzungen sind in der Tat etwas unkonventionell. Habe ich in dieser Zuspitzung so auch noch nicht gelesen. Interessant.

    Im Talk fand ich besonders die Hervorhebung des Karsamstag „merk-würdig“. Ich denke, das korrespondiert mit dem, was der Hebräerbrief meint, dass der Sohn als _der_ Hohepriester des Neuen Bundes mit allen unseren Schwachheiten mitfühlen kann. Und die größte Schwachheit des Menschen ist nun mal, tot zu sein.

  4. Christina Müller

    Was Jay über die christliche Musik gesagt hat ist mir auch sooo wichtig. Warum singen wir nicht mal über den Gott, der sich ganz klein genacht hat? Warum nicht darüber, wie scheisse das Leben manchmal läuft? Ich wünsche mir da auch ganz andere Klänge. Mit Friede-Freude-Eierkuchen-Schlagerklängen
    lässt sich sowas natürlich nicht rüberbringen. Metal wäre manchmal besser…einfach mal den Schmerz rausschreien….und ehrlich sagen dass so manches Happyend erst im Himmel stattfindet. Immerhin…

  5. Hi, ich hab mir heute die neue Folge von Hossa-Talk angehört und bin neugierig auf Jay`s Buch geworden. Ich wollte es mir auch gleich als E-Book auf mein Handy runterladen, nur leider gibts das Format nicht. Da ich im nicht deutssprachigen Ausland leb, ist es von den Kosten her nicht ganz so einfach, mir das Buch schicken zu lassen. Könntet Ihr da mal beim Verlag nachhaken, das Buch als E-Book aufzulegen? Btw. Gofi`s Buch hab ich ja auch in diesem Format gelesen). Danke!

  6. Sehr schööön…
    und Jay, ich bin schon sehr gespannt auf Band II, III, IV, V, VI und VII aus der Reihe „Ist das Gott oder kann das weg?“. Es gibt noch vieles was da mal von Jays Blickwinkel aus betrachtet werden sollte/ muss!
    Habe das Buch zuerst gelesen und nun den Talk gehört. Super Ergänzung , einiges ist mir noch mehr rein gegangen. Heute Abend werde ich es nochmals lesen…
    So, wie der Inhalt ist auch der Preis unschlagbar.
    Macht ja nix – ihr bekommt euern Lohn ja sowieso im Himmel…und ohne allzu pathetisch zu klingen, seid ihr beiden für meine Rettung verantwortlich….habe dem Glauben eben nicht abgeschworen, sondern bin flankiert von Hossa-Talk mit euch als Wegbegleiter in meine „Freiheit in Christus“ gelangt. DANKE!

    1. Dankeschön, Du Liebe.
      Das freut mich gaaaaaaaaaaaanz doll! 🙂

      Und mal schauen, ob das was mit Folgebänden wird. Ich würde ja immer noch gerne mal was zu Spiritualität schreiben. Und zu Zweifeln. Und zum Umgang mit der Bibel. Und zu… Ja, da gäbe es wohl schon ein paar potentielle Bücher… 😉

      LG,
      der Jay

  7. Die Analogie des Kreuzestodes mit der gescheiterten Ehe darf man ruhig noch mal genauer betrachten: Manchmal kommt der Gott nicht nochmal zurück, manchmal muss man da einfach loslassen und dann kommt nicht derselbe wieder, sondern irgendjemand anderes, wenn überhaupt. Enttäuschte, frohe-Botschaft-Müde Christen können dieser Karsamstag-Zentrierten Religiosität sicherlich etwas abgewinnen, manchmal ist es einfach beruhigender, Jesus in die eigene, nüchterne, agnostische Lebenswirklichkeit zu theologisieren. Es ist ja in der Tat so unerträglich, auf die Frage nach dem Leid keine Entschuldigung für Gott zu haben, da ist der ohnmächtige Gott ein ebenso verführerischer Antwortversuch (und genau das ist er!), wie der strafende Gott, der wartende Gott, der Happy-End-Gott.
    Nein ich bin kein Alles-Wird-Gut, Deine-Frau-kommt-wieder-zurück Christ und kenne diese Pappkameraden auch außerhalb von Youtube nicht, die ihr euch in diesem Talk aufgestellt habt.
    Er zeigt jedenfalls sehr anschaulich, inwiefern eine anything-goes Lesart der Evangelien ein Türöffner für eine christlich-agnostische Gott-ist-schmächtig bis christlich-atheistische Gott-ist-tot-Theologie sein kann.
    Nur passt sie nicht in Gottes mächtiges, rettendes, angeberisches, zickiges Handeln im Exodus, Gottes übertriebene leibliche, finanzielle Wiederherstellung des Hiob, Jesu Versprechen, vieles wiederzuerhalten, nachdem man es für das Evangelium verloren hat, im Diesseits, Jesu heilendes Handeln…

    Ihr merkt es: Ihr habt mich ganz schön aufgeregt. Es sei zumindest beigepflichtet, dass auch diese Aufregung fruchtbar sein kann. Außerdem habe ich zumindest mal als sinnvoll empfunden, den Karsamstag ernster zu nehmen.

