#45 Aufruhr in Evangelikalien

29 Kommentare zu „#45 Aufruhr in Evangelikalien“

  1. Echt die Frage! Was ist unverzichtbar und worüber kann man diskutieren? Und wo kann man sich „bedienen“ und was passt gar nicht? Ich merke seit einiger Zeit, dass sich in meinem Glauben viel ändert, genau in diese progressivere Richtung. Und das macht mir immer noch ein bisschen Angst. Aber ich bin froh, dass ich inzwischen auf euch gekommen bin (über gekreuzSiegt.de übrigens xD) und über euch an Siggi Zimmer, so bekomme ich wenigstens schon mal ein paar hilfreiche, weiter führende Gedankenanstöße und muss mich nicht mehr so „alleine“ (menschlich gesehen) durchkämpfen, weil entweder gesagt würde, ich solle aufpassen, dass ich nicht vom Glauben abfalle oder gesagt wird, ich solle die Klappe halten und nicht die Schwachen verunsichern.
    Schön, dass es euch gibt 🙂

  2. Euer Anfang ist immer Jaymes Bond mässig. Sofort der Brüller. Sofort aufregend. Ist mir schon öfters aufgefallen.

    ————– Früher, als Junger Christ hatte ich auch ständig solche Probleme, wie sie hier angesprochen.
    Aber ich bin weiter! Jeetzt kenne ich die Wahrheit! Aber schön, das ihr euch mit den Weltanschauung beschäftigt.
    Schön Jay. Wir sind in gewisser Weise Progressive! Aber, auch bestimmte Progressive kommen in die Hölle, >
    Besonders schön: „Try and erorr!“ . —————
    Jay: Es gab mal ein Lied: „Liebe, liebe liebelei. Morgen ist es vielleicht vorbei!“ Adrian sagte mir grad, ich soll Jay grüssen. Verstehe ich jetzt zwar nicht.

    Na, dann tanzt mal weiter Samba!
    „Absage ans Religiöse System“ https://hossa-talk.de/45-aufruhr-in-evangelikalien/#t=39:50.196
    Warum nicht; innerhalb des Religiösem System aber Jesus Christus Freiheit!

    „Wo bete ich an, in welchem Setting:“ Also auch im Tempel, und auf dem Berg.
    Gofi, immer wieder schön das Einstreuen deiner Geschichten! Damit hast du auch deine Predigten immer bestückt..

    JAY aber gut gekonntert: https://hossa-talk.de/45-aufruhr-in-evangelikalien/#t=45:23.755

    Anfrage an prog. moder. Mystiker: „Ist denn alles richtig, was sich gut anfühlt?“
    JA! Berechtigte Anfrage! Und Jay´s frage, wie man dies zusammen bekommt.

    Allerdings, wenn Homos in 50 Jahren kein Thema mehr wären, dann würde ich jubeln.
    Wenn es genauso falsch oder richtig ist, wie Völlerei, wenn es dann so ist.

    Schön Gofi: Die Wahrheit begründet sich nur in Jesus Christus. „Wir sollten uns nicht an der Wahrheit festmachen, sondern ich glaube, wir sollten uns an der Wahrheit festmachen!“ Halleluja!

    Jay klasse: Ungefähr so: `Die Menge der Bibelstellen begründet nicht das Richtige.`
    Am Schluss wurdet ihr voll Weisheitlich.

    Frage an Gofi: Warum nennt sich die Ermergen Kirche, Kirche?
    Also doch nicht nur eine Unterhaltung! Oder?

    Die Gesprächskultur die Jay beschreibt https://hossa-talk.de/45-aufruhr-in-evangelikalien/#t=53:42.028 wäre wünschenswert. Aber schaffen wir das?
    Darf ich auch dabei ein sündloser sein, der nicht sündigen kann, geächtet wird, weil er aus Gottgeboren, ohne das ich gesteinigt werde?

