#239 Ich liebe dich, weil ich dich brauche  (m. Julia Obuco)

Kirche, Missbrauch und toxische (Gottes-)Beziehungen

TW: In dieser Folge werden sexualisierte Gewalt und deren Folgen für die Betroffene geschildert, die belastend und retraumatisierend sein können.

In der aktuellen Folge begrüßen Jay, Marco und Gofi wieder eine Gästin. Julia Obuco lebt in Bern und nimmt uns mit hinein in ihre bewegte und bewegende Lebensgeschichte. 

Aufgewachsen in einem gutbürgerlichen Elternhaus und einer christlichen Gemeinde, wird sie als Mädchen Opfer sexualisierter Gewalt und erlebt wie dort damit umgegangen bzw. nicht umgegangen wird. Julia erzählt davon, wie sie aus diesem Kontext ausbricht, von Sex, Drugs & Rock’n’Roll und toxischen Beziehungen und was das alles möglicherweise mit Gott und ihrem Glauben zu tun hat. 

Ihre Geschichte hat sie in dem Roman „Ich liebe dich, weil ich dich brauche – Eine toxische Beziehung“ aufgeschrieben und verarbeitet. 

All das und noch mehr, hört ihr in diesem besonderen Gespräch mit Julia. 

Link zum Buch von Julia

https://www.novamd.de/x/ich-liebe-dich-obuco

Autorinnenprofil von Julia

https://www.lovelybooks.de/autor/Julia-Obuco/

Link zur Podcastfolge mit Julia über den sexuellen Missbrauch im Podcast «der Zweifelclub»

Link zur Podcastfolge mit Julia über ihr Buch im Podcast «Leben mit Staub»

Hilfestelle für Betroffene sexualisierter Gewalt: https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/sexualisierte-gewalt.html

4 Kommentare zu „#239 Ich liebe dich, weil ich dich brauche  (m. Julia Obuco)“

  1. Liebe Julia,
    danke für Deine Offenheit und Deine Ermutigungen! Es tut mir leid, was Du an Leid erfahren hast! Ich find Dich echt mutig und Deine Worte haben mich sehr berührt!
    Der Satz von Dir:
    „Ich bin auch dann wertvoll, wenn ich geschunden und gebrochen bin!“, der geht tief und ist heilsam!
    Vielleicht werde ich durch meinen Zerbruch in Freikirchen niemals mehr in solch einer Gemeinschaft leben können, (Ausnahmen und wertvolle Begegnungen mit Menschen gibt es auch dort), doch es ist echt wichtig, wie Du es sagst, Julia, dass man in der Beziehung zu sich selbst lernt, gut mit sich umzugehen!
    Ich glaube auch nicht, dass wir Gott oder was wir darunter verstehen nur in der Kirche erleben können.
    Ich hab ihn schon besoffen erlebt, als ich auf der Bibel herumgetrampelt bin!
    Wiedereinmal ergänzt Ihr euch wunderbar und ich danke euch für dieses Gespräch!
    Thanx God for you and Hossa Talk!
    Servus! Sören

    1. Sören, vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich persönlich fand Jays Anmerkung, dass wir mit Gott auch im Schmutzigen sein können, sehr cool! Und ja, ich denke, wir können einfach in unserem Tempo unterwegs sein, ob in oder ausserhalb der Kirche ist erstmal völlig nebensächlich. Es ist schon eine Aufgabe sich selbst zu lieben und zu schätzen. Ich bin sehr froh, um all die wertvollen zerbrochenen Menschen, die mit mir unterwegs sind!

  2. Bernhard Draxler

    Herzlich willkommen Marco in Österreich. Ich bin ja selbst nach 19 Jahren im Ausland (Litauen) seit einem halben Jahr wieder zurück in meiner alten Heimat. Ich lebe in Steyr, einer kleinen, aber schon sehr alten Stadt, ca. 40 km südlich von Linz a.d. Donau. Ich höre regelmäßig Hossa-Talk und Cobains Erben (und ja, sogar die Folge, als Ihr nochmal 2 Stunden über Euren ach so tollen Prank reden musstet hab ich mir bis zum bitteren Ende gegeben – also Fuck YOU, Jay). Die sog. progressive Szene in Ö kenne ich leider überhaupt nicht, manchmal kommt mir so vor, als wär ich der Einzige. Also, wenn Du irgendwo was machst, oder einfach in der Nähe bist, lass was hören.

  3. Hallo!

    Gofi hat wieder den lutherischen Ansatz höher geschaetzt als diesen Heiligungsquark nach Wesley. Genau richtig so!
    Rein organisatorisch stimmt diese Trennung so nicht ganz, denn wir von der Andreasgemeinde Leipig sind gleichzeitig in der Lutherischen Landeskirche und in der Evangelischen Allianz.

    Hatte Julia eine Mitschuld an ihrem Mißbrauch aufgrund ihres Schweigens? Nein.
    Um dies zu erkennen, muß man sich mit der rechtfertigenden Wirkung der Einwilligung befassen. Bei sexuellen Handlungen mit Kindern gibt es eine solche Wirkung nicht. Egal ob ein Kind „Ja“ oder „Nein“ oder nix sagt, die sexuelle Handlung am Kind ist immer falsch und Alleinschuld des erwachsenen Täters, selbst wenn das Kind nicht geschädigt wird. Das Kind kann „consent“ geben, aber keinen „informed consent“. Dies sagte 1979 Prof. Finkelhor: https://de.wikipedia.org/wiki/Informed_consent_(P%C3%A4dophilie) Der ist bis heute Experte in dem Feld: https://www.unh.edu/ccrc/person/david-finkelhor
    „Informed consent“ ist m.E. eine moderne Variante von „Scienti et volenti non fit iniuria“, eine rechtliche Maxime, die in der Bibel impliziert ist, auf Aristoteles und Ulpian zurückgeht und von Aquinas, Bracton, Melanchthon, Luther, Luis de Molina, Kant und Pufendorf akzeptiert wurde. Schon Ulpian sagte: „Qui errat non consentit.“
    Es besteht also gar keinen Grund für Julia zu Selbstvorwürfen wegen mangelnder Reinheit. In ihrer früheren Gemeinde fehlte offenbar ein halbwegs kompetenter Ethiker.

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