#144 Jay und Gofi in Quarantäne

36 Kommentare zu „#144 Jay und Gofi in Quarantäne“

  1. weitere Ideen: die örtliche Gastro mit to-go unterstützen.
    Hilfdeinemkino.de Das örtliche Kino auswählen und ein paar Werbeclips streamen.
    Und natürlich die Petition zum Bedingungslosen Grundeinkommen für 6 Monate unterstützen:
    http://chng.it/yT2nPY5SXH mit einer Unterschrift macht ihr Druck, dass zumindest drüber diskutiert wird. Schöne Folge sonst

  2. Kenneth copeland made my day. Wenn alles ziemlich krass ist, dann tut lachen echt gut. Galgenhumor hilft.
    Ansonsten paßte auch der letzte Talk schon doch sehr gut in die Zeit. Ich mach mir viele Gedanken. .. Eigentlich bin ich ja fast Allversöhnerin… Aber trotzdem es zieht mir schon den Boden unter den Füßen weg wenn ich Bilder aus Indien sehe…. oder aus New York. Da bleibt nur noch zu beten: Herr erbarme dich über all die Verzweifelten und Chancenlosen. Und stärke die, die gerade übermenschliche Leistung bringen. Ob jetzt solche Gebete wirken? Ich hoffe es …. Ich verstehe auch die Leute, die es glauben können, was Herr Copeland da bringt… Es ist halt der Wunsch, etwas zu machen. Wäre es nur nicht so unglaublich peinlich….Insofern.. Jeder soll beten wie er es kann. Bei sehr markigen Gebeten doch wie gofi vorgeschlagen hat, vielleicht lieber ohne Öffentlichkeit. Etwas demütiger würde ich auch gemeinsame Gebete zum sich dranhängen mögen. Am Mittwoch soll ja was stattfinden, von Johannes hartl initiiert.
    Passen wir auf einander auf…. Auch emotional.
    Viele Grüße, liebe Hossachisten, eure Elbenfrau.

  3. So, jetzt haben wir den Salat. Fast vollständiger Lockdown, schon jetzt Millionen Arbeitslose weltweit, Wirtschaft mit Volldampf gegen die Wand gefahren (da ist SARS Cov 2 allerdings nur der Auslöser und nicht die Ursache!) und von der notwendigen 60prozentigen Durchseuchnung sind wir noch so weit entfernt, wie Kenneth Copeland vom Gebet im stillen Kämmerlein. Sieht nicht gut aus.

    Wenn ich mal kurz aus dem Nähkästchen plaudern darf? Das wird noch richtig übel! Weil es uns nicht gelingt, auf den jetzt eingeschlagenen Wegen, die Hauptrisikogruppen adäquat zu schützen. Die Krankenhäuser sind mittlerweile ganz gut aufgestellt und da herrscht zurzeit die Ruhe vor dem erwarteten Sturm, aber die Pflegeeinrichtungen stehen katastrophal da und dort fehlt es an allem (Schutzausrüstung, Tests, Pläne etc).

    Laut neuesten Studien finden 46% der Übertragungen statt, bevor der Infizierte überhaupt irgendein Symptom entwickelt hat. Der/die Betroffene weiß also gar nicht, dass er/sie infektiös ist. Wie will man dann den Scheiß Virus von der Hauptrisikogruppe fernhalten, wenn z.B. MitarbeiterInnen in der Pflege nicht getestet werden? Selbstverständlich werden sie den Virus in die Einrichtungen schleppen. Bis sie selbst Symptome entwickeln ist es ja bereits zu spät. Und dann kann man live und in Farbe beobachten, was 60% Durchseuchung tatsächlich bedeuten. Zack zack von Zimmer zu Zimmer. Aber gut, dann bekommen dann auch endlich die Krankenhäuser was zu tun. Ich könnte kotzen!

  4. Sorry, wenn ich hier den Eskapisten gebe, schlechte Nachrichten kann man auch bei allen Medien lesen 😉
    noch ein Tipp zu Netflix: Shitsl ist wirklich großartig. Bei ‚One of us‘ geht es auch um eine ultra orthodoxe Gemeinschaft, aus der eine Gruppe aussteigen will. Von der Beschreibung klingt es nach hartem Stoff.
    Ist ein Film, falls jemand keine Serien mag.

    bei dringeblieben.de geben Künstler Lesungen, Konzerte, Workshops, DJ Sets und man kann sie per Spende direkt unterstützen.

    1. Okay, dann mal gute Nachrichten! Wenn du nicht zur Hauptrisikogruppe zählen und ein ganz klein bisschen guter Segen auf deinem Leben liegen sollte, wirst du die Pandemie mit prächtigster Gesundheit überstehen. Du wirst dich zwar entweder jetzt, demnächst, oder spätestens wenn ein Impfstoff zur Verfügung steht aktiv immunisieren dürfen, aber das ist supi, weil Big Pharma ist dein Freund und wird sich liebevollst um dich kümmern!