    Jay am Schluß: SEX,sex,sex.
    Ha,ha, ha Jay. „Wer nicht zweimal geschieden ist, ist kein richtiger Christ- Satiere. Klaaaasssse!

    Gofi, bitte nochmal genaue Liedbeschreibung: „Wenn alles im Fluss ist, schwimmt der Glaube…..“
    esgrüßt.dagobertrrck

  3. Korrektur: Ich schrieb: “ “Wir sollten uns nicht an der Wahrheit festmachen, sondern ich glaube, wir sollten uns an der Wahrheit festmachen!” Halleluja!“

    Meinte aber: “ “Wir sollten nicht die Wahrheit an uns festmachen, sondern ich glaube, wir sollten uns an der Wahrheit festmachen!”

    Hasb das Lied gefunden:“enn alles im Fluss ist, schwimmt der Glaube…“ heisst:
    Wer Gott folgt riskiert seine Träume!“

    https://www.youtube.com/watch?v=eWQRPj6_LZQ

  4. Hi ihr Alle,

    Cooler Talk wieder, ihr 2 Vögel…der Anfang…zum totlachen! Also ICH hätt ja wirklich gern so ne Heizdecke! Am besten mit nem Knöpfle, wenn man da draufdrückt kommt der HossaSong….lol

    …wie weit is Synkretismus ok? Wirkt Gott womöglich in anderen Religionen auch? Immer da wo dort Jesu Botschaft zu finden ist? Oder noch darüber hinaus?
    Was tut Gott so den lieben langen Tag?
    Leude…Fakt is doch, wir haben nicht den geringsten Hauch von einer Ahnung.
    Sollen wir da die Angst uns daran hindern lassen, Dinge in unser Leben zu holen, die uns und die Beziehung zu Gott bereichern? Nur weil sie vielleicht daneben sind? Was ist denn das schlimmste was passieren kann? Das wir es später ausbaden müssen, oda? Aber das war’s doch auch schon, Gott verzeiht uns doch unseren Bockmist! Und wenn das synkretistischer Bockmist war…und Gott versteht doch auch unsere Beweggründe….wir machen ja sowas nicht aus Spaß an der Freud, wir machen es, weil wir Gott lieben und weil wir ihm näher sein wollen….was soll denn da sooo schlimm sein dran? Vielleicht ist Gott enttäuscht, aber Gott ist von anderen Dingen doch viel mehr enttäuscht, wenn wir mal wieder aus Dummheit lieblos waren und es womöglich ned mal gemerkt haben…das war immer dann, wenn Jesus die Fassung verloren hat…
    Jesus hat nie die Fassung verloren, wenn die „Heiden“ was von ihm wollten, er hat ihnen nie Vorwürfe bezüglich ihrer Relgionen gemacht, er hat Leuten immer nur Vorwürfe gemacht, die durch ihren Glauben lieblos waren…So seh ich das zumindest und so glaube ich IST Gott…
    aber naja…wissen tu ich das ja auch nicht, ich möchte Gott nicht in den Schwitzkasten nehmen…ich hab auch kein Plan. Nur weiß ich für mich, dass ich zu einem Gott gar nicht will, dem die Liebe nicht das Wichtigste ist….skurriler gehts ja gar nicht. Ich kann mir einen Gott so nicht denken und ich kann mir nicht denken, was ich dann mit so nem Gott wollen könnte…

