#48 Eure Fragen, unsere Antworten

55 Kommentare zu „#48 Eure Fragen, unsere Antworten“

    1. “explicit” heißt nur, dass man drauf achten soll, dass die Kleinen nicht grad rumrennen, wenn man Hossa hört, – zur Vermeidung expliziter Wortschatzerweiterung. Hab mich heute echt gefragt, ob ich einen „explicit“-Podcast während des laufenden Betriebs hören kann. Dabei stellt sich die kritische Frage, ob es nicht besser wäre, bei nicht „expliziten“ Themen, auf diese Wortschatzerweiterung zu verzichten. Würde bei den deutlich U18 – (Mit-)hörern weniger Probleme machen und bei den anderen nicht sachdienliche Irritation vermeiden. Ist sicher super-cool, wenn man durch super-geile Sprache den Beifall der Gleichgesinnten bekommt, aber das Gespräch mit den weniger Gleichgesinnten wird dadurch erschwert, nach meinem Empfinden nicht notwendigerweise, lenkt von wesentlichen Inhalten auf unwesentliches Formales ab. Wahrheit deutlich zu sagen muss nicht provozieren oder verletzen. Ich kenne Leute ( naja, zumindest einen Leut 🙂 ), die den Hossa-Inhalten nicht abgeneigt sind, sich aber an der Sprache stören. Ich vermute mal, dass es nicht vordringliche Absicht von Hossa ist, explizite Sprache im christlichen Sprachraum salonfähig zu machen, aber eure Themen verdienen es schon, sich dort ungehindert durch ( emotionale ) Sprachbarrieren auszubreiten. Schade, dass ich beim Empfehlen von Hossa Leute aussieben muss, die sich am „explicit“ stören. Das Sieben könntet ihr bei Hossa vielleicht vor dem „Senden“ auch für mich übernehmen, ohne Verlust an wesentlicher Aussage. Offensichtlich seht ihr das anders, aber bei Hossa darf man ja alles infrage stellen.

      1. Hallo Werner, Lorenz und ihr anderen. Wenn man bei iTunes einen Podcast anmeldet, muss man sich entscheiden, ob der als ‚explicit‘ geführt werden soll oder nicht. Apple ist da streng, und sollte man seinen Cast nicht als explizit angeben, sich aber nicht daran halten und doch mal Fuck oder Shit oder sonstwas sagen, kann es bei einer Stichprobe dazu führen, dass er vom Netz genommen wird. Uns ist es sehr wichtig, so reden zu können, wie uns das Maul gewachsen ist. Unsere Sprache ist kein PR-Gag. Wir reden wirklich so. Vor allem, wenn es persönlich wird. Ich sage es gerne noch einmal: Bei Hossa-Talk ist nicht nur das Was, sondern vor allem auch das Wie wichtig. Unsere Meinungen können sich ändern. Aber die Freiheit und Offenheit, wie wir über den Glauben reden, werden das nicht. Sonst ist es nicht mehr Hossa.

        Es tut mir leid, Werner, dass unser rüder Umgangston es verhindert, dass du HT weiterempfehlen kannst. Oder nee, eigentlich stimmt das nicht. Es tut mir gar nicht leid. Für dich vielleicht, weil du uns offensichtlich gerne weiterempfehlen würdest. Und das freut mich natürlich. Aber ich finde es okay so. Hossa Talk ist nicht für jeden etwas. Mehr noch als die Tatsache, dass ganz viele Leute uns hören, würde mich freuen, wenn viele es uns nachmachen und ohne Furcht laut über ihren Glauben nachdenken. Darum geht es eigentlich. Hossa Talk ist nur eine Form von vielen möglichen. Es braucht noch viele ganz, ganz andere Formate, wo das auch geht. Am besten offline und mitten im wirklichen Leben. Und dann gerne sittsam und anständig.

        Liebe Grüße! Gofi

        1. Hey Gofi,

          ja voll! HT lehrt uns, dass WENN man übern Glauben spricht, dass man dann auch voll man selbst sein sollte. Alles was künstlich verstellt, erzeugt doch nur ned künstliche Barriere und Entfremdung!
          Ich fand’s ja so witzig im Film „Jesus liebt mich“, als Jesus selbst „Scheiße“ sagt…kicher….
          In meinen Gebeten sind z.B. auch haufenweise Kraftwörter mit drin. So bin ich, Gott liebt mich trotzdem, wer damit ned klar kommt, der brauch es ja auch ned ;)…man suche sich einen anderen Heimathafen….
          Aber mal ehrlich, wenn’s an sowas scheitert….schaaaaaaaaaade!!!
          Grüßle
          das Drecksviech

          1. damit gehe ich voll konform, natürlich, authentisch, ohne Verstellung soll ein Christ sein . Mit dem Rest gehe ich nicht konform. Es ist deine Entscheidung, Kraftausdrücke im Gebet zu verwenden. Du musst damit klar kommen, wer denn sonst? Ich brauche keine Kraftausdrücke im Gebet. Auch wenn mir danach ist. Gott braucht sie nicht.

          2. Ich will ja um Himmels Willen meine Art mit Gott zu sprechen ned vergeneralisieren. Das wär ja derbster Quatsch. Ich find nur, Gott will mich so wie ich bin, komplett. Und deswegen glaube ich, hat Gott auch null Probleme mit Kraftausdrücken. Warum sollte er auch? Aber so ist das halt, die einen könnten das niemals so mit Gott sprechen, ich könnte es widerum anderst überhaupt ned. Macht doch grad unsere Vielfalt in der Big Family aus, oda? Is doch schön, dass ich z.B. mit ner konservativen Schwester mit langen Haaren und Rock und das ganze Programm trotzdem voll Schwester sein kann. Wie Hammer is denn das?

          3. Aber sowas, Steffi. Ich seh das ganz genau so. Gott hat mich gemacht und Gott will mich. Als ich. Er will nicht, dass ich ne Maske trage und artig den Schein wahre. Und wenn etwas sch**e ist, dann ist es eben so, und warum sollte ich es dann nicht sagen?
            Hihi, Gott will mich, da geht mir das Herz auf *-*
            Und warum Drecksviech? Auf Youtube nenn ich mich Lieblingsmistkerl 😀

        2. hehe, zwei Freundinnen und ich wollten die ganze Zeit schon etwas Ähnliches auf Youtube ausprobieren, sind aber bis jetzt noch nicht dazu gekommen. Die Idee steht aber schon. Mal sehn, wie es sich entwickelt.

  1. Coole Sache, son Talk, macht Spaß die ganzen Stimmen der Leute zu hören und was so in denen ihren Hirnen rumkreiselt…macht son Gemeindegefühl…weil bei mir kreiselt das ganz gleiche Zeug! 😉
    Könnt ihr ruhig öfter machen, grad bei so „schneller beantwortbaren“ Fragen.

    Coole Frage von der Damaris!
    Und HEY, Gofi und Jay….sau-geil, Eure Antworten!!!! Kann ned viel ergänzen….nur noch mein feuriges Temperament dazupacken:

    Ich find ja Aufgabe der Gemeinden, genau diese theolog. Basic-Skills zu bieten…Wir sollten uns da echt bei den Juden was abspicken. Die diskutieren und haben den Rabbi als theologisch gebildeten Ansprechpartner.
    Genau…wir müssen lernen wie die Juden Godi zu feiern und dann rockt des! Zusätzlich kann ja jeder über Literatur oder Studium Generale sich ein bissle Do-It-Yourself-Theologie aneignen, wenn man so voll das Bedürfnis hat. Ein MUSS ist des natürlich ned. Wir dürfen Gott echt zutrauen, dass er die Bibel nutzen KANN, wie er WILL…Er wird schon ned sagen: „Oh Mist, jetzt hat der ‚Matthäus‘ mir da was in Mund gelegt, das hab ich ja gar ned gesagt! Na sowas! Und des isch ja auch eigentlich gar ned mein Wille…boah, Mensch, was mach ich denn jetzt? Hmm…jetzt kann ich meinen geliebten Mensch ned erreichen, der da grad was über mich liest, sorry…aber Pech gehabt. Ich guck mal weiter nach denen, die mich richtig verstehen…“ 😉

    Ächz, genau und wenn unser Gofi und unser Jay ned alle unsere Gedanken verbalisiert haben (wie könnt ihr es wagen!?!?!?), dann echt hey….ihr habt ein Hirn, ein Sprachzentrum und eine Tastatur!!!

    Das is ja genau das Jüdische…Einer gibt nen Impuls und zwar irgendeiner (meist sogar ned mal der Rabbi) und dann wird diskutiert!
    Und ein Rabbi kann gekündigt werden, wenn seine Theologie ned ausreicht, um den Gemeindemitgliedern zu helfen (wird tatsächlich gemacht)! Gebt Euch! Da muss der Rabbi sich immer auf Trab halten! Ned, wie oft unsere Pfarrer, das 0815-Programm abspulen und die Schäfla schön in ihre Wohlfühl-Ausblendungs-Kokons hüllen.
    Leuts…kurbelt mal Eure Gemeinden da draußen um! Es gibt schon einige die so ticken, aber wir brauchen noch viel mehr davon. In jedem kleinen Kaff, müssen die Köpfe der Gläubigen rauchen!!!!

    Gemeinde sollte tiefe Diskussion auf Augenhöhe sein und ned Vorlesung…Wir sollten echt weg vom leichtverdaulichen Fast-Food-Gemeindeleben, das uns nur träge und fett im Geist macht, und hin zu Vollkornbrot + Rohkost, an dem wir erstmal zu kauen haben und das uns gesund macht und nährt!!! Hi hi hi…

    Fand auch den Flüchtlings-Beitrag mal wieder klasse. Den anderen in seiner Angst wahrnehmen und zunächst ma so stehen lassen, ist glaub echt voll wichtig, damit ein Gespräch Früchte trägt…

    Jojo Leude…I solltt no Ebbes doa, bissle lerna….Prüfungswoche rückt unaufhaltbar näher, die blöde Kuh…
    Schee war’s! Machat’s gut!

    P.S.: Und hört Jay’s Predigt! Die isch fei ächt ober-hammer-bomben-mäßig! *G*

  2. „Die Bibel ist kein Gesprächsbeender, sondern ein Gesprächsstarter“ – yeah, genauso ist es! Danke für diesen genialen Satz, Jay!