    Das ist doch wenigstens mal ein freundliches Ende oder?
    Trotzdem schönen Tag noch, ein Pappkamerad.

    1. Hallo Pappkamerad,
      wenn du dich aufgeregt hast, hat sich die Mühe doch tatsächlich schon ein bisschen gelohnt. 🙂

      Ich kann Deinen Anfragen (und deiner Aufregung) übrigens gut folgen, sind aus Deinem Blickwinkel auch berechtigt. Teilen muss ich sie ja nicht. Denn wie das mit uns Pappkameraden nun mal ist, haben wir nicht viel mehr als Pappkameradenperspektiven zur Verfügung und versuchen daraus jeder auf seine Weise etwas sinnvolles hinzukriegen. Da geht es uns wohl allen gleich.

      Wenn du meinen Pappkameradenblick doof findest, nur zu. Benny Hinn und Kenneth Copeland bieten zB andere Pappkameradenblicke auf das Thema, die dir besser gefallen dürften.

      Aber mir gefällt, dass du den Karsamstag ernster nehmen möchtest. Da hat sich unser Talk doch schon doppelt gelohnt.

      Wünsche Dir ebenfalls einen schönen Tag.
      LG,
      Love, Peace & Hossa,
      der Jay

      1. Ich akzeptiere eine ironische Antwort zu bekommen, die auch durchaus amüsant war. Mein Kommentar war ja sehr streiterisch und das ist auch trotz einiger in ihre enthaltener Argumente wenig konstruktiv.
        Dass du sie gelesen hast und sie nachvollziehen kannst ist für mich ja auch schon ein kleine Gewinn. Wie ich jetzt in der Benny Hinn Ecke gelandet bin, ist mir aber nicht ganz klar. Vielleicht fandest du meine Schrifthinweise zu sehr „Prosperity-Gospel“. Nunja, hoffen wir mal für uns beide, dass ich recht habe xD (Rechthaben ist das neue anything goes)
        Ich wünsche dir jedenfalls auch einen schönen Tag.

        Live long and Prosper! (Benny Hinn, Predigt, weniger Jahre vor der Zerstörung Vulkans)

        1. Wie ich jetzt in der Benny Hinn Ecke gelandet bin, ist mir aber nicht ganz klar. Vielleicht fandest du meine Schrifthinweise zu sehr “Prosperity-Gospel”.

          Yep. Klang für mich danach. Ich mein, aus der Hiobgeschichte ausgerechnet auf „Gottes übertriebene leibliche, finanzielle Wiederherstellung“ abzuheben, schielt doch schon in diese Richtung, oder? An sich hätte ich Hiob ja als einen Kronzeugen meiner Perspektive eingesetzt, aber das hat sich durch Deinen Hinweis ja nun erledigt… 😉

          Zur Ironie. So wie du geschrieben hast, dachte ich mir, dass dir das gefällt. Aber es war durchaus ernst gemeint, dass ich verstehen kann, dass Dir der Talk Mühe macht. Lies vielleicht mal das Buch, da bringe ich vielleicht verständlicher auf den Punkt, was ich sagen wollte (jedenfalls hoffe ich das).

          Live long and Prosper! (Benny Hinn, Predigt, weniger Jahre vor der Zerstörung Vulkans)

          Haha. Sehr schön.

          LG,
          der Jay

          1. Lieber MeisterBM,
            nach einer Nacht drüber Schlafen, vielleicht noch ein paar erklärende Worte.

            Mir helfen die Exodusgeschichte oder Gottes „übertriebene leibliche, finanzielle Wiederherstellung“ des Hiob usw leider nicht, wenn man nicht zumindest mitbedenkt, dass das Exodusgeschehen erst nach einer 400 jährigen Zeit göttlichen Schweigens geschieht, sprich also nachdem einige Generationen in der Sklaverei jämmerlich gestorben sind und diesbezüglich vergeblich zu Gott um Hilfe gerufen haben. Und wer denkt, Gottes Wiederherstellung des Hiob könnte auch nur im Ansatz den vorherigen Verlust seiner Kinder „wettmachen“, hat noch nie ein Kind verloren. Im Angesicht von Holocaust und furchtbaren Weltkriegen ist es mir einfach nicht mehr so einfach möglich, mit der Exodusgeschichte oder Hiob in der von dir erwähnten Form herumzuwedeln. Zumindest nicht, ohne dabei eben auch darauf hinzuweisen, was hier alles gar nicht mehr gut wurde.

            Einer der Hauptgründe, warum ich immer noch an Gott glauben kann, ist, dass sich Gott in Jesus eben nicht als der große Zampano vorstellt, sondern als ein leidender, sich besiegen lassender, von Gott verlassener, ungeretteter, richtig, echt ins Grab gelegter, ohnmächtiger Gott. Sozusagen, der Gott der 400 Jahre Sklaverei vor dem Exodus. Der Gott der verstorbenen Kinder Hiobs. Der Gott der unerhörten Gebete.

            Mir ist schon klar, dass man das Pferd auch von einer anderen Seite aufzäumen kann – ich wollte es in diesem Buch aber bewusst einseitig von dieser Seite aus aufzäumen, weil das zumindest für mich eben der Blick auf Gott ist, der es mir möglich macht, im Angesicht des Lebens weiter zu glauben. Außerdem ist es eine für die Religionsgeschichte dermaßen abstruse Vorstellung eines Gottes, dass sie es verdient hervorgehoben und beleuchtet zu werden.

