#192 Meister Eckhart und das unbedingte ‚Ja!‘ zum Leben (m. Daniel Ernst)

Daniel Ernst ist Hossa-Talk-Hörer und hat verdammt viel Ahnung von der Philosophie Meister Eckharts. Deshalb haben ihn manche unserer unbedachten und auch unqualifizierten Äußerungen genervt, und er hat uns das in langen Kommentaren auf unserer Webseite wissen lassen. Uns hat beeindruckt, wie bündig, nachvollziehbar und klug er die Gedanken dieses einflussreichen spätmittelalterlichen Denkers zusammenfassen konnte. Deshalb haben wir ihn eingeladen, damit er uns ein wenig mehr darüber erzählt.
Um es gleich vorwegzunehmen: So populär einzelne von Meister Eckharts Gedanken auch sein mögen, seine Philosophie ist ein echtes Brett. Doch in diesem Talk gelingt es Daniel, die Gründzüge seiner Denke und ihre Relevanz für uns Heutige zu erläutern. Wir wollten von ihm wissen: Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass er sich so sehr für Meister Eckhart interessiert? Was können wir von diesem Philosophen über Gott, die Welt und uns selbst lernen? Finden wir Gott wirklich in der Natur? Oder nur in uns selbst? Und was bedeutet das für unsere Beziehung zur Welt, aber auch zu uns? Um diese und viele andere Fragen geht es in diesem etwas nerdigen, aber dennoch spannenden Talk. Viel Spaß!

Diese Bücher über Meister Eckhart empfiehlt Daniel:

Karl Heinz Witte – Leben aus dem Grunde des Lebens
Dietmar Mieth – Meister Eckhart
Kurt Flasch – Meister Eckhart

19 Kommentare zu „#192 Meister Eckhart und das unbedingte ‚Ja!‘ zum Leben (m. Daniel Ernst)“

  1. Hallo!
    Dieser Alexander hatte sich doch schon in einem Kommentar zu einer früheren Folge als Nachfolger genannt. Warum wird hier so getan, als sei der noch geheim? Frühes Aufnahmedatum?
    Ich hatte noch keine Einheitserfahrung.
    Alles Gute!
    André

      1. Hallo!

        Ich tippe auf Marco Michalzik.
        Der ist auch Künstler, kein Profi-Theologe, war bei Burning Church dabei und wohnt auch in Hessen.
        Ausschließen würde ich alle Profi-Theologen, Schmittie von Superzwei (hat schon ein Projekt mit Jay), Martin Benz (macht seinen eigenen Podcast), Mira Ungewitter (wohnt zu weit weg von Jay), Ellen und Steffi Radtke (mit Baby beschäftigt), Martin Hünerhoff (ist mit Worthaus voll im Streß) und George R.R: Martin (dann müßte man ewig auf die Folgen warten).

        Alles Gute!

        1. @André Ich geb dir einen Tipp. Bei Hossa Talk wird ja viel geschwatzt, wobei man im Schwabenland ja auch sagt: Schwetz nicht so viel. Und ja, das habe ich bewusst falsch geschrieben.

    1. Das verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht.

      Und ich hatte auch noch keine Einheitserfahrung – was ich nur deswegen wiederhole, um mit Jay schon mal eine gemeinsame Sprache zu finden.

      Zum Gespräch: Fand ich gut! Bisher ist mir Meister Eckhart immer fremd geblieben, aber Daniel konnte etwas Licht ins Dunkel bringen. Einziges Manko: Ich hatte auf etwas mehr Krawall gehofft, aber vielleicht war das ja auch der Grund, warum es mit der ersten Aufnahme nicht geklappt hat, weil sie komplett eskaliert ist.

      Inhaltlich frage ich mich (bzw. eigentlich Daniel), ob das alles spekulative Philosophie ist oder ob Meister Eckhart das, was er als Urgrund bezeichnet, von irgendwo herleitet. Wenn er die Welt also nicht pantheistisch deutet, ist Gott dann für ihn in irgendeiner Weise von der Welt unterscheidbar?

      Und was mir auch noch nicht klar ist: In welcher Beziehung steht Gott zu der materiellen Welt – und taucht bei Eckhart der Gedanke auf, dass Gott für die Welt und das Leid, das sie produziert, verantwortlich ist?

      1. Hi Alexander,

        der Typ, den Hossa Talk da in einem Augenblick des Wahnsinns eingeladen hat, versucht jetzt Mal deine Fragen zu beantworten und bittet um Nachsicht wenn das irgendwie misslingen, oder ellenlang werden sollte, denn gerade macht er eine Phase durch (merke ich gerade), in der er, warum auch immer, in der dritten Person von sich spricht….Völlig bekloppt.

        Also es ist eigentlich ganz einfach und mit bisschen mitdenken gut nachvollziehbar. Wir befinden uns jetzt im 2. Jahrhundert nach Christus und da kommt so ein Typ, Plotin ist sein Name, und der setzt sich ein Ziel: Er will die platonische Philosophie auf den Punkt bringen und weiterdenken.