    Dann noch zu der Annahme und Akzeptanz von Evangelikalen etc…bin da voll mit Euch. Sind unsere Geschwister, wir brauchen ned glauben, dass wir näher an der Wahrheit sind. Wir sind nicht weiter entwickelt…wir glauben höchstens für uns, dass wir weiter entwickelt sind. Nur bei einer Sache zieh ich ganz klar die Grenze:
    Wenn die Liebe mit Füßen getreten wird und Dritte unter dieser Lieblosigkeit leiden…da hört es bei mir auf. Das KANN nicht Wahrheit sein. Das ist das einzige Schwarz-Weiß, das es bei mir gibt…Entweder Gott IST die Liebe oder eben nicht. Der Gott an den ich glaube IST die Liebe. Ich glaube NICHT an einen Gott, dem die Liebe zweitrangig ist. Wer andere zutiefst verletzt, tötet die Liebe und somit meinen Gott, und wenn dann die Schuld nicht zugegeben wird und sie dann nicht umkehren wollen, dann sind sie irgendwie nicht mehr meine Geschwister, denn dann glauben sie an einen anderen Gott. Das ist einfach echt meine Grenze.

    Schaffat’s guat!

  5. Amen, amen, amen zu euren barmherzig zurückblickenden Kurzvorschlusssätzen : )
    Das bedeutet für mich auch überhaupt nicht, dass ich nicht immer weiter darum ringe, nach dem Wort Jesu zu leben – eben weil es das Leben ist!
    Try & error ist gut – finde ich wunderbar schon in den ersten Kapiteln der Bibel zu betrachten!
    Und da sollten wir auch jedem Mensch letztlich zugestehen.
    Die Frage ist, ob dann irgendwann immer öfter auch „watch & try better“ funktionirt?Im Rückblick auf die Geschichte und v.a. auch auf mich?
    Wo komme ich her, wer bin ich geworden, wo will ich hin und wie hilfreich sind dabei diese oder jene Affekte, Glaubenssätze etc.?
    Dann beginnt vielleicht eine Geisterunterscheidung, die – hoffentlich! – die Barmherzigkeit nicht außen vor lässt…
    Danke für den Talk!

  6. Christiane Weishaupt

    ich hätte ganz große Lust auf ein Hossa Talk-Wochenende. Ich würde auch gerne andere Hossa Talk-Hörer kennenlernen. (Für Israel fehlt mir das Geld)

  7. … progressiv oder konservativ?
    … bauen oder bewahren???
    … bauen UND bewahren!
    … und im UND liegt alles dazwischen verborgen: verlaufen, innehalten, zurückblicken, Geister unterscheiden, Barmherzigkeit lernen, …

  8. Das ist auch meine (jahrelange) Erfahrung: Die „Lager“ gehen grundsätzlich leider nicht dialogisch aufeinander zu, sondern die Konservativen werden noch konservativer usw.

    Dabei würde ein ausgeübter Grundsatz wahrscheinlich helfen: Größer als alles aber ist die Liebe!

    Es tut sich tatsächlich – Gott sei Dank – was in Evangelikalien.
    Siggi Zimmer, Torsten Hebel, Klaus Douglass, Rolf Krüger, Hossa-Talk, Shane Claiborne, Tony Campolo, Nadia Bolz-Weber, Michael Diener u.v.a.m. machen Hoffnung.

    Es wäre an der Zeit , dass die „modern-progressiven“ Noch-Evangelikalen sich mal vernetzen und sagen: „Hallihallo, hier sind wir!“

    Es gibt zuviele frustrierte Leute in den konservativen Gemeinden.
    Die würden ein frisches Durchatmen sicherlich sehr begrüßen.

        1. hallo Mike… Cool, die Bedingungslos seite! Ich werd das auch ein bißchen verbreiteten. Ich hab gemerkt, manchen Leuten täte das Denken von Hossa-Talk gut, sie sind aber mehr so „FB-Rum-les-Typen“ . Ich hätte auch noch ein paar Interssante Links für eure Seite, und werd sie dir zukommen lassen.

          .

        2. Man hört immer mehr von Initiativen wie zB. bedingungs-los.de.
          In Ansbach (Raum Nürnberg) haben wir eine ähnliche Veranstaltung und wir nennen sie „Theologische Kamingespräche“. Wir diskutieren bei Kaminfeuer zB. über Worthausvorträge. Wir treffen uns monatlich.