            Der Schuh wird nicht jedem passen – muss er aber auch nicht (es gibt im Christentum haufenweise Schuhe, die nicht allen passen – das ist also nichts Neues). Aber einigen wird er vielleicht, wie mir, ermöglichen, nicht an Gott zu verzweifeln. Und das wäre doch schon eine ganze Menge.

            LG,
            der Jay

          2. Lieber Jay,
            ich antworte hier auf deinen Beitrag heute morgen:
            „Das Pferd von einer anderen Seite aufzäumen“ ist keine verkehrte Sache. Man macht das natürlich immer von der Richtung, die man für unterrepräsentiert hält. In einer „Gemeinde der Sieger“ in der der persönliche „Breakthrough“ im Vordergrund steht ist „der Gott der verstorbenen Kinder Hiobs“ sicherlich betonenswürdig, übrigens wunderschön formuliert von dir an dieser Stelle.

            Trotzdem: Der tote Jesus ist nicht die andere Seite der christlichen Medaille. Er ist auch nicht der Haken an der Sache, oder der unentdeckte Clou. Und er ist vor allem nicht ein legitimes Fundament einer agnostischen Sieg-feindlichen Trost-Religion.
            Ohne den Ostersonntag, ohne auch nach 400 nicht doch der Exodus stattfand, ohne den Segen an Hiob (der ihn nicht vollständig getröstet, aber doch lebenssatt sterben lies übrigens), wäre der Gott der Ohnmächtigen nur ein Ohnmächtiger, und damit nicht Gott…

            Wie einseitig! Da hast du recht:

            Denkt man meinen Standpunkt weiter, dann ist der Gott der Durchbrüche nicht Gott der (ersten) Kinder des Hiob gewesen. Sondern in dem Fall sogar fahrlässig ohnmächtig, und damit nicht Gott.
            Denkt man aber deinen Standpunkt weiter, dann gibt es keinen Grund zu beten, für den freundlichen Nachbarn, nennen wir ihn Hiob, dass seine Kinder wieder gesund werden. Ist ja der Gott des Trostes der Kranken. Der Gott des Regens macht ja auch keinen Sonnenschein.

            Was will ich damit sagen? Keiner unserer Standpunkte ins extrem gedacht ist so wirklich Jesuskompatibel.

            Bevor ich uns hier aber mit billigen Kompromissen („es braucht beide Perspektiven“) herausmogle halte ich doch an folgendem fest:
            Dass ein prinzipielles diffuses Sieg-Vertrauen für uns Christen sehr relevant ist. Ich will nicht hinaus auf ein harmonisches: „Naja, wenns mal klappt mit dem Beten, dann Halleluja, Ostersonntags-Jesus hat wieder zugeschlagen, wenn wieder nix passiert ist, dann häng ich quasi traurig aber getröstet mit dem Karsamstags Jesus herum.“
            Der diffuse Sieg-Glaube bringt mich zum Beten, für den Exodus eines Freundes, das Hiobs-Ende eines Familienmitglieds, für die Heilung einer Schwester.
            Er zerbricht nicht, wenn der geheimnisvolle Gott nichts tut, durch die Diffusität ist er offen für das Geheimnis, aber hält an einer prinzipiellen Hoffnung fest.
            Auch entgegen der Erfahrung.
            Die Erfahrung dieser Welt, gerade mit deinen Verweisen auf die Zeitgeschichte lässt einen solchen Glauben als dumm, unvernünftig, nicht zeitgemäß erscheinen. Auch tröstet ein solcher Glaube nicht so gut!

            Aber, wenn dieser Jesus doch mehr draufhat, finden wir es nur heraus, wenn wir mehr bei ihm suchen, als nur den Trost!

            Meine Sorge ist, dass deine Perspektive Leute einlädt, aufzuhören mehr zu wollen. Doch noch mal zu beten! Hat ja schon bei Hiobs Kindern nichts geholfen, und bei den Generationen von Sklaven vor dem Exodus, und wo war er denn in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der Gott der Durchbrüche?

            Aber, wenn dieser Jesus doch mehr draufhat, finden wir es nur heraus, wenn wir mehr bei ihm suchen, als nur den Trost!

          3. Hey, danke für den schönen Text.

            Ich bin da übrigens gar nicht weit weg von dir. Ich hatte gar nicht sagen wollen, dass ich von Gott nichts erwarte oder Gebete um Hilfe komplett für sinnlos erachten würde. In meinem Buch gibt es die Auferstehung ja schon auch. 🙂

            Und mit Positionen komplett zu Ende zu denken, kommt man eh nicht wirklich weit. Positionen können letztlich nicht viel mehr als Pappkammeraden sein. Versuche. Das Leben lässt sich nicht einfangen, und Gott schon gar nicht.