        Währendessen werden die Christen verfolgt und spielen noch keine große Rolle im Weltgefüge der Zeit. Das sollte sich aber bisschen später massiv ändern und damit das gelingen konnte, mussten die Christen ihren Glauben mit der damals herrschenden Weltsicht irgendwie in Einklang bringen. Ist bisschen so, wie wir heute versuchen unseren Glauben mit der modernen Naturwissenschaft in Einklang zu bringen. Und der neuste und geilste Scheiß war damals dann das, was wir heute Neuplatonismus nennen.

        Der Begründer des Neuplatonismus, also Plotin, hat sich damals selbstverständlich nicht als Neuplatonist betrachtet, sondern diese Bezeichnung kam erst im 19. Jahrhundert auf, weil man das philosophisch itrgendwie einordenn wollte. Das nur zur Einordnung. Und jetzt kommt der Knaller!

        Plotin hat eine Metaphysik des Einen geschrieben, Enneaden genannt, und das war damals ein absoluter Bestseller und hat das Denken über Welt, Gott und Mensch massiv beeinflusst.

        Jetzt muss ich dich mal an die Hand nehmen und dir die „Magie“ dieser Metaphysik irgendwie bewusst machen. Händchen her…..

        Es beginnt mit einem Donnerschlag, Plotin schreibt: „Alles Seieinde ist durch das Eine seiend, sowohl das, was ein ursprünglich und eigentlich Seiendes ist, als auch dasjenige, was nur in einem beliebigen Sinne als vorhanden seiend bezeichnet wird. Denn was könnte es sein, wenn es nicht Eines wäre? Da ja, wenn man ihm die Einheit , die von ihm ausgesagt wird, nimmt, es nicht mehr das ist, was man es nennt.“

        Deeper Scheiß, Alexander, wirklich deeper Scheiß, denn ausgehend von dieser Aussage entwickelt Plotin eine Metaphysik des Einen, ohne die das Christentum vielleicht nur in einem Nebensatz historischer Quellen, als jüdische Sekte, erwähnt worden wäre. Der Kirchenvater Augustinus war nämlich kurz davor dem Manichäismus anzuhängen und dem Christentum abzusagen, das er durch seine Mutter kennengelernt hatte und ohne Augustinus wäre es für das Christentum zappenduster geworden. Glücklicherweise waren dann da aber Heiden wie Plotin, die den Anstoß gaben, das Christentum mit der damals herrschenden philosophischen Ansicht, in Einklang zu bringen. Das funktioniert folgendermaßen und hat den Augustinus auf unsere Seite gezogen, weil ihm durch dieses Denken bewusst wurde, das der manichäistische Dualismus ein Irrtum sei:

        (Kannst die Hand wieder loslassen, dich setzen und die Ohren spitzen – wenn du magst…. )

        Das Dolle ist, das die Einsicht Plotins vernünftigerweise nicht bestritten werden kann. Denn Einheit ist die grundlegendste Bedingung für das Sein und die Denkbarkeit von allem. Was auch immer wir Menschen als seiend denken, denken wir eben damit schon als Einheit. Wir können nämlich überhaupt nur solches denken, was in irgendeiner Weise Einheit ist, denn was in keiner Weise Einheit ist, ist für das Denken nichts.

        Jetzt musst du bitte mal die Augen aufmachen und dir die Gegenstände anschauen, die dich momentan umgeben. Was ist die grundlegendste Bedingung dafür, dass du diese Gegenstände in deinem Geist, deinem Bewusstsein, als seiend wahrnehmen kannst? Welchen Charakter, welche Eigenschaft müssen sie unbedingt haben, damit du sie als seiend denken kannst?

        Du und ich, wir sind ja Menschen, Homo Sapiens, und wir haben die tolle Eigenschaft denkend die Welt wahrnehmen zu dürfen und das alles im Kontext eines Bewusstseins, das sich selbst als Ich erlebt. Was bedeutet es aber Ich sagen zu können?

        Wenn wir Ich sagen, dann bedeutet das, dass das, was nicht mit einem identisch ist, weil es uns zum Beispiel umgibt, als Nicht-Ich erfahren wird. Die Gegenstände um uns herum sind Nicht-Ich, der Andere da gegenüber, ist ebenfalls Nicht-Ich. Ich sagen, bedeutet alles auszuschließen, was nicht Ich ist. Wir unterscheiden zwischen Subjekt (Ich) und Objekt (Nicht-Ich).

        Aber beide, sowohl Subjekt, als auch Objekt haben eine grundlegendste Eigenschaft, damit man sie überhaupt als seiend bezeichnen kann. Und Plotin hat entdeckt, dass das der Einheitscharakter, das Einssein, die Einheit sein muss. Denn wenn irgendwas diesen Einheitscharakter, das Einssein, die Einheit nicht besitzen sollte, kann man es nicht erkennen und unmöglich sagen, dass es ist. Alles muss also grundlegend eins sein und einen Einheitscharakter besitzen, damit man es überhaupt denken und als seiend erkennen kann.