    Ansonsten kann ich wieder mal nur Danke sagen für jede Menge gute und kluge Gedanken zu allen Themen, egal obs um Charismatiker, Jesus-Worte oder Flüchtlinge geht. Bei letzterem fand ich vor allem Gofis Ausführungen zur Angst echt klasse!

    Ich fand, es war mal was anderes, nicht nur eine, sondern mehrere Fragen kürzer in einem Talk zu betrachten – hat mir gefallen und ich kann mir gut vorstellen, dass das immer mal wieder „zwischendurch“ zwischen den anderen Ein-Themen-Talks gut passt 🙂

    1. fand ich auch, ich war ehrlich gesagt erst skeptisch, aber im Nachhinein finde ich es einer der unterhaltsamsten Podcasts. Und einiges zum Nach- und Weiterdenken gabs auch. Top!

  3. Diese Prophetie mit den Dämonen, die wir uns halten war ja genial! Schon alleine, weil in dieser Prophetie viel mehr drin steckt als in vielen, die ich so ab und an von „anerkannten“ Propheten höre. Die Gesichter der Leute hätte ich ja zu gerne gesehen! Tja, ein getretener Hund bellt.
    Der Dämon des Islam! Das ist O-Ton meiner ehemaligen Mitbewohnerin! Sie konnte stundenlang darüber reden. Dabei hat sie ne Weile tatsächlich mit muslimischen Kindern gearbeitet. Und wenn sie dann nach Hause kam, hat sie sich darüber aufgeregt, dass diese Kinder wegen den Dämonen, die sie schon haben, so stinken. Naja, wenn sich ein anderthalbjähriger in die Windeln gemacht hat liegt das nicht unbedingt an Dämonen… Aber um das zu verstehen bin ich wohl nicht sensibel genug… hab wohl nicht die Gabe der Geisterunterscheidung 😀 Nach Außen war sie, soweit ich weiß, immer freundlich zu den Leuten. („Sie können ja nichts dafür.“) Wie es aber unterschwellig gewirkt hat, weiß ich nicht.
    Äh, hat der letzte Anrufer den Podcast eigentlich wieder gefunden? 😀 Made my day!

  4. Liebe Freunde, danke und ein großes 🙂 . Sehr schön, dass ihr meinen Emergency-Anruf ans Ende gesetzt habt. Hahahahahahaha, rofl, aber wie, auch ganz ohne Heiligen Geist.

    Jetzt aber ernst! Heut schreib ich ellenlang. Muss sein. Zunächst mal als Appetizer zu Jays Vermutung, Jesus könne lediglich die Selbstheilungskräfte der Menschen angetriggert haben. Interessant in diesem Zusammenhang: Jesus hat nie gesagt: „Ich habe dich geheilt!“, sondern stets: „Dein Glaube hat dir geholfen.“ Spricht doch sehr für Jays Vermutung und nimmt meiner Meinung nach nichts von Jesu Bedeutsamkeit weg.

    Zu den Evangelien und der Frage, was O-Ton Jesu ist. Ich habe mich damit akribisch beschäftigt. Zunächst mal: Natürlich ist rein gar nichts davon übrprüfbarer O-Ton. Denn wie gesagt, es wurde nichts mitgeschrieben und die Evangelien sind teilweise nicht nur 30,40 Jahre nach Jesu Tod entstanden, sondern 60, 70 Jahre nach Chr. Wurden also teilweise von Leuten verfasst, die gar nicht live dabei waren. Jetzt einfach mal an den gesunden Menschenverstand appeliert: Wie viel O-Ton kann man da erwarten!? Tatsache ist, das bald nach Chr. eine Sprüchesammlung anfing die Runde zu machen, die wir wissenschaftlich unter der Bezeichnung „Q“ oder „Logienquelle“ kennen. Diese Logienquelle enthielt eine lose, aber dennoch geordnete Sammlung von Sprüchen und Gleichnissen Jesu, die Berufungs-und Versuchungsgeschichte und wenige Heilungsberichte. Diese Logienquelle ist meines Wissens nach immer noch verschollen, konnte aber rekonstruiert werden. Auf sie stützen sich die Verfasser der drei synoptischen Evangelien Markus, Matthäus und Lukas. Am nächsten am Original bewegt sich Markus. Er hat zum Beispiel keine Geburts-oder Kindheitsgeschichte, die beiden Kindheitsberichte bei Matthäus und Lukas können wir getrost der Phantasie der Verfasser zuschreiben (oder der theologisch-politischen Erwägung und Zielsetzung). Sorry an alle Fundamentalisten, aber die Fakten sprechen für so eine Ansicht… Markus und die Logienquelle haben eine relativ karge, karstige Sprache, die gerne uns heutigen auch mal schroff vorkommen kann. Es wird wenig ausgemalt, wenig ausgeschmückt, wenig Fleisch ums Gerippe, aber das Wesentliche wird erzählt. Matthäus war in seiner Erzählung das Spannungsfeld von Evangelium und Gesetz sehr wichtig. Sein Evangelium ist sehr Lehr-Lastig, manchmal fast wie ein theologischer Kurs. Und klasse die Bergpredigt. Die Jesus so sicher nie gehalten hat. Oder warum werden dann dieselben Logien im Lukasevangelium ganz anders zusammengeschraubt- andere Reihenfolge, andere Bezüge, teilweise sogar Sinnverschiebung!? Matthäus war das Rüberbringen von Jesu Botschaft also sehr wichtig. Lukas offenbart ein Talent zum Ausschmücken und Fabulieren (Sorry!). Bei ihm gibt es im Mutterleib hüpfende Kinder, es wird über die Gefühle der Personen berichtet (Maria behielt all diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen) und seine Darstellungen sind bildhaft, man kann sie sich gut vorstellen. Ich empfinde das Lukasevangelium als sehr beglückend und muss teilweise weinen, wenn ich es lese, obwohl mir klar ist, dass es vom Originaltonfall weit abweicht. Es gibt rein Lukanische Gleichnisse (Armer Lazarus/Verlorener Sohn/barmherziger Samariter) Diese drei Gleichnisse weichen sehr stark von der üblichen Gleichniserzählung Jesu ab. Während es in den Gleichnissen aus der Logienquelle nur in den seltensten Fällen um handelnde, interagiernde Menschen geht, wenn es überhaupt um Menschen geht, stehen solche bei Lukas im Mittelpunkt. Es werden hier richtig drei kleine, auch wieder sehr stark ausgeschmückte, detailreiche Geschichten erzählt. Diese Art zu erzählen, ist absolut untypisch für Jesus, der in der Regel in einem zwar bildhaften, aber kargen Duktus bleibt und meistens keine fortlaufenden Geschichten erzählt, sondern metaphorische Bilder vor den Hörer stellt. Es darf also gerne angezweifelt werden, ob die drei lukanischen Gleichnisse wirklich von Jesus sind. Das hat auch MEIN Glaubensleben arg durchgerüttelt (Was, mein Lieblingsgleichnis vom verlorenen Sohn ist vielleicht gar nicht von Jesus!!!???). Ich muss mit dieser Erkenntnis leben und dennoch ist der „verlorene Sohn“ vielleicht der zentrale geistliche Text für mein Glaubensleben! Daran glaube ich. Egal, wer der Verfasser ist!!! Das Johannesevangelium basiert dagegen auf ganz anderen Quellen, als die drei Synoptiker. Es ist hoch spannend, auf es aber en detail einzugehen, würde hier den Rahmen sprengen. Hier steht Jesus selber quasi als Sakrament im Mittelpunkt. Interessant immerhin, dass das gesamte Evangelium ganz andere Geschichten über Jesus erzählt als die Synoptiker, jedoch die Passions-und Auferstehungsgeschichte ist auffallend ähnlich. Dazu muss man wissen: In der Logienquelle hat es die Passions-und Auferstehungserzählung nicht gegeben. Man nimmt an, dass die Synoptiker und Johannes hier aus den gleichen Quellen schöpften, beim restlichen Teil aber nicht. Dieses ganze theologische Hintergrundwissen ist nicht glaubenswichtig-oder gar entscheidend, aber interessant ist es immerhin!

    Nun zum zweiten Thema, meinem Thema: Pfingstbewegung. Ich muss ehrlich zugeben; als ich euch über eure pfingstlichen Erfahrungen berichten hörte, wurde mir schon wieder ganz flau im Magen (nicht nur metaphorisch, sondern real!) und ich merkte, wie ich mich innerlich ganz stark davon distanzieren musste. Ich bin froh, dem allen entronnen zu sein, Hallelujah!!!

    Mir ist es sehr die Frage, ob die charismatische Glossolalie identisch ist mit dem „In-Sprachen-Reden“ in der Apostelgeschichte. Denn so wie ich diesen Text heute lese, erschließt er sich mir, wie folgt. In Jerusalem waren damals viele Menschen, die kein hebräisch sprachen. Die anstehende Pfingstpredigt sollte aber möglichst jeder mitbekommen. Deshalb hat es der Heilige Geist gewirkt, dass die Jünger plötzlich in Sprachen sprechen konnten, die sie nie gelernt hatten. Aber REALE SPRACHEN!!!!!!!!!!!!! Kein „Ramala, Ramala!“ Der Zweck davon war, dass auch die Ausländer die Pfingstpredigt verstehen konnten. Auch ist vom „In Sprachen sprechen“ und vom „In Sprachen predigen“ die Rede, aber nie vom „Zungengebet“. Dass alle wild durcheinander in Phantasiesprachen kauderwelschten, hat es nicht gegeben!!! Paulus gibt ja auch klare Anweisungen, wie mit Sprachen umzugehn sei. EINER spricht in einer Sprache, EIN anderer legt es aus. Noch Fragen, Hauser? Und nochmals: Damals waren real existierende Sprachen gemeint, keine evangelikale Glossolalie!!!!!