      Wie die ganze Geschichte wirtschaftlich ausgehen wird ist ja noch nicht so richtig absehbar, aber die Chancen stehen so gut wie noch nie, dass wir Christen uns demnächst wie verrückt in Fulltime-Nächstenliebe üben dürfen. Ist doch prima!

      Gott bewahre allerdings, dass uns dabei das Klopapier und die Nudeln ausgehen, aber wenn wir gemeinsam mit aller Kraft an diesem Punkt gegensteuern, wird der olle Tanker Kapitalismus irgendwann schon wieder den Turbo einschalten können.

      Kurzum, alles wird gut! Jetzt sind halt mal die fetten Jahre vorbei und die minimalistischen dürfen beginnen. Das müssen ja nicht zwangsläufig die schlechesten sein. Und das meine ich, auch wenn’s so Assitypen wie mir echt schwer fällt, mal ohne jeden Sarkasmus!

      der Daniel

      1. Hallo Daniel,

        ich verstehe Dich sehr gut! Auch wenn ich nicht wie Du in vorderster Front kämpfe (sondern nur mit meiner Nachbarin rede – mit 2m Abstand -, die in der Ambulanz arbeitet).

        Ich werde leider auch immer zynischer, weil der Rest der Gesellschaft anscheinend nicht mitbekommt, wie uns der Arsch immer mehr auf Grundeis geht. Unter Umständen noch unter das Niveau der großen Wirtschaftskrisen des 20. Jahrhunderts… Da gibt es fundierte Berechnungen von seriösen Wirtschafsinstituten… 20 bis 30% Arbeitslosigkeit sind möglich.

        Ich bin nur in dritter oder vierter Reihe in einem „systemrelevanten Job“, aber wir beantragen seit 2 Wochen erschreckend viele Steuerstundungen und KfW-Kredite und Kurzarbeitergeld. Und wir kriegen in forderster Front mit, dass NICHTS klappt. (Und inzwischen hat das Finanzamt auch bei vielen Steuerstundungen abgelehnt. Ich übersetze mal in normales Deutsch:
        wenn wir (Finazmat) länger auf unser Geld warten würden, wären Sie pleite und wir kriegen gar nix mehr… – Noch Fragen?!)

        Ich kriege jedesmal Schanppatmung, wenn wieder jemand aus der Regierung erzählt, es ei „für alle vorgesorgt“.

        Die Wahrheit ist: Die KfW entscheidet gar nicht, sondern die lokalen finanzierenden Banken, und die haben Angst, weil die Gestzesvorgaben so blöd sind.

        Die linke Hand weiß nicht, was die rechte tut…

        Ja, die fetten Jahre sind vorbei…

        Dass es ein Virus sein könnte, der uns allen endgültig das Genick bricht… Selbstverständlich nicht der Grund, sondern nur der Auslöser. Schuld ist die Geldpolitik der Zentralbanken in der EU, in den USA und (seit 10 bis 20 Jahren) in Japan.

        Geld drucken ohne Wert hat noch nie geklappt in der Geschichte. Letztes Mal war ziemlich genau 100 Jahre her…

        Viele Grüße
        Ina

        P.S. @Gofi

        Das ist schwer zu sagen, wie es mit Eurem Haus-Kredit weitergeht. Jeder, der es Dir genau sagen kann, ist m.E. unseriös.

        Wichtig ist:

        1. Habt Ihr verlässliche Einnahmen? (Was auch immer verlässlich in den nächsten Jahren heißt)

        2. Habt Ihr einen festen Zinssatz oder kann der „dem Markt angepasst“ werden? Für wie lange habt Ihr den festen Zins?
        (Es ist damit zu rechnen, dass mittelfristig die Zinsen steigen, und das kann einen Haus-Abbezahler umschmeißen – ebenso wie die Bundesrepublik Deutschland, die bisher nur eine „schwarze Null“ hatte, weil die Zinsen null waren)

        3. Derzeit sind wir in einer Deflation, die aber in eine Inflation umkippen kann. (Wobei kein Mensch weiß, WANN und WIE KRASS das sein wird)

        Normalerweise ist eine Inflation immer gut für Leute gewesen, die Schulden haben. AAAber:

        Die Immobilienpreise sind seit mindestens 8 Jahren zu hoch (d.h. man muss Kaufpreise hinblättern, die man im Leben nicht über die Rendite wieder reinkriegt, daher u.a. auch die hohen Mieten in guten Lagen).

        Wann habt Ihr gekauft?

        Könnt Ihr Sondertilgungen leisten?