        Das wirst du sicher bestätigen können, denn du lebst in einer Welt, in der alles um dich herum und du selbst Einheit besitzen und aufgrund dieser Einheit kannst du überhaupt erst wissen und erkennen, dass es ist und was es ist. Denn dass es ist, gründet darin, dass es Eines ist. Einheit ist der Grund des Seins, der Existenz für alles Seiende. Denn wäre es nicht mehr Eines, so wäre es nicht mehr das, was es jeweils ist. Was immer etwas auch ist, es ist dies nur, weil und insofern es Einheit ist. Es besitzt seine Bestimmtheit (was es ist) immer als einheitliche Bestimmtheit. Ohne Einheitscharakter wäre es unbestimmt und das ganz und gar Unbestimmte ist weder etwas, noch ist es überhaupt , noch kann es gedacht werden. Einheit ist darum der Grund des Seins nicht nur im Sinne der Existenz, sondern zugleich auch im Sinne des Wassseins, des Wesens oder der Bestimmtheit für jedes bestimmte Seiende. Und das gilt für alle denkbaren Bestimmungen schlechthin. Denn Bestimmtheit ist überhaupt nur als Einheit denkbar. Darum ist Einheit auch der Grund der Denkbarkeit aller Bestimmungen und des kraft seiner Bestimmtheit denkbaren Seienden.

        Ich hoffe du bist noch da und kannst mir folgen, denn jetzt kommt der Hammer! Weil Einheit der Grund alles überhaupt Denkbaren ist, ist auch das scheinbare Gegenteil des Einen, das Viele, sofern es gedacht werden kann, selber noch durch das Eine bedingt. „Denn wenn es nicht zur Einheit geworden ist“, sagt Plotin, „auch wenn es aus Vielem besteht, kann man auf keine Weise von ihm sagen, dass es ist.

        Und in der Tat, wir denken das Viele immer schon und notwendig als Einheit, nämlich als eine geeinte Vielheit und das bedeutet, als ein einheitliches Ganzes, das aus vielen elementaren Einheiten aufgebaut ist, so dass der Gedanke des Vielen in doppelter Weise Einheit voraussetzt, nämlich sowohl die Einheit des Ganzen einer Vielheit als auch die Einheit jedes einzelnen ihrer Bestandteile.

        Kurzes Beispiel: Du schaust dir ein Auto an. Warum erkennst du das Auto als Auto? Warum ist es grundlegend als Auto für dich erkenn- und bennenbar? Warum erkennst du im Auto keine Kuh, sondern erkennst es klar als Auto? Weil ein Auto bestimmte Eigenschaften oder Wesensmerkmale hat, die du alle nur benennen und erkennen kannst, weil ein Auto aus den unterschiedlichsten Teilen aufgebaut ist, die alle deshalb für dich seiend und erkennbar sind, weil sie eben alle Einheitscharakter besitzen und sich auf diese Weise zu etwas zusammensetzen lassen, das für unser Denken klar als ein Auto bezeichnet werden kann. Ein Auto besteht also aus vielen unterschiedlichsten Teilen, aber zusammengesetzt ist dann ein klar einheitliches Ganzes, nämlich das Auto erkennbar.

        Dem Einen kann somit nichts entgegengesetzt werden, weil auch die Vielheit selber nur als Einheit denkbar ist, das Eine also immer schon voraussetzt. Als Grund der Denkbarkeit und Bestimmtheit von allem, auch der Vielheit, ist das Eine also gegensatzlos oder übergegensätzlich. Als das aus jedem Gegensatz Herausgenommene ist es schließlich das Absolute.

        Hier an dieser Stelle angekommen, wird dann die plotinische Metaphysik des Einen tatsächlich so ein bisschen mystisch. Etwas Gegensatzloses, oder Absolutes für unser Denken entdeckt zu haben und damit auch die grundlegendste Bedingung dafür, dass wir überhaupt etwas denken, etwas unterscheiden und als das was es ist benennen zu können, ist ja schon ne dolle Sache, auch wenn man unmöglich sagen könnte, was das Eine, das allem denk- und erkennbar Seienden zu Grunde liegt, denn nun in seiner Absolutheit und Übergegensätzlichkeit tatsächlich ist.

        Hier schließt sich dann die negative Theologie an, in der Gott mit diesem absoluten Einen identifiziert wird und ihm deshalb alle positiv ausdrückbaren Eigenschaften abgesprochen werden. Gott erscheint zwar in allem, soweit es Einheitscharakter besitzt und somit Seiend ist (er ist der Schöpfer der Welt) , bleibt dabei aber immer das was er ist und wird nicht zu einem Objekt in der Welt, sondern ist stets dessen transzendenter Ursprung. Und dieser Ursprung, lieber Alexander, wird bei Eckhart als Seelengrund bezeichnet, weil diesem Grund alles entspringt, was denkbar und seiend ist (Schöpfergottgedanke).