    Was Jay über die spektakuläre Prophetie in seiner Gemeinde erzählt hat, löst bei mir ein heftiges *Kopfschüttel!* aus. Einerseits erzählt er, dass sich die Prophetie schlicht nicht erfüllt hat – und zwar gar nicht!!!- andererseits scheint er sich darüber überhaupt nicht zu wundern und sagt als Erklärung: „Dann waren das eben nur die menschlichen Worte des Propheten!“ Sorry Leute, aber ein derart laxer Umgang mit geistlichen Unwahrheiten, Halbwahrheiten und LÜGEN(!!!!!) ist leider symptomatisch für die evangelikale Szene.(Doch, echt jetzt, is so!!!)Dabei muss der „Prophet“ noch nicht mal bewusst gelogen haben. Er kann einfach Opfer der eigenen Autosuggestion geworden sein, des eigenen religiösen Rausches. Ich rede nicht als „Laie“. Ich habe in meiner evangelikalen Zeit selber „prophetisch geredet“. Einem Mann hab ich auf den Kopf zugesagt, dass er Mordgedanken gegen seinen Vater hat. Und das stimmte dann auch noch! Aber ich habe mich auch vom Schwafelgeist davontragen lassen ala: „Ein Engel steht in der Sonne und er sendet Heilung auf xyz!“ Reine Autosuggestion aus meiner heutigen Sicht. Ich hoffe, ich habe anderen damit nicht geschadet. Noch mal zu Jays Gemeinde: Warum hat sich die Prophetie nicht erfüllt, wenn sie von Gott war? Jay sagt ca. auf 2:31: „Auf Nachfrage haben sich die Verantwortlichen gewunden.“ Ich brauche keine bewusstseinserweiternden Drogen zu nehmen, um mir das richtig bildlich vorstellen zu können. Die evangelikale Bewegung ist durchsetzt von Manipulation, Heuchelei, Schaumschlägerei und Irrlehren! Und das nehme ich nicht zurück!!!!!! Und dann diese grenzpsychotische Massenhysterie mit rituellem Haarescheren und ähnlichem (Danke Jay für dieses konkrete Beispiel, weckte bei mir lebendige Erinnerungen an selbst Erlebtes!) Was man in evangelikalen Ghettos an einen von der Gesellschaft ausgrenzenden Irrsinn erfahren kann, erinnert manchmal an Dynamiken auf geschlossenen Psychiatriestationen. Und ich oute mich hier: Die kenn ich auch als Insider!

    Zum Umfallen, Lachen, Wälzen, Zucken. Mal nachgefragt: Welchen geistlichen Wert soll das haben? Jay wusste es selber nicht. Und: Findet man Berichte über so etwas in der Bibel? Meines Wissens nicht.

    Oh Mann, kurz war ich der Raserei nahe eben gerade. Aber mir hat eure Sendung nochmals geholfen, mir klar zu machen, dass mein Weg sich mit den Evangelikalen, außer euch und einigen langjährigen Freunden, wohl nicht mehr kreuzen wird.

    Ich bin tief gläubig und habe eine echte Heimat in meiner Gemeinde gefunden. Dort geht’s nicht immer nur rational zu (gell, Gofi, das ist jetzt mal ein Vorurteil von DIR!) und der Heilige Geist ist dort sehr stark erfahrbar, wenn auch nicht ekstatisch. Ich möchte gerne die versöhnliche Kurve noch kriegen. Mensch Leute, wir sind doch alle Kinder Gottes, und ich achte und liebe euch total, aber evanglikale Strukturen sind für mich mittlerweile ein No-Go. Euch in der Liebe Christi verbunden grüßt euch Patrick.

    1. Lieber Patrick,
      ja, ich sehe das recht ähnlich wie du.
      Noch ein paar Gedanken zum charismatischen. Um das noch mal deutlich zu machen (ich dachte eigentlich, das hätte ich in der Sendung getan), die Prophetie von der ich erzählt habe, sehe ich deutlich als nicht von Gott gegeben. Und der Umgang damit war ein totaler Griff ins Klo (sowohl vorher als auch nachher). Ich wollte das keineswegs verharmlosen. Andererseits, wie soll man irgendetwas im Leben lernen können, wenn man keine Fehler machen darf? Wie soll man mit so etwas wie Prophetie umgehen lernen, wenn man sich dabei nicht irren darf? Ich wollte also nicht verharmlosen, dass es zu falschen Prophetien kommt, sondern sagen, dass es, wenn es so kommt, man das ganze ja auch als Lernfeld begreifen könnte. Der Umgang und der Ton macht für mich da die Musik. Überhaupt kommt es mir in der charismatischen Welt vor, als ob da sehr oft Dinge als von Gott ausgegeben werden, die es nicht sind. Das ist sehr unreif, manchmal vernachlässigbar (wie in deinem Beispiel mit „ich sehe einen Engel, der blablabla“) und manchmal eben auch brandgefährlich (wie in dem Beispiel, das ich erzählte). Ich bin da also von meiner Erfahrungswelt ganz bei dir.

      Jeder Extremismus hat seine eigene Tücke. Der rationalistische Wahn, Gott in ein philosophisches, menschlich nachvollziehbares Gebäude zu sperren, der traditionalistische, Gott auf Bekenntnisformeln festzuschreiben und der charismatische, sich Gott zu eigen zu machen und ihn anderen mit „so spricht der Herr“ inbrünstig um die Ohren zu hauen. Jedes davon hat seine eigenen Tücke, jedes kann aber auch seine hilfreiche Seite haben, wenn man es eben nicht verabsolutiert und so tut, als hätte man Gott in der Tasche.

      Glaub mir, ich verstehe deine Abneigung zur pfingstlich-charismatischen Welt. Ich bin seit fast 20 Jahren aus der Szene raus (und immer wieder, wenn ich mal reinschaue, bin ich überrascht/ entsetzt, wie wenig sich dort geändert hat, da werden noch die gleichen Sprüche und Versprechen gemacht und die Leute werden immer noch mit denselben simplen Motivationstrainer- und Einschüchterungs-Tricks bei der Stange gehalten bzw. eingenordet wie zu meiner Zeit und religiöser Wahn als die Stimme des Heiligen Geistes verkauft – furchtbar! Lernen die den gar nix?). Und ich habe über 10 Jahre gebraucht, um den geistlichen Missbrauch, den ich dort erlebt habe, zu verdauen.

      Trotzdem halte ich es nicht für hilfreich, die charismatische-pfingstliche Welt insgesamt dem Teufel zu übergeben. Das wird ihr ebensowenig gerecht, wie wenn man das pauschal der liberalen Theologie unterstellt (die Tücken sind andere und damit auch die „Verirrungen“ die damit einhergehen). Wie überall gibt es dort Hilfreiches und weniger Hilfreiches, Gott und Fleisch, Heilsames und Schädliches. Ich sehe das so: es gibt liberale verlorene Söhne, evangelikale verlorene Söhne und charismatische verlorene Söhne. Und da kannst du nun auch gerne noch die Namen aller Denominationen und Kirchen vorne dran stellen. Ich möchte die Schwierigkeiten, Tücken und Verbrechen des charismatischen Weges klar benennen und mich trotzdem nicht von meinen Brüdern und Schwestern trennen. Manchmal braucht man seine Zeit, bis man die Verengung des eigenen Blickes erkennen kann. War/ ist bei mir ja auch so. Manche Unschärfe oder gar Blindheit entgeht einem uU das ganze Leben. Das nennt man wohl Menschsein. Das soll jetzt nicht verharmlosen, sondern eher das vermeintliche hohe Ross kennzeichnen, auf dem wir alle in der einen oder anderen Form sitzen. Über einer geistlichen Gruppe insgesamt den Staab zu brechen und diese zu dämonisieren, hilft nicht. Ich möchte lieber lernen voneinander zu lernen. Das Gute zu behalten und das Schlechte zu überwinden. Wir sind doch alle nur auf dem Weg.

      Aber ja, ich verstehe gut Dein Bedürfniss, „klar Schiff“ zu machen. Böses beim Namen zu nennen. Die Spreu vom Weizen zu trennen. Wie gesagt, ich bin da grundsätzlich bei Dir. Und eben auch nicht. Weil pures Ausgrenzen nicht hilft, weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Dann gründen wir nur die xte neue Kirche/ Gruppe, die ein paar Jahre später die gleichen Fehler machen wird. Keiner kann mit Steinen werfen, wir sitzen alle im selben Boot.

      Entweder-Oder hilft nicht. Ich suche nach dem dritten Weg. Und auf dem sind wir alle nur Schwestern und Brüder, denke ich, und keiner sitzt auf irgendeinem Ross. Wenn wir unseren Blick verengen um gegen XY zu kämpfen, kämpfen wir letztlich gegen uns selbst. Das muss man manchmal machen, sicher. Die eigene Hybris liebt es schließlich Steine aufzuheben und liebt es im Recht zu sein und liebt es Klarheit geschaffen zu haben (die einen drinnen, die anderen draußen!). Das werden wir so einfach nicht los. Aber das kann nicht das Ende sein, sondern höchstens der bittere Weg, der uns eines Tages dazu führt, vom Pferd zu fallen und die Worte „Saul, Saul, was verfolgst du mich“ zu hören.

      Gottes Gnade ist groß! Für uns alle. Die Liebe deckt viele Sünden zu. Bei uns allen.

      Nochmal, das soll nicht verharmlosen!!! Sondern lediglich eine andere Perspektive aufmachen.

      LG,
      der Jay

      PS Was die „charismatischen Erscheinungen“ angeht, so hilft finde ich ein nüchterner Blick. Viel Rauch um nicht viel. Das Ganze nicht zu hoch hängen. Aber wenn jemand zB umfällt und eine hilfreiche Gotteserfahrung macht – wer bin ich, dass ich das nicht wertschätze? Und genauso umgekehrt, wenn jemand eine schädliche Erfahrung dabei macht, warum sollte ich das heilig sprechen, bloß weil es in einem Gottesdienst passiert ist? So gehe ich zB ja auch, wie im Talk erwähnt, mit der Glossolalie um (übrigens, in 1. Kor. 14 klingt das keineswegs so, wie du es aus der Apg. verstehst, sondern tatsächlich so, wie man es in vielen Pfingstgemeinden antrifft – mit denselben Problemen, weshalb Paulus da ja auch deutliche Worte zu macht; er verwirft es allerdings nicht grundsätzlich. Siggi Zimmer hat kürzlich bei Worthaus einen interessanten Vortrag darüber gehalten, http://worthaus.org/mediathek/das-hohe-lied-der-liebe-1-korinther-13-5-7-1/ , da sagt er ganz viel zu den Chancen und Gefahren der Charismen – da kann ich gut mitgehen.)