        Wenn alles schiefgaht: Der Bank die Pistole auf die Brust setzen (in ein paar Monaten geht es denen nämlich auch nicht mehr gut) und die Tilgung aussetzen – bis bessere Zeiten kommen (ich sag’s nur für das „Worst-case-Szenario“, das hoffentlich niemals eintritt)

        Du müsstest Dich UMFASSEND finanziell bilden, wenn Du Dich realistisch auf Zukunftsszenarien Deiner Familie und Eurem Haus vorbereiten willst.

        Du kannst mit der Bildung mal anfangen bei Hans Werner Sinn und Daniel Stelter. Haben beide eine eigene Webseite und sind sehr kritisch, aber keine Untergangs- oder gar Verschwörungstheoretiker.

        Beide drängen Dir auch nix auf, aber Du lernst mit der Zeit, selber zu denken. (Zeit hast Du ja noch. Immobilien sind nicht ganz so schnell volatil (=schwankend) wie Aktien z.B.)

        Aber auch sie schwanken sehr krass.

        Und Immobilienbesitzer (auch die ganz Kleinen) wurden im 20. Jahrhundert regelmäßg zur Kasse gebeten, wenn es zu viel Flüchtlinge gab (1945/46) oder eine neue Währung (20er in der Weimarer Republik). Stichwort „Zwangshypothek“, weil man kann ja nicht weglaufen als Häuslebesitzer.

        Alles Gute!

  5. „Wer betet, ist die ärmste Sau.“
    Danke. Danke. DANKE.
    Darum geht es ja auch im Gebet.
    War mir vorher nicht so bewusst.

    Sehr wohl bewusst ist mir, dass ich immer auf der Seite von Jay´s verkorkstem Atheisten stehe.
    Gutes Gelingen. Macht ihr zwei super ;).

  6. Toll, jetzt habt ihr mir meinen Lieblingspsalm ruiniert. 🙁 Obwohl das mit der Fankurven-Analogie schon wieder nicht schlecht ist.

    Ich überlege, ob es hilft, ihn weniger individualistisch und mehr geschichtlich / heilsgeschichtlich zu lesen. Dann ist Gott der, der sein Volk, wenn die Zeit gekommen ist, von Ägypten, Babylon und allen anderen Krisen errettet.

    Das alles würde dann in einem letzten weltverwandelnden Akt in der Auferstehung Christi münden, auf den dann wirklich und unumstößlich zutrifft, dass nichts auf der Welt ihm Schaden zuführen kann.

    Da mit Christus die gemeinschaftlichen Wahrheiten stärker ins Individuelle umbrechen („denn Gott hat alle deine Haare gezählt“) und wir dazu aufgerufen sind, die Auferstehungswelt jetzt schon zu antizipieren, würde ich den Psalm in seiner ganzen Brüchigkeit dann doch als Gottes end-gültiges Hoffnungsversprechen über meinem Leben verstehen wollen.

  7. Bitte macht auf jeden Fall weiter mit Hossa-Talk in dieser Zeit und bleibt weiterhin so authentisch mit euren Gedanken, Befürchtungen, Fragen und Zweifeln! Ihr müsst hier nicht das große professionelle Programm für die Coronazeit auffahren – das gibts anderswo. Was es woanders jedoch selten zu hören gibt, ist, dass mal jemand zugibt, wie verunsichernd diese Zeit ist und man nicht zu den Doofen gehört, nur weil man nicht gleich mit einem „so optimiere ich mich selbst in der Coronakrise“-Programm dienen kann, immer dieser scheiss soziale Druck. Vielleicht ist es auch in Ordnung, diese Tage einfach mal „auszusitzen“, abzuwarten, kein neues Buch, 5 Songs, drei Kuchenrezepte und eine neue Meditationstechnik zu erfinden, sondern einfach Tag für Tag zu (über-)leben, zu atmen, die Sonne zu genießen und einfach nur (da) zu sein. Und das Leben still vor sich hin zu leben ohne großes Tamtam.. Danke für eure Ehrlichkeit und dass ihr es auch aushaltet, nicht zu wissen, wie es weitergeht! Erfrischend.
    Grüße aus Wien

    1. Danke liebe Marlene für deinen Kommentar. Deine Worte sind eine wirkliche Wohltat. ?
      Du sprichst mir voll und ganz aus dem Herzen.
      Ganz liebe Grüße!

  8. Um auf Deine Frage vom Anfang zu antworten, Jay: unsere Hossa-Regio-Gruppe hat ihre Treffen inzwischen von monatlich auf wöchentlich umgestellt. Auf Zoom natürlich. Gibt einfach den Bedarf zu reden und Leute zu „sehen“

    Ich finde, das hat auch was schönes.