        Das wirklich Neue bei Eckhart ist nun, dass er diese Transzendenz nach innen verlegt, in den Menschen hinein. Der Inkarnationsgedanke, dass Gott in Christus tatsächlich Mensch geworden ist und hier in der Welt und nicht aus einem unzugänglichen Jenseits heraus seine Werke wirkt, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Gott hat die Schöpfung im Wort (Johannes 1ff) und durch seinen Sohn (Kolosser 1,16ff) geschaffen und nun spricht in Eckharts Vorstellung Gott sein ewiges Wort (Creatio Continua) und sein Sohn wird dadurch geboren und mit ihm alle Welt. Dieser Prozess der Gottesgeburt findet aber nicht irgendwo statt, sondern im Menschen. Und das beständig und ohne Unterlass. In jedem Menschen. Die individuelle Religionszugehörigkeit oder Freiheit davon, spielt für Eckhart keinerlei Rolle. Die Gottesgeburt geschieht immer, jederzeit und in jedem Menschen.

        Das bewusst und erfahrbar zu machen ist wesentlicher Teil der eckhartschen Lebensphilosophie und dazu soll der Mensch zu sich selbst befreit werden. Das Programm dazu ist rechte Gelassenheit, ist Marta-Werden, ist Bewusstsein dafür entwickeln, woraus der Mensch sein Leben schöpft und nicht woraufhin das Leben abzielen könnte. Ein Leben ohne Warum, aber stets aus einem Woraus.

        So, Alexander, ich hoffe ich konnte dir die philosophische Grundlage für Eckharts Denken etwas verständlicher machen. Wir entdecken hier, dass das Christentum im hohen Maße von platonischer, also heidnischer Philosophie beeinflusst wurde. Ich persönlich mag diesen Einfluss, weil ich es schön finde, wir hier die Menschen über das Denken nachdenken und sich der Frage öffnen, wie uns die Gegenstände der Welt und die Welt ansich zu Bewusstsein kommt.

        Heutzutage läuft das alles sehr neurozentristisch ab und damit Gefahr, den Menschen als Objekt, nämlich zuvorderst als Gehirn zu betrachten, das man objektiv untersuchen und beschreiben kann. Eckharts Philosphie ist da deutlich ganzheitlicher und zeigt sogar einen Weg auf, wie die Subjekt-Objekt-Spaltung ggf. überwunden werden könnte. Denn in Gott sind wir alle eins.

        Zum Schluß dann noch eine kurze Bemerkung zu deinen weiteren Fragen. Für Eckhart ist das Sein der Welt nicht mit dem Sein Gottes vergleichbar und schon gar nicht identisch. Folglich muss vom Sein Gottes und vom Sein der Welt völlig unterschiedlich gesprochen werden. Das Sein der Welt kennt Unterschiede und ist unterscheidbar. Gott jedoch unterscheidet sich nach Eckhart von allem durch Ununterschiedenheit. Das ist wirklich ein toller Gedanke und es lohnt sich diesem nachzuspüren. Mehr will ich jetzt gar nicht dazu sagen, weil diese Nuss zu knacken eine unfassbare Freude inne wohnt und deshalb sollte man das unbedingt selbst erfahren….

        Die materielle Welt entspringt nach Eckharts Vorstellung aus dem Einheitsgrund (Emanationsgedanke) in dir und in allen Menschen. Erkenntnistheoretisch gibt es hier eine große Nähe zum sogenannten Konstruktivismus. Die materielle Welt besteht nicht an und für sich, sondern wird im Erkenntnisprozeß geschaffen. Dabei ist zu beachten, dass der/die Erkennende lediglich mitschöpft ( er/sie bringt im individuellen Erkenntnisprozeß eine einmalige, unwiederholbare Welt hervor), der grundlegende Erkennende ist jedoch Gott, weil für Eckhart Gott nicht deshalb erkennt weil er ist (Sein hat), sondern ist (Sein hat), weil er erkennt. Erkennen und Sein Gottes sind für Eckhart also entgegen der Vorstellung von Thomas von Aquin nicht identisch (siehe Prolog zum Opus Tripartitum von Meister Eckhart) und das Erkennen Gottes ist Grund für sein Sein. Das wurde in Eckharts Häresieprozeß nicht gerne gesehen….