    1. Das sehe ich genauso wie du, Mike. Eine Vernetzung wäre sicher klasse. Vielleicht gibt es ja auch das eine oder andere, wie die emergente Kirche, aber es wird nicht so stark genutzt!??
      Ich habe so vieles in den letzten Jahren nicht mitbekommen, weil ich mich so gar nicht mehr mit der evangelikalen Szene identifizieren konnte. Und deswegen habe ich mich nicht damit beschäftigt. Höchstens mal ein Podcast der emergenten Kirche entdeckt und mit Gewinn gehört.
      Für mich war ein Lichtblick in den letzten 10 Jahren das berlinprojekt. Wenn ich in Berlin bin gehe ich da auch gerne mal hin und höre recht regelmäßig online deren Predigten. Das sind so die einzigen, neben ganz wenigen weiteren Ausnahmen, die ich in den letzten Jahren mir überhaupt noch anhören wollte. Dann haben mich auf einmal so Leute viel mehr interessiert, wie David Steindl-Rast. Das Buch „Credo: Ein Glaube, der alle verbindet“ von ihm fand ich sehr bereichernd.
      Aber durch Hossa-Talk und die Kommentare hier bekomme ich wieder Lust, mehr zu entdecken. Besonders Geschichten von Noch-Evangelikalen oder Ex-Evangelikalen, da ich auch aus dieser Subkultur komme und mich aus manchem frei schwimmen musste/wollte.

      Gibt es eigentlich noch weitere Foren, wo Themen offen diskutiert werden, wie hier in den Kommentaren?

      1. Hi Simon, ich schreib nochmal das Gleiche wie schon an Bithya85:

        Wir haben vor ca. einem halben Jahr in der Nähe von München einen offenen Gesprächskreis “bedingungs-los” gegründet. Wir sind auch online für jeden unter http://www.bedingungs-los.de erreichbar oder bei facebook https://www.facebook.com/bedingungslosgeliebte. Gerne können wir auf bedingungs-los.de ein Forum einrichten.

        Vielleicht ist das ja für dich interessant oder du kannst diese Infos an andere Interessierte weiterleiten.

        Liebe Grüße, Mike.

        1. Hallo Mike, das klingt super. Ich bin nur sehr selten in München. Aber online werde ich immer mal wieder vorbei schauen und die Seite unter die Favoriten setzen. 🙂
          Danke für den Hinweis.
          LG Simon

  9. Mit Hossa-Tours nach Israel, das hätte schon was…scheitert bei meiner Familie aber wohl am nötigen Kinderprogramm und den Finanzen:) Vielleicht dann später mal, träumen kann man ja schon mal.
    Zum Talk-Thema:
    Ja, Dialog, konstruktive Auseinandersetzungen, Miteinander um einen guten Weg ringen, das sind sicher die richtigen Ansätze. Erfahrungsgemäß ist es aber leider eher selten, daß man wirklich offen und direkt über die Dinge, die einem schwerfallen und wo man „heilige Kühe“ auch mal schlachten und kreativ zubereiten muss, reden kann.
    Sicherlich ist das nicht nur ein Problem der Konservativen. Evangelikalen-Bashing ist, wenn auch manchmal kurzfristig befreiend und wohltuend, definitiv kein Ausdruck der Nächstenliebe.

