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Die nächste Folge unseres Spin-Offs über Kunst ist da und wie versprochen schicken wir sie Euch bis zum Jahresende über den Hossa-Talk-Feed zu: Norbert aus Oldenburg hat uns eine Email geschrieben, in der er uns fragt, wie das eigentlich kommt, dass so viele Künstler zu Beginn ihrer Karriere ein wahres Feuerwerk abbrennen und später dann irgendwie so weiterdümpeln, während die treue Fan-Schar vor allem die frühen Sachen hart feiert und die neueren eher toleriert, weil: Muss ja. Wie kommt es, dass manche Künstler im Lauf ihres Lebens ihr Pulver verschossen haben? Verlieren sie irgendwann ihre Superkräfte? Und wo kommt diese unglaubliche Energie her, die viele ganz am Anfang ihrer Karriere ausstrahlen? Kann man die sich erhalten oder wieder zurückgewinnen? Und welche Rolle spielen dabei schmerzvolle Erfahrungen? Hört selbst, welche Erleuchtungen uns zu nächtlicher Stunde kamen.
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse
Ich finde, das Gedicht passt gut zu dieser Folge!
Wir gehen/wachsen weiter, aber es gibt eben auch diese zauberhaften Dinge/„Anfänge“, an die wir uns gerne erinnern, weil sie mit einem bestimmten Gefühl zusammenhängen, das wir gerne wieder spüren würden oder gerne aufrecht erhalten hätten, auch, wenn wir längst aus den Klamotten dieser Zeit herausgewachsen sind…!?
Ich glaube, früher hätte ich das Gedicht total doof gefunden, heute berührt es mich und aufgrund meiner eigenen „Stufen-Erfahrung“ kann ich es bejahen.
Danke, liebe Britta, das Gedicht passt ganz wundervoll zu dieser Folge.
Magst Du Deinen Kommentar nicht auch auf der Cobains Erben Seite posten?
LG,
der Jay
Gerne. Bin nach dem HossaTalk mit Heino Falke hier gelandet…
Kannst du sie da rüber buxieren?
Sonst schau ich morgen mal, ob ich euch finde ?