            Mir persönlich ist der „Karsamstags-Gott“ aber so wichtig, weil er mich tröstet und mir hilft an Gott nicht zu verzweifeln. Und es ist eben auch eine Seite des Christentums, die sensationell einzigartig ist. Karsamstag hat sonst kein Gott zu bieten. Herrlichkeit können die alle. Das ist puppig. Unserer kann sogar tot sein.

            Außerdem scheint er mir zurzeit nicht gerade überrepräsentiert. Ich finde, das Christentum kann diese Seite durchaus auch herausstellen.

            Im Buch wird aber schon deutlich, dass dies mein Pappkammerad ist, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit besitzt.

            LG,
            der Jay

          4. Gut, bei diesem Kommentar deinerseits stimme ich restlos zu. Im dazugehörigen Talk hätte diese bewusste Einseitigkeit vielleicht erwähnt werden können, oder die Erwähnung ist mir in meinen Kreuzzugsvorbereitungen entgangen 😉

            Deine Art mit einem theologischen Opponenten zu diskutieren war sehr gesund, hilfreich und gar nicht so einseitig, wie ihr im Podcast manchmal rüberkommt.
            Dort muss ein charismatischer Nicht-Enttäuschter-Nicht-Aussteiger-Christ immer wieder mal schlucken, kann aber bei portionierter Einnahme und pastoral begleitetem Detoxing (kleiner Spaß) oft ziemlich viel dazulernen.

            Ich hab auf jeden Fall durch deine Kommentare etwas dazugelernt, und muss mir dann wohl dieses Buch besorgen.
            Gott will es! 😉

            LG

            MeisterBM

          5. Im Podcast sprechen wir ja meistens unter uns, da fehlt dann vielleicht die empfundene Notwendigkeit erklärender, behutsamer vorzugehen. Unter Umständen fällt uns dann gar nicht auf, dass wir Sachen sagen, bei denen andere schlucken müssen. Ich glaube, wir sind zahmer und gesprächsbereiter als manche Leute denken. Von daher, danke für die Nachfragen. Und auch für das „auf den Putz hauen“. Das können wir an sich schon ab 🙂

            Bring Dich ruhig öfter ein. Macht Spaß mit Dir zu diskutieren.

            Ich hab auf jeden Fall durch deine Kommentare etwas dazugelernt, und muss mir dann wohl dieses Buch besorgen.
            Gott will es! ?

            Amen dazu, Bruder. 😉

            LG,
            der Jay

          6. Hallo Jay,

            Meinen allergrößten Respekt für Deinen Respekt.

            Ich glaube, ich hätte mich nach diesem Eingangs-Kommentar, dem förmlich in jeder Zeile der Kamm schwillt, gar nicht erst auf eine Diskussion eingelassen.

            Du schon – heraus kam ein durchaus interessanter, kontroverser, aber zumindest konstruktiverer Verlauf.

            Diese Wendung finde ich gut. Und irgendwie echt jesusmäßig.

            Wollte ich nur mal angemerkt haben.

    2. @MeisterBM
      Mal abgesehen davon, dass die youtuber und youtube-PredigerInnen keine Pappkameraden sind, sondern Menschen aus Fleisch und Blut, die begeisterte Gemeindemitglieder aus Fleisch und Blut und AbonnentInnen aus Fleisch und Blut haben, gibt es die Alles-Wird-Gut-Christen häufiger und realer, als du denkst. Bei mir waren sie beispielsweise Anlass dafür, dass ich meinen Glauben verloren habe.
      Zwei große Vordenker der „Gott-ist-schmächtig“-Theologie findest du im Übrigen in Paulus und Luther (Stichwort theologia crucis). Lektüreempfehlung auch: Chad Bird – Your God is too glorious (amerikanischer Lutheraner)

  8. Vielleicht noch eine Ergänzung, die auch in das Thema eines Anders-Gotts hineinpasst: Wie muss Gott sich präsentieren, damit ein Mensch zum Glauben kommt?
    Der eine Schächer am Kreuz hat geglaubt, als es um diesen Gott absolut dunkel war! Als dieser Gott zerschlagen und verachtet war, wie man nicht mehr tiefer sinken konnte. Andere dagegen, die auch seine Wunder gesehen haben, haben sich zum „kreuzige ihn“ hinreissen lassen.

    1. Ich ergänze noch, dass es nach dem Exodus erstmal hieß: 40 Jahre Wüstenwanderung. Und nicht gleich: Milch und Honig (und selbst in dem Milch-und-Honig-Land wurde dann nicht einfach alles gut)
      Dass uns in Jesus ein schmächtiger Gott begegnet, macht Matthäus übrigens in seinem Stammbaum Jesu ziemlich geschickt von Anfang an klar. Dort finden sich Erbschleicher, Ehebrecher, Mörder, Vergewaltiger, heidnische Frauen, eine Prostituierte – um mal die bekanntesten zu nennen. Matthäus weist sogar an manchen Stellen implizit oder explizit darauf hin, WIE die jeweiligen Nachkommen entstanden sind (zB durch Ehebruch oder Vergewaltigung). Bereits beim Lesen dieses Stammbaumes würde man es als antiker Mensch, der die Götterstammbäume kennt, für einen Witz halten, dass Jesus Gott sein soll – und als Jude würde man sich vor all dieser Unreinheit und Sündhaftigkeit der Zeugungsgeschichte wohl abwenden: Wie kann das der Messias sein, wie kann darin Gott sein, in einer Geschichte, die immer wieder seine eigenen Gesetze bricht?
      Auch in der Offenbarung finden wir einen Herrscher-Gott mit Macken, der irgendwie anders ist. Es ist das geschlachtete Lamm, an dem man noch das Blut sieht. Und der auf dem weißen Pferd hat immernoch einen Mantel an, der blutig ist. Sein Schwert kommt aus seinem Mund – es ist das WORT, das die Völker schlägt, nicht seine allmächtige Gewalt, wie bei anderen Göttern und Herrschern.