    Mir geht es genauso wie Euch, daß mir das Thema Ehe und Familie echt am Herzen liegt und ich da wirklich viel Not sehe. Und ja, auch mich überzeugt das Konzept „Ehe“ zutiefst…und nach 14 Ehejahren sehe ich das Ganze sicherlich nicht irgendwie romantisch verklärt:). Nur, wenn ich die Reaktionen und „Seelsorge“-Ansätze mancher Gemeinden und Pastoren in meinem Umfeld sehe, wenn halt v.a. immer noch scheinbar biblische Ideale (vielen Dank an Siggi Zimmer für den erwähnten Worthaus-Vortrag!!) oder Ermahnungen, doch bitte auf den rechten Weg zurückzukehren als Lösung propagiert werden, fällt es mir echt schwer kommunikativ zu bleiben…da ist mir die Reaktion von Torsten Hebel in Eurem letzten Talk dann doch näher:). Sicher ist das Scheitern einer Ehe für niemanden ein Gewinn, am allerwenigsten wahrscheinlich für Kinder, ein Moralkodex oder eine Gemeindekultur, wie sie scheinbar in vielen Gemeinden immer noch herrscht, sehe ich da aber auch nicht wirklich als hilfreich an. Ich denke durch die vielen Auseinandersetzungen, die oberflächlich über Sexualität, Beziehungsformen, moralische Grundsätze geführt werden, kommen wir an die eigentlichen Probleme und Verwundungen, die jeder mit sich herumträgt, gar nicht mehr so wirklich heran. Diese, oft noch unbewussten, Verwundungen und Prägungen aus der Vergangenheit sind für mich eher die wahren Beziehungskiller (nicht nur im Bereich Ehe). Es geht doch anstatt Ängste vor dem Untergang der christlichen Familie und Ehe, und auch des Abendlandes, der Frühsexualisierung, dem Versinken des VfB Stuttgart in der 2. Liga (als Schwabe schon auch existentiell…) zu schüren doch vielmehr darum Angst abzubauen, Hoffnung zu stärken, so verstehe ich Jesus viel eher, oder???
    Bei Paul Zulehner habe ich mal gehört, die Aufgabe einer oder vielleicht auch der Gemeinde wäre es “ in der Nachfolge des Heilands, Heil-Land zu werden“.
    Danach sehne ich mich echt…daß unsere Gemeinden Orte der Heilung werden, wo wir zu liebenden, hoffnungsvollen Menschen werden können, und in der Nachfolge Jesu die unterstützen können, die unsere Hilfe benötigen. Dann ist es auch vollkommen egal, welches Label auf unserer Denomination klebt.

      1. Achso, stimmt, die Jungs wollen das ja wissen!
        Also selbst für ein Hossa-WE müsst ich ordentlich sparen, würd ich aber irgendwie schaffen, weil muss UNBEDINGT sein!
        Israel, heul, is leider total in der Ferne…
        Aber falls ihr mit 80 immer noch HossaTalk macht, schieb ich Euch 2 gern mit dem Rollstuhl/Rollator durch dieses Hammer-Land. 😉 ….lol…Kopfkino….too much!

  10. Liebe Freunde, Israel wäre cool. Steht schon lange auf meiner Wunschliste. Schöne Folge. Danke dafür. Bei den Stuhl-Erfahrungen mit dem Shadow-Self bin ich hellhörig geworden. Denn ist nicht Jesu Wüstenerfahrung genau dasselbe? Ist natürlich rein rethorisch, die Frage. Die ersten drei völlig klar verbürgten Jesus-Geschichten (Initiation nach der Taufe/Versuchung/Beginn des Wirkens) sind eine Erzählung, die man in der buddhistischen und hinduistischen Tradition ganz oft findet. Das ist der „normale“ spirituelle Einweihungsweg. Erst nach dem Moment der grundsätzlichen Umkehr (Taufe) die Erleuchtung, die Begegnung mit dem Licht, dann „automatisch“ als Folge davon die Begegnung mit dem Shadow Self. Hat man seinen Versuchungen widerstanden, kann man als vollgültiger Heiler wirken, weil man dann um seine eigenen dunklen Seiten weiß. Und es ist doch auffällig, dass der Teufel Jesus nicht „mit irgendetwas“ in Versuchung führt, sondern genau mit den Dingen, die ihn angehen, und wo er bei Missbrauch seiner Kräfte übers Ziel hinausschießen könnte. (Erste Versuchung: Vollmacht/Wunder bewirken, Zweite Versuchung: Unbedingtes Gottvertrauen,Dritte Versuchung, Macht über die Erde) Alles Dinge, die Jesus betreffen und ihm zugesichert sind! Der Teufel jedoch möchte ihn dazu bringen, diese ja ganz richtigen Dinge in pervertierter Form und zu früh anzuwenden. Da Jesus widersteht, ist er nun „mit allen Wassern gewaschen“.