      PPS Noch ein paar Sätze zur Entstehung der Evangelien. Meines Wissens war das noch etwas komplizierter, als du es beschreibst. Die Bibelwissenschaft geht davon aus, dass es nicht nur eine Quelle gab, die den verschiedenen Evangelien zu Grunde lag, sondern mehrere. Dingfest zu machen, was Jesus nun tatsächlich gesagt hat (und ob überhaupt irgendetwas davon) ist unmöglich. Bei einigen Worten ist es wahrscheinlicher, bei anderen nicht. Viel mehr haben wir nicht in der Hand. Ich glaube, die Bibel auf das tatsächliche Wort Gottes zusammenzustreichen, war noch nie ein hilfreiches Unterfangen. Sie ist wie sie und was ist. Grobschlächtig. Irritierend. Heilsam. Verwirrend. Beängstigend. Gotteswort. Menschenwort. Fähig dazu bessere Menschen aus uns zu machen und viel schlechtere. Wir dürfen und müssen sie kritisch lesen und staunend. Mit Dankbarkeit und Widerspruch. Gelangweilt und begeistert. Wir dürfen sie lesen und sie darf uns lesen. Einfacher kriegen wir sie nicht. Die Frage, was Jesus nun wirklich gesagt hat, ist nicht zu beantworten. Ist imho auch nicht wirklich entscheidend. Der Zweck des Buches ist nicht, uns DIE Worte Jesu zu vermitteln, sondern uns auf den Weg mit ihm zu stellen. Und interessanter Weise, wählte die Christenheit dazu eben nicht den Weg, den der Islam gegangen ist, ein göttlich diktiertes Buch, sondern ein rundrum menschliches. Mit all den Unwägbarkeiten, die das mit sich bringt. Ich finde das ziemlich großartig. 🙂

      1. Danke Jay!
        Dass die Bibel keine Geschichte über andere, sondern über das, was in mir steckt, ist und dass ich nicht nur sie lese, sondern sie mich, ist echt Geheimnis-voll!! …hat was von der „Unendlichen Geschichte“ (hat der Ende am Ende doch einen Jesus-mäßigen Tiefblick gehabt?)
        Aber nur so mach ich mir nicht nur einfach ’ne schönere, rosa Welt, Auslegung, Prophetie (s. die „Lügenpropheten“ im AT, die die Warnungen in den Wind schossen und „alles gut“ predigten), sondern sehe mich und die Menschen in aller Ernsthaftigkeit und mit allen Risiken und Nebenwirkungen, aber eben auch mit der tiefen Hoffnung auf Heilung an.
        Darum liebe auch ich das Gleichnis vom verlorenen Sohn sehr, lieber Patrick : )

      2. Lieber Jay, danke für deine schöne Antwort. Du kannst die Dinge differenzierter und gnädiger sehen als ich, das bestärkt mich, auf den Pfaden der Gnade weiter zu wachsen. Die paar Jahre die uns trennen, tun sicher ihr Übriges. Ich habe übrigens in meinem Wortbeitrag kein einziges Mal gesagt, dass Charismen vom Teufel sind. Das hab ich mir tunlichst verkniffen, denn ich weiß es doch auch nicht. Ich bin auch nicht sauer auf „Evangelikale“, sondern über evangelikale Strukturen. Ich erweitere meinen charismatischen Freundeskreis ja sogar noch. Beim Konzert von Jens Böttcher habe ich eine nette Frau kennengelernt, die in die Anskarkirche (von Kopfermann) geht. Ich kann doch nicht ernsthaft annehmen, dass das alles Satanisten sind!

        Natürlich, nach meinem Weggang aus der pfingstlichen Szene habe ich erstmal sortiert „Was kann ich glauben, was will ich glauben, und wo, bitteschön, ist der Jesus abgeblieben!?“ Mein Sortierungsvorgang dauerte sogar jahrelang. Die entscheidenden Wendungen brachte bei meiner Suchbewegung der Kontakt zu meinem jetzigen Pastor, das Vertiefen in historisch-kritische Erkenntnisse und die Revolutions-Scheibe von Jens. Weitere „Geburtshelfer“ wart ihr, Torsten Hebel, Siegfried Zimmer und die liebe Steffi aus den Kommentaren. Danke euch allen! Was mich dann ganz landen ließ, war, dass ich den Heiligen Geist wieder spürte und Jesu Liebe. Zuerst nur in meiner Gemeinde, mittlerweile aber auch bei mir zuhause.

        Naja, und die Entstehung der Bibel war natürlich noch komplexer, als ich jetzt gerade ersehen kann. Dass es aber mehrere Quellen gab, also neben der Logienquelle noch andere, schreibe ich auch in meinem Wortbeitrag (als ich auf das Johannesevangelium eingehe!)

        Das hohe Ross und das Steineschmeißen… Keine Frage, da hängen wir alle drin. Du bist ’n toller Mensch Jay, durch dich habe ich schon viel gelernt!

        Bis bald, der Patrick

        1. Hey Patrick, du kleiner Stinker!

          Lach….Du musst mal echt den Notfallhebel einbauen bei dir, wenn dich die alten Verletzungen wieder überfluten! Ist ja voll verständlich, was du da mit dir rumträgst….und diese Vorfälle sind auch alle echt schädlich und man MUSS sie als solche benennen. Aber rumstinkern bringt ECHT niemand weiter. Konstruktive Kritik, wie Jay, der Checker vom Neckar…nö, ähhh…. Main….der hat das schon deutlich gemacht…
          Metanoia usw… 😉
          Und dann noch Ergänzung…genau: Apostelgeschichte vs. Paulus….Paulus war VOR Apg….Lukas hat vermutlich von Rom aus geschrieben, also der hatte keinen blassen Schimmer vom Pfingstereigniss. Und Paulus ist da echt ned so deutlich, was Sprachengebet angeht….
          Faustregel: Gute Früchte/Schlechte Früchte…und NEVER Absolutheits-Aussagen….das sollte WIRKLICH jeder Vollpfosten mal kapieren, dann würd das alles laufen….dann hätten wir Ambiguitäts-Toleranz (Meister Wiese, grins) und alles wär happy-clappy….eigentlich so einfach….grummel….
          Sodele, ich glaub ich muss Euch 2 Pfingstgeschädigten noch was schicken…moment….
          Ade!

          1. ach, genau…noch zu den Evangelien: Logienquelle Q muss echt im Plural stehen. Markus kannte die Q ned. Mt und Lk haben Q und Markus benutzt….Aber Mt-Q war ne andere Version als Lk-Q….

            Wenn’s Euch interessiert:

            Roloff – „Einführung in das NT“
            (super-kompaktes, leicht geschriebenes Reclamhelftle zu allem Nötigen zum 2. Testament….da kann man schon sooooo viel lernen. Ist bei uns Ersti-Literatur und taugt echt was.)

            Und zu Geistesgaben: Ich würde sie wirklich gerne entdecken, meine Geistesgaben. Denn Gott hat sie geschaffen und danach ned zu streben, sie zu üben, seh ich voll kritisch (so wie in dem Heilungs-Talk)…wir verpassen dabei womöglich Chancen extrem gutes zu tun. Nur muss man gleichzeitig die nötige Sensibilität mitm Umgang einüben. Man darf NIEMALS sagen: Das ist so, das kam grad von Gott…oder Heilungsversprechen und dergleichen Bullshit….grausam….an den Früchten erkennen!
            Aber mal ehrlich, Leuts, WO kann man denn seinen Geistengaben nachgehen, wenn die Pfingsbewegung verkorkst ist, die Theologen und die Landeskirche das Charismatische meist ablehnen….????
            Ist echt voll schwer….
            Jay, hast Bock auf Nachhilfe? ;D
            Oder weiß jemand was von nem landeskirchlichen Projekt? Kann man das mit nem Buch üben? Wie ist das?

    2. …nur eine ganz kleine mathematische Anmerkung, weils mir beim Lesen gerade auffällt:
      30, 40 Jahre nach Jesu Tod bedeutet eben genau 60,70 nach Christus… zumindest nach meiner Rechnung, wenn Jesus irgendwann um 0 geboren und gut 30 Jahre alt wurde : ) Ist aber im Gesamtzusammenhang sicher zweitrangig.
      So, jetzt les ich erstmal weiter…
      Liebe Grüße,
      Britta