      1. Liebe Katja,
        was ist denn jetzt los? Ich dachte du kannst mit Heavy Metal nichts anfangen und nun zitierst du aus dem metalmäßigsten Buch der Bibel (Offenbarung). ? Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich habe selbst ein echtes Katana und habe nichts gegen symbolische Bildsprache in Kunst und Literatur. Aber im Ernst, diese martialischen und blutigen Bilder als Argument für die Schwachheit Jesu bzw. als Abgrenzung zu anderen Herrschern und Göttern anzuführen mutet doch schon etwas paradox an. Ingesamt finde ich es schade, dass der durchaus interessante Aspekt von Karsamstag (vgl. Nietzsches oft missverstandenes Zitat „Gott ist tot“) als Alleinstellungsmerkmal einer Religion herausgestellt wird. Das Argument der Schwachheit und des Sterbens völlig ungesunder bzw. alttestamentarischer Gottesbilder wird m.E. damit konterkariert. Die aus meiner Sicht so schöne Entwicklung des Hossa-Talks (z.B. die Folgen über den Flow und „Raus ins Grüne“) hat nun scheinbar eine Wende genommen. Diese deutete sich in meiner Wahrnehmung schon beim sensationellen Talk mit Jens an, in dem die drei zunächst zu Höchstform aufliefen und schon Hoffnung auf religionsübergreifenden Frieden aufkam, dann aber am Ende ein (kleiner) unnötiger Disput entstand. In Bezug auf das Ende des Talks mit Jens und als Wiedererkennungsmerkmal schließe ich wie gewohnt mit Love and Peace ✌️

          1. Yes, I know. Nichts für ungut, lieber Jay. Man kann es natürlich nie allen recht machen. Das war natürlich nur meine subjektive Wahrnehmung und Einschätzung und nicht persönlich gemeint und keine generelle Kritik an eurer hervorragenden Arbeit oder deinem Buch, welches ich (bisher) nicht gelesen habe. Vielleicht kam mir im Talk einfach das für mich vorbelastete Wort „Christentum“, von dem ich mich aufgrund meiner persönlichen Historie lösen „musste“, zu häufig vor. Ich halte dich übrigens für einen sehr spirituellen Menschen und du hast mich mit deinen Beiträgen schon mehrfach tief berührt. Ich möchte dich daher ehrlich ermuntern, dein Vorhaben umzusetzen, ein Buch über Spiritualität zu schreiben. Ich hoffe du kannst diese Ermunterung auch von einem Ex-Christen annehmen. Sie kommt jedenfalls von Herzen. In Verbundenheit, Daniel

          2. Hallo Daniel,
            öhem, danke. 🙂

            Übrigens, ich habe durchaus Verständnis dafür, dass Hossa manchem nicht weit genug geht, oder so. Ich habe für viele verschiedene gläubige, ungläubige und andersgläubige Ansätze Platz – verorte mich selber aber tatsächlich gerne weiter im christlichen Glauben. Um es platt zu sagen, ich bin trotz allem, was man Gott, dem Christentum und der Kirche berechtigter oder unberechtigter Weise vorwerfen kann, immer noch gerne Christ. Ich mag diese Tradition und eben gerade, dass hier seit 2000 Jahren immer wieder neu damit gerungen wird, was es wohl bedeutet, Jesus von Nazareth hinterherzugehen. Ich möchte mich aus diesem Gespräch nicht zurückziehen, um eine neue Religion zu gründen. Die christliche Tradition ist reich genug. Auch gerade deshalb, weil ich – bei aller gerechtfertigter Kritik – im christlichen Glauben Seiten Gottes ins Zentrum gerückt sehe, die keine andere Religion so fokussiert (darum geht es uA in meinem Buch). In meinem Lieblingsfilm Magnolia gibt es den schönen Satz: „We might be through with the past, but the past ain’t through with us.“ Ich paraphrasiere das mal so: „Wir mögen denken, wir seien mit Jesus fertig, aber Jesus ist noch lange nicht fertig mit uns.“ Jedenfalls geht es mir so.

            Ich wünsche mir, das Du das respektierst oder wenigstens stehen lassen kannst. Du kannst Dich selber ja verorten wo du willst. Aber jedes Mal, wenn Hossa die Schwelle zum aus Deiner Sicht wahren Glauben betritt, hören zu müssen, dass wir es ja nun endlich auch kapiert hätten, nervt mich ehrlich gesagt. Da nimmst Du Dir ein Urteil heraus, das Dir schlicht und ergreifend nicht zusteht.