    Ist das so jetzt Synkretismus, oder habe ich durch das Studium anderer spiritueller Traditionen schlicht meinen Horizont erweitert?

    Noch etwas zur Taufgeschichte: Es gibt mehrere apokryphe Evangelien (z.B. Logienquelle oder Ebioniten-Evangelium), wo die Worte vom Himmel etwas anders „sounden“ als herkömmlich. Dort heißt es: „Du bist mein geliebter Sohn, heute habe ich dich gezeugt/heute bin ich dein Vater geworden“ Das wäre mal eine ganz andere Erklärung der Gottessohnschaft, nicht wahr? Also hier wird Jesus nicht durch übernatürliche Zeugung und Jungfrauengeburt zu Gottes Sohn, sondern durch die Initiation während der Taufe. Schaut auch mal in die erste Tiefsehtauchenfolge mit Eugen Drewermann, da kommt ähnliches zur Sprache. Sprich: Jesus wäre dann nicht Gottes Sohn durch Zeugung und Geburt, sondern durch Taufe. Aber worin unterschiede er sich dann von uns allen!!!??? Bombe, was? Dafür, dass der Tauftext so lauten müsste, wie oben von mir angegeben, spricht desweiteren, dass er in dieser Form ein direktes Zitat aus dem zweiten Psalm wäre. Im Evangelium gibt es bekanntlich immer wieder Rückgriffe aufs AT, auch Jesu Leidensruf „Mein Gott, mein Gott…“ ist nicht Ausdruck eines persönlichen Zweifels, sondern ein Zitat aus den Psalmen. Wäre es da nicht denkbar und plausibel, dass auch der „Tauftext“im ursprünglichen Wortlaut ein Psalmenzitat war und die Umdeutung hin zu „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ vielleicht sogar als Verwässerung angesehen werden muss, weil dadurch das Psalmzitat unkenntlich gemacht wird….? Bedenkt bitte auch, dass die Kindheitsgeschichten von Lukas und Matthäus NICHT zu den ursprünglichen Logien gehörten.

    Ich glaube, im Christentum liegt ein gehöriges Um-und-Weiterdenken an der Tagesordnung und eben auch ein am Text orientiertes Mit-Denken. Ich danke euch nochmals herzlich für diese schöne Folge. Ihr seid wichtig!!! Liebe Grüße, Patrick

    1. Voll interessant Patrick!
      Die Logienquelle will ich eh schon lang mal lesen. Ist ja die Grundlage zusammen mit Markus für Mt und Lk…
      Echt krass, dass das da so steht…wär schon auch denkbar, dass Jesus erst Sohn wird ab Taufe. Für mich macht es aber eigtl. keinen Unterschied, ob Gottes Seele in dieser Krippe zur Welt kam, oder ob sie irgendwie bei der Taufe auf die Erde kam. Gott kam auf die Erde…mehr muss ich irgendwie ned wissen. Finds aber schön zu lesen, in Lukas, dass Gott in die Windeln kackt, lach, und man ihm selbst bei sowas helfen muss. Voll und ganz Mensch! Und dabei der hilfloseste Mensch überhaupt, ein Baby…das möcht ich schon weiter glauben 😉
      Zu Jungfrauengeburt, religionsgeschichtliche Deutung: Is ja en Übersetzungsfehler, der mit der Entstehung der Septuaginta zusammenhängt, auf die sich Lukas ja bezieht. Die Septua is ja in Alexandrien entstanden und somit ägyptischem Hintergrund…und der Pharao wurde immer durch einen Gott und eine Jungfrau gezeugt…und so wurde aus dem ursprünglichen „Junge Frau“ in Jes 7,14 „Jungfrau“ und Lukas (bzw. Mt) hat das halt übernommen, da er mit der Septua gearbeitet hat.