        Da bei Eckhart die Welt und alles was dazugehört dem einheitlichen Seelengrund entspringt, denkt er klar monistisch. Dualität ist lediglich Teil unserer Erkenntnisstrukturen, im Ursprung aber sowas wie eine Täuschung oder Illusion, denn dort herrscht Einheit. Die in der Welt entstehenden Übel und das Leid erklären sich für Eckhart deshalb aus dem Ausflluss der Welt aus der Einheit Gottes in die Vielheit. Je mehr etwas nach Vielheit strebt und sich vom göttlichen Einheitsgrund entfernt, desto übler kann es werden. Das abolut Böse kann es allerdings nicht geben, da alles im Ursprung mit Gott untrennbar verbunden ist. Neben oder außerhalb Gottes kann es also nichts geben und damit auch keine unabhängige Instanz, die Gott irgendwie ins Handwerk pfuschen könnte.

        Die Welt in Zeit und Raum vollzieht sich jedoch im Spannungsgfeld von Zufall und Notwendigkeit, da ansonsten Freiheit nicht möglich wäre und wir Menschen selbst sind kontingente, also dem Zufall ausgesetzte Wesen, weshalb zahllose und leider auch häufig völlig sinnlose Leiden jedweder Art möglich werden. Gott ist für diese Übel konkret nicht verantwortlich, macht sich aber dafür verantwortlich, weil sie im Ursprung rückgebunden an ihn, mit ihm eins sind. Mit anderen Worten: Gott überliebt all diesen fucking Scheiß der mit der Schöpfung einhergeht. Er ist da mittendrin und auch wenn ich nicht weiß wie, wird er sicher alle Tränen trocknen, wenn das aus ihm Gefallene wieder in ihm eins und heil werden darf.

        LG
        der Daniel

        1. Krass, danke Daniel, dann wird mir ja am langen Wochenende ja nicht langweilig. Überflogen habe ich es, aber das wird der Sache nicht gerecht, sobald ich es studiert habe, melde ich mich.

        2. So, nach erneutem Lesen meine ich, das jetzt alles halbwegs verstanden zu haben, danke für die Mühe! Du hast natürlich Recht, das ist „deep shit“, daher ist es schwer, daran anzuknüpfen.

          Zu der Einheit überlege ich gerade, ob man den Widerspruch zwischen Monismus und Dualismus nicht dadurch überwindet, dass man mehr Verben statt Substantive benutzt.

          Genauso also, wie es dem Tyrannen darum geht, zu unterwerfen und er daher totunglücklich ist, wenn alle unterworfen sind, geht es, wie ich das sehe, bei der Liebe nicht um das Einssein, sondern darum, sich zu vereinigen.

          Die Liebe wäre so gesehen also kein vereinheitlichendes Prinzip, sondern ein vereinigendes Prinzip, das gerade deswegen die Vielheit voraussetzt, da sich nur Dinge, die sich voneinander unterscheiden lassen, vereinigen können.

          Mit Eckhart würde das dann insofern übereinstimmen, als dass Gott als der Eine, aus dem alles ausfließt, der Garant dafür ist, dass die Vielheit zur Einheit zurückfinden kann., weil alles denselben Ursprung hat.

          Und das passt dann auch sehr schön zu dem Gedanken von Pfingsten, dass die Grenze zum Anderen, an die wir als endliche und damit begrenzte Wesen immer wieder stoßen, dadurch überwunden wird, dass uns allen derselbe grenzenlose Geist innewohnt

          1. Hallo Alexander,

            sorry, bin beruflich gerade massivst eingespannt und kann deshalb leider nicht sofort antworten.

            Aber das, was du über die Liebe gesagt hast, ist wunderschön und kommt Eckharts Denken sehr nah. Er selbst sagt über die Liebe :

            „Die Liebe hat dies von Natur aus, dass sie von Zweien als Eines ausfließt und entspringt. Eins als Eins ergibt keine Liebe, Zwei als Zwei ergibt ebenfalls keine Liebe; Zwei als Eins dies ergibt notwendig naturgemäße, drangvolle, feurige Liebe.“

            Heute könnte man vielleicht von einer Beziehungseinheit sprechen, in der der Mensch, jeder Mensch, mit Gott steht und dessen vereingendes Band die Liebe ist. Ein Motiv, das sehr stark auch in den Johannesbriefen und im Johannesevangelium zum Ausdruck kommt

            Gott in uns und wir in Gott und das alles in Liebe. Denn wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott usw.

            Bei Eckhart kommt dann noch sehr stark der Trinitätsgedanke zum tragen:

            Gott gebiert seinen Sohn in unsere Seele (die wir uns nicht als „vereinzelt“ oder „für sich stehend‘ vorstellen dürfen, sondern als“ alles umfassend“) und aus dieser Seele entsteht alle Welt, die durchwoben ist im Heiligen Geist, der das verbindende, ordnende Prinzip ist: die Liebe.

            In Latein beginnt sowohl der Johannesprolog, als auch die Schöpfungsgeschichte (Eckhart hat beide ausgelegt. Die Genesis und das Johannesevangelium) mit den Worten „in principio…“ und das übernimmt Eckhart in seine Philosophie.