            Ich versuche, so gut ich kann, anderen ihre eigenen Wege zuzugestehen. Ich fände es schön, wenn man mir das andersherum auch zutraut.

            LG,
            der Jay

        1. Hey Daniel,
          Hm, also wenn du die biblischen Texte in deine Spiritualität mit einbeziehen möchtest, wirst du um Paradoxa nicht herumkommen… Sry.
          Liebeundfrieden ?

  9. Lieber Jay!
    Das Buch ist großartig- der Talk auch! Es hat mich tief in meinem Herzen getröstet und ermutigt. Danke!
    Seit 2 Jahren befinde ich mich auf einer emotionalen Achterbahnfahrt mit meinem Sohn, der alle möglichen Drogen konsumiert und auf dem besten Weg ist, sein Leben komplett zu verkacken.
    Was das mit mir und meinem Glauben macht, könnt ihr euch wahrscheinlich denken…
    Karsamstag! Da hast Du mir aus der Seele gesprochen! Ich rannte durch den Wald, Stöpsel im Ohr mit Hossa-Talk, und weinte… es waren Tränen, die mich Gott näher gebracht haben.
    Was da passiert ist, muss und sollte man nicht mit Theologie zerreden.
    Macht weiter so! Ganz liebe Grüße! Martina

    1. Liebe Martina,
      dankeschön für Deine Rückmeldung. Ich glaube nicht, dass ich Deine emotionale Achterbahnfahrt ermessen kann. Das klingt wirklich nach ner ziemlich großen Scheiße. Ich wünsche Dir Mut und Kraft und Weisheit. Und gute Gespräche mit Deinem Sohn. Und natürlich, dass er die Kurve kriegt.
      Sei gesegnet.
      LG,
      der Jay

    1. Endlich mall ein Buch, das man guten Gewissens einem breiten Spektrum von Menschen in die Hand drücken kann. Ich denke dabei an meinen erwachsenen Sohn mit Asperger Autismus, meinen 16 jährigen Agnostiker (wie er sich bezeichnet?) meinen atheistisch eingestellten Mann, den Nachbarn, der inzwischen gar nicht mehr glauben kann, weil sein Vater gestorben ist, und und und…
      Irgendwann, zu gegebener Zeit (und da bitte ich Gott um Weisheit) schenke ich all den Menschen dieses Büchlein?….
      Es hat jedenfalls das Potential zu trösten und zu verstehen. Es ist: Nicht zu fromm, nicht zu lang, und auf jeden Fall authentisch. Danke dafür!!!

      1. Liebe Ria,
        genau solche Leute hatte ich im Kopf, als ich das Buch geschrieben habe. Es freut mich ungemein, dass Du es als für sie passend einstufst. Vielen Dank für diese tolle Rückmeldung. 🙂

        LG,
        der Jay

  10. Lieber Jay,
    vielen Dank für Deine Antwort, die für meine Selbstreflexion sehr hilfreich ist. Es tut mir wirklich leid, dass ich Dich durch meine Kommentare genervt habe. Mir ist zwar bewusst, dass ich teilweise provokante und plakative Kommentare schreibe. Eine Beurteilung der Entwicklung des Hossa-Talks stand mir aber in der Tat nicht zu. Ich könnte jetzt Gründe nennen, warum ich es dennoch getan habe. Dies würde aber nichts daran ändern, dass mein Kommentar, meine eigenen Ansprüche an bewusste Kommunikation nicht erfüllt hat. Deinen Bezug auf meinen „wahren Glauben“ fand ich auch sehr klug, da es mich getriggert hat und es natürlich von mir sehr widersprüchlich war alles zu subjektivieren und dennoch missionarisch rüberzukommen . An der missionarischen Art und der Neigung, meine Ansichten zu objektivieren (was ich beides eigentlich völlig ablehne und auch arrogant wahrgenommen werden kann), muss ich wirklich noch arbeiten. Ich respektiere Dich und Gofi sehr und halte Euch für ganz besondere und authentische Persönlichkeiten. Aber gerade weil ich Euch sehr verehre und dies auch schon mehrfach zum Ausdruck gebracht habe (z.B. in dem vorangegangenen versöhnlichen Kommentar), hat mich die Absolutheit Deiner Reaktion („jedes Mal“ und „endlich kapieren“) sehr betroffen und auch traurig gemacht. Ich kann dies leider nicht wirklich nachvollziehen, da ich die wenigen Kommentare, die ich an Dich direkt gerichtet hatte, ganz überwiegend positiv in Erinnerung habe. Im ersten Kommentar zu #114 wollte ich z.B. einfach meine Begeisterung, die durch ein Gefühl der Verbundenheit entstand, zum Ausdruck bringen. Ich sehe mich persönlich jedenfalls bezogen auf meine diesseitige Lebenszeit (in etwa Euer Alter) noch ganz am Anfang meines Weges zu mehr Bewusstheit und möchte mich abschließend sehr für die Begleitung bei dem für mich so wichtigen und glücklich machenden Prozess des Loslassens bedanken und werde zukünftig weder Dich noch andere Kommentatoren nerven. Ganz herzliche Grüße, Daniel

    1. Lieber Daniel,

      mir ging es nicht darum, dass du grundsätzlich nerven würdest oder dass ich deine Kommentare im Allgemeinen nicht gut fände (im Gegenteil). Es ging mir nur darum, dir auszudrücken, dass ich mir wünsche, wie jeder andere auch, mit dem was ich denke und glaube wahrgenommen und akzeptiert zu werden. Und da gab es eben ein paar Kommentare von dir, die mir das gegenteilige Gefühl vermittelt haben. Du darfst natürlich gerne kritisch sehen, was wir mit Hossa machen und das auch so kommentieren. Ich möchte nur eben nicht das Gefühl vermittelt bekommen, dass ich irgendwohin zu wachsen hätte… Das war eigentlich alles.

