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#259 Von seinen Freunden verlassen, aber nicht von seinen Freundinnen (m. Evelyne Baumberger)

Ein feministisch-theologischer Blick auf das Kreuz und das Ostergeschehen

„Gott bin ich und kein Mann“ sagt Gott im Text des Propheten Hosea über sich selbst. „Ja, aber was ist dann mit dem Begriff des Vaters und anderen vermeintlich eindeutig männlichen Gottesbildern?“ möchte mancher darauf vielleicht direkt erwidern. Ist Gott männlich? Oder eher weiblich? Oder beides? Über diese Fragen und vor allem, was all das mit Karfreitag und Ostern zu tun hat, unterhalten sich Jay, Marco und Gofi in der aktuellen Folge mit ihrer fantastischen Gästin und Podcast-Kollegin Evelyne Baumberger.

Evelyne ist Theologin, Bloggerin, Podcasterin und Co-Leiterin des RefLab, des „digitalen Lagerfeuers“ der Reformierten Landeskirche Zürich. In diesem Jahr wird sie außerdem die Eröffnungspredigt beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover halten. Auch darüber muss natürlich kurz gesprochen werden, aber vor allem unternimmt Evelyne mit den drei Hossa Talkern einen Streifzug durch die feministische Theologie, überraschende Entdeckungen in den Texten der Bibel und Gottesbildern jenseits der rein männlichen Deutungsbrille.

Besonders deutlich wird das im Hinblick auf die unterschiedlichen Deutungen und Betrachtungsweisen des Kreuzes. Was hat das Kreuz mit einer Geburt zu tun? Wieso haben bestimmte Lesarten des Leidens Christi immer wieder Unterdrückung begünstigt? Außerdem geht es um die Freundinnen von Jesus, die ersten Zeuginnen der Auferstehung und die Geschichte mit dem Gärtner.

Mit dieser spannenden Folge wünschen wir allen Hossarchist*innen frohe, inspirierende und gesegnete Ostertage.

Hier findest du als Ergänzung zu den Gedanen des Talks noch einen äußerst lesenswerten Oster-Text von Evelyne über die Frauen am Grab:https://www.reflab.ch/die-frauen-am-grab-auferstehung-feministische-theologie/

und hier geht es zu Evelynes Podcast „Unter freiem Himmel“: https://www.reflab.ch/category/podcasts/unter-freiem-himmel/

4 Kommentare

  1. André Ay André Ay

    Hallo!

    Nettes Gespräch!

    Gibt es eigentlich im Tanach bei Gott mehr weibliche Attribute als im NT?

    Gibt es eigentlich ein Online-Feminometer, wo man die Feminismus-Prozentzahl objektiv messen kann?
    Was genau bemängeln Jays Frau und Tochter an ihm?

    Alles Gute!

    André

  2. Katharina Katharina

    Dass feministische Theologie von vielen abgelehnt oder zumindest kritisch beäugt wird, hat, denke ich, damit etwas zu tun, dass der Begriff „Feminismus“ allein schon sehr aufgeladen ist. Ich habe auch mal eine Diskussionssendung im Fernsehen gesehen, da war auch eine Feministin dabei, die eigentlich gute Argumente hatte, aber ziemlich viel Ablehnung erfahren hat. Ich denke, ihre Argumente hätten mehr Leute angesprochen, wenn sie nicht explizit als „Feministin“ aufgetreten wäre und weniger „Feministen-Sprech“ benutzt hätte. Ich glaube, dass manche Leute einfach schon dicht machen, wenn sie so Wörter wie „Patriarchat“ hören, weil sie die Person (im Normalfall eine Frau ;)) dadurch automatisch in eine Schublade stecken. Ist halt wieder so eine von „denen“… Und wer schaut sich schon den Inhalt seiner Schubladen genauer an, wenn er ja angeblich genau weiß, was er da reingestopft hat?
    Dabei kann es ja manchmal ganz interessant sein, sich mal mit dem Zeug in den Schubladen genauer zu beschäftigen. 😉
    Ich finde, Evelyne kann man gut zuhören und es kommt auch sehr normal rüber, was sie zu sagen hat, nicht so übertrieben aktivistisch. 👍

  3. hto hto

    Gott ist weder Mann noch Frau, Gott ist die Vernunft des Geistes / des Zentralbewusstseins der Schöpfung.

    Mensch ist nicht Individualbewusstsein, Mensch bedeutet immer ALLE in Vernunftbegabung.

    Die Philosophie der Bibel spricht nie einen individualbewussten/einzelnen Menschen, sondern immer nur das Ziel, das ganzheitlich-ebenbildliche Wesen Mensch an – Jesaja 55,8-11

  4. Sören Sören

    Ach, wenn Gott einfach nur einen Busen hätte, dann würde ich mehr Gemeinschaft mit Gott haben.
    I just kidding. Aber mir ‚reicht der Vater auch nicht aus‘. Und ich bin berührt über das, was Evelyne Baumberger sagt!
    Sehe auch gerne ihre YouTube Videos.
    Ich bete beim Vater Unser des öfteren die Mutter mit. Gott ist Geist, also ist alles vorhanden in Gott.
    Vielen Dank für diesen Talk!
    Sören

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