  5. Das Gleichnis vom SEEMANN – hihi, ich habe ja echt gegrübelt, an welcher Stelle Jesus das erzählt… ; )))
    Ich habe ja das Bild einer Schildkröte von mir, wenn ich mich mal so mit meinen „tierischen“ Instinkten betrachte – und Schildkröten sind ja nicht immer die Schnellsten ; )
    Aber nachdem ich dann das Wort „Acker“ gehört habe, musste ich natürlich sofort an das Sämanns-, bzw. Sehmanns-Garn denken, dass sich in den Tiefen meines -Schildkrötenpanzers vor einiger Zeit entsponnen hat – mithilfe eines Gedankens von außen, dass ich selber der Acker bin, mit allen Anteilen.
    Das fand ich super hilfreich, diese verschiedenen „Menschen“, die Jesus in der Auslegung aufzählt, IN MIR (also „unter euch“, unter mir, unter meiner Menschenhaut-Schale) wiederzuentdecken. Dann muss ich nicht krampfhaft versuchen, auf der „richtigen“ fruchtbarer-Boden-Seite zu sein und Weg, Dornen, Disteln und Steine in mir zu verdrängen, dh.h als nicht vorhanden zu erklären.
    Es macht ja z.b. auch überhaupt keinen Sinn, den Weg zu verneinen/zu entfernen, denn den brauche ich ja dringend, um überhaupt zum Acker zu kommen!
    Und warum sollte ich den Vögeln nicht ein paar Körnchen Weizen gönnen??!
    (Da war ich ehrlich gesagt erstmal enttäuscht von Jesus‘ Auslegung mit dem Satan, hab’s dann aber verstanden ; )
    Der Garten ist das, was in meinem Gehirn über die Jahre heranwächst.
    Der Weg dahin ist mein Gehör oder auch die anderen Sinne und die Vorverarbeitung in meinen Gehirnwindungen. Was ich höre oder lese muss erst in Sinn verarbeitet werden, und auf diesem Weg kann viel verloren gehen, v.a. durch Miss-Verständnis, was zu Verwirrung (= hebr. Satan), Fehlinterpretation und Misstrauen führen kann, wie es mir bei dem Gleichnis (und nicht nur bei diesem…) ja auch passiert ist.
    Nun kann ich also ganz entspannt auf dem Weg um meinen inneren Acker oder Garten herumwandeln und wahrnehmen, dass es ja tatsächlich Sorgen in mir stecken, die mir die Luft zum freien Durchatmen nehmen können. Sie sind einfach da, ich kann erstmal nix dagegen machen (der Acker beackert sich i.d.R. nicht selber). Und dann ist da was Hartes, Abwehrendes, Steiniges in mir:
    Angst vor Schmerz, Angst vor dem Sterben, Angst vor Ablehnung… Da kann nichts in die Tiefe gehen, weil mir das viel zu gefährlich vorkommt, solange ich mich bei meinem Gott(esbild…) nicht wirklich sicher fühle. Da ist mein Herz steinhart geworden, um mich zu schützen
    Aber wenn ich dann sehe, dass dazwischen ja auch schon was Gutes, Nahrhaftes wächst – auf dem Boden meiner tiefen Sehnsucht nach Heil und Leben – nach einem annehmenden, gnädigen Gott – und dass Jesus sich mit dem Bisschen anscheinend zufrieden gibt (sonst hätte er als Gärtner ja den Rest schon entsorgt; das kann der Garten-Boden ja nicht selber machen) – zumindest erstmal.
    Vielleicht möchte er tatsächlich noch mehr von dem Boden fruchtbar machen, aber nicht ohne mein Erkennen, wovon ich befreit werden möchte. Im Betrachten werde ich mit hinein genommen in den Blick des Gärtners auf seinen Boden, den er bearbeiten will. Bin nicht mehr nur passiv, sondern darf an seiner Seite vielleicht sogar meine eigene Kreativität austesten?
    Dann wird aus dem trockenen Distel-und-Dornen-Zeug ein energiereiches brennendes Verlangen in mir nach Erlösung von meinen sorgenvollen „Morgen-Ängsten“ – mit dem Feuerchen könnte man den Ofen zum Brotbacken anheizen ; )
    Und aus der inneren Stein-Abwehr könnte der Gätner ein hübsches Mäuerchen um den Garten bauen, das ihm eine gesunde Grenze und einen Schutz gibt, ohne ausschließend zu sein – v.a. nicht dem gegenüber, der in mir doch gerne Frucht aus seiner guten Saat hervorwachsen sehen möchte.
    Ich habe festgestellt, dass mich ein solcher Blick auf meinen inneren Acker/Garten – gemeinsam mit dem großen, geduldigen und großzügigen Gärtner – nährt!! Und zwar so sehr, dass da sogar auch etwas Nahrhaftes für andere übrig bleibt : )
    Und auf einmal empfinde ich den Schmerz des Beschnittenwerdens und den Druck, den der Mühlstein (noch ’ne Verwendung für meine harten Brocken ; ) auf meine Weizenkörner ausüben muss und die „höllische Zorn-Hitze“, die es braucht, damit das Brot gebacken wird, um dann gebrochen und verteilt zu werden, gar nicht mehr als so übel angstmachend.
    Denn irgendwo mitten in diesen Reifestufen bin ich.
    Und ja, in meinem Leben gab und gibt es Schmerz und Druck und Enge und Zerbruch.
    Aber Henry Nouwen hat mal sehr schön gesagt, dass Jesus uns in unserem Zerbrochensein mit hinein nimmt in das Wunder der Eucharistie. Nur wenn ich mir meiner Gebrochenheit bewusst bin und sie annehmen kann und angenommen weiß, kann ich sie für die zerbrochene Welt einsetzen.
    Soweit mein Sämannsgarn ; )

    Ich glaube, Jesus ist es möglicherweise tatsächlich nicht so wichtig, wie seine Gleichnisse ausgelegt werden. Die Auslegung lässt allerdings glaube ich tief auf den Glauben des Auslegers schließen… Wenn ich noch voll im Gericht-und Strafdenken gefangen bin, werde ich die barmherzigsten Gleichnisse auch dementsprechend auslegen…

    Jesus ist ja gerade total begeistert, wie die Kanaanäerin, die mit ihm darum ringt, dass er sie und ihre Tochter „aus der Hölle“ der Krankeit oder des Dämons befreit, sein Bild verwandelt. Er sagt: Brot gibt’s nur für sie Kinder, nicht für die Hunde (Auslegung: „Du bist ein Hund, unrein, nicht würdig“…)
    Und sie macht einfach Ritzen in den Bildertisch, lässt die Krümel durchfallen und das Brot dieses Retters, an den sie ihre Hoffnung hängt, in ihrer Fantasie so nahrhaft werden, dass es sogar in dieser kleinen Menge zur Nahrung bzw. Heilung für ihre Tochter, das kleine Hündchen, reicht. Sie erkennt ihre Kleinheit an und macht Gott so viel größer!!
    D.h. auf diese Weise dürfen wir anscheinend gerne mit Jesus und seinen Bildern „spielen“. Wenn es um unsere Not oder die Not derer, die uns am Herzen liegen, geht und um unsere Hoffnung auf einen Gott, der sich erbarmt.
    Dann darf ich sogar klein und unrein sein – mein Vertrauen richtet sich auf den, der größer und reiner und liebevoller und barmherziger ist als ich!
    Was ich damit nicht sagen will, ist, dass ICH mit so einem Glauben automatisch jede Krankeit heilen kann! Es geht eben nicht mehr um mich! Aber ich bekomme einen ganz anderen Blick auf den Menschen – in mir und mir gegenüber – und auf diesen Gott, der darauf hofft, dass ich ihm vertrauen lerne.

    Und eine Frage am Ende zu deiner Dämonen-Prophetie, lieber Gofi, die ich superspannend finde: Kannst du deine Auslegung nochmal genauer formulieren, d.h. die Dämonen benennen, die wir da (aus Versehen?) in uns gefangen halten und wild machen?

    Herrliche Grüße,
    Britta

    1. Ja, Britta, das See/Seh-Problem hatte ich auch. Ich dachte mir: Wollen die mich jetzt komplett verarschen? Erfinden die jetzt neue Gleichnisse? Was ist das denn für ein Seemannsgarn!? Bis dann die Binde von meinen Augen fiel und ich das Meer wieder klar sehen konnte. Bzw. den Acker. Sei lieb gegrüßt von Patrick

      1. Ach, wie ulkig = ))
        Ich dachte, nur ich hätte solch verwirrte Ohren ; )
        Naja, immerhin nimmt Jesus ja einmal Jona als Bild, der war zumindest auf und unter See…Mann! … aber hatte der eigentlich anschließend ’n besseren Durchblick?
        Egal, jedenfalls freu ich mich mit dir über deine heilsame Entwicklung in den letzten Jahren, lieber Patrick! Und dass dazu manchmal auch erstmal totale Distanzierung gehört, kann ich glaub ich inzwischen besser nachvollziehen.
        Wie schön, dass Jesus dir mit seinem Geist auf so liebevolle Weise auch wieder nah kommt, ohne dich zu überrumpeln!
        Herzlichen Gruß,
        Britta

        1. Liebe Britta, Jona ging offenbar nach der „Richard-Rohr-Methode“ vor. Drei Schritte vor und zwei zurück. Nach dem Aufenthalt im Fisch war er immerhin bereit, Ninive zu predigen, ärgerte sich darauf aber wie Hund, dass Gott die Stadt verschonte. Gott musste ihm erst mal ’ne STAU-DE wachsen lassen, um den STAU in seinem Herz und Hirn abzubauen. Soweit meine Jona-Auslegung. Taug ich als Pastor? 😉

          Es ist wahr, ich erlebe soviel Schönes mit Gott zurzeit. Das muss auch mal gesagt werden. Nicht immer nur mecker, mecker. Heute war ich mit der Gitarre unterwegs und sang vor meiner Kirche alte und neue (auch selbstgeschriebene) geistliche Lieder. Kam mit dem Jugendleiter meiner Gemeinde ins Gespräch. War sehr schön. Ich plane, im Herbst ein Konzert in meiner Gemeinde zu geben und damit endlich mal mehr aus meinen musikalischen Gaben zu machen. (Mit Anfang 20 wollte ich Rockstar werden. Heute reicht’s mir auch ein paar Nummern kleiner.) Mir helfen in meinem Glaubensleben sehr die Gesänge aus Taize, es gibt schöne Aufnahmen von dort auf youtube.

          Ich habe lange über zwei christliche Tendenzen nachgedacht. Die eine ist, dass die Welt ein Jammertal ist, das man schnell wieder verlassen sollte, sie sei ja eh vom Teufel. Die andere, dass man die Welt „durchchristen“ solle, das heißt durch gute Impulse an ihrer Verbesserung mitwirken sollte. Denn die Welt ist wunderschön und Gottes Schöpfung. Also mir liegt ganz klar Weg 2 mehr. Ich bin ganz klar weltzugewandt. Ich grüße dich und danke Dir für deine immer fruchtbaren, nachdenkenswerten Anregungen! Patrick

          1. STAU-DE gefällt mir!!
            Oder STAU.de??
            Sozusagen Gottes urzeitlicher „Link mit dem Zaunpfahl“ ; ))
            Bin sehr froh, dass Gott so geduldig mit unseren Hirnstaus umgeht!
            Liebe Grüße,
            Britta

          2. Stau-de? Made my day, das ist echt genial. Woher hast du das?
            Ich bin echt froh, dass Gott mit meinen Staus so locker umgeht. Ich glaub, ich wär längst ausgerastet 😀

    2. Hey Britta, du Seefrau! Kicher!

      Weißt was!? Schildkröte is Topp…denk mal einfach an den anderen Roman von Michael Ende….Cassiopeia rocks!
      Mensch ich LIEBE es, wie du immer auslegst….das bringt mich immer total weiter! Voll toll…der Seelenacker/weg/fels/dornen….
      Und auch das mit der Heidin + den Hunden!
      Weißt du was? Du hast doch mal so herrlich das mit den Brotkrümeln ausgelegt….und jetzt pass auf…ich sitz so in meinem Erstsemester-Kurs und da meint meine Dozentin: Die Brotkrümel-Sammelaktion und die Krümel unter dem Tisch der Heidin sind ne Rahmenerzählung!!! Boah…da wär ich schier von meinem Stuhl gefallen und hätt fast so Hermine Granger-mäßig mit dem hocherhobenen Finger geschnalzt und rausgequatscht: „Ha! Die Britta hat das auch so schon gewusst!!!“
      Hab dann aber doch noch meine Contenance wiedergefunden und hab mich nüchtern und gediegen gegeben, lach….
      Jedes Krümelchen des Evangeliums ist wertvoll und fällt an den richtigen Ort…und dort nährt es oder es geht auf wie ein Samenkorn und mehrt die Frucht 100fach…
      Da dachte ich, die Britta hat ein wahnsinnig tiefen Zugang zur Bibel!!! Vielleicht ist das jetzt neu für dich, dass das beides zusammengehört und vielleicht gehst du jetzt auch so ab wie ich 😉
      Ich musste es dir jedenfalls unbedingt erzählen!
      Freu, Jubilate!