            Das Prinzip der Schöpfung ist der Heilige Geist, ist die Liebe. Gott spricht sein ewiges Wort (Bezug zum Johannesprolog) und gebiert dadurch seinen Sohn, der wiederum uns, also alle Schöpfung gebiert“ (Inkarnationsgedanke). Gott fließt uns also ohne Unterlass zu (creatio continua) und dadurch entsteht die Welt.

            Dieses Geschehen ist aber worthaft, also ein Sprechen und angesprochen sein, auf das man antworten kann, oder eben nicht. Gott drängt sich nicht auf und fließt dir doch beständig zu und aus dir heraus, da du und jeder Mensch, im Leben eine einmalige und unwiederholbare Welt hervorbringt.

            Das hat Eckhart im Sinn, wenn er von Leben aus dem Grunde des Lebens spricht und uns ermahnt gewahr zu werden, woraus wir leben. Dieses Woraus ist ein Sprechender, ein lebendiger Gott. Und wir sind die Angesprochenen und dürfen antworten. Dadurch entsteht diese Beziehungseinheit aus Gott und Mensch. Das „Zweieine“. Das Du, das einem Ich gegenübersteht.

            Gott ist bei Eckhart zuvorderst Person (anders die Gottheit, denn die ist, was sie ist und man kann unmöglich wissen was sie ist – Negative Theologie) und nicht irgendeine ominöse Kraft, oder Energie, was sich heute ja viele Menschen unter Gott irgendwie vorstellen können.

            Das Subjekt Mensch steht dem absoluten Subjekt Gott gegenüber, eine Ich und Du Beziehung, in der nicht nur das je eigene Personsein konstituiert wird, sondern auch die je eigene Persönlichkeit sich entwickeln darf und soll (eigentlich auch muss, weil sich natürlich jeder Mensch in seiner Persönlichkeit entwickelt, ob er will oder nicht).

            Das Thema Persönlichkeitsentwicklung müsste meiner Meinung nach viel stärker von den Kirchen und den Gläubigen in den Blick genommen werden. Die religiöse Grundlage dafür kennen wir schon seit 700 Jahren, aber wir nutzen den Schatz nicht, der unserer wunderschönen Religion zu Grunde liegt. Wir haben vergessen, dass wir die frohe Botschaft kennen und haben daraus viel zu häufig eine Drohbohtschaft gemacht, inklusive Höllenandrohung und Schmerzen und Qual ohne Ende. Wir haben unser Erbe verraten.

            Dabei könnte man mit Eckhart vielleicht neu lernen was es heißt Mensch zu sein, Person zu sein und ein Verständnis und auch ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass man lebt aus dem Grunde des Lebens.

            Schade, wir haben es leider verkackt….

            So, sorry, jetzt muss ich mal was arbeiten, sonst schimpfen meine Alten…. 🙂

            LG
            der Daniel

          2. Gut! Jetzt verstehe ich auch besser, was du damit meintest, dass Eckhart auch dem Konstruktivismus nahesteht. Vielleicht könnte man auch sagen: Wir konstruieren unsere je eigene / gemeinsame Welt mit den Mitteln, die wir vom Urgrund des Lebens bergen.

            Mich erinnert das sehr an die Quantenphysik, die ja ebenfalls davon ausgeht, dass am Urgrund des Lebens keine Materie ist, sondern reine Potentialität, aus der Materie hervorgeht.
            Was beide Gedanken gemein haben: Scheinbar ist die Zukunft offener als allgemein angenommen.

            Und dazu passt dann auch eine Auffälligkeit, die mir beim Bibellesen (gerade im Alten Testament) immer wieder begegnet – dass nämlich Gott dasjenige, was wir als kontingent bezeichnen (Schicksal, Krieg, Katastrophen) immer wieder auf sich selbst bezieht, von wegen, er hat es gegeben, also kann er es auch nehmen. Um das zu verstehen, muss man vielleicht Markus Gabriels Sinnfeldtheorie ins Spiel bringen, was in dem Fall bedeutet, dass ein naturwissenschaftliches und ein religiöses Sinnfeld mit je eigenem Deutungsmuster nebeneinander existieren. Aber worauf es mir bei dem Gedanken ankommt: Wir stehen der Welt nicht ohnmächtig gegenüber, sondern bleiben in der Verbindung zu einem Gott, der für sich beansprucht, die Welt für sich zu vereinnahmen, selbstwirksam.

          3. Um das zu verstehen, muss man vielleicht Markus Gabriels Sinnfeldtheorie ins Spiel bringen, was in dem Fall bedeutet, dass ein naturwissenschaftliches und ein religiöses Sinnfeld mit je eigenem Deutungsmuster nebeneinander existieren.

