#206 Der Flug zur Freiheit m. Salome Geiger

Gelebte Nächstenliebe in den Straßen von Kapstadt

In diesem Talk reden wir mit Salome Geiger. Ein herausforderndes Gespräch, das es wirklich in sich hatte. 

Salome lebt in Kapstadt und arbeitet für die Organisation „free to fly“, ein Projekt, dass sich gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution in Südafrika einsetzt. Sie nimmt uns mit hinein in ihre persönliche Lebensreise, was sie bewegt sich auf diese Art zu engagieren und was das alles mit ihrem christlichen Glauben zu tun hat. 

Und sie erzählt uns von ihrem neuen Projekt – ein Schutzhaus für Kinder und Jugendliche, die aus Zwangsprostitution und Ausbeutung gerettet wurden. 

Webseite von free to fly: https://www.freetofly.org.za

4 Kommentare zu „<strong>#206 Der Flug zur Freiheit m. Salome Geiger</strong>“

  1. Hallo Ihr Lieben,

    das war ja ein kleines Gegenstück zu der Episode mit mir 😉 Zwei Menschen gehen durch sehr starkes Leid und kommen zumindest im Überbau zum genau gegenteiligen Ergebnis. (Triggerwarnung: Falls du, was völlig gerechtfertigt ist, grad rotbäckig motiviert und gewärmt bist, und das letzte, was du dir grad vorstellen kannst, ein ziemlich rational-philosophischer Erguss ist, dann lies das hier besser nicht 🙂 Im Sinne von: Ein bisschen Schnabelpflege ist was Feines, wenn BEIDE es wollen!

    Meine aufgeklärt-landeskirchliche Seelsorgerin hat gesagt, sie beobachte an mir einen schönen Prozess: Da ist Ruhe, keine Abrechnung mehr. Und ich sehe, dass mir das Agnostikersein mit Hang zur säkularen Spiritualität wohl auch deshalb so gut tut, weil ich gerade die andere Seite des Gartenzauns genieße. Da sind die Äpfel halt immer süßer.

    Zur aktuellen Episode:

    Salome hat vielleicht mehr gelitten als ich, ganz sicher hat sie aber mehr für die Menschen gemacht. Und dennoch blinkt in mir eine zweite Triggerwarnung auf: Niemand muss sich diesem Gott durch eine warme Geschichte verpflichtet fühlen, vor allem wenn er wie ich keine Stimme gehört hat und ihm nur die Flucht möglichst weit weg Besserung und Linderung bescherte.

    Vielleicht sind es gar nicht die großen Theoretikerin, die die Welt besser machen, sondern (auch) die Tüftler. Liebes-Maschinen-Tüftler. Die, die z.B. den Fakt einbauen, dass man manchmal schon an eine Sache glauben muss, um richtig geil abzugehen 🙂 Den Vorteil haben dann die Ungläubigen nicht…

    Was ich sagen will: Man darf tun, was einem gut tut, man muss aber verANTWORTbare Antworten auf ganz basale Dinge haben: 1. Könnten die „missionierten“ die leiseste Vermutung dadurch haben, ihre Eltern brennen jetzt gerade in der Hölle oder werden gerade an der Rampe abgefertigt, wenn sie gerade gestorben sind? 2. Wie sieht meine/deine interne Revolution innerhalb des Systems gegen solche missbräuchliche Lehren aus? Als geistlich Missbrauchter (die UNO bezeichnet die Androhung von Folter selbst schon als Folter, was anderes ist Höllendrohung?) darf ich glaube gegenposten, wenn Namen wie YWAM fallen… Die arbeiten ja mit einer sehr gemischten Liebesmaschine: Viel Passion im doppelten Sinne.

    (Zur Mission würde ich zusammengefasst sagen: Nähkurse? Aber ja doch! Hölle? Nö, danke!)
    (Zum Leid und zum freien Willen, das kann ich mir nicht ganz verkneifen: 1. Wir haben keinen freien Willen, höchstens einen teilfreien. Wir können z.B. nicht fliegen. So hätte uns Gott grundsätzlich nur gute freie Optionen lassen können. Und uns auch dann ins Paradies gehen lassen, wenn wir ihn nicht lieben. 2. Was ist mit dem Leid von Kleinkindern, die noch nicht gesündigt haben?)

    Salome, das war echt ein sehr spannender und bewegender Talk! Ich denke, die „Guten“ aller Lager sollten zusammenarbeiten (und auch bei nem Bier, also Prost hier mal aus Würzburg…,) sich feedbacken. Und dann gehts rot bäckig und vor alllem gemeinsam weiter. Hey, ich tendiere zu der Annahme, alles kam aus dem nichts. Und nicht ganz so stark zu der Annahme, in dem all stecke eine ominöse Emotio/Ratio/Bewusstsein whatever, die sich immer mehr entwickelt und selbst auslegt, sich ihrer selbst immer bewusster wird. Ist das nicht auch crazy (nicht ganz so crazy wie der Jesus-Igel vielleicht…)?

    Alles Beste Dir von Herzen!

  2. Hallo Andi, wollte dir nur sagen, dass ich das gut verstehe mit dem Höllentrigger. Geht mir oft genauso. Ich hab gemerkt, ich kann genau so engagiert mit Gott und für andere leben nachdem ich den Höllenglauben ziemlich hinter mir gelassen habe. Ich glaube immer noch an ein Gericht, aber nicht an ewige Folter contra ewige Seligkeit.
    Ganz bestimmt gibt es sehr viele Christen, die zumindest offiziell an eine Höllenstrafe glauben, und gute, wertvolle und wichtige Arbeit machen und unterstütze sogar auch welche. Bin aber auch froh, das es mittlerweile viele gibt, die sich trauen, das nochmal zu hinterfragen. Ich hoffe, auch auf dem „Missionsfeld. Wenn du Schweizerdeutsch kannst, hast du vielleicht Lust, eine predigt darüber anzuhören von Manuel Schmid“ in 20 Minuten in die Hölle und zurück… Da würde ich mich jetzt im Moment auch so einordnen. Gerade weil mir das Leid von Opfern und aber auch die ganze gebrochene Menschheit doch am Herzen liegt und nicht jeder kriegt es hin, sich auf Jesus einzulassen…

    Letztendlich hat Salome nicht darüber geredet, aber klar ist schon, dass sie von dieser Art zu Glauben geprägt ist, zu der der Glaube an eine ewige Strafehölle gehört…Pietismus, YWAM, usw.
    Für mich wäre die Hoffnung auf einen gnädigen Gott auch eine größerere Kraftquelle als Angst, dass die ungläubigen in die Hölle kommen.
    Salome hat darüber aber gar nicht geredet, und ihr Arbeit ist toll.
    Aber deine Anfrage find ich schon berechtigt. Und deinen Lösungsvorschlag sehr gut. (Die Guten aller Lager…)

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