      1. Boah, liebe Steffi = ))
        Das ist mir tatsächlich noch nicht aufgefallen, dass es hier beide Male um
        Brösel geht. Ich denke, dass hat bestimmt auch noch was mit Leviticus 6 zu tun, wo es um das Zerbröseln des priesterlichen Speiseopfers geht…
        Wenn du mir jetzt noch verraten würdest, was Rahmenerzählung bedeutet?! … ernsthaft! Ich bin ja in Sachen theologische Fachausdrücke dermaßen Analphabetikerin…
        „Britta hat das auch so schon gewusst“, aber leider null Ahnung, was… = /
        Deine Begeisterung freut mich total – mir geht es nämlich immer genauso!!
        Wie war das noch mit den Selbstgesprächen, die okay sind, solange man nichts Neues dabei erfährt… ich erfahre ständig Neues ; )) … was mich hoffen lässt, dass Gottes Geist da mit seine Finger bzw. sein Flüstern im Spiel hat…
        HErliche Grüße,
        Britta

        1. Hi Britta,

          sorry, lach, jup hab mich echt bissle unverständlich ausgedrückt 😉
          Also die Heidin/Hunde-Geschichte ist die Kerngeschichte. Das Evangelium reicht für ALLE, auch für die Hunde (hier: Heiden…aber ich persönlich versteh da ned nur Heiden drunter). Und deswegen ist jeder kleine Krümel kostbar und darf ja nicht verloren gehen. Deswegen sind die beiden Brot-Vermehrungs+Krümelsammel-Geschichten die Rahmengeschichten zur Geschichte von der Heidin.
          Du hast beide Storys einzelnt voll toll interpretiert. Besser erklären die es bei uns ander Pädagogischen Hochschule auch ned. Nur hast du vermutlich ned gewusst, dass „Markus“ das als zusammenhängende Komposition gestaltet hat…Toll, oder? Die Evangelisten sind da echt immer total genial, in der Art und Weise wie sie ihre Sicht beihnahe künstlerisch zum Ausdruck bringen, wie sie lose Wort-Sammlungen Jesu mit herrlichen Geschichtne ergänzen, die vllt. passiert sind, vllt. aber auch ned…für mich ned so wichtig.
          Sodele…jetzt dürftest du mich verpeiltes Viech auch verstehen 😉
          Grüßle

    3. Du schreibst echt voll lustig, weißt du das? Find ich gut.
      Das mit dem Acker hab ich auch schon so gesehen, dass ich alle Anteile irgendwo in mir habe. Ich hab das Gleichnis gelesen und hatte sofort diese Interpretation im Kopf. Dann hab ich weiter gelesen und gemerkt, dass Jesus eine ganz andere Auslegung hatte. Und war voll enttäuscht, weil ich meine Auslegung viel spannender und freundlicher fand 😀
      Erst vor Kurzem hab ich Siggi Zimmer gehört, dass es gut möglich ist, dass diese Interpretation nachträglich eingefügt wurde und bei allem Wertvollen, was sie zu bieten hat, wahrscheinlich nicht von Jesus stammte. Einerseits beunruhigend, dass nicht alles, was als wörtliche Rede Jesu da steht, es auch ist, andererseits in diesem Fall nicht schlecht… Naja, ich weiß noch nicht genau, wie ich jetzt dazu stehe, dass man als normaler Bibelleser vielleicht gar nicht viel verstehen kann. Kommt mir doch irgendwie sehr vor-reformatorisch vor, aber jetzt komm ich vom Hölzchen aufs Stöckchen.
      Deine weiterführende Interpretation mit den Wegen und den Missverständnissen und so fand ich übrigens sehr interessant, so weit war ich gar nicht gekommen. Aber ist schon die logische Weiterführung. Danke fürs Teilen, ich glaub, da muss ich ein bisschen drüber nachdenken.

      1. Liebe Bythia,
        ich bin damit wohl auch noch nicht fertig, denke ich…

        Ich glaube, dass sowohl die äußere als auch die innere Version der Auslegung Sinn macht und von Gott genutzt werden kann.
        Wenn wir die Trennung in 4 verschiedene Menschentypen in Anspruch nehmen, führt das, wenn wir Gott gefallen wollen, zu Gottesfurcht und zum Bemühen, ein fruchtbarer Boden zu sein/zu werden. Aber wir spalten dann den Rest der Welt von uns ab; trennen uns von den Menschen, die scheinbar nicht zuhören, oberflächlich und sorgenvoll sind. Das kann zu einem starken Missions- und „Bearbeitungs“-Werk führen – vielleicht nicht nur verkehrt, immerhin traue ich Jesus zu, am Ende auch alles Schräge und Unvollkommene zu verwandeln oder zumindest vom wirklich Guten zutrennen.
        Diese Version wird immer eher zu einem getriebenen Christsein führen.
        Aber wenn Furcht letztlich zu Jesus führt…
        Ich habe neulich versucht, einen Käfer aus meiner Küche in die Freiheit zu befördern; bot ihm zunächst meinen Finger als Transportmittel an, aber da er vor dem Angst hatte, habe ich seine Fingerfurcht genutzt, um ihn aus der Terrassentür in die Freiheit hinaus zu treiben. Der Effekt war am Ende derselbe ; ) Jesus nutzt an einer Stelle die Furcht des Petrus glaub ich ähnlich:
        Auf das „das möge Gott verhüten!“ hin dreht Jesus sich mit dem Rücken zu ihm – für mich ein Bild dafür, dass Jesus ausdrückt: „Du darfst mir auf meinem Weg zum Vater nicht im Wege stehen, aber du darfst mich zu ihm hin treiben mit deiner Angst.
        Diesen Platz darf die Furcht, denke ich, ruhig einnehmen: Sie darf mich zu Gott hin treiben, d.h., immer wenn mir in dieser Welt etwas Angst macht, will ich mich nicht von Gott weg, sondern in seine schützenden Arme treiben lassen.

        Die innere Version der Auslegung würde ich der äußeren aber immer vorziehen, denn sie führt zur Selbsterkenntnis und damit immer auch zu einer teiferen Gotteserkenntnis und zu Liebe statt zur Furcht.
        Ich brauche die „gefährlichen“ Anteile in mir nicht abzuspalten/zu verdrängen, sondern darf darüber mit Jesus ins Gespräch kommen, ihm zutrauen, dass er mich er-löst von meinem Übel, wenn die Zeit reif ist und kann diese Seiten integrieren; mich mit mir versöhnen.
        Und dann vielleicht sogar anfangen, noch tiefer unter die Sorgen-Dornen und meine innere Versteinerung zu schauen, um vielleicht zu entdecken, dass sie gar nicht nur meine Feinde sind, sondern dass unter ihnen etwas verborgen ist, das seinerseits nach Leben, Erlösung, Rettung, also nach Jesus schreit!

        Die äußere Version führt also eher zu einem unbewussten, die innere zu einem bewussten, wachen, achtsamen Wachstum.
        Beides hat seinen Platz und aus beidem kann Gott etwas Gutes machen.
        Das möchte ich zumindest wahrhaben. Jesus war sehr Selbst-bewusst, war völlig im Kontakt zu sich selbst, sicher durch seine Wüsten-und Fasten-Zeit, in der das hochkommen durfte, was in ihm steckte, um bewusst bearbeitet zu werden.

        Adam bekam ja in der Frau, die Gott aus ihm herausgeholt und wieder zu ihm gebracht hatte, eine Seite von sich selber gegenübergestellt, um ihm bewusst zu machen, was in ihm steckt – hat erstmal nur bedingt funktioniert ; )
        Es war seiner – bisher unerkannten – Seiten oder Rippen, also etwas „Krummes“, aber auch Kraftvolles, Starkes. (Und auch Fruchtbares, denn sie wird die Mutter alles Lebendigen!)
        Jesus stellt sich 12 Jünger gegenüber – huhuhuh, und wir haben 12 Rippen-Paare = ) Da stellt sich doch die Frage, ob er hier das Bewusstsein seinen „krummen“ Anteilen gegenüber wachhält und sie so in Stärken verwandeln kann?? Z.B. den harten Brocken Petrus in ein solides Fundament ; )
        … und am Ende werfen sich 24 Älteste anbetend vor dem Thron nieder…!

        Wer einmal „erwacht“ ist und die Gleichnisse auf das eigene Innenleben übertragen kann, statt Menschen in Gute und Böse einzuteilen und sich damit selber zu einem harten, unbarmherzigen Richter zu machen, kann sie, glaube ich, nicht mehr anders sehen! Aber Gott lässt uns immer die Freiheit und wartet geduldig unser Reifwerden ab.

        Heute ist vielen durch die Psychologie das innere Wesen viel eher präsent, (braucht allerdings auch seinen Zeit; ein gewisses Alter!), aber zur Zeit Jesu gab es dafür vielleicht nicht unbedingt den entsprechenden Wortschatz?? Dennoch weist Jesus, denke ich, immer wieder auf dieses Außen und Innen hin, z.B. in dem „Wehe“ über die Pharisäer und Schriftgelehrten, wo er sie als von außen weiß gestrichene Gräber bezeichnet, die keinen Blick für den Modder und den Tod hinter der eigenen frommen Fassade haben. Und im Gleichnis vom Säubern des Bechers: wird er von außen gereinigt, bleibt der wichtigere, innere Anteil, schmutzig. Wird er von innen gereinigt, wir das Äußere mit sauber.