      Aber es war sicher unglücklich, das nach deinem versöhnlichen Kommentar zu schreiben. Das mag geklungen haben, als hätte ich diesen nicht geschätzt. Das habe ich aber. Ich fand ihn sogar sehr schön. Aber das andere wollte auch mal gesagt werden. Und bevor ich das immer bloß in ironische Oneliner stecke, dachte ich, sage ich es doch besser mal direkt.

      Ich fände es schade, wenn Du Dich hier aus den Kommentaren zurückziehst. Ich schätze Deine Gedanken sehr. Und spirituell haben wir uns viel zu sagen, das ist ja offensichtlich. Die Liebe zum mystischen Weg verbindet uns. Ich möchte diesen als Christ gehen, darin unterscheiden wir uns vielleicht. Aber die Unterschiedlichkeit, die daraus resultiert, sehe ich als Bereicherung. Und auch deine offene Reaktion auf meinen „Ausbruch“ zeigt mir das.

      Will sagen, für mich wäre das damit geklärt. Ok? 🙂

      LG,
      der Jay

      1. Lieber Jay,
        da war eine wirklich schöne Antwort, über die ich mich sehr gefreut habe. Für mich ist natürlich auch alles geklärt. Das Verbindende trotz Unterschiedlichkeit hat mir echt aus dem Herzen gesprochen. Um nichts anderes geht es mir und ich akzeptiere selbstverständlich Deinen persönlichen Glauben. Du bist für mich ein echter Krieger des Lichts ;-). Apropos ist mir Klarheit ein sehr wichtiger Wert geworden und meine Entscheidung mich aus den Kommentaren zurückzuziehen habe ich auch keinesfalls aus Enttäuschung getroffen. Es liegt einfach in der Natur von Kommentaren, Dinge zu bewerten und ich möchte in meinem Leben in Zukunft möglichst wenig bewerten und mich mehr der Annahme und Hingabe widmen. Neben meiner beruflichen Weiterbildung zum Mediator suche ich noch nach weiteren ganzheitlichen Entwicklungsmöglichkeiten, bei denen es sicher Berührungspunkte zur christlichen Spiritualität geben könnte. Ich würde jedenfalls sehr gerne mit Dir bzw. Euch in Kontakt bleiben und komme gerne mal zu einem Hossa-Treffen, wenn es in der Nähe von München stattfinden sollte. LG Daniel

  11. Lieber Jay,
    nach dem Hören des Podcast (ungefähr zur „Halbzeit“) hab ich gleich zwei Büchlein bestellt. Eins für mich und eins zum Verschenken. Normalerweise lese ich erst die Bücher, bevor ich mich fürs Weiterschenken entscheide. Doch dieses Mal hatte ich schon konkret jemanden im Auge. Noch bevor meine Lieferung ankam, hab ich dann selbst dein Buch geschenkt bekommen und natürlich gleich gelesen. Seit vor einigen Jahren ein lieber Freund mal über den Karsamstag gepredigt hat, begehe ich diesen Tag viel bewusster. Dein Buch hat mich daran nochmals erinnert und mir viel Stoff zum Weiterdenken gegeben… ich werde es noch einigen Leuten schenken… überwiegend den Menschen, die nicht mehr glauben können oder wollen, weil meist der Kinder- oder (von den Eltern oder der Kirche vermittelte) Kindheitsglaube nicht mehr trug. Es hilft mir aber auch zu erklären, warum ich glaube – obwohl bei mir auch nicht alles gut gelaufen ist. Die Brüche und Narben sind für viele überhaupt erst ein Grund, um über Glaube zu sprechen. Natürlich gibt das nur einen Aspekt wieder, aber einen merk-würdigen. Wir können einen großen Gott nicht klein denken und auch nicht in ein Buch stecken, aber du, lieber Jay, hast einen sehr guten Ansatz geschaffen und darum geht es ja letztlich. Und auch ich wünsche mir sehr, dass noch mehr davon folgen. Die Idee, das in kleine, kompakte Bücher zu packen ist dabei richtig gut. Wenn ich auch noch einen Themenwunsch äußern dürfte, dann noch eins zum Gebet…. ?
    LG Christine

  12. Lieber Jay,

    vielen Dank für dein Buch! Nach dem Talk haben wir es gleich bestellt und hatten diese Woche auch einen schönen freien Abend an dem mein Mann und ich es (nacheinander) gelesen und uns danach intensiv unterhalten haben: Was uns beim Lesen am meisten angesprochen hat, wo wir dir zustimmen oder anders denken – und vor allem, wem wir das Buch alles zu Ostern schenken wollen! 🙂

    Mit deinem Buch ist es dir gelungen, sehr tiefe Gedanken in einer sehr einfachen und leicht zugänglichen Sprache zu formulieren, ohne dabei auf die üblichen frommen Vokabeln zurückzugreifen, die (wahrscheinlich nicht nur bei uns im säkularisierten Osten) für den Durchschnittsbürger (und vielleicht auch für den Durchschnittschristen?) nicht mehr so ohne weiteres verständlich sind. Gemeinsam mit der Tatsache, dass das Büchlein wirklich preisgünstig und schnell durchgelesen ist, führt dass hoffentlich dazu, dass damit eine große Zielgruppe erreicht werden kann.