  9. Amen zu allem, was Marlene schreibt, genau so geht es nur mit Eurem Talk, Danke!!
    Oft fällt mir im Moment das Beten schwer und da helfen Gedanken und Formulierungen, wie Ihr sie talkt ‚zum Himmel hin‘.
    Gerade das ‚was tun als Christenmensch in dieser Zeit‘ und die Reflexionen über italienische Priester und amerikanische Blender haben mich berührt.
    Ich höre podcast und Worthaus trotz veränderter Alltags Routine, weil ich nicht nur den Nachrichten und meinen Gedanken ausgesetzt sein kann und will.
    Danke also auch im Voraus für die Begleitung in den nächsten Wochen und Monaten.

    Mein Serientip: Casa de Papel.
    Hart, aber mega gut und mit hohem Suchtfaktor!

    Seid gesegnet, auch Eure Liebsten, Kraft und Geduld für alle Herausforderungen!
    Grüße aus dem Rheinland, Kathrin

  10. Hello! Ich habe seit langem wieder mal hossatalk gehört und war erst zögerlich, weil ich keinen Nerv hatte, mir noch mehr Corona-Themen reinzuziehen. Aber ich war positiv überrascht! Ein anderer Blickwinkel, auch viel geiler Galgehumor, sehr ehrlich. Danke! Mein Hauskreis trifft sich jetzt per Skype, was den Vorteil hat, dass 3 kürzlich weggezogene Mitglieder auch dabei sein können. Es klappt erstaunlich gut und ist total angenehm, so ein kleines Stück gewohnte Tradition im Alltag zu haben. Also unbedingt ausprobieren! Ich freue mich übrigens total, dass ihr eine Reihe mit weiblichen Gästen machen wollt! Bitte nicht zu weit nach hinten schieben.

  11. Lieber Jay, lieber Gofi,

    ich war ehrlich gesagt irittiert, dass ihr den „Copeland“ zu Wort kommen lassen und kostbare Zeit gegeben habt!
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass seine Fans bei euch zuhören. Für wen war es dann gut?
    Damit wir etwas zum Lachen haben?
    Ich unterstelle mal, das 99% eurer Zuhörer (ich eingeschlossen) den Typen nicht eine Sekunde lang ernst nehmen.

    Eure Reflexion über Psalm 91 hingegen fand ich wichtig.
    Und richtig spannend fand ich es, als euch im Abspann einfiel, dass wir ja in der Karwoche sind.
    Und da hätte es für mich eigentlich weitergehen können, ja müssen.
    „Mein Gott, warum hast du mich verlassen!“ Macht Jesus da nicht eine völlig „neue Gotteserfahrung“ – die vom abwesenden Gott. Statt „dies ist mein geliebter Sohn“ auf einmal Funkstille, Leid, Tod.
    So empfinde ich das auch und ich merke, dass die Corona-Krise auch meine Gotteserfahrung und mein Gottesbild berührt und erschüttert – vielleicht transformiert sich in dieser Krise ja auch das Gottesbild vieler Christen oder anders: Gott transformiert sich in uns. Das klang bei euch auch an – schade, dass die Karwoche nur so ganz am Schluss erwähnt wurde… aber vermutlich wird das Thema noch häufiger bei euch auftauchen. Und nach Karfreitag kommt Ostern 🙂 Liebe Grüße Dietmar

    1. Lieber Dietmar, ja, wir fanden ihn in erster Linie sehr lustig. Abgesehen davon war er ein Anlass, über den Zweck und den Sinn von Gebeten für oder gegen etwas zu sprechen. Wir haben ja nicht nur gelacht, sondern anschließend darüber geredet. Die Theologie, die er vertritt und die ihn zu so etwas motiviert, ist auch in Deutschland hier und da verbreitet. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich an so etwas Ähnliches (vielleicht nicht gerade genau an DAS) selbst geglaubt habe. Es gibt unter uns Frommen nichts, was es nicht gibt. Ich finde es sinnvoll, sich das manchmal vor Augen zu führen, welche Stilblüten Religiosität treiben kann.

  12. Den Podcast nach der Home- Office Arbeit zu hören ist auch schön. Dafür braucht es keine Autofahrt zur Arbeit. 🙂 Also bitte weiter machen.

  13. @Gofi: Zum Thema Deflation kann ich als Wirtschaftswissenschaftler gerne etwas sagen.
    Tatsächlich ist es sehr umstritten, ob die aktuelle Krise eher eine Deflation oder eine Inflation erzeugt. Erst in der letzten Ausgabe der Wirtschaftswoche gab es einen Artikel mit unterschiedlichen Sichtweisen dazu.