            Das geht in die Richtung, denke ich, warum ich immer wieder von verschiedenen (weltanschaulichen, spirituellen, theologischen usw) Modellen spreche, die man nebeneinander benutzen kann, obwohl oder gerade weil sie sich auch widersprechen, weil sie unterschiedliches schärfen und herausarbeiten. Und wenn man sich bewusst ist, dass man eben nur mit Modellen hantiert, die einem beim Griff auf die Wirklichkeit behilflich sind und nicht mit der tatsächlichen Wirklichkeit, dann befreit das dazu, sich und seine Lieblingsmodelle nicht zu ernst zu nehmen, hebt die Bereitschaft auch von anderen Modellen (die man selber vielleicht aus guten Gründen ablehnt) immer noch etwas lernen zu können, bzw. bewahrt deren Verkünder nicht zu verteufeln. Außerdem ( und das ist vielleicht der wichtigste Punkt) konstatiert es, dass der Name Gottes unaussprechlich bleibt.

            Lg,
            der Jay

          4. Ja, damit kann ich viel anfangen, das klingt schön pragmatisch!

            Nur würde für die Sinnfeldtheorie vermutlich gelten, dass es keine Modelle sind, die man an die eine Wirklichkeit anlegt, sondern tausende Wirklichkeiten (Sinnfelder), die nebeneinander existieren.

            Auf Gott bezogen würde ich jetzt mal zwei Wirklichkeiten in den Blick nehmen – die, wie ich sie nennen möchte, von Gott gesetzte (Natur) und die von Gott bewegte (Geist).

            Mit dem Glauben verhält es sich m.E. nun so wie mit der Freiheit – oder wenigstens meinem Verständnis davon.

            Selbst wenn wir der Natur nach also nicht frei sind, dann sind wir in dem Moment, wo wir davon ausgehen, frei zu sein, dann doch frei, das freies Handeln Freiheit als Handlungsmotiv voraussetzt.

            Und in gleicher Weise könnte man sagen, dass Gebet möglicherweise keine Auswirkungen auf die Natur hat, aber in dem Moment, wo wir dran glauben, Gebet doch etwas bewegt, da Bewegung den Glauben als bewegendes Motiv voraussetzt.

            Das geht zu Ende gedacht dann schon stark in die existentialistische Richtung, da wir scheinbar die Mittel haben, uns unsere eigene Wirklichkeit zu schaffen – aber da wollte ich eigentlich gar nicht hin, ich wollte nur sagen: man sollte mehr glauben und weniger denken!

  2. Hmmm, diese Brille und Quelle in uns gibts ja echt. Allerdings echt oft getriggert durch ambivalente Äußerlichkeiten, die die Welt in wunderschöne und einfach nur grausame und beschissene Räume teilen. Und in der Natur liegt Fressen und Gefressen werden von Anfang an drin. Hat die Gottheit die Seele erst später in die Materie gelegt? Aber wie ist die Gottheit entstanden? Hat sie auch Schattenseiten? Das will ich ja mit Daniel nun ebenfalls nicht hoffen. Dann wiederum allerdings kann er nicht allmächtig sein (also der Daniel, Späßle)… Es hört nie auf 😉 Ich glaube über die Gottheit kann man gut reden, die interessiert (im Gegensatz zu Gott) viele…
    Danke, Daniel – again what learned 😉

  3. Super spannende Folge! Spricht mich sehr an!

    Gibt’s bei Eckhart eigentlich auch praktische Anleitungen, wie man zum Seelengrund finden kann (so à la Thomas Keating, Franz Jalics)? Oder ist Eckhart eher philosophisch unterwegs?

    Danke
    Martin

  4. Hi, Daniel, wir haben mal ein bicchen geschrieben zu Corona-Anfangszeiten, als du richtig wütend warst. Ich glaub, damals noch als Elbenfrau, was mir irgendwann voll peinlich wurde. Auf jeden Fall, seht toll dich zu hören, das war super interessant für mich. Ich hatte den Meister Eckhart nie richtig verstanden, und wir du die Früchte/ Auswirkungen aus dieser Lehre beschreibst, damit kann ich anfangen, das spezielle zu verstehen (bin nicht so der Philosophische Typ, darum brauch ich immer Früchte oder Beispiele). Also danke nochmal. Sehr guter Stoff, da ich selbst in Quarantäne bin und deshalb echt Zeit hab für neue Gedanken

  5. Zum Zen:
    Leere vs. Fülle.
    Das, was im Zen ‚Leere‘ genauer ‚Leerheit‘ genannt wird, ist eine etwas verwirrende Übersetzung.
    Leer ist eine Sache, weil sie nicht beständig und nicht unabhängig von allem anderen entsteht.
    ‚Leerheit‘ wird dann im Mahayana-Buddhismus, zu dem Zen gehört, zu einem quasi metaphysischen Urgrund (tatsächlich), aus dem alles (Einzelheiten: ‚Name und Form‘) besteht. ‚Leerheit‘ ist also in jeder Form sichtbar.
    Die begriffliche Differenz zwischen leer und voll ist eigentlich keine, denn die Begriffe sind quasi synonym, obwohl sie antonym sind. Klingt komisch – ist aber so.
    Zen ist im Gegensatz zu