      So, schluss mit Klugscheißen und ab ins Nest!
      Guts Nächtle

        1. Hoi Dago!

          Klar, darf man an die Jungfrauengeburt glauben. Denn, wie letztlich Gott auf die Erde kam ist ja ein total krasses Geheimnis. Und NIEMAND kann beweisen, dass es die Jungfrauenzeugung gab und NIEMAND kann beweisen, dass es sie ned gab. Also, liegt es bei uns. Aber ich persönlich kann erst dann ne Haltung einnehmen, ne Meinung entwickeln, wenn ich alles weiß, was es darüber zu wissen gibt und somit find ich diese historisch-kritische Info total wichtig.
          Ich persönlich glaub halt ned an die Jungfrauenzeugung. Ich glaub Jeshua hatte 100% menschliche DNA, er war VOLL Mensch, aber in ihm wohnte VOLL Gott…
          Natürlich könnt ma auch sagen, Gott hat die Macht so ne Eizelle mit doppeltem Chromosomensatz zu zaubern usw…aber für mich ist das einfach echt nicht wichtig. Und ich mag Josef! Ich will irgendwie glauben, dass es VOLL sein Sohnemann war und die 2 auch ne echte menschliche Vater-Sohn-Beziehung hatten… 😉
          Von dir, lieber Dago, würd ich mir wünschen, dass du deine Glaubensüberzeugungen als Ich-Botschaften formulierst! Mit so ner Art sich mitzuteilen kommt man nämlich weiter, mit Absolutismen aber nedda.

          Grüßle!
          Steffi

  11. Mit Jay und Gofi ins heilige Land – wow, das wäre cool! Aber für mich leider weder zeitlich noch finanziell derzeit machbar 🙁
    Aber ein Hossa-Wochenende fände ich sehr reizvoll und im Gegensatz zu Israel auch tatsächlich potentiell realisierbar – da wäre ich gerne dabei!
    Lg Provinzdoc

  12. Hallo Jay, hallo Gofi,

    was mir gerade durch den Kopf geht: Ihr macht so klasse Talks und ich habe in den letzten Wochen ziemlich viele davon gehört und sehr davon profitiert. Und heute musste ich an euch denken und an die ganze evangelikale Community und natürlich an alle Ex-Evangelikale und Noch-Evangelikale etc. Ich war heute bei einer Veranstaltung der Ev. Kirche zum Thema Kirchenraum in Bezug auf Kultur. Und u.a. ging es darum, was in der Kirche geht und was nicht. Und es hat sich eigentlich keiner über irgendetwas aufgeregt oder so, da sie mit vielem kein Problem haben. Selbst als jemand erzählte, dass Anfang der Neunziger Jahre auf dem Taufstein seiner Kirche eine Theatergruppe eine Vergewaltigungsszene gespielt hat. Warum auch, dachte ich. Es ging nur darum, dass es etwas unangenehm ist, bei den nachfolgenden Taufen evtl. an Vergewaltigungen denken zu müssen.
    Dann musste ich aber daran denken, über was sich in manch christlichen Kreisen der eine und andere aufregt und nicht akzeptieren kann. Na ja, ich bin froh, dass man sich nicht überall an Kleinigkeiten fest beißt. Es gibt Foren, wo mehr gedankliche Freiheit herrscht.

    „Kultur ist der Spielraum der Freiheit …“ (Dietrich Bonhoeffer)

    Auch danke an euch beiden Kulturschaffenden, für Momente der Freiheit.

    LG Simon

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