    Es gibt Fachleute, die immer direkt von der Geldmenge auf die Preisentwicklung schließen (Geldmenge hoch ==> Inflation = Preise hoch, Geldmenge runter ==> Deflation = Preise runter). Wie Gofi richtig erklärt, kann es durch die Krise zu einer sinkenden Geldmenge kommen und damit aus Sicht der genannten Fachleute zu einer Deflation. Diese Theorie nennt man Quantitätstheorie des Geldes.
    Andere Fachleute sind der Ansicht, dass diese Theorie den Zusammenhang zu stark vereinfacht. Ohne hier zu sehr ins Detail zu gehen; es gibt zum Beispiel die Sichtweise, dass die Geldmenge sich, außer auf die Preise, noch auf andere wichtige Faktoren auswirkt, beispielsweise auf das Investitionsverhalten von Unternehmen. Die Investitionen der Unternehmen beeinflussen selbst aber auch wieder die Preise. Eine Prognose der Preisentwicklung allein über die Geldmenge ist demnach nicht möglich.

    Ich persönlich bin der Ansicht, dass die Diskussion über die Geldmenge, den Blick von wesentlich näherliegenden Faktoren wegrückt. Die Preise für unsere Alltagsgüter ergeben sich im Wesentlichen aus Angebot und Nachfrage. Wenn jetzt z.B. Desinfektionsmittel knapp wird, wird es tendenziell teurer. Auf der anderen Seite gab es zuletzt aus politischen Gründen ein Überangebot an Öl, obwohl wegen der Krise weniger geflogen und weniger Auto gefahren wird. Das treibt den Ölpreis nach unten.
    In der Coronakrise kommt es zu Produktionsausfällen und Ausfällen in den internationalen Lieferketten. Viele Güter werden knapper und sind schwer verfügbar. Es ist also gut möglich, dass dadurch auch die Preise ansteigen. Durch den fallenden Ölpreis wird dieser Effekt allerdings zum Teil wieder ausgeglichen.
    Wenn jetzt durch die Krise auch die Einkommen der Bürger sinken und Unternehmen weniger investieren, kann sich das Ganze in einigen Monaten zu einer Deflation umdrehen.

    PS: Hier wurde von einer Kommentatorin empfohlen, sich mit den Thesen von Hans-Werner Sinn zu beschäftigen. Ich würde das nicht empfehlen. Hans-Werner Sinn kommt mir oft mehr wie ein Wirtschaftslobbyist vor und nicht wie ein Wirtschaftswissenschaftler.

    1. Aha, interessante Argumentationsweise. Du wirfst einem Ökonomen (Herrn Sinn) vor, „Wirtschaftslobbyist“ zu sein. Als Wirtschaftswissenschaftler, der Du behauptest zu sein. – Wofür sind nochmal Ökonomen, Wirtschafts- und Volkswirtschaftler da? Für Fragen der Wirtschaft, richtig?

      Und was ist eigentlich ein „Wirtschaftslobbyist“? Wirtschaft kann ja viel meinen.

      Ausgerechnet dem Finanzsektor gegenüber ist Herr Sinn z.B. sehr kritisch eingestellt, siehe sein Buch „Der Kasino-Kapitalismus“ von 2009 über die Banken- und Finanzkrise. Weil der Kasino-Kapitalismus der Banken nämlich schon lange nichts mehr mit der Realwirtschaft zu tun hat.

      Ein Lobbyist ist außerdem jemand, der von einem Unternehmen oder einer Branche dafür bezahlt wird, Einfluss auf Politiker zu nehmen. Wer bitte bezahlt Herrn Sinn wofür genau?

      Vielleicht meinst Du aber auch nur, dass Herr Sinn unternehmerfreundlich ist? Das muss man politisch nicht unbedingt gut finden, das heißt aber noch lange nicht, dass seine makroökonomischen Analysen deshalb falsch sind.

      Als Wirtschaftswissenschaftler solltest Du dann bitte wissenschaftliche Gründe nennen, warum Du ihn nicht empfehlen kannst. Weltanschauung hat in der Wissenschaft nichts zu suchen. Und die Weltwirtschaft interessiert sich im übrigen auch gar nicht dafür, ob jemand in Deutschland Unternehmer doof findet.

      Ich hatte Gofi u.a. deshalb Herrn Sinn empfohlen, damit er sich selbst ein Bild jenseits von Peter Altmaier oder Marcel Fratscher machen kann. Als Immobilienbesitzer ist Gofi Wirtschaftsteilnehmer und auch eine Art Kleinunternehmer.

      Und für die eigene Meinungsbildung muss man eben auch verschiedene Sichtweisen erst mal kennenlernen. Herr Sinn war Direktor ds anerkannten ifo-Instituts und hat sich auch international einen Namen gemacht, weil er die Finanzkrise von 2007 und die folgende „Rettungspolitik“ der EZB schonungslos analysiert hat. Und weil er mal ausgerechnet hat, was die „Target-Salden“ der Zentralbanken eigentlich für zukünftige Generationen bedeuten. Oder was die Geldpolitik der EZB mit der Wirtschaft macht (Immobilien- und Aktienblasen).