    Bei der Gegenüberstellung von „König mit der Dornenkrone vs. Cäsar“ mussten wir an die alte Diskussion zwischen „theologia crucis“ und „theologia gloriae“ denken. Ich bin der Ansicht, dass beide Elemente in gewisser Weise ihre Berechtigung haben, solange sie immer GEMEINSAM gedacht werden. Wenn man z.B. Jesus in Liedern als „König und Herrn“ lobt, dann sollte man sich gleichzeitig bewusst sein, dass dieser König ein ganz anderer König ist, nämlich einer mit Dornenkrone. Probleme entstehen wohl dann, wenn eine Seite verabsolutiert wird und somit eine ungesunde Schräglage entsteht.

    Als ihr in eurem Talk auf Lieder zu sprechen kamt, musste ich sofort an dieses Lied denken, dass ich gern mit euch teilen möchte. Ich finde, dass hier in guter Art und Weise versucht wird, die Aspekte, die du, Jay, oft vermisst, mit einzubeziehen:

    https://www.youtube.com/watch?v=msv-EJfZj5c&list=OLAK5uy_ltsS5kLTXIGmN9gV2mMqmHF1DBnPthLug&index=12&t=0s

    Jesus wird in diesem Lied auch als „König und Herr dieser Welt“ bezeichnet, aber eben als „König, der anderen dient“ und der „Leid, tiefe Einsamkeit und Gottverlassenheit“ wie kein anderer kennt – und nicht als „Cäsar“!

    Viel Spaß beim Hören! 🙂

    Und an alle Hörer: Kauft das Buch! Selten bekommt man für 3,99€ so viel geboten. 😉

  13. Danke, Jay für dieses Buch. Habs diese Woche gelesen und höre gerade den Talk dazu nach. Beim Lesen gings mir wie Gofi. Ich dachte, das ist ein evangelistisches Buch und du bringst es auf den Punkt. Ich verschenke keine evangelistischen Schriften mehr aber dieses Buch würde ich auf jeden Fall verschenken. Mich hat das Kapital „Gott ist tot“ angesprochen. Ich finde, dass Karfreitag und Karsamstag in vielen Gemeinden zu kurz kommen. Man ist immer so schnell beim Hallelujah des Ostersonntag und beim leeren Grab. Aber das Leiden und den Tod müssen wir auch aushalten im Leben und im Glauben. Ich hoffe, dass viele Menschen von diesem Buch angesprochen werden.

  14. Hey Jay,
    Ich hab jetzt richtig Bock dein Buch zu lesen.
    wie heißt der Typ den Goofy in Minute 33:07 zitiert? Marc …. ich versteh den Nachnamen nicht.
    Danke und LG

  15. Lieber Jay,

    Zuerst möchte ich dir mitteilen, dass ich euren Podcast qualitativ sehr hochwertig finde. Auch muss ich zugeben, dass ihr beide eine sehr verständliche und trotzdem informative Art zu erklären habt, was das Zuhören erheblich erleichtert. Zudem hatte ich das Buch bereits gelesen, als ich mir euren Podcast anhörte. Dadurch sind mir im Nachhinein einige Dinge über dieses in der Tat “einzigartige” Werk klar geworden, die ich beim Lesen gar nicht bemerkt habe. Auch wenn ich anderer Meinung (und anderer Überzeugung) als ihr bin, finde ich euren Ansatz zur Deutung der Kreuzigung nachvollziehbar. Ein Aspekt den ich in dem Werk sehr gut fand ist Gottes Auffassung von Ruhm und Reichtum. Alleine schon die Art und Weise wie, von wem und wo Jesus geboren wird spricht schon Bände. Es kommt Gott ganz eindeutig nicht wie bei Caesar auf materiellen Reichtum und ruhmvolle Eroberungen an, sondern vielmehr um die Menschennähe, um Mitgefühl, um Vergebung und Opferbereitschaft. Wo ich jedoch nicht mitgehen konnte, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich Muslim bin, ist die Hilflosigkeit Gottes. Ich bin ja mal abgesehen von der Logik eher der Meinung, dass sich ein Gott nicht “aufopfern” muss um den Menschen Vergebung und Nähe beizubringen. Aber das ist ja meine eigene subjektive Meinung und muss deshalb nicht weiter diskutiert werden.
    Alles in allem konnte man euch gut zuhören und ich würde mir mehr solcher Hossa-Talks in Zukunft wünschen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Aiman C.

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