        So, nu aber Schluss ; )
        Liebe Grüße,
        Britta

  6. Hi,

    zu der Flüchtlingsthematik hab ich noch ein paar Bücher, an denen ich mitschreiben durfte. Ich finde es gut geeignet für Menschen, die skeptisch sind oder Angst haben, weil sie die Möglichkeit haben Geflüchtete kennenzulernen ohne sie wirklich kennenlernen zu müssen – was natürlich noch viel besser wäre, aber eine größere Hemmschwelle bedeuten würde!
    In dem Buch wird auch auf gesellschaftliche Schwierigkeiten und Ängste eingegangen.

    Hab mir überlegt, ich verschenke 5 Stück an Menschen, die Menschen kennen (oder sind), die Angst haben. Hier das Buch: http://www.scm-haenssler.de/produkt/titel/hauptsache-weg///203837.html

    Die ersten 5, die mir ihre Adresse schreiben, bekommen ein Buch: anna.koppri@gmail.com

  7. @Steffi:

    Hi, du, ich höre, du sehnst dich nach Geistesgaben? Ist tatsächlich ein schwieriges Pflaster. Die Pfingsbewegung möchte ich dir aus gegebenen Anlass besser nicht empfehlen. Ich persönlich glaube ja, dass das Wirken des Heiligen Geistes nicht gemeindeabhängig ist. Die Frage ist einfach, und die solltest du Dir schon stellen, warum willst du prophetisch reden oder in Zungen sprechen? Was is Zweck von das? In vielen evangelikalen Gemeinden scheint es mir reiner Selbstzweck zu sein, so nach dem Motto: „Wer hat hier die geilsten Geistesgaben?“ Ich glaube, du solltest ganz Gott vertrauen. Er wird dir die passende Gabe schon geben. Und P.S.: Es gibt noch viel mehr Charismen als prophetisches Reden und fremde Sprachen, nur sind die vielleicht weniger spektakulär: z.B. Milde, Frieden, Freude, Liebe, die Fähigkeit, segnen zu können etc. Das ist auch alles Heiliger Geist! Ich spreche hier nur für mich, wenn ich sage, dass mir das Rumgemeiere mit „höheren“ Geistesgaben nicht gut getan hat. Sei lieb gegrüßt von deinem be-GEIST-erungsfähigen Flauschiboy Patrick (*grins!!!*)

    1. Hey Flauschiboy…he he
      Ich sehne mich ned nur danach, ich denk sogar, dass es eigtl. ne Pflicht für jeden Christen ist. Aber, wie du sagst, ist dafür nicht jedes pfingstliche System geeignet.
      Die Geistesgaben dienen, meines Erachtens, dazu, den anderen in Liebe zu dienen und sich selbst ebenso. Wenn Leute in einem Sprachengebet beten, dann verstehen sie zwar ned, was sie sagen, aber es tut ihnen gut, es bringt sie näher zu Gott. Also was soll daran verwerflich sein? Wenn ich n Handstand mach, und mich das näher zu Gott bringt, dann man ich halt nen Handstand…Und Glossolalie ist vielleicht ein neuer Zugang zu Gott, der einem neue Möglichkeiten, Wachstum etc. schenken könnte. Ich kann es ned beurteilen. Ich hab das noch nie probiert. Ich find’s nur komisch, dass scheinbar alle in ner seeeehr ähnlichen Sprache beten (Schakara ist fast immer drin, grins)…und ich glaub, andere dabei nachzumachen ist irgendwie Zielverfehlung…Ich würd schon gern MEINE Sprache entdecken, wenn ich denn die Gabe haben sollte.
      Und Prophetie soll, wenn ich es richtig verstehe, Dinge in anderen entdecken, die die noch nicht selbst entdeckt haben. Und darüber zu sprechen soll dem anderen helfen (ich weiß nicht, ob damit wirklich zukunftsweisende Prophetie gemeint ist, müsst grad nochmal lesen)…
      Es gibt ja aber eigtl. die Charismatische Erneuerung der Landeskirche…aber wo findet die denn bitte statt? Ich hab da noch nichts mitgekriegt…
      Ja aber weißt du all diese Gaben (Liebe, Milde, Freude…), das sind Sachen, die man bei sich selbst erstma finden muss und PFLEGEN, ÜBEN muss…ich würd gern mein ganzes Paket kennen. Vielleicht ist da ja noch Potential…? Vielleicht hab ich ja noch was in mir, dass anderen und mir selbst hilft und gut tut? Aber wie soll ich das denn finden?
      Alles a bissle kompliziös…
      LG

  8. @ Hossa-Jay

    Lieber Jay, ich zeige mich reumütig. Habe eben den ersten Konrinther in Bezug auf „Zungen“ nochmal gelesen, und du hast Recht. Was da steht, hört sich in der tat sehr „pfingstlich-charismatisch“ an. Ich muss zugeben, dass ich diesen Teil des Briefes in meinem Gehirn mit dicker, schwarzer Farbe übermalt hatte, um mich noch besser von den Pfingstlern abgrenzen zu können. Aber es is schon so. Bereits damals bei meinem ersten pfingstlichen Godi hat der Pastor etwas in seiner Predigt gesagt, was direkt an mich zu gehen schien…(wie in 1. Korinther 14, 24 & 25!) Dennoch mahnt Paulus hier an, dass das „Reden im Geiste“ einen in erster Linie selbst erbaue und nicht die Gemeinde, er sagt sogar, er würde lieber 5 Worte mit seinem Verstand reden, als zehntausend Worte in Zungen. Es ist halt wichtig, dass der Verstand im geistlichen Leben noch hinterherkommt. Ich hingegen bin froh, dass ich derzeit wieder ein stärker seelisches geistliches Leben führen darf. Der Geist führt mich wieder mehr, anstatt das „Rumgeisten“ über theologische Fragestellungen. Darüber bin ich überrascht und freue mich!

    Die Sache mit den Charismen wirft natürlich ’ne Menge Fragen auf. Warum gibt es in den Landeskirchen kaum welche von den „höheren“ Charismen? (Dass dort trotzdem der Heilige Geist weht, und auch spürbar ist, ist nicht zu leugnen.) Warum nannte Luther die „Zungenredner“ Schwarmgeister? Ich denke, er greift damit zu kurz. Die Baptisten lehren ja, dass Charismen in der heutigen Zeit vom Teufel seien, denn in Korinther 1, 13 würde stehen, dass die Charismen verschwinden, „weggetan“ werden. Ja, aber liebe Baptisten, WANN sollen die Charismen verschwinden? Wenn das Vollkommene da ist.! Und damit ist meiner Meinung nach das Neue Jerusalem gemeint. Die Baptisten freilich denken, das „Vollkommene“ sei der abgeschlossene Kanon des Neuen Testamentes. Dieser Denke kann ich nicht so ganz folgen.

    Also, wiegesagt, vielleicht auch weisgesagt, ich werde immer milder und einsichtiger beim Thema Glossolalie. Ich lerne noch. In diesem Sinne: „Ramala, ramala, laberrhabarber, aberhallo, machdampfmann!“ Dein fröhlich schmunzelnder Patrick!

  9. Moin. Ich weiß, das passt jetzt hier nicht hin, aber ich habe gerade Siggi Zimmers Vortrag „Warum die fundamentalistische Sichtweise nicht überzeugen kann“ auf youtube gehört. Unsere Steffi schreibt in den dortigen Kommentaren „Letztendlich hat keiner von uns die Wahrheit gepachtet. Das finde ich auch bei Herrn Zimmer kritisch, dass er das nie betont bei sich (obwohl ich im Grunde alles was Herr Zimmer sagt für MEINEN Glauben unterstreichen könnte).“

    Das möchte ich für mich genauso sagen. Siggi Zimmer war und ist ein wichtiger geistlicher Lehrer für mich und inhaltlich stimme ich mit ihm voll überein. Dennoch fand ich diesen Vortrag EXTREM anstrengend, weil, wie ich finde, Siggi für seine Thesen irgendwie auch einen Absolutheitsanspruch hat. Auch das Fundi-Bashing ist mir hier mal so richtig unangenehm aufgefallen. (By the way: Patrick, pack dich an die eigene Nase! Du bist der größte Fundi-Basher auf Gottes Erdboden! Splitter/Balken). Ja, der Siggi macht mich hier wunderbar – als Spiegel – auf mein eigenes Problem aufmerksam. Oder wie Jens Böttcher es formulierte: „Ich bin du und du bist ich…eins zwei drei, ich liebe dich!“ P.S. Ich bin heute nur noch für Spinnkram zu gebrauchen, aber es ist auch schon fast 2 Uhr nachts, das nennt man Übermüdungsalbernheit! Seid lieb gegrüßt, euer Patrick

  10. Also, so langsam nimmt mein Übermüdungszustand manische Züge an. Ich habe noch ein Geschenk für euch, also für die gesamte Hossa-Gemeinde. Und zwar folgendes Gedicht:

    Das Evangelium nach Microsoft (Peace in the Valley)

    Lang lief ich suchend nach ’ner Herde
    über diese schöne Erde,
    fragte mich: Wo liegt in all dem nur der Sinn?
    Bis mich Christ beim Namen nannte
    und ich schlussendlich erkannte,
    dass ich ein wundervolles Download Gottes bin!

    There will be peace in the valley form me, for me!

    Mein Rechner war sehr lange offline,
    ich fragte: Wo soll denn der Stoff sein,
    der mich zum Teil des Ganzen macht?
    Das ganze Ding, das nennt man Sünde,
    Windows mit ’ner Augenbinde,
    Doch Jesus hat mir sein Seelenupdate gebracht.

    There will be peace in the valley form me, for me!

    Mein Rechner ist jetzt ein Teilchen
    in der Gemeinschaft der Heil’gen:
    WWW. Jesus.dot com, ich bin startbereit!
    Wenn am Ende das Grab droht,
    hab ich die Software zum Upload,
    wir seh’n uns drüben in der Ewigkeit!