      Und das betrifft uns alle als Steuerzahler. Gerade jetzt, wo die EU Deutschland außergewöhnlich finanziell belasten will. Besonders interessant ist es aber für Eigenheimbesitzer bzw. -abbezahler wie Gofi. Und das war ja seine Frage, was die derzeitige bzw. kommende Lage eigentlich für seinen Immobilienkredit bedeutet. Dafür sollte er meiner Ansicht nach anfangen, in verschiedenen Szenarien zu denken und auch von Ökonomen profitieren, denen er politisch vielleicht gar nicht nahesteht. Es kann nämlich sein, dass er trotzdem von ihnen lernen kann.

      Seine Immobilie und sein Kredit haben nämlich nicht nur mit Angebot und Nachfrage zu tun, sondern auch mit dem Euro, den Niedrigzinsen und dem weltweiten Rekordstand an Verschuldung, der gerade wegen Corona noch weiter zunimmt. Das ist die Geschichte der Zentralbanken als Herrinnen des Geldes. Selbstermächtigt und fatal. Und es hat schon 2009 angefangen (und u.a. deshalb sind Immobilien seit ein paar Jahren so teuer – kann man bei Herrn Sinn, aber auch anderen lernen).

      Das Geld, das gerade von den Zentralbanken über Anleihekäufe in den Markt gepumpt wird, geht wohin? Wiedermal (wie 2009) in Immobilien und Aktien? Oder wie? (Das weiß momentan kein Mensch, aber als Immobilienbesitzer sollte man dieses Problem wenigstens kennen.)

      Wie werden wir die Schulden, die wir gerade im ganz großen Stil machen, wieder los?

      Dazu gibt es viel zu sagen (und verschiedene Szenarien). Ich kürze es mal ab mit einem Blogeintrag, dem ich ganz persönlich LEIDER zuneige, was Immobilienbesitzer betrifft:

      https://think-beyondtheobvious.com/stelter-in-den-medien/absehbar-immobilieneigentuemer-duerfen-die-rechnung-bezahlen/

      (Achtung, Trigger-Warnung: der ist unternehmerfreundlich und deshalb ganz pöhse!!!)

      Und ein Interview mit einem anderen Top-Ökonom zur derzeitigen Lage (Achtung, dieser Herr hat für die Deutsche Bank und andere gearbeitet und legt jetzt die Vermögen von SEHR reichen Menschen an *trigger* – aber genau deshalb wahrscheinlich mehr Ahnung von makroökonomischen Zusammenhängen als Herr Altmaier…)

      Ab ca. Minute 30 zum Thema, ob man die Weimarer Hyperinflation mit heute vergleichen kann, was wir historisch über Staatsverschuldungen sagen können und zur Stabilität des Euro:

      https://www.youtube.com/watch?v=na4SlFRuuCo

      Seine Prognose, dass wir einer „Südamerikanisierung“ der EU entgegensehen, ist auch nicht besonders aufbauend…
      (Der Kanalbetreiber „Mission Money“ gehört zu „Focus“)

      Und dann bilde sich jede/r eine eigene Meinung, ob da was dran sein könnte.

      1. Hallo Ina, danke für deine ausführliche Replik. Ich möchte um Gottes Willen Hossa Talk nicht zur Diskussionsplattform für makroökonomische Grundsatzfragen machen, auch wenn ich jetzt natürlich versucht bin, dir ebenfalls ausführlich zu antworten.

        Ich probiere, mich möglichst kurz zu fassen. Prof. Hans-Werner Sinn ist ohne Frage ein national und international renommierter Wirtschaftswissenschaftler. Ich kenne allerdings sein akademisches Werk zu schlecht, um es beurteilen zu können.

        Anders sieht es mit den vielen öffentlichkeitswirksamen Äußerungen, die er seit mindestens zwanzig Jahren zum besten gibt. Hier war er oft kontrovers, teilweise polemisch und hat gerne provoziert. Auch ein renommierter Wissenschaftler hat nicht den Nimbus der Unfehlbarkeit, sondern muss es sich gefallen lassen, wenn seine öffentlichen Statements kritisiert werden.

        Die „Rettungspolitik“ der EZB ist aus meiner Sicht der entscheidende Faktor, dass uns der ganze Euro-Laden nicht schon längst um die Ohren geflogen ist. Herr Sinn war 2013 einer der Unterzeichner eines Aufrufs gegen die Geldpolitik der EZB! Wäre man diesem Aufruf gefolgt, wäre es vermutlich schon heute vorbei mit dem Euro, weil die Finanzmärkte auch großen Ländern wie Italien den Geldhahn zugedreht hätten.