    1. Ich habe heute auch erst von einem Daoisten, der ebenfalls den gleichen Begriff der Leere, wie der Zen verwendet, folgende schöne Beschreibung der Leere gelesen, die ich leider nur noch sinngemäß wiedergeben kann: Die Leere ist sowohl im Daoismus, als auch im Zen die Menge unendlichen Potenzials, das aber noch nicht umgesetzt wurde. Im Daoismus ist die Leere das Dao aus dem alles heraus entstand. Wie du auch schon so ähnlich geschrieben hast.
      Wollte das nur noch ergänzen, weil ich den Begriff des Potenzials als einen Schlüsselbegriff erlebt habe, den Zen-/Taoismus-Begriff der „Leere“ zu verstehen.

  6. Ich liebe diese Folge . Meister Eckhart hat einen neuen Fan gewonnen bzw. bin neugierig geworden auf mehr . Danke für die sehr interessante Einführung , v. a. die Literaturhinweise – mal sehen , jetzt kommt der Sommerurlaub .
    Ich erinnere mich auch noch an die Diskussion über die Natur , die mich als damals echt “ auf die Palme gebracht“ hat . Toll , dass hier nochmal drauf eingegangen wurde . Mit noch ein paar Infos und im Zusammenhang mit der Philosophie Meister Eckharts ergibt das jetzt Sinn . Mein subjektives Gefühl in der Natur bleibt dasselbe , aber ich kann den logischen Gedankengang , warum Gott nicht in der Natur ist , nachvollziehen .

  7. Diese Folge fand ich wieder sehr gut gelungen. Besonders gut gelungen finde ich den Teil in dem die Naturmystik oder Natur-Spiritualität kritisiert wird. Gerade auch, weil ich auch eher auf dem naturspirituell-franziskanischen Weg unterwegs bin. Nur finde ich, dass die franziskanische Welt in einem missverstanden oder zumindest missverständlich dargestellt wurde: Die grüne Bibel, von der Richard Rohr spricht handelt meines Erachtens nicht davon, dass die Natur Gott sein soll oder Gott eins zu eins darstellen soll. Das wäre allerdings auch in der geschriebenen Bibel nicht so wirklich eine gute Idee: Schließlich zeigt sich im Alten Testament / Ersten Testament Gott ganz und gar nicht immer als besonders fürsorglich-mütterlich. Vielmehr sind in der grünen Bibel „Spuren Gottes“ zu entdecken. Doch auch dort sind natürlich auch Elemente und Qualitäten zu entdecken, die so gar nicht göttlich sind, wie wir im christlich-jüdischen Kontext das interpretieren. Aber und das wäre meine große Anfrage an Meister Eckharts Ideen: Ist das nicht auch bei Menschen immer wieder so? Kann ich in Massenmördern und Folterern wirklich noch Funken Gottes ohne weiteres Erkennen? Natürlich weiß ich, dass es hier um einen Seelengrund gehen soll – aber ähnlich würde ich es in der Natur betrachten. Natürlich ist der Baum nicht Gott. Aber durch seine Geschöpflichkeit weißt er auf Gott und verrät etwas über seinen Schöpfer. Das ist die Idee, die mir zumindest von Schülern von Richard Rohr hier in Deutlschland immer wieder transportiert wurde. Die Natur ist sozusagen nur ein weiteres Puzzle-Stück auf dem Weg zu einem Erkennen des Geheimnisses Gottes.
    Was den Vorwurf angeht, Franziskaner würden ihre Seele eher draußen als innen suchen, würde ich das auch die franziskanische Sicht etwas anders formulieren: Franziskaner gehen hinaus um tiefer in sich gehen zu können. Das ist ganz und gar kein Widerspruch, denn wenn wir im Außen mit den Spuren Gottes in Kontakt kommen, so meine Interpretation der franziskanischen Schöpfungsmystik, so „aktivieren“ wir (modern und vereinfacht gesprochen) unseren inneren Seelengrund. Wir werden berührt und kommen mit dem Göttlichen in uns dadurch näher in Berührung. Der passende von Richard-Rohr-Anhängern gerne verwendete Begriff hierbei wäre die Natur „als Spiegel unserer Seele“.
    Ich denke, dass die franziskanische Mystik und der Weg Eckharts eigentlich zwei Wege zum gleichen Ziel sind, die auch beide das gleiche Ziel erreichen können – Eckhart ist vielleicht nur den direkteren Weg gegangen, der allerdings auch weniger Hilfestellungen bietet, als der franziskanische… Richard Rohr nimmt sozusagen einen Spiegel her, Eckhart „fühlt direkt hin“…
    Ist das nachvollziehbar, was ich hier alles schreibe? Ich hoffe doch… Freue mich über Rückmeldungen 🙂

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