    There will be peace in the valley form me, for me!

    © by Patrick Rabe
    Do, 30. Juni 2016, Hamburg.

    Das Lied „Peace in the Valley“ ist ein Spiritual. Gibt es da ein Copyright? Sagt es mir bitte, damit ich mich nicht bei der GEMA versündige!

  11. Hey ihr beiden,
    Hab‘ bisher erst einmal kommentiert, hätte aber eigentlich immer viel zu sagen ;). Kurz und knapp: Mir gefällt das Format, wenn ihr kleinere Themen ansprecht und nicht ein Thema den ganzen Podcast bestimmt. Dann hat das Ganze noch etwas mehr Zug. Das könnt ihr auf jeden Fall öfter machen.
    Grundsätzlich zu der Frage, wie oft der Podcast erscheinen sollte: Auch wenn es mir schwer fällt, das zu sagen, aber ich wäre wieder für den zweiwöchigen Takt. Ich hatte das Gefühl, ihr könnt euch dann nicht mehr so gut darauf vorbereiten und die Qualität leidet ein bisschen darunter. Und außerdem ist das für euch doch rein pragmatisch gesehen die doppelte Arbeit. Und ich warte gerne eine Woche länger, wenn ihr dafür auch zwischendurch etwas entspannen könnt und dann „entspannter“ eure Podcasts machen könnt.
    Kleiner Vorschlag noch für die Zukunft: Die Themen wiederholen sich ja langsam, das ist völlig normal und auch nicht schlimm. Ich frage mich nur, ob man am Format noch etwas änden kann und die Themen prinzipiell eher etwas kleiner fasst. Das Thema Höllen und Verlorensein zum Beispiel ist eigentlich viel zu groß für einen einstündigen Podcast, das könnte man wahrscheinlich locker in drei bis fünf Podcasts verarbeiten, in denen sich jeweils verschiedene Aspekte, Fragestellungen anschaut bzw. darüber redet. Zum Beispiel, dass eine Folge ist, dass ihr die Bibel zur Hand nehmt und erstmal schaut, was steht denn wo darüber? Was gibt es für Aussagen über die Hölle? Das würde dem Thema insgesamt mehr gerecht werden, denn das ist wirklich sehr komplex. Auf der anderen Seite ist mir natürlich klar, dass das keine akademische Veranstaltung ist – trotzdem vielleicht als Anregung: Fasst die Themen vielleicht mal etwas kleiner und die dann dafür etwas genauer besprechen. Dann läuft Hossa Talk auch noch länger und euch gehen nicht so schnell die Themen aus ;).
    Jetzt eine etwas narzistische Frage: Meine Schwester Lara und ich spenden euch seit Januar über Patreon jeden Monat einen festen Betrag, wurden aber bisher nur einmal imFebruar erwähnt, danach nie wieder :/ ;). Das ist nicht schlimm, aber wir dachten, vielleicht habt ihr diese Spender einfach vergessen.
    Haut rein!

    1. Danke für deine Anregungen, Julian. Das sind richtig gute Ideen, über die wir nachdenken werden! Und danke für deine narzistische Nachfrage! 🙂 Das gibt mir die Gelegenheit, dir und Lara noch einmal ausdrücklich hier zu danken. Danke für eure Unterstützung! Nein, wir haben euch nicht vergessen. Es ist uns allerdings nicht immer so ganz klar, wer überhaupt erwähnt werden möchte und wer nicht. Manche wollen es eigentlich gar nicht so gerne und signalisieren uns das auch. Wir versuchen den rechten Mittelweg zu finden. Allerdings muss ich auch gestehen, dass die Verwaltung der Spenden ein weiterer Arbeitsschritt ist, für den ich nicht immer Zeit finde. Manchmal dauert es ein bisschen, bis wir wieder auf dem neuesten Stand sind. Liebe Grüße und ein ganz fettes Danke! Gofi

    1. stimmt, grade weil die Talks immer länger werden ist es so kurzweiliger. Ich war erst etwas skeptisch, ob man dann nicht zu sehr vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt, aber war doch gut. Man kann leichter dran bleiben. Und es gibt mehr Stoff zum Diskutieren. Ich wäre auch dafür, sowas öfter zu machen.

  12. Fragt doch mal einen Christen aus Pakistan, wo seine Angst vor dem Islam eigentlich herkommt. Vielleicht bekommt ihr da eine Antwort.

    1. DEM Islam….sehr kritisch….genauso könnte man mich fragen, woher meine Angst vor DEM Christentum herkommt 😉
      Man kann eigtl. nur über die regionalen usw. „Versionen“ einer Religion sprechen und sich überlegen, ob der Islam in Pakistan, den Emiraten etc., der wahre Islam ist, oder ned. Sabatina wird wohl den ganzen Islam ablehnen. Eine Konvertitin eignet sich da nur wenig, finde ich. Is ja klar, was man da für Antworten bekommt.

      1. jetzt hab ich wahrer Islam geschrieben *beiß mir in Arsch*….und dass obwohl ich ja immer am meisten rumschrei von wegen „KEINE Absolutheitsansprüche“….pfff…ok nochmal: nicht wahrer Islam, sondern vielleicht lieber gesunder Islam, friedensstiftender Islam….

      2. „Eine Konvertitin eignet sich da nur wenig, finde ich. Is ja klar, was man da für Antworten bekommt.“

        Richtig. Deswegen gibts hier in den Talks auch keine Ex-Evangelikalen, sprich Konvertiten, denn da ist ja auch klar, was man für Antworten b… oh.

        Hier gehts nicht darum, dass ihre Antworten so klar wären – sondern darum, dass dir ihre Antworten nicht gefallen würden. So ehrlich sollten wir da schon sein. 😉

        1. Lieber Wicht,

          danke fürs Unterstellen! Nochmal zum Richtigstellen, schreibs dir hinter deine Öhrchen!
          Es gibt in jeder Religion schöne und schlechte Seiten. Das ist bei uns im Christentum nicht anders. Eine Konvertitin allein kann den Islam nicht darstellen. Von daher geb ich dir Recht. Man braucht im Grunde beides. Ich fänd es auch sehr klasse, wenn hier ein glücklicher Envangelikaler mal Gast wäre (das mit deinem Wunsch nach Ex-Evangelikalen versteh ich ned so ganz, da sind doch ganz viele hier…). Das Problem bei nem evangelikalen Gast ist nur, dass man jemanden finden muss, der die Regeln der Kommunikation beherrscht, nicht abwertend wird, der die liberale Sichtweise als gleichwertig akzeptiert. Leider, so meine Erfahrung, begegnet man vielen Evangelikalen, die die Wahrheit gepachtet haben. Für die andere Sichtweisen minderwertig, abzulehnen sind. Im Netz, muss ich dir ehrlich traurigerweise sagen, habe ich noch keinen einzigen gesehen, der meine Sicht der Dinge einfach stehen lassen kann. Ich weiß nicht, wie es da Jay und Gofi mit geht. Aber wenn man mich fragen würde: Ich wüsste keinen einzigen Evangelikalen, der normal und wertschätzend mit einem reden könnte. Vielleicht, lieber Wicht, bist du ja mal eine Ausnahme? Vorausgesetzt du bist ein evangelikaler Bruder? Wie sieht es denn aus? Denkst du, evangelikale Christen sind die alleinigen Besitzer der Wahrheit? Denkst du, alleine evangelikale Christen verstehen, wie die Bibel geschrieben wurde, wie Gott den Autoren die Worte ins Ohr geflüstert hat?
          Wenn ich mal nen Evangelikalen treffen würde, der zugibt, dass er sich da eben nicht sicher ist, dass er das einfach aber glauben möchte, ich sag es dir, ich wär überglücklich. Denn mit einem solchen Bruder, einer solchen Schwester kann dann Gemeinschaft im Glauben beginnen…
          also du frecher Wicht, vielleicht hast du mich ja doch falsch eingeschätzt?
          Grüßle!

      3. Naja, dann müsste man zwei Treffen mit zwei unterschiedlichen machen. Ein Treffen mit Sabatina und eins mit einem zufriedenen und friedliebenden Muslim. Zusammen wäre glaub ich schwierig, weil ein vernünftiges Gespräch sehr schwer zustande kommen würde.

        1. Joah, so seh ich das auch. Außerdem in dem Stündle 2 Menschen gerecht zu werden, is ja auch en Unding. Wobei ich auch denke, ein vernünftiger, liberaler Moslem ist voll dazu in der Lage, ohne sich für was schämen zu müssen, über die negativen Seiten seiner Religion sprechen zu können. Der Ahmad Mansour is da ja auch so ein cooler Fisch! Der is weiterhin tief gläubig, aber kann dir auch 1000 Dinge aufzählen, die problematisch sind. Nix anderes machen wir hier ja auch.

          1. Ja, aber ich glaube, die Sabatina wäre nicht in der Lage, sich die positiven Seiten anzuhören und tolerant zu sein. Dafür ist sie viel zu traumatisiert. Kann ich auch verstehen, ich hab ihr Buch gelesen (bzw. als Hörbuch gehört, war zum Lesen zu faul xD) und ein paar Interviews mit ihr gehört, wo genau das versucht wurde. Es hat leider kaum funktioniert, auch bei Profis nicht. Ich fände Sabatina spannend, aber zusammen mit einem Muslim fürchte ich, geht nicht. Aber zwei Termine, ich weiß nicht, ob das nicht zu viel für dieses Thema wäre?

          2. Außer, jeweils eine halbe bis dreiviertel Stunde…

            (Ich wüsste ja gerne, was die zwei Hossas für ein Gesicht grade machen, wenn wir hier ihre Themen absprechen wollen XDXDXD)

          3. Jaja…wir planen hier rum….kicher
            Letztlich müssen das die Jungs selber wissen. Ich würd jetzt auch ned mehrer Folgen geballt über den Islam bringen, aber hin und wieder…
            aber ich persönlich mag ja die Sabatina ned so, weil sie halt so aburteilt und nur noch schwarz-weiß sehen kann. Das sagt eigtl. weder was über den Islam, noch über das Christentum, es sagt eigtl. nur was über Sabatina. Joah, klar, bei der Story is das auch wohl normal…

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