        Dabei profitieren gerade wir Deutschen seit zwanzig Jahren vom Euro, weil er es uns ermöglicht, Waren im Ausland günstiger zu verkaufen, als wir es unter einer teuereren D-Mark könnten (teuerer im Verhältnis, also im Wechselkurs zu anderen Währungen). Dieser Vorteil ist nicht so offensichtlich wie die Verschuldung der „faulen Südländer“, aber er steht damit in direktem Zusammenhang. Das genauer zu erklären, gehört hier jetzt nicht hin. Gerne verweise ich aber auf diesen Text: https://makroskop.eu/2020/04/von-starken-und-schwachen-von-arroganz-und-unwissen/

        Die große Hyperinflation wird schon seit fünf oder sogar zehn Jahren von den Kritikern der EZB-Politik angekündigt. Gekommen ist sie noch immer nicht. Ja, es gibt starke Entwicklungen auf dem Aktien- und auch im Immobilienmarkt, aber aus meiner Sicht ist das immer noch das kleinere Übel gegenüber den Folgen, die ein Aus des Euros bedeutet hätten. Natürlich ist es für jeden Immobilienbesitzer und Sparer trotzdem ratsam, sich mit den persönlichen Möglichkeiten in der aktuellen Situation zu beschäftigen.

        Und es ist übrigens auch das kleinere Übel gegenüber den Folgen, die es gehabt hätte, wenn ein italienischer oder spanischer Staat zu einer massiven Ausgabenkürzung gezwungen worden wäre, weil er am Finanzmarkt kein Geld mehr bekommt (in Italien fallen jetzt schon Brücken auseinander, nachdem der Staat sie verkauft hat). Das ist dann die Kehrseite dessen, was passieren würde, wenn die EZB die Dinge einfach geschehen lässt.

        Ja, ich bin grundsätzlich ein Freund der Marktwirtschaft, aber doof bin ich auch nicht. Sei mir nicht böse, aber ich denke das war erstmal genug Diskussion. Erwarte also bitte erstmal keine Replik mehr. Ich wünsche dir Gottes Segen!

        1. Die südlichen Länder wurden ja de fakto enteignet in der Finanzkrise, damit sie Kredite bekommen. Die ganzen wertigen Infrastrukturen wurden privatiesiert und an Unternehmen aus Nordeuropa weiterverkauft. Stimme dir voll zu, ich glaube die Rolle der EZB wird quasi zu einem Buhmann stilisiert.
          Der ganze Finanz- und Warenmarkt ist ja dermaßen vernetzt, wie wir auch derzeit sehen können.
          Die Antwort ist aber nicht, alles wieder naionalstaatlich zu lösen, sondern die Problem supranational zu lösen. Das war das Problem mit dem Euro, dass man nur eine Währungsunion und keine Sozialunion konstruiert hat.
          (Trotzdem gibt es natürlich Bereiche, die in nationaler Hand bleiben sollte)

  14. Unbedingte Hörempfehlung 🙂 Jung&live mit Maja Göpel
    https://www.youtube.com/watch?v=p20ovqcuyFA
    Mit dem jüdisch-christlichen Glauben im Background sind mir gleich ganz viele Assoziationen in den Kopf gekommen… Die Frage: Was gibt uns Sicherheit? Welchen Stellenwert haben Beziehungen? Was macht uns Angst? Wieso fällt es uns so schwer, Kontrolle abzugeben (an das Ökosystem/die Schöpfung…)? Weshalb tendieren wir dazu, an eingefahrenen Denk- und Handlungsweisen festzuhalten, selbst wenn sie schädlich sind? Können wir Krisen dazu nutzen, um unser Denken zu verändern? etc.

  15. „Ich sammle Farben für den Winter“
    Danke für die Erinnerung an diese Geschichte ?
    Der Mensch (über)lebt nicht vom Brot allein ?
    Der Winter (Hunger) weckt die Erinnerung an Frühling und Sommer und die Sehnsucht nach neuem Wachstum ?

    1. Mich hat an der Geschichte immer fasziniert, dass die Mäuse den Frederick mitessen lassen, obwohl er ja gar keine Essensvorräte gesammelt hat. Dass sie doch irgendwie darauf vertraut haben, dass er Vorräte gesammelt hat, obwohl sie nicht materiell waren…

  16. Hallo ihr zwei,
    Erstmal noch vielen Dank für euren Podcast. Höre jede Folge (fast immer) mit Begeisterung!

    Ihr habt in dieser Folge auch über Kenneth Copeland gesprochen – ich hab mich in einer recht ausführlichen Secta-Folge mit dem Kerl und seinem theologischen Background beschäftigt, die heute online gegangen ist. Spannend fand ich unter anderem, dass er nicht „nur“ charismatisch ist, sondern auch von der Esoterik beeinflusst.

    Vielleicht interessiert euch das ja, zur Folge findet ihr unter https://secta.fm/kenneth-copeland/

    Liebe Grüße! Fabian

    1. Hey, cool, höre die Folge gerade. 🙂
      LG,
      Der Jay

      PS Hattest Du nicht auch mal ne Folge zu Jim Jones? Wo ist die denn abgeblieben? Konnte die heute im Podcastcatcher jedenfalls nicht finden.

  17. Ich finde ja den Vorschlag eines Online-Live-Talks sehr interessant!
    Könnte man nicht die Fragen vorher „einsammeln“ – daraus eine sagen wir „Top 30“ Liste erstellen und die online voten lassen. Also Fragen könnte man ja per Facebook einsammeln (Kommentare zu nem Thread), zum Voten findet man betimmt was kostenoptimiertes (Google Formular, Doodle, Survmetrics, u.v.m.)- sonst macht ihr 30 Postings mit 30 Fragen und doe 10 mit den meisten Likes bleiben übrig – am Ende eure Show – eure Regeln – dehalb lieben wie alle Hossa Talk 🙂
    Am Ende bleiben 10 übrig und ihr „zieht“ die nächste Frage aus nem Hut oder so. Geht doch online, oder? Zoom kann 100 Teilnehmer – man kann dazu auch Einladungen verschicken – oder halt die ersten 100 …
    Das wäre mal ein schönes Ereignis, dass ich mir durchaus auch ohne Social Distancing vorstellen könnte.
    Na ja – und wenn keiner Fragen einreicht oder sich keiner „registriert“ – dann isses halt nicht 🙂

    1. Morgen, 30.5. wird es übrigens einen digitalen Hossa Talk Live via Zoom geben: Talk in den Mai.

      Wir treffen uns am Donnerstag, den 30.04. um 20 Uhr auf ZOOM (Zugangslink ab 19 Uhr).
      Die ZOOM-App ist hilfreich, aber nicht zwingend, Teilnahme ist auch über den Web-Browser möglich!
      Keine Voranmeldung, einfach reinkommen & mitmachen!
      Achtung: Maximal 100 Personen – wer zu spät kommt, könnte vor verschlossener Tür stehen… (wie einst die törichten Jungfrauen! Dann wird der Herr sagen …)
      Dauer: 20:00 bis ca. 22:00 Uhr.
      Rotwein oder Bier mitbringen!
      Empfehlung: verwende eher einen Rechner als das Handy (wegen Sichtbarkeit der Personen, keine Maskenpflicht).

      Noch Fragen? Gerne an
      hossaregiotreffowl@googlemail.com

    1. Oh Katja,
      Das Buch von philipp roth muss echt grauenvoll traurig sein, schon die Buchbesprechung ließ mich mit einem Kloss im Hals zurück. Aber leider passieren ja solche Sachen…..
      Auf freestyleproject, das Jay mal verlinkt hatte, habe ich noch einen ziemlich guten Artikel von Thomas Oord gefunden, der auch sehr lesenswert ist.
      LG, Eli

      1. Hallo Eli,
        den Artikel beim freestyleprojekt hab ich auch gelesen.
        Das Buch von Roth kannte ich vorher nicht (das wäre auch too much für meine Emotionen…). Ich fand den Artikel interessant wegen der Parallelen. Der schmale Grat zwischen „Das Leben feiern“ und „anderen den Tod bringen“.
        Und ich finde in beiden Artikeln die Frage wieder, die sich mir stellt angesichts der Tatsache, dass im Moment viele Menschen sehr viel von „Freiheit“ reden: Wie viel „Verantwortung/Verantwortlichkeit“ steckt eigentlich in meinem/ihrem Konzept von „Freiheit“?
        Falls du noch einen vllt weniger aufwühlenden Artikel lesen willst, den ich auch gut fand:

        https://www.spiegel.de/karriere/gefuehle-in-der-corona-krise-trauer-und-angst-a-53f385de-3c5a-49dc-8920-2cbb28a7f209

        lg, Katja

  18. Hallo!

    Hier wirkt Jay sehr erschüttert und leidend und daher sehr sympathisch 🙂

    Für Christen ist Gebet kein Versuch, ein magisches Ritual durchzuführen. Für sowas gab es in der Antike die falschen Götter aus dem Polytheismus.
    Wenn wir Gott lieben, dann wollen wir ihm auch mitteilen, was uns bewegt. Das ist mit Gott wie mit dem Ehepartner.

    Alles Gute!

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